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Mit Vergußmasse auffüllbarer Muffenkörper für
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Stromkabel Stromkabel Die Erfindung betrifft einen mit Vergußmasse
auffüllbaren Muffenkörper für Stromkabel, mit zwei gelenkig miteinander verbundenen
relativ starren Schalen, die einen Hohlraum sowie an den Enden Kabeldurchtrittskanäle
bilden und an ihren auseinanderklappbaren Kanten durch mindestens ein Verriegelungselement
verbindbar sind.
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Derartige Muffenkörper werden beispielsweise für Abzweigmuffen von
Starkstromkabeln oder für Hausanschlußmuffen benutzt. Das Hauptkabel führt in das
eine Ende des Muffenkörpers hinein und aus dem anderen Ende des Muffenkörpers heraus,
während das Abzweigkabel, das im Innern der Muffe mit dem Hauptkabel verbunden ist,
aus einer der beiden Muffenöffnungen, die größer ist als die andere Muffenöffnung,
zusammen mit dem Hauptkabel austritt. Im Innern
der Muffe befinden
sich die mechanischen und elektrischen Verbindungselemente, mit denen das Abzweigkabel
an das Hauptkabel angeschlossen ist. Das Innere des Muffenkörpers wird mit einer
Vergußmasse aufgefüllt, so daß die Verbindungsstelle der beiden Kabel hermetisch
abgedichtet ist. Beim Einfüllen der Vergußmasse und bis zu deren Erhärten bildet
der Muffenkörper die Gießform mit mechanischer Festigkeit.
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Es ist bekannt, den Muffenkörper im wesentlichen rohrförmig aus flexiblem
Kunststoff herzustellen, wobei das Rohr jedoch keinen geschlossenen Querschnitt
aufweist, sondern entlang eines längslaufenden Schlitzes mit V-förmig nach außen
abstehenden Leisten versehen ist (DE-GM 78 29 494).
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Der Muffenkörper besteht aus dünnwandigem flexiblem Kunststoff und
kann durch Auseinanderspreizen der Schlitzränder aufgeweitet werden, um die -elektrischen
und mechanischen Verbindungseinrichtungen zu installieren. Anschließend wird durch
den Schlitz hindurch die Vergußmasse eingefüllt und auf die Leisten wird ein Verriegelungselement
in Form einer Klemmschiene aufgeschoben, die das nochmalige Auseinanderspreizen-
des Schlitzes verhindert. Die Gießform kann auch aus zwei Halbschalen bestehen,
die an der Unterseite gelenkig miteinander verbunden sind. Das Verriegelungselement
ist ein loses Teil, das auf die Gießform aufgeschoben wird, so daß der Muffenkörper
aus mindestens zwei miteinander zu verbindenden separaten Teilen besteht. Eine definierte
Einfüllöffnung für die- Vergußmasse ist nicht vorhanden. Eine solche Einfüllöffnung
wird dadurch gebildet, daß das Verriegelungselement zunächst nur teilweise auf die
Gießform aufgeschoben wird, so daß deren Oberkanten, die einen Abstand voneinander
haben, daran gchindert werden, sich noch mehr auseinanderzu-
spreizen.
Die Stelle, an der das Einfüllen der Vergußmasse erfolgt, wird also von dem Monteur
selbst festgelegt. Bei ungeschickter Handhabung kann es vorkommen, daß im Bereich
der Klemmen der elektrischen und mechanischen Verbindungseinrichtung Lufteinschlüsse
entstehen, wodurch die Isolierung der Kabelverbindung verschlechtert wird.
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Bei einem bekannten Muffenkörper der eingangs genannten Art sind zwei
Schalenhälften aus relativ starrem Material vorgesehen, die entlang ihrer Unterseiten
durch ein Steckscharnier miteinander verbunden sind (DE-GM 76 21 324).
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Die beiden Schalen weisen an ihren Oberkanten V-förmig auseinanderstehende
Leisten auf, die im Schließzustand des Muffenkörpers durch separate Verriegelungselemente
daran gehindert werden, sich auseinanderzuspreizen. Die Leisten liegen auch im Schließzustand
der Gießform nicht aneinander. Sie bilden vielmehr einen über die gesamte Länge
des Muffenkörpers durchgehenden Spalt, in den die Vergußmasse eingefüllt werden
kann. Auch hier ist der Ort des Einfüllens der Vergußmasse nicht genau definiert.
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Der Muffenkörper besteht aus mindestens drei oder vier separaten Teilen,
die bei der Installation der Gießform aneinandergesetzt werden müssen. Dies führt
insbesondere in engen Kabelschächten zu Schwierigkeiten, weil die Teile sich bei
ihrer Montage voneinander lösen und herabfallen können. Außerdem muß vor der Montage
darauf geachtet werden, daß sämtliche Bauteile des Bausatzes komplett vorhanden
sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen mit Vergußmasse auffüllbaren
Muffenkörper der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß keine separaten Teile
er-
forderlich sind. Hierdurch soll die Anwendung und Montage des
Muffenkörpers erleichtert werden.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
beiden Schalen aus einem einzigen Formteil bestehen und durch ein erstes Filmscharnier
einstückig miteinander verbunden sind und daß das Verriegelungselement über ein
weiteres Filmscharnier mit der einen Schale einstückig verbunden ist und im Schließzustand
in eine der anderen Schale angeformte Rasteinrichtung eingreift.
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Ein derartiger Muffenkörper bildet einschließlich der beiden Schalen
und der Verriegelungselemente ein einstückiges Kunststoffteil ohne jegliche Zusatzelemente.
Dies hat den Vorteil, daß bei der Montage nicht erst verschiedene Elemente eines
Bausatzes miteinander verbunden werden müssen, sondern daß der Monteur lediglich
über einen einstückigen Muffenkörper verfügt, der alle benötigten Teile unmittelbar
angeformt aufweist.
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Filmscharniere sind bei Spritzgußteilen bekannt. Sie stellen eine
bewegliche, nicht lösbare Verbindung zweier im Spritzgußverfahren gleichzeitig hergestellter
Gegenstände dar. Die Scharnierwirkung entsteht dadurch, daß sich zwischen den beiden
Gegenständen ein dünnwandiger Steg befindet, der das Umklappen des einen Gegenstandes
in bezug auf den anderen Gegenstand ermöglicht. Dieser dünnwandige flexible Bereich
wird als Filmscharnier bezeichnet.
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Die Erfindung nutzt in sinnvoller Weise die Verwendung von Filmscharnieren
einerseits zur Befestigung der beiden Schalenhälften aneinander, andererseits aber
auch
zur Befestigung des (mindestens einen) Verriegelungselementes
an einer der Schalen. Die andere Schale ist mit einer mit dem Verriegelungselement
zusammenwirkenden Rasteinrichtung versehen, so daß im Schließzustand der Schalen
deren obere Kanten gegeneinandergeklemmt werden können.
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Das Verriegelungselement ist somit kein Schieber, der in Längsrichtung
auf den Muffenkörper aufgeschoben werden müßte, sondern ein Klappteil, das scharnierartig
mit der einen Schale verbunden ist und an der anderen Schale einrastet. Dieses Klappteil
hat eine relativ geringe Breite und somit auch einen geringen Schwenkradius, so
daß der Muffenkörper auch unter engen Platzverhältnissen leicht montiert werden
kann.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Schalen im Schließzustand mit ihren auseinanderklappbaren Kanten entlang zweier
durch eine Eingießöffnung voneinander getrennter Abschnitte gegeneinanderliegen
und an jedem Abschnitt ein separates Verriegelungselement aufweisen.
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Hierdurch wird erreicht, daß die Lage der Eingießöffnung durch die
Konstruktion des Muffenkörpers vorgegeben ist.
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Die Eingießöffnung wurde so gewåhlt, daß sich günstige Gieß- und Entlüftungsverhältnisse
ergeben. Dadurch, daß die Schalen zu beiden Seiten der Eingießöffnung von entsprechenden
Verriegelungselementen festgehalten werden, ist gewährleistét, daß die Schalen auch
bei Auftreten eines Druckes im Innern des Muffenkörpers nicht an einer Seite auseinanderklaffen.
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Die Eingießöffnung ist vorzugsweise im wesentlichen außerhalb des
Bereichs der größten Weite des Hohlraumes in der Nähe eines Endes des Muffenkörpers
angeordnet. Auf diese Weise wird verhindert, daß die Vergußmasse direkt auf die
Kabelklemmen im Innern des Muffenkörpers gegossen wird.
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Die Vergußmasse gelangt vielmehr auf den Muffenboden, von wo aus sie
gleichmäßig aufsteigt. Hierbei erfolgt ein gleichmäßiges und definiertes Entweichen
der Luft aus der Gießform.
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Um die Eingießöffnung nach Beendigung des Gießvorgangs zu verschließen,
kann in zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ein im Schließzustand die Eingießöffnung
überdeckendes Schließelement über ein Filmscharnier mit einer der Schalen einstückig
verbunden sein, wobei das Schließelement in einer Rasteinrichtung der anderen Schale
eingreift.
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Die Rasteinrichtung besteht vorzugsweise aus einer an der Außenseite
der betreffenden Schale angeordneten Nut oder Wulst, über die eine Nase des Verriegelungselementes
bzw.
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Schließelementes der anderen Schale einrastend drückbar ist. Das Verriegelungselement
übergreift die Oberkante derjenigen Schale, an der es einrastet. Durch das Übergreifen
wird eine feste Verriegelung erreicht. Bei einem Druck im Innern des Muffenkörpers
werden die Verriegelungselemente noch verstärkt zusammengedrückt.
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Der erfindungsgemäße Muffenkörper besteht vorzugsweise aus einem begasten
thermoplastischen Kunststoff, der im Spritzgußverfahren verarbeitet werden kann.
Geeignete
Kunststoffe sind Polyolefine, und insbesondere Polypropylen.
Diese Materialien können auch zu Filmscharnieren mit der erforderlichen Flexibilität
und Festigkeit verarbeitet werden. Bei der Verarbeitung thermoplastischer Kunststoffe
im Spritzgußverfahren ergeben sich für den Muffenkörper Wandstärken im Bereich von
etwa 5 bis 10 mm. Das Spritzgußverfahren ermöglicht eine Herstellung des einteiligen
Muffenkörpers mit großer mechanischer Festigkeit und hoher Steifigkeit.
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Wenn sich erweisen sollte, daß beim Einfüllen der Vergußmasse in den
Muffenkörper zwischen die gegeneinanderliegenden ebenen Schalenbereiche des Muffenkörpers
Vergußmasse eindringt, kann in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung an einer
der Schalen ein Dichtungssteg ancrebracht werden, der entweder aus dem Material
des Muffenkörpers oder aus einem anderen Material besteht und eine Barriere für
die Vergußmasse bildet.
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Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert.
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Es zeigen: Figur 1 eine perspektivische Ansicht des Muffenkörpers,
Figur 2 einen Schnitt durch den Muffenkörper der Figur 1 entlang der Linie 11-11,
Figur 3 eine Stirnansicht des Muffenkörpers in geschlossenem Zustand,
Figur
4 eine vergrößerte Darstellung eines Verriegelungselementes bei seinem Eingriff
in die Rasteinrichtung, Figur 5 eine Draufsicht des Muffenkörpers bei auseinandergeklappten
Schalen, Figur 6 einen Querschnitt entlang der Linie VI-VI von Figur 5 und Figuren
7 und 8 vergrößerte Darstellungen der Einzelheiten VII und VIII aus Figur 6.
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Der in den Figuren dargestellte Muffenkörper besteht aus einem einzigen
einstückig geformten Kunststoffteil. Die beiden Schalen 10, 11, die jeweils nach
außen ausgebaucht sind, bilden eine Gießform mit einem Hohlraum 12, in dem die elektrischen
und mechanischen Klemmen der Kabelverbindung untergebracht werden können. An dem
einen Ende des Muffenkörpers befindet sich ein leicht konischer Rohrstutzen 13 zur
Aufnahme des einen Kabelendes und an dem anderen Ende befindet sich eine etwa birnenförmige
Offnung 14, durch die das andere Ende des Hauptkabels sowie darüber das Abzweigkabel
hindurchführt. In der öffnung 14 sowie in dem Rohrstutzen 13 befinden sich umlaufende
Nuten 15 zur Anbringung von Schaumstoff-Dichtungselementen, die die Kabel fest umschließen
und das Austreten von Vergußmasse verhindern.
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Die Schalen 10, 11 erweitern sich zum mittleren Bereich des Muffenkörpers
(in Längsrichtunq) und bilden hier einen zylindrischen Abschnitt 16, der den Bereich
des größten Muffendurchmessers repräsentiert. Im Bereich des Ab-
schnitts
16 werden im Innern des Muffenkörpers die Klemm-und Verbindungseinrichtungen für
die Kabel untergebracht.
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Die beiden Schalen 10, 11 haben geradlinige und gleich lange Unterkanten
17, die im Schließzustand (Figur 3) in einer gemeinsamen Ebene liegen. Die Innenseiten
der Unterkanten 17 sind durch ein Filmscharnier 18, d.h. durch ein dünnwandiges
längslaufendes flexibles Verbindungsstück miteinander verbunden.
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Außerhalb der ausgebauchten, den Hohlraum 12 umschließenden Wandungsteilen
sind die Wände der beiden Schalen 10, 11 als ebene Platten 19, 20 ausgebildet, die
im Schließzustand des Muffenkörpers flächenhaft aneinanderliegen.
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Wie insbesondere aus Figur 5 hervorgeht, haben beide Schalen 10, 11
rechteckigen Querschnitt. Die den Hohlraum 12 begrenzenden ausgebauchten Wandungsteile
sind von den plattenförmigen ebenen Wandungsteilen 19 und 20 umschlossen.
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Entlang der Oberkante der Schale 10 sind zwei Verriegelungselemente
23, 24 vorgesehen, die über Filmscharniere 25 mit der Schale 10 verbunden sind.
Die Verriegelungselemente 23 und 24 haben jeweils L-förmigen Querschnitt, wobei
der eine Schenkel in das Filmscharnier 25 übergeht und der freie Schenkel eine nach
innen vorspringende Nase 26 aufweist.
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Entlang der Oberkante der Schale 11 ist an der Außenseite eine längslaufende
V-förmige Nut 27 vorgesehen. Wenn die flachen Bereiche der Schalen 10, 11 im Schließzustand
des Muffenkörpers gegeneinanderstoßen, können die Verriegelungselemente
23,
24 durch Umklappen um die Filmscharniere 25 über die Oberkante der Schale 11 geklappt
werden, wobei sie die Oberkanten beider Schalen überdecken und die Nasen 26 in der
Nut 27 auf der Außenseite der Schale 11 einrasten. Auf diese Weise können durch
das Umklappen der Verriegelungselemente 23 und 24 die Schalen im Schließzustand
verriegelt werden.
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Zwischen den Verriegelungselementen 23 und 24 befindet sich die Eingießöffnung
28, in deren Bereich die ebenen Wandungsteile der beiden Schalen oberhalb des Hohlraumes
12 einen größeren Abstand voneinander haben. Die Eingießöffnung 28 ist in der Nähe
der öffnung 14 angeordnet. Sie befindet sich also nicht im Mittelbereich der Länge
des Muffenkörpers, sondern über einem Bereich, in dem sich normalerweise keine Klemmen
u.dgl. im Innern des Muffenkörpers befinden. Dies hat zur Folge, daß beim Eingießen
der Vergußmasse in den Muffenkörper die Vergußmasse auf den Boden des Hohlraumes
12- fällt und von diesem aus ansteigt.
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Die Verriegelungselemente 23 und 24 erstrecken sich, mit Ausnahme
des Bereichs der Eingießöffnung 28, über die gesamte Länge des Muffenkörpers. Infolge
der außermittigen Anordnung der Eingießöffnung 28 ist jedoch das Verriegelungselement
23 wesentlich länger als das Verriegelungselement 24.
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Um die Eingießöffnung 28 verschließen zu können, ist an der Außenkante
ihrer Wand mit einem Filmscharnier 29 eine Klappe 30 angebracht, die im Schließzustand
des Muffenkörpers über die gegenüberliegende Begrenzungswand 31 der
Eingießöffnuny
geklappt werden kann und die eine Nase 32 aufweist, die in eine Nut 33 an der Außenseite
des Wandungsteiles 31 einrastet. Auf diese Weise kann durch Umlegen der Klappe 30
die Eingießöffnung 31 verschlossen werden. Da die Klappe 30 im geschlossenen Zustand
ebenfalls zur Verriegelung der beiden Schalen beiträgt, ist, wenn gemäß Figur 3
sämtliche Verriegelungselemente 23, 24 und die Klappe 30 geschlossen sind, der Muffenkörper
entlang seiner gesamten Oberkante verriegelt.
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Um zu verhindern, daß beim Einfüllen der Vergußmasse ein Teil der
VergußmasSe zwischen die ebenen Plattenbereiche 19 und 20 fließt, können gemäß Figur
5 an einer der beiden Platten Dichtungsstreifen 34, 35 geringer Höhe angebracht
sein, die die Kontur der ausgebauchten Bereiche umschließen und im Schließzustand
des Muffenkörpers gegen die andere Platte gedrückt werden. Diese Dichtunysstreifen
34, 35 können aus kompressiblem Material, z.B. Schaumstoff, bestehen, oder auch
dem Muffenkörper einstückig angeformt sein.