DE3047184C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Spiegelreflexkamera mit elektronischem Entfernungsmesser gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Derartige Entfernungsmeßeinrichtungen sind bekannt, beispielsweise durch die DE-OS 27 31 192. Wesentliches Merkmal dieser Einrichtung ist, daß am unteren Rand der Austrittsfläche des Pentaprismas ein Hohlspiegel angeschliffen ist und daß die Winkelabmessungen des Prismas derart gewählt sind, daß gegenüber der in der normalen Ge­ brauchslage der Kamera waagerecht verlaufenden optischen Achse die Sucherachse um einen Winkelbetrag nach unten abweicht. Ferner ist das Okular gegenüber seiner Stellung bei waagerecht verlaufender optischer Achse um einen Betrag nach oben versetzt und derart ge­ neigt, daß die Okularachse mit der Sucherachse einen Winkel ein­ schließt.

Diese Verkippung der optischen Achse für den Suchereinblick einer­ seits und den Meßstrahlengang andererseits hat aber den Nachteil, daß die dann am Pentaprisma erforderlichen Winkeländerungen zu un­ erwünschten Reflexen im Sucherbild führen. Außerdem ergibt sich bei Verwendung von lichtschwächeren, langbrennweitigen Objektiven, deren Ausrittspupille bekanntlich kleiner als das Okularfenster ist, eine störende Abdunklung des Sucherbildes. Auch hat sich ge­ zeigt, daß die Verkippung der beiden Strahlengänge gegeneinander lediglich für den den Meßfleck durchsetzenden, nicht aber für den aus dem Objektumfeld herrührenden Lichtfluß erforderlich ist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, zur Vermeidung der genannten Nachteile bei einer Spiegelreflexkamera mit elektroni­ schem Entfernungsmesser eine Strahlenteilung zwischen dem zum Oku­ lar verlaufenden Strahlenbüschel und dem zum fotoelektrischen Em­ pfängersystem führenden Strahlenbüschel herbeizuführen, bei der lediglich der den Meßfleck durchsetzende Lichfluß entsprechend ab­ gelenkt wird, um zu einem in der Okularebene liegenden Bild der Objektivaustrittspupille ein vertikal versetztes Bild zur asymme­ trischen Ausnutzung der Objektivpupille zu erzeugen.

Für eine Spiegelreflexkamera der eingangs genannten Art gelingt die Lösung der Aufgabe dadurch, daß in der Ebene der Einstell­ scheibe der Suchereinrichtung ein einen Meßfleck definierendes optisches Mittel vorgesehen ist, welches einen Teil des Sucher­ strahlenganges derart ablenkt, daß in der Nähe des Okulars der Suchereinrichtung und in der Nähe des Hohlspiegels zwei vertikal gegeneinander versetzte, sich überlappende Pupillenbilder ent­ stehen, von denen das eine zum Einblick des Okulars zentrisch liegt und aus dem Licht des Objektumfeldes erzeugt wird, während das andere aus dem vom Meßfleck herrührenden Licht entsteht.

Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt und im Nachfolgenden näher beschrieben. Die Figur zeigt schematisch einen Querschnitt durch eine Spie­ gelreflexkamera mit erfindungsgemäß ausgebildetem und angeordnetem optischen Mittel zur Ablenkung eines Teils des Sucherstrahlen­ gangs.

In der Figur ist schematisch das Gehäuse 1 einer Spiegelreflexkame­ ra angedeutet, welches in bekannter Weise ein Objektiv 2 sowie ei­ nen Reflexspiegel 3 aufweist. Oberhalb des Reflexspiegels 3 befin­ det sich eine hier mit einer Feldlinse 5 einstückige Einstell­ scheibe. Mittels des Objektivs 2 wird auf der Einstellscheibe 4 ein Bild B′ eines nicht mit dargestellten Objektes erzeugt.

Dieses Bild B′ kann vom Kamerabenutzer mittels eines als Lupe wir­ kenden Okulars 6 durch ein Pentaprisma 7 hindurch betrachtet wer­ den. Die Abmessungen des Pentaprismas sind so gewählt, daß die op­ tische Achse des Objektivs 2 nach zweimaliger Umlenkung an Re­ flexionsflächen 7 a und 7 b im Pentapisma 7 parallel zu ihrem Ver­ lauf im Objektiv 2 nach rückwärts aus dem Kameragehäuse 1 aus­ tritt. Das Okular 6 ist so angeordnet, daß seine optische Achse mit der austretenden optischen Achse des Objektivs 2 zusammen­ fällt. Den das Pentaprisma 7 zwischen Objektiv 2 und Okular 6 durchlaufenden Teil der Strahlung bezeichnet man als Sucherstrah­ lengang. Er ist in der Zeichnung mit dem Bezugszeichen 8 versehen und strichpunktiert dargestellt.

Die gezeigte Kamera ist ferner mit einem elektronischen Entfer­ nungsmesser ausgerüstet, dessen wesentliche Bestandteile das Oku­ lar 2, ein als Ortsfrequenzfilter wirkendes Gitter 10, welches in einer der Bildebene des Objektivs 2 konjugierten Ebene angeordnet ist, eine auf das Gitter 10 folgende Feldlinse 11 sowie ein foto­ elektrisches Empfängersystem 12 sind. Die Wirkungsweise eines sol­ chen Entfernungsmessers ist für die vorliegende Erfindung an sich ohne Bedeutung und beispielsweise in den DE-OS 22 01 092 und 23 56 757 ausführlich beschrieben. Danach ist es erforderlich, daß das Bild des nicht gezeigten Objektes auf das Gitter 10 projiziert wird. Da aber gleichzeitig, wie weiter oben beschrieben, das Bild B′ auch im Okular 6 sichtbar sein soll, muß die vom Bild B′ ausge­ hende Strahlung geteilt werden. Erfindungsgemäß geschieht dies mit­ tels geometrischer Strahlenteilung, das heißt durch Aufspaltung der Austrittspupille AP des Objektivs 2.

Zu diesem Zweck ist in der Ebene der Einstellscheibe 4 und in ihrer Mite ein einen Meßfleck definierender Klarglas-Keil 13 an­ geordnet. Dieser erzeug zu einem von der Feldlinse 5 in der Oku­ larebene entworfenen, zentrisch zum Okular 6 liegenden Bild AP′ der Austrittspupille AP des Objektivs 2 ein vertikal versetztes Bild AP′′. Dies bedeutet, daß vom Sucherstrahlengang 8 ein ge­ strichelt dargestellter Teilstrahlengang 14 abgespalten wird. Die Feldlinse 5 erzeugt somit nach der Reflexion dieses Teilstrahlen­ gangs 14 an den Flächen 7 b und 7 b sowie an einem Hohlspiegel 7 c des Pentaprismas 7 ein Bild B′′ des nicht mit dargestellten Objek­ tes auf dem Gitter 10.

Da der Hohlspiegel 7 c nicht nur den Lichtstrom aus der durch den Keilwinkel "verkippten", zum Meßfleck gehörenden Teilpupille in Richtung auf das fotoelektrische Empfängersystem 12 reflektiert, sondern gleichzeitig auch noch einen für die Entfernungsmessung an sich nicht erwünschten Lichtstrom aus dem Objektumfeld, muß letz­ terer durch eine dem Fachmann an sich bekannte Maßnahme vor dem fotoelektrischen Empfängersystem 12, z. B. durch eine hier nicht mit dargestellte Maske, ausgeblendet werden.

Der Vorteil der neuen Spiegelreflexkamera liegt nicht nur darin, daß sich das verwendete Pentaprisma relativ einfach herstellen läßt sondern ergibt sich vor allem bei der Verwendung lichtschwa­ cher (langbrennweitiger) Objektive, bei denen bekanntlich die Aus­ trittspupille kleiner als das Okularfenster ist. Da die Austritts­ pupille zentrisch zum Okulareinblick ausgebildet wird, tritt kei­ ne störende Abdunklung des Sucherbildes ein; ebenfalls kann eine Abdunklung des zentrischen Meßflecks auftreten. Durch geschickte Wahl des den einen Teil des Sucherstrahlengangs beeinflussenden Keilwinkels kann aber auch dieser Nachteil bis zu einem relativen Objektivöffnungsverhältns 1 : 4 vermieden werden.

Claims (3)

1. Spiegelreflexkamera mit einer aus Einstellscheibe, Feldlinse, Pentaprisma sowie Okular bestehenden Suchereinrichtung und mit ei­ nem elektronischen Enfernungsmesser, bei der mittels eines am un­ teren Rand der Austrittsfläche des Pentaprismas angeschliffenen, vollverspiegelten Hohlspiegels durch das Pentaprisma hindurch vom Aufnahmeobjektiv der Spiegelreflexkamera ein Bild des zu fotogra­ fierenden Objektes auf ein in einer Bildebene des Aufnahmeobjek­ tives angeordnetes, als Ortsfrequenzfilter wirkendes Gitter ent­ worfen wird, dem ein fotoelektrisches Empfängersystem nachgeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ebene der Einstellscheibe (4) der Suchereinrichtung ein einen Meßfleck definierendes optisches Mittel (13) vorgesehen ist, welches einen Teil (14) des Sucherstrahlenganges (8) derart ablenkt, daß in der Nähe des Okulars (6) der Suchereinrichtung und in der Nähe des Hohlspiegels (7 c) zwei vertikal gegeneinander versetzte, sich überlappende Pupillenbilder (AP′, AP′′) entstehen, von denen das eine (AP′) zum Einblick des Okulars (6) zentrisch liegt und aus dem Licht des Objektumfeldes erzeugt wird, während das andere (AP′′) aus dem vom Meßfleck herrührenden Licht entsteht.

2. Spiegelreflexkamera nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß als optisches Mittel ein Klarglas- Keil (13) vorgesehen ist.

3. Spiegelreflexkamera nach Anspruch 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Keilwinkel des Klarglas-Keils (13) derart bemessen ist, daß die obere Hälfte des aus dem Meß­ fleck entstehenden Pupillenbildes (AP′′) im wesentlichen in das Okular (6) gelangt, während die untere Hälfte auf den Hohlspiegel (7 c) fällt und von diesem auf das als Ortsfrequenzfilter wirkende Gitter (10) des elektronischen Entfernungsmessers reflektiert wird.