DE3049274C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen pedalbetätigten hydraulischen
Kraftverstärker für Fahrzeug-Bremsanlagen nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1.
Es ist zweckmäßig, solche Kraftverstärker und die aus einem
Kraftverstärker und einem Hauptzylinder zusammengesetzte Bau
gruppe mit kleinstmöglicher axialer Länge auszuführen, da da
durch der erforderliche Einbauraum verkleinert und auch die
Materialkosten und das Gewicht verringert werden.
Aus der DE 28 37 884 A1 ist ein Kraftverstärker mit einem ge
stuften Verstärkerkolben bekannt, der in einer gestuften Ge
häusebohrung arbeitet. Ein vorderer Kolbenabschnitt weist ei
nen größeren Durchmesser auf und trägt zwei Gleitdichtungen,
während ein hinterer Kolbenabschnitt von kleinerem Durchmes
ser in einer ortsfesten Dichtung im Gehäuse arbeitet. Die
ortsfeste Dichtung ist also hinter den Gleitdichtungen ange
ordnet. Eine Vorratskammer ist hinter der ortsfesten Dichtung
angeordnet, eine erste Hochdruckkammer zwischen der orts
festen Dichtung und der hinteren Gleitdichtung und eine zwei
te Hochdruckkammer zwischen den zwei Gleitdichtungen.
In der US-PS 40 75 848 ist ein gattungsgemäßer hydraulischer Kraftverstärker
mit einem gestuften Verstärkerkolben beschrieben, der einen
Kolbenabschnitt mit größerem Durchmesser und zwei Kolbenab
schnitte mit kleinerem Durchmesser aufweist. Der Kolbenab
schnitt mit größerem Durchmesser trägt eine erste Dichtung,
während die zwei Kolbenabschnitte mit kleinerem Durchmesser
innerhalb von zweiten Dichtungen arbeiten, die ortsfest im
Gehäuse angeordnet sind. Eine erste Hochdruckkammer befindet
sich zwischen der ersten Dichtung und einer weiteren Dichtung
am Eingangsglied des Kraftverstärkers. Eine zweite Hochdruck
kammer ist zwischen den zweiten Dichtungen angeordnet. Zwi
schen der ersten Dichtung und der hinteren der zweiten Dich
tungen ist eine Vorratskammer ausgebildet. Dieser bekannte
Kraftverstärker weist eine vergleichsweise große axiale Länge
und einen relativ komplexen Aufbau auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kraftverstär
ker mit möglichst kurzer axialer Abmessung zu schaffen, des
sen Aufbau einfacher gehalten ist.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe mit einem pedalbetätigten
hydraulischen Kraftverstärker gelöst, der die Merkmale des
Anspruchs 1 aufweist.
Es ist von Vorteil, wenn die drei Kammern so ausgebildet und
im Gehäuse zwischen der Bohrung und dem Verstärkerkolben so
angeordnet sind, daß das unter hohem Druck stehende Fluid in
einer Ruhestellung bei arbeitender Quelle für hydraulisches
Fluid auf einen ersten Bereich des Verstärkerkolbens wirkt,
um ihm eine Kraft aufzuprägen, die ihn in eine zurück
gezogene Stellung drängt, und in einer Arbeitsstellung auf
einen zweiten Bereich des Verstärkerkolbens wirkt, um ihm
eine Kraft aufzuprägen, die ihn in eine Arbeits- oder Brems
betätigungsrichtung drängt.
Jeder Bereich kann eine Stirnfläche am Verstärkerkolben an
einem Durchmesserübergang aufweisen. Alternativ kann er vom
Flächenunterschied zwischen einander abgewandten Stirn
flächen verschiedenen Flächeninhalts am Verstärkerkolben ge
bildet sein, die gleichen Drücken ausgesetzt sind.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden an
hand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen hydraulischen Kraft
verstärker,
Fig. 2 eine Fig. 1 ähnliche Ansicht, in der jedoch einige
Abwandlungen dargestellt sind,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen anderen Kraftver
stärker und
Fig. 4 einen Längsschnitt durch einen noch anderen Kraft
verstärker.
Der in Fig. 1 dargestellte hydraulische Kraftverstärker hat
ein Gehäuse 1 mit einer Bohrung 2, in der ein Eingangskolben 3
und ein Verstärkerkolben 4 arbeiten, und einer als Verstärker
kammer dienenden Kammer 5, durch die zum Betätigen eines nicht
dargestellten Hauptzylinders dem Verstärkerkolben 4 hydrau
lischer Druck zugeführt wird. Ferner sind im Gehäuse 1 eine
als Hochdruckkammer vorgesehene Kammer 6, die über eine Ein
laßöffnung 7 mit einer nicht dargestellten Quelle für unter
hohem Druck stehendes hydraulisches Fluid, z. B. einem Speicher
verbunden ist, und eine als Vorratskammer dienende Kammer 8
angeordnet, die über eine Ablaßöffnung 9 mit einem nicht dar
gestellten Behälter für hydraulisches Fluid verbunden ist.
Die Verbindung zwischen den Kammern 6 und 5 und zwischen den
Kammern 5 und 8 wird durch ein Steuerventil 10 gesteuert,
das in einer Bohrung 11 im Verstärkerkolben 4 abhängig von
einer am Eingangskolben 3 aufgetragenen Kraft arbeitet.
Das Gehäuse 1 ist zweiteilig und hat ein erstes Gehäuseteil
12 mit einer einen Bohrungsabschnitt der Bohrung 2 bildenden
gestuften axialen Bohrung 13 und ein zweites Gehäuseteil 14
mit einer einen Bohrungsabschnitt der Bohrung 2 bildenden ge
stuften axialen Bohrung 15. Ein kreisringförmiger Stopfen 16
ist zwischen zugehörigen Schultern 17 und 18 an Durchmesser
übergängen in den Bohrungen 13 und 15 festgehalten, und in
der Bohrung 13 ist ein Ring 19 an eine Schulter 20 an einem
Durchmesserübergang angelegt. Zwischen dem Stopfen 16 und
dem Ring 19 ist ein Dichtglied 33 angeordnet.
Auf den Eingangskolben 3 wirkt eine pedalgesteuerte Eingangs-
bzw. Betätigungsstange 21. Der Eingangskolben 3 durchdringt
ein feststehendes Dichtglied 22 und arbeitet in der Bohrung
13. Das Dichtglied 22 ist im Gehäuseteil 12 durch einen Ring
23 und ein an der Außenseite des Gehäuseteils 12 angeordnetes
kreisringförmiges Halteglied 24 festgehalten.
Der Verstärkerkolben 4 arbeitet in der Bohrung 2 vor dem Ein
gangskolben 3 und weist zwei Abschnitte auf. In der Bohrung
15 arbeitet ein als Ausgangs- bzw. Abtriebsabschnitt vor
gesehener Abschnitt 25, der eine mit ihm fest bzw. einstückig
verbundene Abtriebsstange 26 zum Betätigen des Hauptzylinders
hat, der freitragend sein kann, da die Fluidkammern hinter
der Abtriebsstange 26 angeordnet sind. Nach hinten in die
Bohrung 13 erstreckt sich ein als Steuerabschnitt wirkender
zweiter Abschnitt 27 von insgesamt kleinerem Durchmesser und
arbeitet in der Bohrung 13 und in einer Bohrung 28 im Stopfen
16. Der Abschnitt 27 weist die durchgehende Bohrung 11 auf,
in deren vorderes Ende ein Verlängerungsstück 29 von ver
kleinertem Durchmesser des Abschnittes 25 hineinragt und die
beiden Abschnitte 25 und 27 durch einen Sicherungs- oder
Federring 30 oder ein anderes Kupplungsglied miteinander ver
bindet.
Der Abschnitt 27 ist außen gestuft, um die als Vorrats-,
Hochdruck- bzw. Verstärkerkammer wirkenden Kammern 8, 6 und
5 zu bilden. Die Kammer 8 ist am hinteren Ende der Bohrung 2
zwischen dem Dichtglied 22 für den Eingangskolben 3 und
einem Dichtglied 31 an dem Abschnitt 32 von größtem Durch
messer des Abschnittes 27 ausgebildet. Die Kammer 6 ist
zwischen dem Dichtglied 31 und dem feststehenden Dichtglied
33 ausgebildet. Die Dichtglieder 31 und 33 sind reibungs
arme Dichtglieder, vorzugsweise mit Ringen aus Polytetra
fluoräthylen, die von Dichtgliedern aus elastischem Werk
stoff vorgespannt werden und gegen Abschnitte des Ver
stärkerkolbens 4 abzudichten vermögen. Die Kammer 5 ist
zwischen einem Dichtglied 34 am Abschnitt 25 des Verstärker
kolbens 4 und dem Steuerventil 10 ausgebildet und setzt sich
aus der Bohrung 11 und einer kreisringförmigen Kammer 35
zwischen dem Stopfen 16 und dem Dichtglied 34 zusammen. Die
Kammer 35 ist mit der Bohrung 11 durch eine schräge Bohrung
36 verbunden, die den Abschnitt 27 des Verstärkerkolbens 4
durchsetzt. Da die Dichtglieder 31 und 33 kleiner sind als
das Dichtglied 34, tragen sie zur Hysterese weniger bei, als
wenn alle drei Dichtglieder 31, 33 und 34 gleiche Abmessungen
hätten.
Das Steuerventil 10 hat einen außen gestuften Bundkolben mit
im Abstand voneinander angeordneten Bunden 37 und 38, die
durch einen Schaft 39 von verkleinertem Durchmesser mit
einander verbunden sind, der eine kreisringförmige Kammer 40
begrenzt, die mit der Kammer 5 durch eine radiale Öffnung 41
und eine Sackbohrung 42 im Bundkolben in Verbindung steht.
Der Bund 37 wirkt als Einlaßventil, das die Verbindung zwi
schen den Kammern 6 und 40 über einen radialen Kanal 43 im
Verstärkerkolben 4 steuert. Der Bund 38 wirkt als Auslaßven
til und steuert die Verbindung zwischen den Kammern 8 und 40
über einen zweiten radialen Kanal 44 im Verstärkerkolben 4.
Der Bundkolben ist in Anlage am Eingangskolben 3 durch eine
Rückstellfeder 45 vorgespannt, die zwischen einem Sitz am
Verlängerungsstück 29 des Abschnittes 25 und dem vorderen
Ende des Bundkolbens wirkt.
In der dargestellten Ruhestellung ist das Einlaßventil ge
schlossen, das Auslaßventil geöffnet, so daß die Kammern 5
und 8 miteinander verbunden sind. Der in der Kammer 6 herr
schende hohe Druck wirkt auf eine wirksame Fläche, die gleich
ist der Fläche des Dichtgliedes 31 minus der Fläche des Dicht
gliedes 33, um am Verstärkerkolben 4 eine Überschußkraft auf
zutragen, die ihn nach hinten in eine zurückgezogene Stellung
drängt.
Die Arbeitsweise ist folgende: Die pedalgesteuerte Betätigungs
stange 21 bewegt den Eingangskolben 3 nach vorn. Der Bund
kolben des Steuerventils 10 wird gegen die Rückstellfeder 45
ebenfalls nach vorn bewegt, wobei er zuerst die Verbindung
zwischen den Kammern 8 und 5 unterbricht. Bei weiterer Be
wegung des Bundkolbens in derselben Richtung wird die Ver
bindung zwischen den Kammern 6 und 5 hergestellt, damit unter
hohem Druck stehendes Fluid aus dem Speicher die Kammer 5
unter Druck setzen kann. Der Verstärkerkolben 4 bewegt sich
daher vorwärts, nachdem die Reibung in den Dichtgliedern 22,
31, 33 und 34 und die den Verstärkerkolben 4 nach hinten
drängenden Kräfte überwunden worden sind, um den Hauptzylin
der zu betätigen. Wegen der Reibungsarmut der Dichtglieder 31
und 33 ist die Dichtgliederreibung nicht übermäßig, trotzdem
der Speicherdruck etwa 150 bar betragen kann. Der in der
Kammer 5 herrschende Druck wirkt über den Bundkolben des
Steuerventils 10 auch auf den Eingangskolben 3 und wird durch
die Betätigungsstange 21 übertragen, um am Pedal eine Reaktion
zu erzeugen. Da am Bundkolben keine Dichtglieder sind, wird
diese Reaktion nur durch das Dichtglied 22 übertragen, das
dem verhältnismäßig niedrigen Behälterdruck ausgesetzt ist.
Somit werden die durch das Dichtglied 22 bedingten Hysterese-
und Reibungseinflüsse auf die Reaktionskraft so gering wie möglich
gehalten.
Wenn die Reaktionslast auf den Bundkolben die aufgetragene
Last etwas übersteigt, bewegen sich der Eingangskolben 3 und
der Verstärkerkolben 4 wegen des Verstärkungsdruckes etwas
auseinander, und auch der Bundkolben bewegt sich nach hinten,
um das Einlaßventil zu schließen. Somit befindet sich der
Kraftverstärker in seiner Nullstellung im Gleichgewicht, wo
bei die Einlaß- und Auslaßventile beide geschlossen sind.
Wenn die Eingangs- bzw. Betätigungskraft verringert wird,
bewegen sich der Eingangskolben 3 und der Bundkolben des
Steuerventils 10 nach hinten, der Verstärkerkolben 4 wird
jedoch durch den Verstärkungsdruck in seiner Stellung fest
gehalten. Der Bund 38 öffnet erneut die Verbindung zwischen
den Kammern 5 und 8: der Verstärkerkolben 4 bewegt sich nach
hinten.
Bei Ausfall des Speicherdruckes legt sich der Eingangskolben
3 direkt an das hintere Ende des Verstärkerkolbens 4 an, um
diesen und den Hauptzylinder zu betätigen.
Der in Fig. 2 dargestellte abgewandelte Kraftverstärker ist
von vereinfachtem Aufbau. Die Betätigungsstange 26 ist vom
Abschnitt 25 des Verstärkerkolbens 4 getrennt, und der Ab
schnitt 25 weist ein nach hinten gerichtetes kreisringförmiges
Verlängerungsstück 50 auf, welches das Dichtglied 33 durch
dringt. Der Abschnitt 27 ragt in das Verlängerungsstück 50
hinein und weist einen vergrößerten Abschnitt 51 mit einem
Dichtglied 52 auf, das gegen die Innenfläche des Verlänge
rungsstückes 50 abdichtet. Das Verlängerungsstück 50 und der
vergrößerte Abschnitt 51 sind durch einen radialen Stift 53
miteinander verbunden. Der Stift 53 hat mit dem Verlänge
rungsstück 50 Preßpassung, mit dem Abschnitt 51 Spielpassung.
Dadurch wird eine begrenzte Relativbewegung zwischen dem
Verlängerungsstück 50 und dem Abschnitt 51 ermöglicht, damit
bei Ausfall der Hochdruckquelle der Abschnitt 27 am Ver
längerungsstück 50 direkt angreifen kann. Die Rückstellfeder
45 stützt sich an einem Anlageglied 54 in Gestalt eines
Ringes ab, der im geschlossenen Abschnitt der Bohrung 11 auf
genommen ist.
Das Gehäuse 1 ist einteilig. Eine Schulter zur Abstützung
einer Vergrößerung 55 des inneren Endes des Eingangskolbens 3
ist weggelassen, und die Vergrößerung 55 ist in einem kreis
ringförmigen Verlängerungsstück 56 am zugehörigen Ende des
Abschnittes 27 aufgenommen und darin durch ein Halteglied 57
festgehalten. Dies ermöglicht die maschinelle Herstellung
der Bohrung 2 von entgegengesetzten Enden des Gehäuses 1 her
bis zu Schultern 58 und 59 an entgegengesetzten Enden eines
radialen Ansatzes, in den eine Nut zur Aufnahme des Dicht
gliedes 33 eingearbeitet ist.
Aufbau und Arbeitsweise des in Fig. 2 dargestellten Kraft
verstärkers sind im übrigen die gleichen wie bei der Aus
führungsform gemäß Fig. 1, und einander entsprechende Bau
teile sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Bei dem in Fig. 3 dargestellten Kraftverstärker ist die Rück
stellfeder 45 weggelassen. Der Bundkolben des Steuerventils
10 ist axial verlängert und an seinem äußeren Ende in einer
durchgehenden Bohrung 60 im Abschnitt 25 verschieblich ge
führt, den er durchdringt, um auf die Abtriebsstange 26 über
einen Abschwächungs- oder Dämpfungsmechanismus in Gestalt
eines Stopfens 61 aus elastischem Werkstoff zu wirken, der
an seinem Außenrand in einer Vertiefung im Abschnitt 25 fest
gehalten ist.
In der Bohrung 11 sind Kammern an entgegengesetzten Seiten
des Bundes 37 durch einen längsgerichteten Kanal 62 im Ab
schnitt 27 ständig miteinander verbunden, um die in ihnen
herrschenden Drücke auszugleichen.
Der radiale Stift 53 ist durch zwei miteinander fluchtende
radiale Stifte 63 und 64 ersetzt.
Im Betrieb wird der Verstärkungsdruck in der weiter oben
beschriebenen Weise über die Abtriebsstange 26 am Hauptzylin
der aufgetragen.
Die Reaktion auf die am Hauptzylinder aufgetragene Last wirkt
in der entgegengesetzten Richtung und wird über die Abtriebs
stange 26 auf den elastischen Stopfen 61 übertragen. Dadurch
wird der am Steuerventil 10 anliegende Stopfen 61 verformt.
Somit wird von der auf den Hauptzylinder aufgetragenen Last
nur ein Teil über das Steuerventil 10 und den Eingangskolben
3, der am Steuerventil 10 anliegt, auf das Bremspedal zurück
übertragen, um eine Reaktion oder einen "Gegendruck" zu er
zeugen. Wenn die Last am Steuerventil 10 die am Pedal auf
getragene Last etwas übersteigt, bewegt sich das Steuer
ventil 10 nach hinten, bis sich das Einlaßventil schließt.
In dieser Stellung nimmt der Kraftverstärker seine Null
stellung ein, in welcher die Ein- und Auslaßventile beide ge
schlossen sind. Wenn die Eingangs- bzw. Betätigungskraft
verringert wird, drängt der elastische Stopfen 61 das Steuer
ventil 10 weiter nach hinten. Dadurch wird eine Verbindung
geöffnet oder wiederhergestellt, um die Kammer 5 erneut mit
dem Behälter zu verbinden.
Bei dieser Ausbildung wird der Benutzer der Größe des
Verstärkungsdruckes nicht gewahr, da die am Pedal festgestell
te Reaktion nur ein Teil der über die Abtriebsstange 26 am
Hauptzylinder aufgetragenen Last ist. Daher werden am Pedal
durch die Dichtgliederhysterese hervorgerufene Veränderungen
des Verstärkungsdruckes nicht festgestellt, und die schein
bare Hysterese ist gering.
Bei Ausfall der Hochdruckversorgung legt sich das Steuer
ventil 10 an den elastischen Stopfen 61 an und nach einem
kleinen Verstellweg wird die Eingangs- oder Betätigungslast
direkt auf die Abtriebsstange 26 übertragen.
Wenn der elastische Stopfen 61 aus Kautschuk ist, wirkt er
bei extrem niedrigen Temperaturen von etwa -40°C wie ein
massiver, nichtverformbarer Stopfen. Der Kraftverstärker ist
so ausgelegt, daß, wenn die Bremse unter diesen Bedingungen
betätigt wird, das Einlaßventil beim Anlegen des Steuerven
tils 10 an den Stopfen 61 geschlossen wird. Wenn in diesem
Falle das Steuerventil 10 zum Öffnen des Einlaßventils nach
innen bewegt wird, bewegt sich somit auch der Verstärker
kolben 4 sofort in der gleichen Richtung, um das Einlaßventil
zu schließen. Da die Eingangs- bzw. Betätigungskraft den Kau
tschuk nicht verformen kann, um das Ventil zu öffnen, wird
der Hauptzylinder ohne Unterstützung durch den Kraftverstär
ker betätigt. Wenn das Pedal wiederholt betätigt wird, er
wärmt sich der Kautschuk und wird wieder funktionsfähig.
Aufbau und Arbeitsweise des in Fig. 3 dargestellten Kraft
verstärkers sind im übrigen die gleichen wie bei der Aus
führungsform gemäß Fig. 2, und einander entsprechende Bau
teile sind mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Der in Fig. 4 dargestellte hydraulische Kraftverstärker hat
ein Gehäuse 71 mit einer Bohrung 72, in welcher ein außen
gestufter Verstärkerkolben 73 zum Betätigen eines nicht
dargestellten Hauptzylinders arbeitet. Der Verstärkerkolben 73
hat einen vorderen Abschnitt 74 von größerem Durchmesser,
der in einer Hülse 75 arbeitet, die unter Abdichtung in das
offene innere Ende der Bohrung 72 eingepreßt ist, einen
mittleren Abschnitt 76 von kleinerem Durchmesser und beträcht
licher Länge, der ein eine radiale Schulter bildendes Bau
teil 77 durchdringt, welches an seinem inneren Ende einen
radialen Schlitz 78 aufweist, der mit einem Anschluß 79 für
einen Behälter für hydraulisches Fluid verbunden ist, einen
hinteren Endabschnitt 80 von zumindest annähernd gleichem
Durchmesser wie der Abschnitt 76, der eine Bohrung 81 am
anderen Ende des Gehäuses 71 durchdringt, und einen zwischen
den Abschnitten 76 und 80 angeordneten Abschnitt 82 von zu
mindest gleichem Durchmesser wie der Abschnitt 74 von größerem
Durchmesser. Der vordere Abschnitt 74 weist ein nach hinten
gerichtetes Verlängerungsstück 107 auf, das im mittleren Ab
schnitt 76 aufgenommen und mit einem Schlitz 108 versehen ist,
der ihm eine gewisse Elastizität verleiht, um die Aufnahme
im Abschnitt 76 mit Preßsitz zu erleichtern, und eine Fluid
verbindung zwischen entgegengesetzten Enden des Verlängerungs
stückes 107 herstellt.
Der Abschnitt 74 trägt ein Dichtglied 83, das gegen die Hül
se 75 abdichtet, das Bauteil 77 ein Dichtglied 84, an dem
der mittlere Abschnitt 76 abdichtend anliegt, und der Ab
schnitt 82 ein Dichtglied 85, welches gegen die Bohrung 72
abdichtet. In der Wand der Bohrung 81 ist ein Dichtglied 86
aufgenommen, an dem der hintere Endabschnitt 80 abdichtend
anliegt.
Im Verstärkerkolben 73 ist ein Steuerventil 87 angeordnet,
das einen Bundkolben 88 aufweist, der mit einem nicht dar
gestellten Pedal über eine Schubstange 89 betätigbar ist.
Der Bundkolben 88 steuert die Verbindung zwischen diametralen
Kanälen 90 und 91, die im Verstärkerkolben 73 an entgegen
gesetzten Seiten des Dichtgliedes 85 ausgebildet sind und an
ihren inneren Enden in eine Bohrung 92 münden, in welcher der
Bundkolben 88 arbeitet, bzw. zwischen dem Kanal 91 und einer
Kammer 93, die im Verstärkerkolben 73 am inneren Ende der
Bohrung 92 ausgebildet ist und über den Schlitz 108 in stän
diger offener Verbindung mit dem Anschluß 79 steht.
In der dargestellten zurückgezogenen Stellung ist eine als
Vorratskammer vorgesehene Kammer 94, die von der Kammer 93
und von einem kreisringförmigen Raum 95 zwischen dem Abschnitt
74 und dem Bauteil 77 gebildet ist, von einer als erste Hoch
druckkammer dienenden Kammer 96 getrennt, die zwischen dem
Bauteil 77 und dem Abschnitt 82 ausgebildet ist und mit einer
als zweite Hochdruckkammer vorgesehenen Kammer 97 in Verbin
dung steht, die zwischen dem Abschnitt 82 und dem zugehörigen
Ende des Gehäuses 71 ausgebildet ist.
Eine nicht dargestellte, zweckmäßigerweise als hydraulischer
Speicher ausgebildete Hochdruckquelle ist mit der Kammer 97
über eine Einlaßöffnung 98 ständig verbunden, so daß in der
gezeichneten Stellung Schultern an entgegengesetzten Seiten
des Abschnittes 82 gleichen Drücken ausgesetzt sind.
Mit seinem vorderen Ende wirkt der Bundkolben 88 über eine
Schubstange 100 auf ein Abtriebsglied 99. In der gezeichneten
Stellung hat ein vergrößerter Kopf 101 am vorderen Ende der
Schubstange 100 Abstand von einem aus Kautschuk hergestell
ten Reaktionsblock 102 von beträchtlichem Durchmesser, an
dem in Deckungsstellung mit ihm ein Kopf 103 von zumindest
gleichgroßer Fläche des Abtriebsgliedes 99 anliegt. Der
Kopf 103 und der Reaktionsblock 102 sind in einer Vertiefung
104 im Verstärkerkolben 73 durch ein Halteglied 105 fest
gehalten. Zwischen dem Verstärkerkolben 73 und der Schub
stange 100 wirkt eine Feder 106, die den Bundkolben 88 in der
gezeichneten zurückgezogenen Stellung hält.
Wenn die Flächen der Schultern an den entgegengesetzten Seiten
des Abschnittes 82 gleichgroß sind, kann eine weiche Feder
vorgesehen sein, um den Verstärkerkolben 73 in der gezeich
neten zurückgezogenen Stellung zu halten. Andernfalls kann
die Fläche des Abschnittes 80 etwas größer sein als der Teil
des Abschnittes 76, der durch das Dichtglied 84 gleitet, so
daß der Verstärkerkolben 73 in die gezeichnete zurückgezogene
Stellung durch die Wirkung gleicher Drücke auf verschieden
große Flächen gedrängt wird.
Wenn zum Betätigen des Kraftverstärkers das Pedal nieder
gedrückt wird, wird der Bundkolben 88 in seiner Bohrung 72
vorwärtsbewegt und trennt zuerst den Kanal 90 vom Kanal 91,
um dadurch die Kammer 97 von der Kammer 96 zu trennen.
Durch weitere Bewegung des Bundkolbens 88 in derselben Rich
tung wird die als erste Hochdruckkammer vorgesehene Kammer 96
mit der als Vorratskammer dienenden Kammer 95 in Verbindung
gesetzt, um den Druck in der Kammer 96 zu erniedrigen. Der
Verstärkerkolben 73 wird dann durch das Druckfluid in der als
zweite Hochdruckkammer wirkenden Kammer 97 in der Bohrung 72
vorgeschoben, um den Hauptzylinder mit einer Axialkraft zu
betätigen, die über den Reaktionsblock 102 und den Kopf 103
auf das Abtriebsglied 99 übertragen wird.
Die Reaktion auf die am Hauptzylinder aufgetragene Last wirkt
in entgegengesetzter Richtung und wird über das Abtriebs
glied 99 auf den Reaktionsblock 102 übertragen, der an der
Schubstange 100 anliegt und dadurch verformt wird. Somit
wird von der am Hauptzylinder aufgetragenen Last nur ein Teil
über die Schubstange 100, den Bundkolben 88 und die Schub
stange 89 auf das Bremspedal zurückübertragen, um eine Reak
tion oder einen "Betätigungsdruck" zu erzeugen.
Wenn die auf das Steuerventil 87 ausgeübte Last die Last am
Pedal etwas übersteigt, bewegt sich der Bundkolben 88 relativ
nach hinten, bis die Verbindung zwischen den Kammern 95 und
96 unterbrochen ist. In dieser Stellung nimmt der Kraft
verstärker seine Nullstellung ein, in welcher die drei
Kammern 95, 96 und 97 voneinander getrennt sind.
Wenn die Eingangs- bzw. Betätigungskraft verringert wird,
drängt der Reaktionsblock 102 den Bundkolben 88 weiter nach
hinten. Dadurch wird die Verbindung zwischen den beiden
Kammern 96 und 97 wieder hergestellt.
Bei Ausfall der Druckquelle legt sich der Kopf 101, nachdem
er Spiel ausgeglichen hat, an den Reaktionsblock 102 an, und
nach einem kleinen Verstellweg wird die Betätigungslast auf
die Abtriebsstange 99 übertragen.
Claims (9)
1. Pedalbetätigter hydraulischer Kraftverstärker für eine
Fahezeug-Bremsanlage mit einem Verstärkerkolben, der einen
Hauptzylinder zu betätigen vermag und in einer Bohrung in
einem Gehäuse arbeitet, mit einer ersten Hochdruckkammer im Ge
häuse, durch die hydraulischer Druck dem Verstärkerkolben
zugeführt wird, mit einer zweiten Hochdruckkammer mit einer Ein
laßöffnung, die an eine Quelle für unter hohem Druck stehendes
hydraulisches Fluid anschließbar ist, und einer ebenfalls im Gehäuse ausgebildeten Vorratskammer
mit einer Ablaßöffnung, die an einen
Behälter für hydraulisches Fluid anschließbar
ist, wobei die Verbindung zwischen den beiden Hochdruckkammern
und der Vorratskammer durch ein Steuerventil gesteuert wird,
das auf eine auf das Pedal ausgeübte Kraft anspricht,
wobei der Verstärkerkolben
außen gestuft ist und wenigstens zwei mit axialem Zwischen
abstand angeordnete Abschnitte von verschiede
nem Durchmesser aufweist, von denen der Abschnitt
von größerem Durchmesser ein Dichtglied trägt, das
als Gleitdichtung wirkt und gegen einen komplementären Ab
schnitt der Bohrung abdichtet, und der
andere Abschnitt von kleinerem Durchmesser in einem
im Gehäuse angeordneten Dichtglied gleitet
und gegen es abgedichtet ist, wobei das letztgenannte Dicht
glied vor dem Dichtglied des Verstärker
kolbens angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verstärkerkolben (4; 73)
drei mit axialem Zwischenabstand angeordnete
Abschnitte (25, 27, 32; 74, 76, 82) von wenigstens zwei verschie
denen Durchmessern aufweist, von denen zwei Endabschnitte
(25, 32; 74, 82) Dichtglieder (34, 31; 83, 85) tragen, die als
Gleitdichtungen wirken und gegen komplementäre Abschnitte
(15, 13; Hülse 75, Bohrung 72) der Bohrung (2; 72) abdichten,
und der andere Abschnitt (27; 76) des Verstärkerkolbens (4; 73),
der in dem im Gehäuse (1; 71) angeordneten Dichtglied (33; 84)
gleitet und gegen es abgedichtet ist, vom kleinsten Durch
messer ist.
2. Kraftverstärker nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die drei Kammern (5, 6, 8; 94, 96, 97)
so ausgebildet und im Gehäuse (1; 71) zwischen der Bohrung (2; 72) und
dem Verstärkerkolben (4; 73) so angeordnet sind, daß das unter
hohem Druck stehende Fluid in einer Ruhestellung, bei arbei
tender Quelle für hydraulisches Druckfluid, auf einen ersten
Bereich des Verstärkerkolbens (4; 73) wirkt, um ihm eine
Kraft aufzuprägen, die ihn in eine zurückgezogene Stellung
drängt, und in einer Arbeitsstellung auf einen zweiten Be
reich des Verstärkerkolbens (4; 73) wirkt, um ihm eine
Kraft aufzuprägen, die ihn in eine Arbeits- oder Bremsbetäti
gungsrichtung drängt.
3. Kraftverstärker nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste
Bereich des Verstärkerkolbens (4) eine Stirnfläche an
einem Durchmesserübergang des Verstärkerkolbens (4) aufweist
und der zweite Bereich vom Flächenunterschied zwischen von
gleichem Druck beaufschlagten, entgegengesetzt gerichteten
Stirnflächen des Verstärkerkolbens (4) gebildet ist (Fig.
1 bis 3).
4. Kraftverstärker nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der erste
Bereich des Verstärkerkolbens (73) vom Flächenunterschied
zwischen von gleichem Druck beaufschlagten, entgegen
gesetzt gerichteten Stirnflächen des Verstärkerkolbens
(73) gebildet ist und der zweite Bereich eine Stirnfläche
an einem Durchmesserübergang des Verstärkerkolbens (73)
aufweist (Fig. 4).
5. Kraftverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrats
kammer (94) wenigstens zum Teil zwischen einem Endab
schnitt (74) des Verstärkerkolbens (73) und einer Schulter
am ersten Durchmesserübergang zwischen einem komplementä
ren ersten Abschnitt (Hülse 75) der Bohrung (72) und einem
Zwischenabschnitt (Bauteil 77) der Bohrung (72) ausgebil
det ist, in denen der mittlere Abschnitt (76) des Verstär
kerkolbens (73) arbeitet, die erste Hochdruckkammer (96)
wenigstens zum Teil zwischen dem anderen Endabschnitt (80)
des Verstärkerkolbens (73) und einer Schulter an einem
zweiten Durchmesserübergang zwischen dem Zwischenabschnitt
(77) der Bohrung (72) und einem dritten Abschnitt der Boh
rung (72) ausgebildet ist, in dem der andere Endabschnitt
(80) des Verstärkerkolbens (73) arbeitet, und die zweite
Hochdruckkammer (97) zwischen dem mittleren Abschnitt (82)
des Verstärkerkolbens (73) und dem dem Hauptzylinder abge
wandten Ende der Bohrung (72) ausgebildet ist.
6. Kraftverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrats
kammer (8) am hinteren Ende des Gehäuses (1) angeordnet
ist, die erste Hochdruckkammer (5) an dem dem Hauptzylin
der zugewandten vorderen Ende des Gehäuses (1) und die
zweite Hochdruckkammer (6) zwischen ihnen.
7. Kraftverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrats
kammer (94) am vorderen Ende des Gehäuses (71) angeordnet
ist, die zweite Hochdruckkammer (97) am hinteren Ende des
Gehäuses (71) und die erste Hochdruckkammer (96) zwischen
ihnen.
8. Kraftverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verstär
kerkolben (4) wenigstens zwei getrennte Abschnitte (25,
27) aufweist, die so miteinander verbunden sind, daß eine
axiale Relativbewegung verhindert wird (Fig. 1 und 4).
9. Kraftverstärker nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Verstär
kerkolben (4) wenigstens zwei getrennte Abschnitte (25,
27) aufweist, die so miteinander verbunden sind, daß
eine begrenzte axiale Relativbewegung möglich ist. (Fig. 2
und 3).
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