DE3110316C2

DE3110316C2 - Lager- und Nachreiferaum für Fleisch- und Wurstwaren

Info

Publication number: DE3110316C2
Application number: DE3110316A
Authority: DE
Inventors: Des Erfinders Auf Nennung Verzicht
Original assignee: Gottfried Amann & Sohn Hohenems At
Current assignee: Gottfried Amann & Sohn Hohenems At
Priority date: 1980-03-20
Filing date: 1981-03-17
Publication date: 1985-05-23
Also published as: ATA151980A; IT1154041B; DE3110316A1; ES256990Y; ES256990U; FR2478433A1; DE8107745U1; IT8167368A0; FR2478433B1; NL8101307A; BE888032A

Abstract

Bei einem Lager- und Nachreiferaum für Fleisch- und Wurstwaren ist ein Klimagerät (5) für die Luftumwälzung vorgesehen. Zur Luftzufuhr und zum Luftabzug sind Luftkanäle (7, 9) mit Austritts- bzw. Einlaßöffnungen vorgesehen. Bei der vorgeschlagenen Konstruktion sind diese Austritts- bzw. Einlaßöffnungen mit annähernd horizontaler Ausström- bzw. Einsaugrichtung angeordnet. Dadurch wird eine ideale Luftströmung erzielt, ohne das Lagergut (4) direkt mit der zugeführten Luft zu beaufschlagen. Der Luftkanal (7) für die Zuluft ist im Bereich der Raumdecke (8) und der Luftkanal (9) für die Abluft im Bereich des Bodens (12) des Raumes angeordnet.

Description

Die Erfindung betrifft einen Lager- und Nachreiferaum für Fleisch- und Wurstwaren, mit einem Klimagerät zur Luftumwälzung, wobei mittels im Bereich der Raumdecke angeordneter Einlaßöffnungen eines Zuluftkanals Zuluft mit annähernd horizontaler Ausströmrichtung eingeblasen wird und mittels im Bodenbereich der Raumwand, die die Einlaßöffnungen aufweist, angeordneter Ausströmöffnungen eines Ausströmkanals der Luftaustritt aus dem Raum erfolgt.

Es ist bereits ein Lagerraum bekannt (DE-PS 5 98 608), in welchem ein Kühlluftstrom zwischen Wurstwaren hindurchgedrückt wird. Es sind hier sowohl an der Raumdecke als auch im Bereich des Bodens des Raumes mehrere, parallel zueinander liegende Zuführleitungen bzw. Abzugsleitungen vorgesehen, wobei dies zwangsläufig mit sich bringt, daß die Luftströmung in vertikaler Richtung durch das Gut hindurchführt. Einerseits ergibt sich dadurch der Nachteil, daß sicher nicht sämtliche Bereiche der Wurst- bzw. Fleischwaren durch diese Strömung bestrichen werden und andererseits der schwerwiegende Nachteil, daß die einfließende Frischluft direkt auf die zu trocknenden bzw. zu kühlende Ware geleitet wird. Sicher kommt es bei dieser bekannten Ausführung zu einer gewissen Wirbelbildung durch welche jedoch das direkte Anströmen der eingesetzten Wurst- und Fleischwaren in dem Lagerraum nicht verhindert werden kann.

Gemäß einem bekannten Lagerraum (DE-OS 22 03 753) entsprechend dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1 sollen zwar alle Waren von der horizontal eingebrachten Luftströmung gleichmäßig erfaßt werden. Die Luftströmung ist jedoch derart ausgeführt, daß dieser praktisch immer durch die Waren hindurchgeführt wird, so daß zumindest zum Teil ein direktes Anströmen der Ware durch die einströmende Frischluft stattfindet

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, sinen Lager- und Nachreiferaum zu schaffen, in welchem die geforderte Nachreifung ohne Beeinträchtigung der Qualität der Ware durchgeführt und insbesondere ein direktes Anströmen durch die Frischluft verhindert werden kann. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentan-Spruchs 1 gelöst.

Erst durch die erfindungsgemäße Ausbildung eines Lager- und Nachreiferaums wird erreicht, daß die zu trocknenden oder nachzureifenden Waren nicht direkt von dem einfließenden Luftstrom beaufschlagt werden.

Es bildet sich ein annähernd U-förmig verlaufender Luftstrom, welcher zuerst an der Decke und an der gegenüberliegenden Raumwand vorbeistreicht und dann entlang de.^c Bodens wiederum weggeführt wird. Durch diese Strömung werden die in der Raummitte angeordneten Luftmassen in einem spiralförmigen Umlauf gehalten, so daß sich die äußersten Schichten dieses inneren Luftpolsters immer wieder mit dem an den Außenwänden entlangstreichenden Luftstrom vermischen und so erneuert werden. Es bildet sich also im Mittelbereicn des Raumes eine entsprechende Strömung, welche durch die an den Außenwänden vc-beistreichende Hauptströmung hervorgerufen wird. Nur durch diese Maßnahmen ist es möglich, daß sich die Luft im ganzen Rau.n ständig bewegt, daß ein ständiger Luftaustausch stattfindet und daß trotzdem die eingelagerten Wurst- und Fleischwaren nicht direkt mit der einblasenden Luft konfrontiert werden. Es ist also gerade durch diese spezielle Konstruktion eine wesentliche Verbesserung solcher Lager- und Nachreiferäume geschaffen werden.

J5 Je nach dem Füllungsgrad des Lager- und Nachreiferaumes kann die Ausström- bzw. Einsaugrichtung entsprechend geringfügig verändert werden, wobei diese jedoch immer annähernd horizontal verläuft.

Die gute Vermischung der Zuluft mit der Raumluft ermöglicht auch die Einhaltung der geforderten Werte von Temperatur und Feuchtigkeit an jeder Stelle des Räume:», weil ja zwischen Zuluft- und Raumluftkonditionen (Temperatur und Feuchtigkeit) notwendigerweise eine Differenz vorhanden ist, die aber durch die erfindungsgemäß erzielte Möglichkeit baldigst abgebaut wird, so daß Temperaturschichtungen sicher zu vermeiden sind.

Durch die in dem Unteranspruch aufgeführten Maßnahmen ist eine vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildung eines Lager- und Nachreiferaums gemäß dem Anspruch 1 möglich. Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift DE-GM 16 84 454 ist zwar eine Anordnung und Einrichtung zur Raumluftentkeimung bekannt, bei der ultraviolett bestrahlte Frischluft einem Raum zugeführt wird. Im vorliegenden Fall erscheint es jedoch außerordentlich zweckmäßig, daß die Entkeimung der Raumluft außerhalb des erfindungsgemäßen Strömungsprofils, d. h. im Bereich des Umluftkanals liegt. Hierdurch wird die an sich bekannte Entkeimung in das Gesamtsystem der erfindungsgemäßen Luftumwälzung integriert.

Gemäß der weiteren Ausgestaltung nach Unteranspruch 3 wird der Wirkungsgrad der Entkeimungsanlage noch weiter verbessert.

b5 Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Lager- und Nachreiferaumes ist nachstehend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt

F i g. 1 den Lager- und Nachreiferaum in einer verti-

kalen Schnittansicht und

F i g. 2 den Lager- und Nachreiferaum nach F i g. 1 in einem HorizontaJschnitL

Bei dem Lager- und Nachreiferaum handelt es sich um einen selbständig in einem größeren Raum aufgestellten Behälter oder aber es kann ein entsprechender Raum selbst die Begrenzungen dieses Lager- und Nachreiferaumes bilden. Der Zugang zu dem Lager- und Nachreiferaum 1 erfolgt durch eine Tür 2, durch die auch an fahrbaren Wagen 3 aufgehängte Fleischvarenstücke 4 eingebracht werden.

Im Raum 1 ist ein Klimagerät 5 untergebracht, wobei an dessen Luftaustrittsleitung 6 ein Zuluftkanal 7 angeschlossen ist, welcher in annähernd horizontaler Richtung nahe der Raumdecke 8 angeordnet ist. An der unteren Begrenzung des Klimagerätes 5 ist ferner eine Luftansaugleitung 6' angeordnet, wobei an diese wiederum ein in horizontaler Richtung entlang des Bodens geführter Ausströmkanal 9 zum Einsaugen der Luft angeschlossen ist In dem Zuluftkanal 7 und in dem Aus-Strömkanal 9 sind Einlaßöffnungen mit in annähernd horizontaler Ausström- bzw. Einsaugrichtung vorgesehen. Zur genauen Einstellung der Luftströmungen sind die Einlaßöffnungen im Zuluftkanal 7 und eventuell auch im Ausströmkanal 9 in ihrem Durchflußquerschnitt und/oder Strömungsrichtung verstellbar. An diesen Einlaßöffnungen sind daher verstellbare Diffusionsgitter 10 angebracht. Der Zuluftkanal 7 und der Ausströmkana! 9 erstrecken sich über die gesamte Raumbreite oder Raumlänge. Der Zuluftkanal 7 ist der einen Raumwand 11 zugeordnet und zwar im Eckbereich mit der Raumdecke 8. Der für die Abluftleitung vorgesehene Ausströmkanal 9 ist im Eckbereich zwischen der Raumwand 11 und dem Boden 12 angeordnet.

Durch die in der Zeichnung dargestellten Pfeile kann die Luftströmung annähernd entnommen werden. Die Luft gelangt also von dem Zuluftkanal 7 bis zur gegenüberliegenden Wand 13, wird dort nach unten abgelenkt und strömt dem Boden 12 entlang zum Ausströmkanal 9 und somit zur Luftansaugleitung 6' des Klimagerätes 5 zurück. Durch die Verwendung der Diffusionsgitter 10 mit Luftlenklamellen in horizontaler und vertikaler Richtung wird eine Steuerung für eine intensive Mischung der Zuluft mit der Raumluft erreicht.

Das Klimagerät 5 kann mit einer Kühl- und/oder Heizeinrichtung sowie mit einem Ventilator ausgebildet sein. Zusätzlich ist in diesen geschlossenen Luftkreislauf, welcher ja ohne Zuluft von außen her umgewälzt wird, eine nicht dargestellte Entkeimungsanlagr eingesetzt, die in den geschlossenen Teil der Luftströmung, also in den Bereich der Kanäle 6 und 6' bzw. des Klimagerätes i> eingebaut ist.

Die Entkeimungsanlage 14 weist ein nicht dargestelltes Vorfilter, eine auf einer UV-Strahlung basierenden, nicht dargestellte Entkeimungsstufe und ein anschlie- v, Uendes, nicht dargestelltes Feinfilter auf.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Lager- und Nachreiferaum für Fleisch- und Wurstwaren, mit einem Klimagerät zur Luftumwälzung, wobei mittels im Bereich der Raumdecke angeordneter Einlaßöffnungen eines Zuluftkanals Zuluft mit annähernd horizontaler Ausströmrichtung eingeblasen wird und mittels im Bodenbereich der Raumwand, die die Einlaßöffnungen aufweist, angeordneter Ausströmöffnungen eines Ausströmkanals der Luftaustritt aus dem Raum erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß sich in dem Bereich der Raumdecke (8) der Zuluftkanal (7) mit den Einlaßöffnungen und in dem Bodenbereich der Ausströmkanal (9) mit den Ausströmöffnungen über die gesamte Raumbreite bzw. Raumlänge erstreckt, so daß die in der Raummitte angeordneten Luftmassen im Umlauf gehalten und an ihren äußeren Schichten mit der Zuluft vermischt sowie erneuert werden.

2. Lager- und Nachreiferaum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem zwischen dem Zuluftkanal (7) und dem Ausströmkanal (9) verlaufenden Umluftkanal eine Entkeimungsanlage (14) angeordnet ist.

3. Lager- und Nachreiferaum nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entkeimungsanlage (14) aus einem Vorfilter, einer auf einer Ultraviolettstrahlenbasis bestehenden Entkeimungsstufe und einem anschließenden Feinfilter gebildet ist.