DE3034360A1 - Verbrennbare treibladungshuelse - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine verbrennbare Treibladungs
hülse nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es sind bereits Treibladungen mit verbrennbarer
Treibladungshülse bekannt, die aus einem oder mehreren
Rohrteilen mit unterschiedlichen Verbrennungseigenschaften
besteht. Derartige Treibladungen finden bei Geschützen mit
selbstverriegelnden Verschlüssen Anwendung, die gegen
Rückstände aus unvollständiger Verbrennung der Treib
ladung empfindlich sind. Der verschlußseitige Teil
der Treibladungshülse ist daher aus einem Material mit
größerer Verbrennungsgeschwindigkeit hergestellt, um seine
vollständige Verbrennung sicherzustellen, während der
übrige Teil der Treibladungshülse aus einem Material mit
geringerer Verbrennungsgeschwindigkeit bestehen kann, um
anderen Konstruktionskriterien des Geschützes Rechnung zu
tragen.
Gemäß einem bekannten Herstellungsverfahren werden
die einzelnen Rohrteile solcher Treibladungshülsen unter
Verwendung verbrennbaren Klebstoffes miteinander verbunden.
Der Nachteil dieses bekannten Verfahrens liegt aber darin,
daß leicht Rückstände aus unvollständiger Verbrennung des
Klebstoffes entstehen können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei
einer verbrennbaren Treibladungshülse der eingangs ge
nannten Art eine Verbindung zwischen ihren einzelnen Rohr
teilen zu schaffen, bei welcher auf die Verwendung von
Klebstoffen verzichtet und dadurch die Gefahr von Ver
brennungsrückständen aus unvollständiger Verbrennung
weitgehend ausgeschlossen werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die
im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebene
Anordnung gelöst.
Die beiden Verbindungsabschnitte der beiden Rohr
teile sind vorzugsweise mit Gleitsitz ineinanderschiebbar,
und die ineinandergreifenden Elemente sind vorzugsweise
in einem Verbindungsabschnitt gebildete Radialbohrungen
und in diese einrastbare, am anderen Verbindungsabschnitt
gebildete Radialzapfen.
Die beiden Rohrteile der Treibladungshülse bestehen
zweckmäßigerweise aus unterschiedlichen verbrennbaren
Materialien.
Das Zusammenfügen der beiden Rohrteile erfolgt da
durch, daß sie mit ihren Verbindungsabschnitten axial in
einandergeschoben werden, während die Radialzapfen des
einen Verbindungsabschnitts mit den Radialbohrungen des
anderen Verbindungsabschnitts axial fluchten, bis die
Radialzapfen in die Bohrungen eingerastet sind.
Die Radialzapfen sind vorteilhafterweise in Richtung
zum freien Ende des betreffenden Verbindungsabschnitts
hin mit einer Abschrägung versehen, so daß während des
axialen Zusammenschiebens der beiden Verbindungsabschnitte
der andere Verbindungsabschnitt mit seinem Rand entlang
der Abschrägungen auf die Radialzapfen aufgleiten kann,
wobei eine allmählich zunehmende elastische Radialver
formung der beiden Verbindungsabschnitte während des
axialen Zusammenschiebens auftritt, bis die Zapfen in die
Bohrungen eingerastet sind. Dadurch wird das Zusammen
schieben der beiden Rohrteile erleichtert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend
mit Bezug auf die anliegenden Zeichnungen mehr im einzelnen
beschrieben, in welchen zeigt:
Fig. 1 Eine perspektivische auseinander
gezogene Darstellung der beiden
Rohrteile einer Treibladungshülse
nach der Erfindung mit ihren zu
sammensteckbaren Verbindungsab
schnitten, und
Fig. 2 im Axialschnitt die Treibladungs
hülse mit zusammengesteckten Rohr
teilen.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte verbrennbare
Treibladungshülse besteht aus einem ersten, an einem
Ende (nicht dargestellt) stirnseitig geschlossenen Rohr
teil 1 aus einem ersten Nitrozellulosematerial und aus
einem den gleichen Durchmesser wie das Rohrteil 1 auf
weisenden zweiten Rohrteil 6 aus einem zweiten Nitro
zellulosematerial.
Das Rohrteil 1 weist einen Verbindungsabschnitt 2
in Form einer Muffe mit vier mit gleichen Winkelabständen
um ihren Umfang verteilten Radialbohrungen 4 auf. Das
andere Rohrteil 6 ist mit einem Verbindungsabschnitt 7
in Form eines Rohrstutzens versehen, dessen Außendurch
messer etwas kleiner als derjenige des übrigen Rohrteils
ist und der mit Gleitsitz in die Muffe 2 einschiebbar ist.
Der Rohrstutzen 7 ist mit vier mit gleichen Winkelabständen
an seinem Umfang angeordneten, jeweils nach außen wegragenden,
Radialzapfen versehen, die in die Radialbohrungen 4 der
Muffe 2 einrastbar sind. Die Zapfen 8 und die Bohrungen 4
bilden zusammen ineinandergreifende Lagesicherungselemente 5.
Jeder der Radialzapfen 8 ist mit einer Abschrägung 9
versehen, so daß sich das in Axialrichtung der Treibladungs
hülse gesehene Zapfenprofil in Richtung der axialen Zusammen
schiebbarkeit der beiden Rohrteile verjüngt und mit einer
kleinen Abstufung 10 endigt. Das Zusammensetzen der
Treibladungshülse erfolgt durch Ausrichten der beiden
Rohrteile 1 und 2 derart, daß die Zapfen 8 axial mit
den Bohrungen 4 fluchten, und durch anschließendes Ein
schieben des Rohrstutzens 7 in die Muffe 2. Der Rohr
stutzen 7 und die Muffe 2 werden dann unter axialer Druck
anwendung zusammengeschoben, wobei der vordere Rand 3
der Muffe auf die Abstufung 10 der Zapfen 8 auftrifft und
sodann unter radialer Verformung der Muffe 2 und des Rohr
stutzens 7 über die Abstufung 10 auf die Schrägfläche 9
der Zapfen 8 aufgleitet, wodurch eine zunehmend weitere
Radialverformung der beiden Komponenten 2 und 7 statt
findet, bis die Zapfen 8 vollständig von der Muffe 2 über
deckt sind. Die beiden Rohrteile werden weiter unter axialer
Druckanwendung zusammengeschoben, bis die Zapfen 8 mit den
Bohrungen 4 zur Deckung kommen und sodann radial auswärts
in die Bohrungen 2 einrasten, während die beiden Verbindungs
abschnitte 2 und 7 in ihre ursprüngliche Form zurückfedern.
In entsprechender Weise lassen sich die beiden Rohr
teile 1 und 6 auch wieder voneinander trennen, indem sie
axial auseinandergezogen werden, während gleichzeitig die
Zapfen 8 entweder von Hand oder mittels eines geeigneten
Werkzeugs (nicht dargestellt) eingedrückt werden.
Der Rohrstutzen 7 mit den Radialzapfen 8 kann am
Rohrteil 6 dadurch hergestellt werden, daß der ent
sprechende Endteil des Rohrteils 6, der den vollen Rohr
teilaußendurchmesser aufweist, zwischen zwei nicht gezeigten
Matrizen gepreßt wird. Die dabei entstehenden Radial
zapfen ragen dann um eine Distanz vor, die gleich der
Wanddicke der Muffe 2 ist, so daß nach dem Zusammenfügen
der beiden Rohrteile die äußeren Stirnflächen der Zapfen 8
bündig mit der Mantelfläche 11 des ersten Rohrteils 1 sind.
Ein Ausführungsbeispiel einer Treibladungshülse nach
der Erfindung kann folgende spezielle Abmessungen haben:
Außendurchmesser150 mm
Innendurchmesser146 mm
Zapfenhöhe 2 mm
Stufenhöhe 0,5 mm
Zapfendurchmesser 15 mm
Länge der Schrägfläche 4 mm
Länge der Verbindungsabschnitte 45 mm
Bohrungsdurchmesser 16 mm
Im Rahmen der Erfindung sind selbstverständlich
auch Abwandlungen denkbar, beispielsweise können die
Zapfen auch radial einwärts ragend an der Muffe und die
Bohrungen im Rohrstutzen gebildet sein. Außerdem kann
die Treibladungshülse mehr als zwei zusammensteckbare
Rohrteile oder auch eine Endkappe aufweisen, welch
letztere in der beschriebenen Weise mit einem Rohrteil
verbindbar ist.
Die Treibladungshülse kann durch Aufbringen einer
Schicht aus verbrennbarem Lack oder durch eine wärmeauf
schrumpfbare Hülse auf die zusammengesetzte Treibladungs
hülse in jedem Verbindungsbereich zwischen aneinander
grenzenden Rohrteilen wasserdicht gemacht werden.
Claims (4)
1. Verbrennbare Treibladungshülse, bestehend aus
mindestens zwei elastischen Rohrteilen mit koaxial
ineinandersteckbaren Verbindungsabschnitten, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindungsabschnitte (2, 7)
mit radial verformbaren, ineinandergreifenden Elementen (5)
versehen sind.
2. Treibladungshülse nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Verbindungsabschnitt (2) des einen
Rohrteils (1) mit einer Anzahl radialer Bohrungen (4)
und der in diesen einschiebbare Verbindungsabschnitt (7)
des anderen Rohrteils (6) mit einer entsprechenden Anzahl
nach außen ragender Radialzapfen (8) versehen ist, die
bei axialem Zusammenschieben der beiden Verbindungs
abschnitte in die entsprechenden Bohrungen (4) des erst
genannten Verbindungsteils einschnappbar sind.
3. Treibladungshülse nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zapfen (8) jeweils in Richtung zum freien
Ende des betreffenden Verbindungsabschnitts (7) hin mit
einer Abschrägung (9) versehen sind, auf welche der Ver
bindungsabschnitt (2) des anderen Rohrteils (1) beim
axialen Zusammenstecken der beiden Rohrteile aufgleitet.
4. Treibladungshülse nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rohrteile (1, 6)
aus verschiedenen verbrennbaren Materialien bestehen.
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