DE3010062C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Tafelhandhabungsvorrichtung an Scheren, insbesondere Blechtafelscheren, bestehend aus einer mit einer Verdreh- und einer Absenkvorrichtung versehenen Haftvorrichtung zur Aufnahme der Tafeln von einer Eingabe und Ablage auf dem Scherentisch, wobei der Bewegungsablauf durch eine programmierte Maschinensteue­ rung gelenkt wird.

Eine derartige Tafelhandhabungsvorrichtung ist durch die DE-AS 23 25 519 bekannt.

Die bekannte Tafelhandhabungsvorrichtung besteht aus einer ersten Zuführungseinrichtung, die zum Auflegen von aus einer seitlich von dem Scherentisch der Blechtafelschere angeordneten Hubplatte aufgenommenen Blechtafeln auf den Scherentisch dient. Die zum Zufördern erforderliche Schwenkbewegung wird durch einen Ausleger bewirkt, der oben an einer hinten seitlich am Scherentisch aufgestellten Schwenksäule drehbar angetrieben ist. Am freien Ende des Auslegers ist zur Aufnahme der Blechtafeln eine aus Saug­ körpern bestehende Haftvorrichtung angeordnet und mittels eines Druckzylinders zum Erfassen der Blechtafeln heb- und senkbar und mittels eines Hydraulikzylinders in einem Winkel von 90° drehbar ausgebildet. Neben dem Zuführen der Blechtafeln in der auf der Hubplatte gestapelten Lage, ist die Haftvorrichtung ferner dazu verwendbar, bereits an einer Seite beschnittene Blechtafeln auf dem Scherentisch nach Anheben um 90° zum Beschneiden einer der angrenzenden Seiten zu verschwenken.

Zum Ausrichten, Einspannen und Zufördern der von der Haft­ vorrichtung auf dem Scherentisch abgelegten Blechtafeln zu den Messern dient in beiden Fällen eine zweite Zufüh­ rungseinrichtung. Diese besteht aus einem Greifzeug, das Klemmbacken und eine Ausrichtleiste aufweist und durch einen an dem den Messern entgegengesetzten Ende des Scherentisches in Ausgangslage befindlichen Wagen, der an zwei Schienen geführt und durch einen Spindeltrieb betätigt ist, unmittelbar auf dem Scherentisch hin- und herbewegbar ist und die Blechtafeln nach Abheben der Haft­ vorrichtung übernimmt.

Nach Abschneiden von im Programm vorgesehenen Blechtafel­ streifen an einer Seite, muß - wenn ein Abschneiden weiterer Blechstreifen von der angrenzenden Seite vor­ gesehen ist - der Wagen mit der von dem Greifzeug erfaßten Blechtafel unter die Haftvorrichtung zurückversetzt und nach Lösen des Greifzeuges in die Ausgangsstellung zu­ rückgefahren werden.

Nach Ansetzen der Haftvorrichtung und Verdrehen der Blech­ tafel wird die Haftvorrichtung wieder angehoben und das Greifzeug durch Vorwärtsbewegung des Wagens erneut zum Abschneiden der Streifen zugestellt. Die erstrebte Kombi­ nationsbearbeitung der Blechtafeln erfordert somit einen großen Zeitaufwand.

Ferner benötigt die erste Zuführungsvorrichtung im Hinblick auf die etwa zur Hälfte zwischen der Blecheinlage und Hubplatte notwendige Anordnung eine relativ große Arbeits­ fläche.

Auch ist der bauliche Aufwand der aus zwei selbstständigen Einheiten bestehenden Tafelhandhabungsvorrichtungen be­ trächtlich, der Nutzen dagegen gering, weil sich mit der in Betracht gezogenen Blechtafelschere die Tafeln nur in Streifen abschneiden lassen, so daß sich der relativ große Bau-, Raum- und Zeitaufwand kaum lohnt.

Des weiteren ist es aus der Zeitschrift "Blech" Nr. 5, 1968 Seite 270 bis 273 mit Bild 5 und Text bekannt, Haftvor­ richtungen an einer Laufkatze anzuordnen, die an einer im parallelen Abstand zum Bearbeitungstisch angeordneten Schienenführung oberhalb des Bearbeitungstisches in Zu­ führungsrichtung von einer Auflage des Bearbeitungstisches zu einer Bearbeitungsstation hin- und herbewegbar ange­ trieben und vollautomatisch gesteuert sind.

Mit einer Vorrichtung ist es nur möglich, Streifen von den Blechtafeln abzutrennen, während weitere Bearbeitungen mit der erstgenannten Vorrichtung nur sehr umständlich und zeitraubend trotz großen maschinellen Aufwandes durch­ führbar sind.

Die Aufgabe der Erfindung besteht demzufolge darin, eine zu Besäum- und Zuschnittsarbeiten verwendbare Tafelhand­ habungsvorrichtung zu schaffen, mit der die Tafelbear­ beitungen in einer schnelleren Folge durchführbar sind.

Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Haftvorrich­ tung an einer Laufkatze angeordnet ist, die in einer in parallelem Abstand zum Scherentisch angeordneten Schienen­ führung oberhalb des Scherentisches läuft und daß die Blechtafeln in einer Aufspannung sowohl besäumbar als auch in Streifen schneidbar sind.

Durch die im Vollwinkel dreh- und in Arbeitsrichtung ver­ fahrbare Haftvorrichtung kann man nun in einfacher Weise sowohl Besäumzuschnittarbeiten vornehmen als auch Streifen abschneiden. Lediglich zum Streifenschneiden am Ende einer Blechtafel und zum Zuschneiden kleinerer Werkstücke werden zusätzliche in den Unteransprüchen aufgeführte Ausge­ staltungen benötigt, die in einfachster Weise anordenbar sind.

Bei den nachfolgend beschriebenen Arbeitsverfahren I- III braucht dabei nur die Laufkatze und diese jeweils nur um das zum Wenden der immer kleiner ver­ bliebenen Werkstücke um das dafür notwendige Maß zurück­ gefahen zu werden, was eine schnelle Bearbeitung zuläßt. Da die Haftvorrichtung, zugleich zu den Niederhaltern zur Einspannung eingesetzt wird, wirkt sich diese auch in einer besseren Maßhaltigkeit der Werkstücke aus.

In den Unteransprüchen 2 und 3 sind vorteilhafte Ausge­ staltungen aufgeführt.

Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand eines Aus­ führungsbeispieles näher erläutert und beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 ein perspektivisches Gesamtschema der erfindungsgemäßen Tafelzuführungs­ einrichtung,

Fig. 2 eine Seitenansicht der Anordnung gemäß Fig. 1,

Fig. 3 eine Draufsicht auf die Anordnung gemäß Fig. 1.

In der Zeichnung ist eine hydraulische Schere 1 gezeigt, deren Scherentisch 2 durch eine Auflage 3 verlängert ist. Oben an Portalen 4 und 5 sind Schienen 11 angeordnet, die sich im Abstand über den Scherentisch 2 und die Auflage 3 erstrecken und vorne eine mit einem Hubgestänge 6 betätigbare Tafeleinlage 7 überragt. Die Schienen 11 sind mit beidseitigen Gleitstangen 12 versehen, an denen ein Schlitten 13 mittels Lagern 14 verschiebbar gelagert ist. Der Schlitten 13 ist über Ritzel 19 mit Hilfe eines Servomotors 20 und einem Schneckengetriebe 21 an Zahnleitstangen 15 vor- und rückwärts ver­ fahrbar.

Erfindungsgemäß sind an dem Schlitten 13 mit nicht dargestellen Zylinderkolbeneinheiten heb- und ab­ senkbare Vakuumsauger 22 mit ihrem Halter 24 mit einem Verdrehantrieb 26 versehen. Dieser besteht aus einem Servomotor 27 und dem Schneckengetriebe 25. Die Steuerung des Schlittens 13 in der X-Achse und des Verdrehantriebs 26 um die C-Achse erfolgt durch hier direkt an die Servomotoren 20, 27 angeschlossene Drehgeber 28 und 29. Wenn eine größere Genauigkeit erwünscht ist, können die Drehgeber 28, 29 auch in Antriebszweigen z. B. an den Getrieben angeordnet sein.

Vorne an dem Schlitten 13 sind zwei Spannzangen 30 vor­ gesehen, die mit nicht dargestellten Hub- und Spann­ vorrichtungen versehen sind. Seitlich ist eine NC-Pro­ grammierung 31 angedeutet.

Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Tafelzu­ führungsvorrichtung sei an Hand einiger möglicher Arbeitsverfahren veranschaulicht.

Arbeitsverfahren I

Aus der Tafeleinlage 7 wird eine Blechtafel 8 mit den Vakuumsaugern 22 aufgenommen, die sie zum ersten Besäumschnitt auf den Scherentisch 2 befördern und dabei neben den Niederhaltern festhalten. Nach dem Besäumschnitt wird die Blechtafel 8 aus dem Bereich der Schere 1 zurückgezogen und wird sodann durch die Verdreheinrichtung 26 um 180° gedreht und nach dem vorgegebenen Besäumschnitt - der auch zugleich der Maßschnitt sein kann - weitergeschnitten, z. B. Streifen geschnitten.

Sollen auch an den Schmalseiten die Winkel exakt sein, erfolgen die beiden weiteren Besäumschnitte in der selben Weise.

Alle diese Operationen, das Schneiden von Blechstrei­ fen und größere Zuschnitte können hierbei solange mit dem von den Vakuumsaugern 22 gehaltenen Tafeln ausgeführt werden, bis die Blechbreite oder die Blechzuschnitte kleiner werden als der Drehkreis der Vakuumsaugervorrichtung beträgt.

Arbeitsverfahren II

Bei kleineren Zuschnitten, bei denen die Zuführung nicht mehr durch die Vakuumsauger 22 durchgeführt werden können, werden die Blechtafeln an die Spannzangen 30 übergeben. Hierbei erfolgen die Besäumschnitte in der nach dem Arbeitsverfahren I beschriebenen Weise. Beim letzten Besäumschnitt werden die Niederhalter der Schere hierbei in ihrer Spannposition belassen, die Vakuum­ sauger 22 gelöst und angehoben und der Schlitten 13 um das notwendige Maß zurückgefahren. Sodann werden die Spannzangen 30 abgesenkt, und der Schlitten 13 fährt mit diesen vor in die Spannposition. Nun werden die Spannzangen 30 geschlossen, und dann können die Blech­ tafeln 8 in Streifen beliebiger Breite bis zum rest­ lichen Spannstreifen aufgeteilt werden.

Durch das Zusammenspiel der X-Achse und der Rotations­ achse - die einen weiteren Bewegungshub in Z-Richtung beschreibt - wird die Herstellung von Zuschnitten in jeder beliebigen Form ermöglicht, sofern diese nur mit geradem Schnitt herstellbar sind. Im Wege der NC- Programmierung sind diese in einfacher Weise durch Einstellung der Maße in der X-Achse ab dem Anschlag 9 der Tafeleinlage 7 und dem erforderlichen Verdrehwinkel um die C-Achse reproduzierbar.

Arbeitsverfahren III

Durch einen weiteren Vakuumsauger kleineren Durchmessers, der ebenfalls eine Verdreheinrichtung um die C-Achse aufweit, der anstelle der hinteren Vakuumsauger an die entsprechende Eingabe der NC-Programmierung ange­ schlossen wird, kann man auch kleinere Zuschnitte wie nach dem Arbeitsverfahren II erzielen. Unter Umständen kann man hierbei auf die Spannzangen verzichten.

Claims (3)

1. Tafelhandhabungsvorrichtung an Scheren, insbesondere Blechtafelscheren, bestehend aus einer mit einer Verdreh- und einer Absenkvorrichtung versehenen Haftvorrichtung zur Aufnahme der Tafeln von einer Eingabe und Ablage auf dem Scherentisch, wobei der Bewegungsablauf durch eine programmierte Maschinensteuerung gelenkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Haftvorrichtung an einer Lauf­ katze (13) angeordnet ist, die in einer in parallelem Abstand zum Scherentisch angeordneten Schienenführung (15) oberhalb des Scherentisches läuft und daß die Blech­ tafeln in dieser Aufspannung sowohl besäumbar als auch in Streifen schneidbar sind.

2. Tafelhandhabungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schienenführung (11) oben mit Zahnleitstangen (15) versehen und die Laufkatze (13) hier­ zu mit einem Ritzelräderwerk (19) durch einen Servomotor (20) angetrieben und mit Lagern (14) an Gleitstangen (12) gehalten ist.

3. Tafelhandhabungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Positionierung der Laufkatze (13) neben einer der Zahnleitstangen (15) eine parallel Meß­ zahnstange mit feinerer Zahnung angeordnet ist, in der ein mit einem Drehgeber verbundenes Ritzel beim Bewegen der Laufkatze (13) kämmt.