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Satteldach aus vorgefertigten, im wesentlichen rechtecki-
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gen Platten aus Beton.
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Die Erfindung betrifft ein Satteldach aus vorgefertigten, im wesentlichen
rechteckigen Platten aus Beton.
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Bei einem bekannten Satteldach dieser Art (DE-AS 1 609 523) besteht
das Dach aus mehreren vorgefertigten Betonplatten, die mit ihrem unteren Rand auf
der Oberseite von Gebäudemauern aufliegen und sich mit ihrem oberen Rand gegeneinander
abstützen. Die unteren Ränder gegenüberliegender Platten sind mit Hilfe von Spannelementen
miteinander vcrbunden. Jede der Platten erstreckt sich also von der Traufkante bis
zum First. Diese Konstruktion eignet sich jedoch nicht für Gasbetonplatten, denn
Gasbetonplatten lassen sich nicht in so großen Abmessungen, insbesondere Längen
herstellen.wie Schwerbetonpiatten, und außerdem weisen sie auch eine geringere Biegefestigkeit
auf, so daß nur kürzere Stützweiten überbrückt werden können. Außerdem sind die
am unteren Rand der Platten vorgesehenen Spannelemente dann von Nachteil, wenn das
Gebäude einen Kniestock (Drempel) aufweisen soll. Derartige Kniestöcke sind jedoch
von Vorteil, wenn ein Ausbau des Dachgeschosses gewünscht wird. Außerdem hat Schwerbeton
gegenüber Gasbeton einen geringeren Wärme-Dämmwert, einen geringeren Dämpfungswert
und ein höheres Gewicht. Dies bedeutet, daß man Schwerbetondachplatten mit einer
zusätzlichen Wärmeisolierung versehen muß, wenn das Dachgeschoß ausgebaut werden
soll und daß außerdem die darunter liegenden Stützwände stabiler ausgeführt werden
müssen, um das größere Gewicht des Daches zu tragen. Außerdem wird sich der geringe
Dämpfungswert von Schwerbeton im Sommer nachteilig aus.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Satteldach der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, welches bei einfachem Aufbau und einfacher Montage die
Verwendung von
Gasbetonplatten auch bei Gebäuden, deren Dachgeschoßboden
aus einzelne-n Gasbetonplatten besteht, ermöglicht und gegebenenfalls auch die Aus-gestaltung
eines Kniestockes zuläßt.
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Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die aus Gasbeton
bestehenden Platten mit ihren Längsseiten parallel zur Firstrichtung angeordnet
und mit ihren an die Querseiten angrenzenden Enden auf Auflagerflächen von im wesentlichen
dreieckförmigen, quer zur Firstrichtung angeordneten Stützwänden aufgelagert sind
und daß am unteren Ende der Auflagerfläche jeder Stützwand im Bereich der Traufkante
ein sich in Firstrichtung erstreckender Uiiderlagerbock für die untersten Platten
angeordnet ist, der über ein Zugelement mit einem im Firstbereich der Stützwand
vorgesehenen Ankerbock verbunden ist.
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Bei dieser neuartigen Konstruktion eines Satteldaches werden auf den
Boden des Dachgeschosses nur vertikale Kräfte -übertragen. Der Boden kann deshalb
aus einzelnen Platten, insbesondere Gasbetonplatten bestehen. Auch ermöglicht die
neue Dachkonstruktion die Anwendung von Gasbetonplatten mit ihren vorteilhaften
Eigenschaften. Gasbetonplatten haben nämlich gegenüber Schwerbetonplatten einen
höheren Wärmedämmwert bei geringerem Gewicht. ZusätzlIche Isolierungen sind deshalb
in der Regel nicht erforderlich. Auch wirkt sich der höhere Dämpfungswert als sommerlicher
Wärmeschutz vorteilhaft aus, denn es kann beispielsweise bei einer Plattendicke
von 20 cm eine Phasenverschiebung von 7 Stunden erreicht werden. Das geringere Gewicht
von Gasbetonplatten ermöglicht außerdem eine leichtere Ausführung der tragenden
Wände. Das neue Satteldach ist außerdem einfach im Aufbaut denn gegenüber herkömmlichen
Dächern können -Dachsparren entfallen. Die zur Auflagerung der Gasbetonplatten dienenden
Stützwände können in einem Abstand angeordnet werden, die der normalen Ausdehnung
eines Zimmers entsprechen, so daß sie gleichzeitig auch als Trennwände zwischen
anei-nandergrenzenden Räumen dienen-. Auch
die Montage des Satteldaches
ist einfach, denn es brauchen lediglich die Ankerhöcke im Firstbereich auf die Stützwände
aufgesetzt, dann die Zugelemente mit den Ankerböcken und den Widerlagerböcken verbunden
zu werden. Anschließend kann sofort die Montage der Gasbetonplatten erfolgen, wobei
diese mit ihren Enden auf die Auflagerflächen der Stützwände aufgelegt werden. Die
unterste, im Traufenbereich befindliche Gasbetonpiatte stützt sich hierbei mit ihren
Enden an den Widerlagerhöcken ab. Die nachfolgenden Gasbetonplatten stützen sich
ihrerseits an der untersten Platte ab, ohne daß irgendwelche Horizontalkräfte auf
den Boden des Dachgeschosses oder die Außenmauern übertragen werden. Aus diesem
Grund ist es auch ohne weiteres möglich, einen Kniestock von beliebiger Höhe vorzusehen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
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Die Erfindung ist in folgendem, anhand von mehreren in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
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Es zeigen: Figur 1 einen Teilquerschnitt des Satteldaches senkrecht
zur Firstrichtung im Traufenbereich, Figur 2 einen Teilquerschnitt eines ersten
Ausführungsheispieles im Firstbereich, Figur 3 einen Teilquerschnitt eines zweiten
Ausführungsbeispieles im Firstbereich, Figur 3a eine schaubildliche Ansicht des
2. Ausführungsbeisp.
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Figur 4 die schaubildliche Ansicht eines- dritten Ausführungsbeispieles
im Firstbereich, Figur 5 einen Teillängsschnitt nach der Linie W-U der Figur 1.
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Auf der AuBenwand 1 und nicht dargestellten Zwischenwänden ist die
Decke 2 über dem Erdgeschoß aufgelagert, die
gleichzeitig den Boden
für das Dachgeschoß bildet. Die Decke 2 besteht aus einzelnen Gasbetonplatten 2a,
die durch einen Ringanker 3 in bekannter Weise miteinander verbunden sind. Auf der
Decke 2 sind mehrere sich quer zur Firstrichtung F erstreckende Stützwände 3 aufgebaut.
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Die Firstrichtung erstreckt sich bei den in Figuren 1 - 3 dargestellten
Ausführungsbeispielen senkrecht zur Zeichenebene. Zwischen den beiden äußeren Stützwänden
3, die gleichzeitig auch die Außenwände des Dachgeschosses bilden, können eine oder
mehrere Stützwände angeordnet sein.
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Der Abstand der Stützwände kann hierbei bis zu 6 m betragen. Die Stützwände
3 können aus einzelnen Mauersteinen 3a aus Gasbeton, beispielsweise auch sogenannten
Plansteinen aufgebaut sein. Die Stützwände 3 sind im wesentlich dreieckförmig ausgebildet.
Jede der Stützwände 3 weist zwei entgegengesetzt zueinander schräg geneigte Auflagerflächen
4 auf, die im Dachneigungswinkel ' gegenüber der Decke 2 geneigt sind. Am unteren
Ende jeder Auflagerfläche 4 ist ein Widerlagerbock 5 angeordnet. Dieser besteht
zueckmäßig aus einem Stahlwinkelprofil von etwa 50 cm Länge. Das Stahlwinkelprofil
5 braucht sich nicht von einer Stützwand 3 bis zur nächsten zu erstrecken. An dem
Widerlagerbock 5 stütz sich die jeweils unterste aus Gasbeton bestehende Platte
6 ab. Der Stahlwinkel des Widerlagerbockes 5 liegt mit seinem einen Schenkel 5a
auf der Auflagerfläche 4 auf, während sein anderer Schenkel 5b sich senkrecht hierzu
erstreckt und eine Bohrung 7 aufeist. An diesem anderen Schenkel 7 greift ein Zugelement
8 in Form eines Stahlrundstabes ein, der zweckmäßig an beiden Enden je ein Gewinde
8a, 8b aufweist. Das Gewindeende 8a ist durch die Bohrung 7 des Widerlagerbockes
5 hindurchgeführt. Auf das Gewindeende 8a ist eine Mutter 9 aufgeschraubt.
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Im Firstbereich der Stützwand 3 ist jeweils ein Ankerbock 10 vorgesehen,
mit welchem die oberen Enden der beiden entgegengesetzt zueinander verlaufenden
Zugelemente 8 verbunden sind. Der Ankerbock 10 kann verschieden ausge-
führt
sein. Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der Ankerbock
10 aus zwei im Winkel zueinander geneigten T-Profilen, die mit ihren einander zugekehrten
Stirnseiten miteinander verschweißt sind. Der Winkel ß ist der Firstwinkel und er
beträgt 1800 minus 2x dem Dachneigungswinkelo~ . Die beiden T-Profile 11 liegen
jeweils mit ihren Flanschen 11a auf der Stützwand 3 auf. An ihren Stegen lib ist
jeweils ein kurzes Rohrstück 12 angeschweißt. Durch dieses Rohrstück 12 ist das
obere Gewindeende 8b des Zugelementes hindurchgesteckt und mittels der Mutter 9
gesichert Da das Gewicht der GasbetonplaLten 6 auf beiden Seiten des Firstes gleich
groß ist, heben sich die von diesem Gewicht herrührenden horizontalen Kraftkomponenten
gegenseitig auf. Es herrscht Gleichgewicht. Bei dieser Dachkonstruktion werden keinerlei
horizontalen Kräfte auf die Decke 2 oder die Außenwände 1 von der Dachkonstruktion
übertragen. Die Montage der Gasbetonplatten 6 ist sehr einfach. Nachdem die Stützwände
3 errichtet wurden, werden die Ankerböcke 11 auf die Stützwände 3 aufgesetzt und
die Gewindeenden 8b mittels der Mutter 9 an dem Ankerbock 10 festgelegt. Man kann
nunmehr auch die unteren Gewindeenden 8a der Zugelemente 8 durch die Bohrungen 7
der Widerlagerböcke 5 hindurchstecken und durch die Mutter 9 sichern. Nunmehr kann
die unterste Gasbetonplatte 6 montiert werden. Die Montage erfolgt so, daß sich
die Längsseiten 6a der Gasbetonplatte parallel zur Firstrichtung F erstrecken, während
die Querseiten 6b senkrecht zur Firstrichtung F verlaufen. Mit ihren an die Querseiten
6b angrenzenden Enden liegt die Platte 6 auf den Auflagerflächen 4 der Stützwände
3 auf. Die unterste Platte 6 stützt sich hierbei mit ihrer einen Längsseite 6a an
den beiden Widerlagerböcken 5 zweier benachbarter Stützwände ab. Anschließend kann
sofort die nächste Platte 6 montiert werden, die sich dann an der jeweils darunter
liegenden Platte 6 abstützt. Die Montage erfolgt zweckmäßig so, daß abwechselnd
je eine Platte zu beiden Seiten des Firstes montiert wird.
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Anschließend werden in die quer zur Firstrichtung F verlaufenden Fugen
Ringanker-Bewehrungsmatten 14 und in die sich in Firstrichtung erstreckenden Fugen
Bewehrungsstähle 15 eingelegt. Nach dem Ausgießen der Fugen mit Ortbeton sind alle
Gasbetonplatten 6 durch einen Ringanker fest miteinander verbunden. Auch die Zugelemente
8 sowie die Ankerböcke 10 sind in Beton korrosieonsgeschützt eingebettet.
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Zur Vervollständigung der Dachkonstruktion werden dann noch die Konterlatten
16 auf die Gasbetonplatten 6 aufgenagelt und quer zu den Konterlatten normale Dachlatten
17 befestigt, auf denen schließlich Dachziegel 18 angeordnet werden. Selbstverständlich
ist auch die Anbringung jeder beliebigen anderen Dachhaut auf den Gasbetonplatten
möglich.
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In den Figuren 3 und 4 sind noch zwei weitere Ausführungsbeispiele
von Ankerböcken gezeigt. Der in Figur 3 dargestellte Ankerbock 19 besteht aus zwei
Stahlwinkeln 20, die mit ihren Firstkanten 20a X-förmig miteinander verschweißt
sind. Der eine Schenkel 2Db jedes Stahlwinkels 20 liegt auf einer Stahlplatte 21
auf, die in einen dreieckförmigen Betonabschlußstein 22 eingegossen ist. In dem
anderen Schenkel 20c ist je eine Bohrung 23 zum Durchtritt der Gewindeenden 8b der
Zugelemente 8 vorgesehen. Zur Versteifung des ganzen Ank-erbockes 19 sind zweckmäßig
die beiden Schenkel 20c durch ein zusätzliches eingeschweißtes Verbindungsstück
24 miteinander verbunden.
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Gemäß Figur 4 kann der Ankerbock auch aus einem im Firstbereich der
Stützwand 3 angeordneten, vorgefertigten Schwerbetonatein 25 bestehen. Dieser Schwerbetonstein
25 weist zwei eingegossene Ankerplatten 26 aus Stahl auf. An jeder dieser An-kerplatten
26 ist unter Zwischenschaltung eines Flacheisens 27 ein Rohrstück 28 angeschweißt,
welches zum Durchtritt der Gewindeenden 8b der Zugelemente 8 dient.
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