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Sucher für eine einäugige Spiegelreflexkamera
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Die Erfindung betrifft einen Sucher für eine einäugige Spiegelreflexkamera,
an deren Objektivfassung fotografische Informationen tragende bewegliche Einstellglieder
für Belichtungsparameter vorgesehen sind, mit einem Dachkantprisma und einer optischen
Einrichtung zum Sichtbarmachen mindestens einer ausgewählten Information auf den
Einstellgliedern im Sucher, welche einen Spiegel, der vor der oberen Frontfläche
des Dachkantprismas derart angeordnet ist, daß ein Lichtbündel von der ausgewählten
Information über den Spiegel durch das Dachkantprisma verläuft, und mindestens ein
dem Spiegel nachgeordnetes Umlenkglied für das Lichtbündel aufweist, das die ausgewählte
Information am unteren Rand des Sucherbildes sichtbar werden läßt.
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Am unteren Rand des Sucherbildes sichtbar gemachte Informationen sind
gegenüber an den oberen Rand des Sucherbildes eingeblendeten gleichen Informationen
wesentlich besser für den Fotografierenden zu erkennen, da bei fotografischen Aufnahmen
in vielen Fällen der obere Sucherbildteil helle
Partien, wie beispielsweise
Himmel, aufweist und die eingeblendetenInformationen sich demgegenüber nicht ausreichend
abheben könn=uDie Abbildung von Informationen im unteren Sucherbildbereich wird
daher zunehmend bevorzugt.
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Aber noch aus einem weiteren Grund ist die Einblendung der Information
am unteren Randbereich des Sucherbildes gegenüber der anderen Informationseinblendung
überlegen.
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Üblicherweise wird am hinteren oberen Rand des Dachkantprismas bei
fotografischen Kameras mit Belichtungsmesseinrichtung die Meßzelle der Belichtungsmesseinrichtung
angeordnet, um das durch das Objektiv in die Kamera einfallende Objektlicht zu bestimmen.Wird
zusätzlich noch die von der Obektivfassung kommende Information am oberen Randbereich
des Sucherbildes eingeblendet, so gelangt zusätzliches Licht auf die Messzelle und
verfälscht somit das Meßergebnis der Belichtungsmesseinrichtung. Schon aus diesem
Grund müssen bei Kameras mit vorstehend beschriebener Anordnung der Meßzelle die
zusätzlichen Informationen von den Einstellgliedern an der Objektivfassung im unteren
Randbereich des Sucherfeldes sichtbar gemacht werden.
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Bei einem bekannten Sucher der eingangs genannten Art (DE-AS 24 17
853) sind dem Spiegel zwei Umlenkglieder nachgeordnet, um die Information von der
Objektivfassung am unteren Rand des Sucherbildes sichtbar werden zu lassen.
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Das erste Umlenkglied besteht aus einem auf der oberen Frontfläche
des Dachkantprismas verkitteten Nebenprisma, während das zweite Umlenkglied von
einer hinteren reflektierenden Fläche des Dachkantprismas gebildet wird, die zu
der reflektierenden Frontfläche weist und die Austrittsfläche und die beiden Dachflächen
des Dachkantprismas schneidet. Das von der Information kommende Lichtbündel gelangt
über den Spiegel in das Nebenprisma, wird hier reflektiert und trifft auf die hintere
reflektierende Fläche auf. Von dort gelangt das Lichtbündel zu der reflektierenden
Frontfläche des Dachkantprismas und dann
zu dem unteren Randbereich
der Austrittsfläche des Dachkantprismas.
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Nachteilig bei diesem bekannten Sucher ist der lange optÇ sche Weg
für das Lichtbündel. Bei kompakten Spiegelreflexkameras mit möglichst kleinen äußeren
Abmessungen ist aber der Abstand von der Information auf den Einstellgliedern und
dem Spiegel sehr kurz, so daß aufgrund dieses langen optischen Weges des LichtbündeD
zusätzlich optische Mittel notwendig sind, um die Information im Auge abzubilden.
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Diesen Nachteil vermeidet ein ebenfalls bekannter weiterer Sucher
der eingangs genannten Art (DE-AS 24 17 853).
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Auch bei diesem Sucher ist dem Spiegel als erstes Umlenkglied ein
auf der oberen Frontfläche des Dachkantprismas verkittetes Nebenprisma nachgeordnet.
Das zweite Umlenkglied für das Lichtbündel wird von einem weiteren Prisma gebildet,
das in der Nähe der Austrittsfläche des Dachkantprismas angeordnet oder mit dieser
verkittet ist. Das Prisma weist eine obere reflektierende Fläche und eine untere
reflektierende Fläche auf. Das Lichtbündel gelangt von dem Spiegel in das Nebenprisma,
wird dort reflektiert, durchläuft das Dachkantprisma, wird an der oberen reflektierenden
Fläche des weiteren Prismas reflektiert, gelangt dann zu der unteren reflektierenden
Fläche dieses Prismas und wird von dort in das Okular reflektiert.
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Beidieser Ausbildung des Suchers ist nicht nur zusätzlicher Bauraum
für das weitere Prisma zu-berücksichtigen sondern es tritt auch noch ein zusätzlicher
optischer Nachteil auf. Das weitere Prisma ruft eine sogenannte Pupillenteilung
hervor, d.h. das über das Dachkantprisma im Auge bzw. Okular abgebildete Sucherbild
und die eingespiegelte Information auf den Bintellgliedern am Objektiv werden durch
zwei getrennte Optiken betrachtet.
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Der Fotografierende kann beide Bilder nur in einer ganz bestimmten
Stellung des Auges am Sucher sehen. Bei Versetzen des Auges und der damit verbundenen
Dezentrierung der Pupille verschwindet das eine der beiden Bilder schlagartig. Der
Fotografierende muß also sehr sorgsam die Kamera ans Auge halten, will er die zusätzlich
eingeblendete Information der Einstellglieder erkennen. Dies ist nicht nur recht
mühsam sondern erschwert auch eine schnelle Information über die an der Objektivfassung
mittels der Einstellglieder vorgenommenen Einstellung der Belichtungsparameter.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Sucher der eingangs
genannten Art kompakt und raumsparend auszubilden, und gleichzeitig die vorstehend
beschriebenen Nachteile bekannter Sucher, wie langer optischer Weg im Dachkantprisma
und Pupillenteilung, zu vermeiden. Das Lichtbündel der einzublendenden Information
von den Einstellgliedern auf der Objektivfassung soll dabei so geführt werden, daß
kein das Meßergebnis einer Belichtungsmeßeinrichtung verfälschendes Störlicht an
die im oberen Bereich der Austrittsfläche des Dachkantprismas angeordneten Meßzelle
der Belichtungsmeßeinrichtung gelangt.
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Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung bei einem Sucher der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß das Umlenkglied aus einer einen reflektierenden
Belag tragenden Schrägfläche am Dachkantprisma besteht, welche die untere reflektierende
Frontfläche und die Grundfläche des Dachkantprismas miteinander verbindet und zu
beiden Flächen geneigt ist,und daß der Spiegel derart angeordnet ist, daß das Lichtbündel
vom Spiegel unmittelbar auf die Schrägfläche auftrifft.
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Bei dem erfindungsgemäßen Sucher ist nur ein einziges Umlenkglied
vorhanden, das zudem noch integrierter Bestandteil des Dachkantprismas ist. Das
Lichtbündel wird nur einmal im Dachkantprisma, und zwar an der Schrägfläche, reflektiert
und verläßt das Dachkantprisma auf kürzestem Weg. Die Forderung nach einem kurzen
optischen Weg des Lichtbündels im Dachkantprisma ist damit erfüllt. Ein zusätzliches
Nebenprisma an der Austrittsfläche des Dachkantprismas ist nicht erforderlich. Dadurch
wird einerseits das Auftreten des Effekts der Pupillenteilung vermieden und andererseits
eine recht kurze Baulänge des Suchers in Richtung optischer Achse erzielt. Das von
der Information auf der Objektiufassung kommende Lichtbündel gelangt an keiner Stelle
seines Weges durch den Sucher in die Nähe einer im oberen Bereich der Austrittsfläche
des Dachkantprismas angeordneten Meßzelle einer Belichtungsmeßeinrichtung der Kamera.
Die Umlenkung des Lichtbündels erfolgt weitab von der Meßzelle.
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Eine negative Beeinflussung der Belichtungsmeßeinrichtung durch die
zusätzlich im Sucher angezeigte Information kann daher nicht erfolgen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß der reflektierende Belag von einem auf der Schrägfläche aufgekitteten Spiegel
gebildet ist. Dadurch wird das Herstellungsverfahren für den erfindungsgemäßen Sucher
wesentlich vereinfacht. Die Schrägfläche braucht nicht zusätzlich poliert zu werden,
damit ein reflektierenden Belag aufgedampft werden kann. Ein einfaches Abschleifen
des Dachkantprismas im Bereich der Schrägfläche genügt.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist auf der oberen
Frontfläche des Dachkantprismas ein Prismenkeil im Strahlengang zwischen Spiegel
und Schrägfläche angeordnet. Dieser Prismenkeil ist mit der oberen Frontfläche des
Dachkantprismas verkittet und sorgt daführe daß das vom Spiegel kommende Lichtbündel
nahezu ohne Ablenkung in das Dachkantprisma eintreten kann. Durch einen solchen
Prismenkeil wird die Justierung des Suchers im Hinblick auf eine exakte Lage der
in den unteren Randbereich des Sucherbildes eingespiegeltenlnformation wesentlich
erleichtert.
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Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
nachstehend erläutert. Dabei zeigen Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemaßen
Suchers in schematischer Darstellung, und Fig. 2 ein schematisch dargestelltes Sucherbild.
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Der Sucher in Fig. 1 hat ein Dachkantprisma 1 und eine optische Einrichtung
2 zum Sichtbarmachen mindestens einer ausgewählten Information 3 auf einem Einstellglied
4, das an der in der Zeichnung andeutungsweise dargestellten Objektivfassung 5 der
einäugigen Spiegelreflexkamera drehbeweglich gelagertffi ist. Bei diesem Einstellglied4
handelt es sich meist um den Blendeneinstellring der Kamera, ebenso kann es aber
der. Entfernungseinstellring oderder Zeiteinstellring sein. Zeiteinstellring sein.
Die ausgewählte Information 3 ist eine Zahl aus der jeweils auf diesen Einstellringen
angeordneten Skala, die beim Einstellen der jeweiligen Blende, Entfernung oder Belichtungszeit
mit einer Markierung auf der Oberfläche der Objektivfassung 5 durch Drehen der entsprechenden
Einstellglieder in Ubereinstimmung gebracht wird.
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Die optische Einrichtung 2 zum Sichtbarmachen der ausgewählten Information
3 im Sucher weist einen Spiegel 6 auf, der vor der oberen Frontfläche 7 des Dachkantprismas
1 derart angeordnet ist, daß ein von der ausgewählten Information 3 ausgehendes
Lichtbündel, das in Fig. 1 durch den strichpunktierten Strahl 8 repräsentiert wird,
über den Spiegel 6 durch das Dachkantprisma 1, dem Okular 9 des Suchers in das Auge
10 des Betrachters gelangt. Weiterhin weist die optische Einrichtung 2 ein dem Spiegel
6 nachgeordnetes Umlenkglied 11 auf, das dafür sorgt, daß die ausgewählte Information
3 am unteren Rand des Sucherbildes 12 (Fig. 2 ) sichtbar wird. In Fig. 1 besteht
das Umlenkglied 11 aus einer Schrägfläche 13 am Dachkantprisma 1, die die untere
reflektierende Frontfläche 14 und die Grundfläche 15 des Dachkantprismas 1 miteinander
verbindet und zu beiden geneigt ist. Die Schrägfläche 13 trägt einen reflektierenden
Belag 16, der in Fig. 1 von einem weiteren Spiegel 17 gebildet wird. Der Spiegel
17 ist auf die Schrägfläche 13 aufgekittet, und zwar so, daß die Spiegelfläche unmittelbar
an der Schrägfläche 13 anliegt. Der erste Spiegel 6 ist derart angeordnet, daß das
Lichtbündel 8 vom Spiegel 6 unmittelbar auf die Schrägfläche 13 auftrifft. Das von
der Information 3 kommende Lichtbündel gelangt somit auf den Spiegel 6, wird hier
reflektiert, tritt in der oberen Frontfläche 7 des Dachkantprisma 1 in letzteres
ein, gelangt an den reflektierenden Belag 16 bzw. Spiegel 17 an der Schrägfläche
13 des Dachkantprismas, wird hier reflektiert, tritt im unteren Bereich der Austrittsfläche
des Dachkantprismas 1 aus, durchläuft das Okular 9 und gelangt in das Auge 10 des
Beobachters. Dieses sieht die Information 3 am unteren Rand des Sucherbildes 12,
wie in Fig. 2 dargestellt ist.
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Im Strahlengang des Lichtbündels ist zwischen dem Spiegel 6 und der
Schrägfläche 13 noch ein Prismenkeil 19 auf der Oberfläche der oberen Frontfläche
des Dachkantprismas 1 angeordnet und hier verkittet. Dieser Prismenkeil 19 verhindert
weitgehend ein% A4Asxkp rSBsl Lichtbündels 8 beim
Eintritt in dasDachkantprismai
und erleichtert so die Justierung des Suchers in der Weise, daß die Information
3 in ihrer in Fig. 2 gezeigten Lage im Sucherbild exakt abgebildet wird.
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Bei einer fotografischen Kamera, die eine Meßeinrichtung zur Bestimmung
des) durch das Kameraobjektiv eindringenden Objektlichtes aufweist,ist eine Meßzelle
20 für diese Meßeinrichtung im oberen Bereich der Austrittsfläche 18 des Dachkantprismas
1 so angeordnet, daß ein Teil des über das Kameraobjektiv,den Reflexspiegel der
Kamera in den Sucher gelangende Licht auf die Meßzelle 1 20 auftrifft.
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Wie in Fig. 1 zu sehen ist, ist diese Meßzelle 20 unmittelbar über
dem Okular 9 angeordnet. Aus dem in Fig. 1 eingezeichneten Verlauf des von der Information
3 kommenden Lichtbündels 8istunschwer zu erkennen, daß das von der Information 3
ausgehende Licht an keiner Stelle seines Weges durch den Sucher auch nur in die
Nähe der Meßzelle 20 gelangt. Somit ist die Meßzelle 20 vollkommen von dem zusätzlich
von der Information 3 kommenden Licht abgeschirmt, so daß dieses keine das Meßergebnis
der Belichtungsmeßeinrichtung verfälschende Wirkung hervorrufen kann.
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Die Ausbildung des reflektierenden Belags 16 auf der Schrägfläche
13 des Dachkantprismas als Spiegel 17 erleichtert die Herstellung des Suchers wesentlich.
Ein handelsübliches Dachkantprisma 1 braucht lediglich an der gemeinsamen Kante
von Grundfläche 15 und unterer reflektierenden Frontfläche 14 des Dachkantprismas
1 abgeschliffen zu werden. Dadurch entsteht die Schrägfläche 13, auf deren mehr
oder weniger porösm Oberfläche der Spiegel 16 aufgekittet wird. Dieses Verfahren
ist wesentlich einfacher und preisgünstiger als die Aufbringung eines sonstigen
reflektierenden Belages 16 auf die Schrägfläche 13.
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Hierzu müßte nicht nur die Oberfläche der abgeschliffenen Schrägfläche
13 feinpoliert werden, damit keine Unebenheiten mehr vorhanden sind, sondern auch
bei einem nachfolgenden Bedampfen der polierten Oberfläche dafür Sorge getragen
werden, daß die übrigen reflektierenden Flächen des Dachkantprismas 1 nicht mit
bedampft werden.
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