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Anordnung zur W?nnzeichnung des Zeitpunktes des Eintretens
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des Nichtmehrgerrauchszustandes eines Gebrauchsgutes Die Erfindung
betrifft eine Anordnung zur Kennzeichnung des Zeitpunktes des Eintretens des Nichtmehrgebrauchszustandes
eines Gebrauchsgutes. Unter Gebrauchsgütern sind zunächst alle Waren des täglichen
Bedarfs zu verstehen, die innerhalb einer bestimmten Zeit aufgebraucht sein müssen,
da sie als Folge von Umwelteinflüssen für den Verzehr, für die Weiterverarbeitung,
für die Weiterverwendung unbrauchbar werden.
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Unter Gebrauchsgütern sind auch beispielsweise Träger von Energie
z. B. Wärmeenergiemengen zu verstehen, die also in einer bestimmten Form bezogen
werden können. Hierbei kann die Art des Trägers bzw. dieser unverändert bleiben,
während die Energie abgenommen wird.
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Aus dem täglichen Umgang mit diesen Gebrauchsgütern ist es bekannt,
eine Ware wie die in Beuteln oder Tüten abgefüllte Milch, der in der Umhüllung aufbewahrte
Farbfilm oder das Medikament mit einem Prägedatum zu versehen. Das aufgebrachte
Datum gibt entweder den Herstelltag oder den Abfülltag oder den Tag,gegebenenfalls
den Zeitraum an, bis zu dem bzw. innerhalb dessen das Gebrauchsgut verbraucht, verzehrt,
belichtet oder eingenommen werden sollte.
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Die unbedacht einer Wärmequelle ausgesetzte Milch, der im Wagenablagefach
vergessene Farbfilm und das sich zersetzende weil nicht kühl gelagerte Medikament
bewirken jedoch, daß der Nichtmehrgebrauchszustand wesentlich früher eintritt als
es das für die Normalanwendung, für die Normalbehandlung unter Berücksichtigung
vorgeschriebener Parameter festgelegte Prägedatum aussagt.
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Weiterhin sind Einrichtungen bekannt, die z. B. bei dem Feststellen
verbrauchter Energie an Heizkörpern verwendet werden, und wobei sich als Folge der
Verdampfung einer Flüssigkeit ein dem Verbrauchszustand zuzuordnender Skalenwert
ablesbar ist. Die Anzeige eines Wärmeverbrauchs erfolgt nicht linear, da sich mit
zunehmendem Hohlraum über der Verdampferflüssigkeit ein vergrößerter Verdampferwiderstand
aufbaut und so für die Verdampfung gleichen Volumens mit zunehmender Dauer größere
Wärmeenergien erforderlich sind. Mit zunehmender Dauer sind somit die Wärmemengen
pro gleicher Skaleneinheit größer.
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Darüber hinaus ist es bekannt, hestimmte chemische und physikalische
Werte eines Stoffes, beispielsweise einer Flüssigkeit durch Vergleichen mit festgelegten
Werten festzustellen. Das Durchbrennen einer Sicherung zeigt zwar an, daß in der
mit dieser abgesicherten Anlage ein elektrischer Defekt ist. Die Anzeige eines Fehlers
wird am Gerät jedoch nicht vorgenommen.
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Generell kann festgestellt werden, daß die Einhaltung bestimmter Parameter,
beispielsweise bestimmter und vorgeschriebener Lagerbedingungen den Gebrauchsgütern
nicht angesehen werden können.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, den Nichtmehrgebrauchszustand eines
Getrauchsgutes zu erkennen, um dieses der weiteren Verwendung entziehen zu können.
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Innerhalb der gestellten Aufgabe ist vorgesehen, den Zeitraum abzufragen,
in dem Ware bereits gelagert wird.
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Die vorgenannte Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Anspruches
1. Die Merkmale der weiteren Ansprüche stellen bevorzugte
Ausgestaltungen
nach der Erfindung dar. Mit den Merkmalen der Anspfiche wird in vorteilhafter Weise
ein Alterungsmeßsystem gezeigt, das dem Temperaturgang der gelagerten Ware Folge
Der Gedanke der Erfindung ist vielfältig einsetzbar.
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Der Käufer einer Ware kann den Zustand dieser direkt überprüfen und
gegebener~alls Abstand vom Kauf nehmen. Die Verwendung organischer und anorganischer
Stoffe ermöglicht eine einfache Herstellung des Formlings bei genauer Dosierung
und genauem Preßdruck. Die Dosierung und der Preßvorgang können in dem Gehäuse vorgenommen
werden, das an dem Gebrauchsgut anzubringen ist. Die farbliche Gestaltung des Hintergundes
im Kontrast zur Kennzeichnung erhöht den Gebrauchswert des Kennzeichens. Es sind
Formlinge für unterschiedliche Temperaturbereiche und Zeiträume herstellbar. Neben
dem Feststellen des Nichtmehrgebrauchszustandes kann auch die Länge eines Zeitraumes
ermittelt werden, in dem das Gebrauchsgut, beispielsweise ein nichtbelichteter Farbfilm
bereits gelagert worden ist. Es sind sowohl der Temperaturgang als auch die Umwandlungstemperatur
einstellbar. Die Formlinge sind aus Feststoffen verschiedener Eigenschaften herstellbar.
Die Formlinge können lageunabhängig verwendet werden.
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Im folgenden soll die Erfindung anhand der gezeigten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben werden. Dabei zeigen: Figur 1 eine erste Anordnung nach der Erfindung
in einer Vergrößerung nach Ablauf eines Lagerzeitraumes, Figur 2 einen Schnitt durch
die Anordnung entsprechend dem Schnittverlauf II-II in Figur 1, Figur 3 eine zweite
Anordnung in einer Vergrößerung im Schnitt,
Figur 4 einen Ausschnitt
einer Milchpackung in einer Verkleinerung mit einer Anordnung nach der Erfindung,
Figur 5 einen Ausschnitt einer Flasche in einer Verkleinerung mit einer Anordnung
nach der Erfindung, Figur 6 die Verpackung eines Farbfilmes mit einer Anordnung
nach der Erfindung, Figur 7 die Verpackung eines Medikamentes mit einer Anordnung
nach der Erfindung, Figur 8 einen Ausschnitt eines Radiators in einer Verkleinerung
mit einer Anordnung nach der Erfindung und Figur 9 eine Eiswaffel in einer Verkleinerung
mit einer Anordnung nach der Erfindung.
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Die Angabe eines Verfalldatums auf vielen Waren des täglichen Gebrauchs
ist unbefriedigend. Die Einhaltung vorgeschriebener Lagerbedingungen kann dem Gebrauchsgut
nicht angesehen werden.
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Da alle Alterungsvorgänge wie z. B. Oxydation, Hydrolyse, Diftusion,
Verdampfung sowie mikrobielle Zersetzung stark tetr.peraturabhängig sind, wird mit
der Erfindung ein Alterungsmeßsyste geschaffen, das dem Temperaturgang des Gebrauchsgutes
weitestgehend folgt.
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In Figur 1 ist ein Gehäuse 1 angedeutet worden aus beispielsweise
einem roten Kunststoff. Die Farbe rot ist durch die Kreuzschraffur 2 angedeutet
worden In das Gehäuse 1 ist eine Absenkung eingelassen mit der Kreuzschraffur 3.
In der Absenkung
befindet sich ein Kennzeichen 4, das im Unterschied
zu dem roten Gt äuse und den roten Flächenteilen der Absenkung hier eine weiße narbe
aufweisen kann. Dieser Kontrast ist gedacht für die Möglichkeit einer visuellen
als auch einer detektorischen Abfrage.
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In Figur 2 ist der Schnitt des Gehäuses aus Figur 1 gezeigt nach dem
dort angegebenen Schnittverlauf II-II. Das Gehäuse 1 ist aus Kunststoff gefertigt
und deshalb hier mit einer schrägen Kreuzschraffur 5 versehen worden. In dieser
Darstellung ist die Absenkung 6 erkennbar, in der ein Rest des Kennzeichens 4 noch
vorhanden ist. Dieses weist hier wie auch in Figur 1 bereits auf einen längeren
Lagerungszeitraum hin.
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Dieses in den Figuren 1 und 2 gezeigte Kennzeichen kann aus einem
verdampfbaren organischen oder auch aus einem anorganischen Feststoff bestehen.
Als Beispiele seien hier 8-Oxychinolin, Sorbinsäure, Paraformaldehyd und Ammoniumcarbonat
sowie Benzoesäure genannt. Diese Stoffe sind durch mechanische Formgebung direkt
in das Gehäuse einbringbar. Oftmals kann der Wunsch nach einer Wiederverwendung
der Verpackung, z. B. einer Flasche bestehen. Hierfür ist es wünschenswert, das
Gehäuse mit einem Lose-Formling nachzufüllen oder den Formling in Klebestreifen
einzufügen, die dann auf der Verpackung anzubringen sind.
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Formlinge aus den zuvor angegebenen Feststoffen stellen integrierende
Zeit-/Temperatur-Meßsysterre dar. Bei Überschreiten eines festgelegten, durch Wahl
des Feststoffes, seiner Größe und der Verdampfung über die öffnung 7 der Absenkung
geeichten Temperatur-/Zeit-Produktes ist der Feststoff verdampft, so daß der zum
Feststoff 4 in Figur 1 zum Hintergrund 3 des Gehäuses 1 in Figur 1 sichtbar wird.
Bei konstanter Verdampfungsfläche ist das Temperatur-/Zeit-Produkt der Feststoffmenge
proportional.
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Aufgrund dessen können, wie es später noch zu den Figuren 6 und 8
zu
beschreiben ist, beliebig viele Zwischenwerte abgelesen werden. Ein wesentlichen
Moment kann auch darin gesehen werden, daß durch Auswahl eines geeigneten Feststoffes,
z. B.
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eines Imidazol gleichzeitig auch das Überschreiten einer Maximaltemperatur
mit festgestellt werden kann. Hierbei erfolgt ein Schmelzen des Feststoffes.
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So zeigt Figur 3 ein Gehäuse 1 mit einer Absenkung 6 und einer Öffnung
7. In die Absenkung 6 ist ein Kennzeichen 8 einer bei einer vorherbestimmbaren Temperatur
schmelzbaren Art eingebracht worden. Zwischen dem Kennzeichen 8 und dem Boden der
Senkung 6 ist ein Schaumstoff oder Vlies 9 eingebracht zum Aufsaugen des in flüssigen
Zustand übergehenden Kennzeichens nach dem Überschreiten der Schmelztemperatur.
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Das Vlies 9 kann aus einem kontrastierenden Material gefertigt oder
entsprechend imprägniert sein. Darüber hinaus kann das Vlies 9 in einer anderen
Anordnung, so beispielsweise als Ring im Boden oder im Gehäuse 1 eingebracht sein
in Kontakt mit dem Kennzeichen 4.
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Über die öffnung 7 läßt sich die Verdampfungszeit einstellen.
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Darüber hinaus ist es möglich, die Volumen der Kennzeichen 4 abzustufen.
Bei gleichem Querschnitt, also gleichbleibender Verdunstungsfläche würde sich eine
Abstufung in der Dicke der Kennzeichen ergeben für eine Anwendung nach den Figuren
6 und 8.
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Die Figuren 4 bis 9 zeigen Beispiele für die vielfältige Anwendung
des Erfindungsgedankens. Neben den gezeigten Anwendungsgebieten wie die Verwendung
bei Nahrungsmitteln, Medikamenten, fotografischen Filmen und an Heizungssystemen
können weitere Anwendungen z. B. bei Dichtungsmassen und Reaktionsklebstoffen in
Betracht kommen.
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Die zuvor be .hriebenen Kennzeichen werden mit dem Gehäuse 1 auf dem
Gebrau,hsgut oder dessen Verpackung oder als einzelne Pille in der Verpackung und
hier jeweils an sichtbarer Stelle ritnt lösbar angebracht.
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Figur 4 zeigt eine Milchpackung mit der Kennzeichnung 4 im Bereich
des Datumaufdruckes. Selbstverständlich sollte das Kennzeichen 4 in einem Bereich
angeordnet sein, der beim Öffnen der Verpackung nicht von der Hausfrau von der Verpackung
entfernt wird.
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Figur 5 zeigt einen Teil einer Flasche, beispielsweise einer wieder
verwendbaren Flasche mit einem dann auswechselbaren Kennzeichen 4. Hierfür weist
die Flasche in einem zugänglichen Bereich einen Anguß 10 auf, in den das Kennzeichen
einsetzbar ist. Weiterhin besteht die Möglichkeit der Anbringung des Kennzeichens
im Korken oder im Kronenkorken mit dem Gedanken der Erneuerung des Kennzeichens
bei Neuabfüllung der Flasche.
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In Figur 6 ist die Verpackung eines Farbfilms dargestellt mit mehreren,
hier zehn Kennzeichnungen 4. Diese Kennzeichnungen weisen unterschiedliche Volumen
auf, entsprechend möglicher Gesamtaufbewahrungsdauer.
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Diese maximale Aufbewahrungszeit ist hier somit in Unterzeiten gegliedert
und es können Schlüsse über die abgelaufene Lagerzeit als auch über die Gegebenheiten
der Lagerung gezogen werden.
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Figur 7 zeigt einen Anwendungsfall anhand der Verpackung eines Medikamtntes.
Das Kennzeichen 4 ist auch hier an einer direkt ersichtlichen Stelle der Verpackung
angebracht, aufgeklebt oder in diese eingelassen worden.
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Der Anwendungsfall nach Figur 8 zeigt gleichfalls eine Mehrzahl von
Einzelkennzeichen 4, die in einem Gehäuse 11 eingebracht und durch ein Fenster erkennbar
sind. Ein wesentlicher Unterschied zu den bisher bekannten Wärmemengeabfrageeinrichtungen
besteht in der Linearität der Anzeige.
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Figur 9 zeigt einen Eisbecher, der im Bereich der zu erfassenden Lasche
12 die Kennzeichnung 4 trägt. Es versteht sich, daß hier wie auch in den vorangegangen
Beispielen, die Kennzeichnung auf einen Temperaturgang einzustellen ist, der den
Nichtmehrgebrauchszustand der Waren charakterisiert, der beispielsweise durch Zwischenauftauen
entsteht. Ist das Kennzeichen als Folge schlechter Kühlung ohnehin nicht oder nur
schwer zu erkennen, wird der Kunde von dem Verkauf Abstand nehmen.
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Darüber hinaus bestehen die Möglichkeiten des Einsatzes von Kennzeichen
nach der Erfindung in technischen Bereichen, wo die Veränderung des Kennzeichens
durch Detektoren erfaßbar und elektrisch auswertbar ist. Außerdem ist die Erfindung
nicht festgelegt auf kurzlebige oder langlebige Gebrauchsgüter. Die Erfindung ist
beispielsweise auch einsetzbar bei Vor- und Halbprodukten.