DE3004553A1 - Verfahren zur herstellung von stabilen, waessrigen loesungen von acrylamid oder methacrylamid - Google Patents
Verfahren zur herstellung von stabilen, waessrigen loesungen von acrylamid oder methacrylamidInfo
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Description
. HOFFMAN Ν · BIl1I4K <& PARTNER . <? η Π Λ Γ R Ί
PAT E N TAN WAr-TE C U U 4 0 O J
DR. ING. E. HOFFMANN (1930-1976) . DIPL-I NG. W.EITLE · D R. RER. NAT. K. HOFFMAN N . D I PL.-I NG. W. LEHN
DIPL.-ING. K. FOCHSLE · DR. RER. ΝΛΤ. B. HANSEN
ARABIHLASTRASSE 4 (STERNKAUS) · D-SOOO MD N CH EN 81 · TELEFON (08?) 911087 · TELEX 05-29*519 (PATH E)
33 086 o/fi
NITTO CHEMICAL INDUSTRY Co.,Ltd.
Tokyo / Japan
Verfahren zur Herstellung von stabilen, wäßrigen Lösungen von Acrylamid oder Methacrylamid
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
stabilen, wäßrigen Lösungen von Acrylamid oder Methacrylamid unter Vermeidung einer Polymerisation bei der Herstellung
von Acrylamid oder Methacrylamid unter Verwendung von Mikroorganismen.
Die Verwendung von Mikroorganismen mit Nitril-verseifender
Aktivität zum Hydrolisieren von Acrylnitril oder Methacrylnitril (nachfolgend einfach als (Meth)acrylnitril bezeichnet)
unter Bildung von Acrylamid oder Methacrylamid (nachfolgend einfach als (Meth)-acrylamid bezeichnet) ist bekannt, z.B.
aus US-PS 4 001 081. Als Mikroorganismen sind Bakterien vom Genus Bacillus, Bacteridium gemäß Prevot, Micrococcus
und Brevibacterium gemäß Bergey verwendet worden, und die Erfinder haben auch Mikroorganismen vom Genus Coryne-
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bacterium und Nocardia gemäß japanischer Patentveröffentlichung·
(OPI) Nr. 129190/79 verwendet.
Bei der Herstellung von (Meth)acrylamid aus (Meth)acrylnitril
unter Verwendung von Mikroorganismen wirken die Zellen dieser Mikroorganismen auf (Meth)acrylnitril direkt
ein, oder nachdem man sie mit einem Polyacrylamidgel und dergleichen in einem wäßrigen Medium (z.B. Wasser, physiologischer
Kochsalzlösung, Pufferlösung und dergleichen) immobilisiert hat. Die Umsetzung wird im allgemeinen in
einer Substrat-( (Meth)acrylnitril)-Konzentration von etwa 1 bis 10 Gew.-%, einer Zellkonzentration von etwa 1 bis
10 Gew.-%, bei einem pH von 7 bis 9, bei 25 bis 300C
während 0,5 bis 10 Stunden durchgeführt, wobei die enzymatische Umsetzung glatt verläuft.
Auf dem Gebiet der mikrobiellen Reaktionen sind absatzweise oder kontinuierliche Säulenverfahren unter Verwendung
von immobilisierten Zellen, die man aus mikrobiellen Zellteilchen gewinnt hinsichtlich der Zellabtrennung aus der
Reaktionslösung und der wiederholten Verwendbarkeit der Zellen sowie hinsichtlich der erhöhten Enzymstabilität
vorteilhaft. Solche Verfahren sind auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von (Meth)acrylamid untei
Verwendung von Mikroorganismen brauchbar.
Eine unter Verwendung von Mikroorganismen hergestellte wäßrige (Meth)acrylamid-Lösung ist jedoch unstabil und
gegenüber Polymerisation empfindlich, so daß ein Konzentrieren sehr schwierig ist, und außerdem polymerisiert
bei einem kontinuierlichen Säulenverfahren das gebildete (tfeth)acrylamid während der Hydrolyse und dadurch wird das
Arbeiten erschwert. Zwar kann man bekannte Polymerisations-
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inhibitoren, wie Methoxychinon, Kupfersalz und dergleichen,
zugeben, aber bei wäßrigen (Meth)acrylamid-Lösungen, die
durch mikrobielle Reaktion erhalten wurden, kann man eine befriedigende Inhibierung mit diesen Inhibitoren nur dann bewirken, wenn man sie in großen Mengen anwendet. Die
Zugabe von großen Mengen an Inhibitoren beeinflußt aber
wiederum die mikrobielle Reaktion negativ und verschlechtert die Qualität der wäßrigen (Meth)acrylamid-Lösung.
durch mikrobielle Reaktion erhalten wurden, kann man eine befriedigende Inhibierung mit diesen Inhibitoren nur dann bewirken, wenn man sie in großen Mengen anwendet. Die
Zugabe von großen Mengen an Inhibitoren beeinflußt aber
wiederum die mikrobielle Reaktion negativ und verschlechtert die Qualität der wäßrigen (Meth)acrylamid-Lösung.
Aufgrund von zahlreichen Untersuchungen, die obigen Nachteile zu vermeiden, wurde nun gefunden, daß man eine stabile
wäßrige (Meth)acrylamid-Lösung in hoher Reinheit und ohne Polymerisation bei der Herstellung oder Konzentration der
(Meth)acrylamid-Lösung erhalten kann, wenn man die Mikroorganismen
mit einem wasserlöslichen Dialdehyd behandelt, bevor man sie zu dem Reaktionssystem aus (Meth)acrylnitril
und Wasser gibt. Auf diese Weise können die Probleme, die bei der Verwendung von mikrobiellen Zellen auftreten, überwunden
werden.
Der Mechanismus, wie die Polymerisation der wäßrigen (Meth)-acrylamid-Lösung
verhindert werden kann, ist nicht ganz
klar, aber es kann so sein, daß der wasserlösliche Dialdehyd eine Vernetzungsreaktion mit den mikrobiellen Zellen
eingeht und gleichzeitig mit einem in den Zellen vorhandenen polymerisationsbeschleunigenden Material reagiert, und
dieses innerhalb der Zellen fixiert und auf diese Weise
deren Funktion unterbricht und es vermieden wird, daß
dieses Material aus den Zellen extrahiert wird.
klar, aber es kann so sein, daß der wasserlösliche Dialdehyd eine Vernetzungsreaktion mit den mikrobiellen Zellen
eingeht und gleichzeitig mit einem in den Zellen vorhandenen polymerisationsbeschleunigenden Material reagiert, und
dieses innerhalb der Zellen fixiert und auf diese Weise
deren Funktion unterbricht und es vermieden wird, daß
dieses Material aus den Zellen extrahiert wird.
Als Mikroorganismen, die erfindungsgemäß verwendet werden
können, kommen alle Mikroorganismen in Frage, die die
Fähigkeit haben, (Meth)acrylnitril in (Meth)acrylamid zu
Fähigkeit haben, (Meth)acrylnitril in (Meth)acrylamid zu
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hydrolysieren, unabhängig von ihrer Taxonomie. Besonders bevorzugt sind jedoch der Stamm N-771 vom Genus Corynebacterium
(FERM-P Nr. 4445) Fermentation Research Institute, Agency of Industrial Science and Technology, Japan,
Stamm N-774 vom Genus Corynebacterium FERM-P Nr. 4446), und Stamm N-775 vom Genus Nocardia (FERM-P Nr. 4447),
wie er in der japanischen Patentanmeldung 35 818/78 beschrieben wird. In diesem Zusammenhang wird auch auf
die US-PS 4 001 081 hinsichtlich geeigneter Bakterien verwiesen.
Die Immobilisierung dieser Mikroorganismen kann nach üblichen Verfahren erfolgen, wobei ein Einschlußverfahren
unter Anwendung von Polymeren derAcrylamidreihe besonders
bevorzugt wird. Der Ausdruck "Polymer der Acrylamidreihe" oder "Acrylamidreihenpolymer" schließt ein Polymer ein,
das Acrylamid, Methacrylamid oder dergleichen als Hauptkomponente enthält und gegebenenfalls ein äthylenisch
ungesättigtes monomeres mit Acrylamid oder Methacrylamid copolymerisierbares Monomeres. Die Immobilisierung kann
vorgenommen werden, indem man die vorerwähnten mikrobiellen Zellen in einem wäßrigen Medium, enthaltend ein Monomer
oder Monomere, wie Acrylamid, und ein Vernetzungsmittel, wie Ν,Ν-Methylenbisacrylamid, suspendiert und die Polymerisation
bei einem pH von etwa 5 bis 10, vorzugsweise 6 bis 8, und bei einer Temperatur von etwa 0 bis 30°C, vorzugsweise
0 bis 15°C, unter Verwendung eines Polymerisations
initiators durchführt und dabei eine Gelierung bewirkt. Der Gehalt an Mikroorganismen in der Polymerisationslösung
variiert in Abhängigkeit von der Art und dem Zustand des verwendeten Mikroorganismus, aber er liegt typischerweise
bei etwa 0,1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 20 Gew.-%.
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Der Gehalt an Monomeren in der Polymerisationsreaktionslösung
beträgt etwa 2 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise etwa 5 bis 20 Gew.-%.
Die Behandlung mit dem wasserlöslichen Dialdehyd wird entweder an den intakten Zellen oder immobilisferten Zellen
durchgeführt. Die mikrobiellen Zellen (im Falle von immobilisierten Zellen nach Pulverisierung auf eine geeignete
Größe) werden in einer Pufferlösung, wie einer 0,05 bis 0,5 m Phosphatlösung suspendiert und ein wasserlöslicher
Dialdehyd wird in einer Menge von etwa 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 5,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht
der trockenen Zellen zugegeben. Die umsetzung wird bei einem pH von etwa 5 bis 10, vorzugsweise 6 bis 8, bei
einer Temperatur von etwa 0 bis 300C, vorzugsweise bei 0
bis 15 C, während 0,5 bis 3 Stunden unter Rühren durchgeführt. Zusätzlich kann die Immobilisierung der mit einem
wasserlöslichen Dialdehyd behandelten Zellen vorgenommen werden, nachdem die Zellsuspension mit dem Dialdehyd behandelt
wurde.
Die für diese Behandlung geeigneten Bedingungen hängen von der Retention der enzymatischen Aktivität der mikrobiellen
Zellen, der Inhibierung der Polymerisation und von wirtschaftlichen Überlegungen und dergleichen ab.
Die erfindungsgemäß verwendeten Dialdehyde haben vorzugsweise eine Löslichkeit in Wasser von 5 Gew.-% oder mehr
bei 200C. Typische geeignete Dialdehyde sind Glyoxal,
Malondialdehyd, Glutaraldehyd, Pimelindialdehya, Dialdehydstärke und dergleichen. Von diesen Dialdehyden sind
Glyoxal und Glutaraldehyd im Handel erhältlich und werden bevorzugt.
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Bei der Herstellung einer wäßrigen Lösung von (Meth)acrylamid
gibt man die vorerwähnten, mit einem Dialdehyd behandelten mikrobiellen Zellen (im Falle der Verwendung
von immobilisierten Zellen Teilchen einer geeigneten Grösse) in einen Reaktor oder ein Säule und bringt sie in
Berührung mit einer wäßrigen Lösung von (Meth)acrylnitril unter den vorerwähnten Bedingungen. Die Reak tions temper a ti:
liegt vorzugsweise bei etwa O bis 15°C, je nach dem Grad
der Retention der enzymatischen Aktivität. Zusätzlich kann die Reaktionsdurchführung dadurch überwacht werden, daß
man die Mengen an Zellen, die Reaktionszeit, die Fließgeschwindigkeit des Substrats und dergleichen überwacht.
Durch Auswahl geeigneter Reaktionsbedingungen kann man die Umwandlung praktisch vollständig durchführen.
Bei der Umsetzung unter Verwendung von mit einem Dialdehyd behandelten Mikroorganismen treten bei einem kontinuierliche
Säulenverfahren nicht die Schwierigkeiten auf, die bei den bekannten Verfahren, bei denen die Umsetzung aufgrund
einer Polymerisation abgebrochen werden muß. Die Umsetzung verläuft deshalb glatt. Außerdem kann man auch die Konzentrierung
der Reaktionslösung ohne Polymerisation durchführen. Man erhält somit eine wäßrige (Meth)acrylamid-Lösung,
die die schon erwähnte Stabilität gegenüber einer Polymerisation hat.
Die Erfindung wird nachfolgend in den Beispielen näher beschrieben. Alle Teile und Prozente sind dabei auf das
Gewicht bezogen. Der Gehalt an (Meth)acrylnitril und (Meth) acrylamid in den Reaktionslösungen wurde gaschromatographisch
bestimmt und die Polymerisation in der wäßrigen (Meth)acrylamid-Lösung wurde dadurch festgestellt, daß
man das Trübewerden in der Lösung bei der Zugabe von Methanol mit dem unbewaffneten Auge überwachte.
_ Q —
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BEISPIEL 1 und VERGLEICHSBEISPIEL 1
0,2 Teile einer 50 %-igen wäßrigen Lösung von Glutaraldchyd und 59,8 Teile einer 0,05 m Phosphatpufferlösung
wurden zu 40 Teilen gewaschenen mikrobiellen Zellen (Wassergehalt 75 %) vom Stamme N-774, hergestellt durch
aerobe Kultivierung unter Verwendung eines Kulturmedium (pH: 7,2) enthaltend 1 % Glucose, 0,5 % Pepton, 0,3 %
Hefeextrakt und 0,3 % Malzextrakt gegeben und eine Stunde bei 100C gerührt und auf diese Weise wurde die Aldehydbehandlung
vorgenommen. Nach Beendigung der Umsetzung wurden die Zellen aus der Zellsuspension abzentrifugiert, zweimal
mit 0,05 m Phosphatpuffer (pH: 8,0) gewaschen, dann nochmals zentrifugiert, wobei man etwa 40 Teile pastöscr
Zellen (Wassergehalt: 75 %) erhielt.
8 Teile.dieser Zellpaste wurden mit 92 Gewichtsteilen Wasser
vermischt und dann wurde Acrylnitril tropfenweise und absatzweise unter Rühren zugegeben in einer Menge von
2 Teilen pro Stunde, wobei der pH mit einer wäßrigen 0f5n
KOII -Lösung überwacht wurde, und die Zugabe insgesamt 6 Stunden bei 10 C erfolgte. Die Umsetzung verlief nahezu
quantitativ, wobei man 110 Teile einer 14,5 %-igen wäßrigen Acrylamidlösung erhielt. Diese Lösung wurde dann unter
vermindertem Druck bei einer Temperatur von nicht mehr als 35°C konzentriert, wobei man 53,2 Teile einer 30 %-igen
wäßrigen Acrylamidlösung erhielt. Wurde die Polymerisation von Acrylamid in der Lösung durch Zugabe von Methanol überprüft,
so wurde praktisch keine weiße Trübung festgestellt. Man.erhielt somit eine polymerfreie stabile, wäßrige Lösung
von monomerem Acrylamid.
Weiterhin wurde eine zellfreie, 14,5 %-ige wäßrige Acrylamidlösung
unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 1 hergestellt, mit der Ausnahme, daß man die Dialdehyd-
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behandlung fortließ. Diese Lösung verfärbte sich dunkelgelb während der Konzentrierung und die Viskosität der
Lösung nahm zu und schließlich lag die ganze Lösung als ein geltartiges Polymer vor. Das heißt, daß eine solche
wäßrige Acrylamidlösung nicht konzentriert werden konnte.
40 Gewichtsteile gewaschene mikrobielle Zellen (Wassergehalt:
75 %) vom Stamm N-774, hergestellt durch aerobische Kultivierung in gleicher Weise wie im Beispiell
4,5 -Teile Acrylamid, 0,5 Teile N,N1-Methylenbisacrylamid
und 40 Teile 0,05 m Phosphatpufferlösung (pH: 8,0)
wurden zu einer gleichförmigen Suspension vermischt. Dann wurden 5 Teile einer 5 %-igen wäßrigen Dimethylaminopropionitril-Lösung
und 10 Teile einer 2,5 %-igen wäßrigen Kaliumpersulfatlösung zugegeben und die Mischung wurde
eine Stunde bei 10 C polymerisieren und gelieren gelassen. Das so erhaltene zellhaltige Gel wurde zu kleinen Teilchen
pulverisiert und mit 200 Teilen eines 0,05 m Phosphatpuffers (pH: 8,0) und 0,4 Teilen einer 50 %-igen wäßrigen
Glutaraldehydlösung vermischt und eine Stunde bei 100C umgesetzt. Nach Beendigung der Umsetzung wurden die kleiner
Teilchen des zellhaltigen Gels mit einem 0,05 m Phosphatpuffer gewaschen, wobei man Dialdehyd-behandelte immobilisierende Zellen erhielt.
20 g der immobilisierten Zellen wurden in eine ummantelte Kolonne (Innendurchmesser 3 cm, Länge 25 cm) gegeben und
dann ließ man eine 4 %-ige wäßrige Acrylnitrillösung (unter Verwendung eines 0,05 m Phosphatpuffers; pH: 8,0) von oben
nach unten durch die Kolonne in einer Menge von 25 ml/h
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bei 1O°C fließen. Dabei erhielt man den Abfluß am unteren
Ende der Kolonne über einen langen Zeitraum ohne jede Polymerisation.
Dieser Abfluß enthielt 5,3 % Acrylamid und es konnte darin kein Acrylnitril nachgewiesen werden. Führte
man den gleichen Versuch für Vergleichszwecke durch unter Verwendung von immobilisierten Zellen, die nicht mit dem
Dialdehyd behandelt worden waren, so wurde der Abfluß etwa 3 Stunden nach Beginn der Umsetzung viskos und die
Polymerisation des gebildeten Acrylamid verhinderte ein glattes Durchlaufen durch die Kolonne.
BEISPIEL 3 und VERGLEICHSVERSUCH
40 Teile gewaschene mikrobielle Zellen vom Stamme N-774,
die in gleicher Weise durch aerobische Kultivierung wie im Beispiel 1 erhalten worden waren, 9 Teile Acrylamid,
1 Teil Methylenbisacrylamid, 0,8 Teile einer 40 %-igen wäßrigen Glyoxallösung und 34,2 Teile eines 0,05 in Phosphatpuffers
(pH: 8,0) wurden zu einer gleichförmigen Suspension vermischt und eine Stunde zur Umsetzung mit dem Dialdehyd
bei 10 C gerührt. Anschließend wurden zu dieser Suspension 5 Teile einer wäßrigen 5 %-igen Dimethylaminopropionitril-Lösung
und 10 Teile einer wäßrigen 2,5 %-igen Kaliumpersulfatlösung gegeben zur Auslösung der Polymerisation und
GeMerung. Nach einstündigem Stehen wurde das erhaltene
zellhaltige Gel zu kleinen Teilchen pulverisiert und mit einem 0,05 m Phosphatpuffer gewaschen, wobei man 100 Teile
Dialdehyd-behandelte immobilisierte Zellen erhielt. 20 g
der so erhaltenen Zellen wurden in eine ummantelte Kolonne (3 cm Innendurchmesser und 25 cm Länge) gefüllt und dann
wurde eine 4 %-ige wäßrige Acrylnitrillösung kontinuierlich von obe" nach unten in einer Menge von 25 ml/h bei
10 C fließen gelassen, wobei die Umsetzung stattfand.
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Der Abfluß am unteren Ende der Kolonne floß glatt ab, ohne daß über einen langen Zeitraum irgendeine Polymerisation
stattfand- Der 100 Stunden nach Beginn der Umsetzung gewonnene Abfluß enthielt 5,3 % Acrylamid und
es konnte kein Acrylnitril nachgewiesen werden.
Arbeitet man in gleicher Weise wie vorher, läßt aber die Behandlung mit dem Dialdehyd fort, so wird der Abfluß
5 Stunden nach Beginn der Reaktion viskos und die Polymer! sation des Acrylamids verhindert einen glatten Ablauf
des kontinuierlichen Säulenverfahrens.
40 Teile gewaschene mikrobielle Zellen vom Stamme N-774, die in gleicher Weise wie im Beispiel 1 durch aerobe
Kultivierung erhalten worden waren, wurden mit 0,2 Teilen einer wäßrigen 50 %-igen Glutaraldehydlösung und 59,8 Teilen
eines 0,05 m Phosphatpuffers (pH: 8,0) vermischt und eine Stunde bei 10 C unter Rühren umgesetzt. Nach Beendigung
der Umsetzung wurde die Zellsuspension zentrifugiert und die Zellen wurden zweimal mit 0,05 m Phosphatpuffer
(pH: 8,0 ) gewaschen, und dann nochmals zentrifugiert, wobei man etwa 40 Teile einer Paste aus mit Dialdehyd
behandelten Zellen (Wassergehalt: 75 %) erhielt.
92 Teile Wasser wurden zu 8 Teilen der Zellen gegeben und Methacrylamid wurde absatzweise tropfenweise in einer
Menge von 3 Teilen pro Stunde zugegeben und dabei wurde gerührt und der pH mit 0,5 η KOH auf 8,0 eingestellt und
die Umsetzung wurde 5 Stunden bei 1O°C durchgeführt.
Nach Beendigung der Umsetzung wurden die Zellen durch Zentrifugieren entfernt, wobei man 107 Teile einer hellgelben
wäßrigen Lösung, enthaltend 16,8 % Methacrylamid,
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erhielt. Anschließend wurde diese Lösung bei einer Temperatur
'von nicht mehr als 40 C unter vermindertem Druck konzentriert unter Erhalt einer 25 %-igen wäßrigen Methacrylamidlösung.
Bei der Zugabe von Methanol zu dem Konzentrat, zur überprüfung des Gehaltes an Methacrylamidpolymer
in der Lösung, wurde fast keine Trübung aufgrund des Vorkommens von Polymeren festgestellt.
Eine wäßrige Methacrylamidlösung, die unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 4 erhalten worden war, bei
der jedoch die Zellen nicht mit einem Dialdehyd umgesetzt worden waren, war dunkelgelb gefärbt und polymerisierte
beim Konzentrieren unter vermindertem Druck zu einem Gel. Deshalb war ein Konzentrieren der Lösung nicht möglich.
50 Teile gewaschene mikrobielle Zellen (Wassergehalt:
80 %) vom Stamme N-771 vom Genus Corynebacterium, vom
Stamme N-775 vom Genus Nocardia und vom Stamme CBS 717.73 vom Genus Brevibacterium, erhalten gemäß Beispiel
1 von US-PS 4 001 081, durch aerobe Kultivierung wurden mit jeweils 0,2 Teilen einer 50 %-igen wäßrigen Glutaraldehydlösung
und 10 Teilen eines 0,05 m Phosphatpuffers (pH: 8,0) vermischt und bei 1O°C oder weniger eine Stunde
unter Rühren umgesetzt. Auf diese Weise wurde die Behandlung mit dem Dialdehyd vorgenommen. Anschließend wurden
zu den jeweils erhaltenen Suspensionen 9,5 Teile Acrylamid, 34,8 Teile eines 0,05 m Phosphatpuffers (pH: 8,0), enthaltend
0,5 Teile Methylenbisacrylamid, 5 Teile einer wäßrigen 5 %-igen Dimethylaminopropionitril-Lösung und 10 Teile
einer wäßrigr^ 2,5 %-igen Kai iuiupersuxf at lösung zugegeben.
Jede Suspension wurde bei 10°C oder weniger während einer
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Stunde unter Ausbildung einer Polymerisation und Gelierunc gehalten. Die jeweils erhaltenen zellhaltigen Gele wurden
zu kleinen Teilchen mit einem Durchmesser von 2 mm pulverisiert und mit 0,05 m Phosphatpuffer gewaschen, wodurch
man 100 Teile mit Dialdehyd behandelte immobilisierte Zeil erhielt. Dann wurden jeweils 20 g der erhaltenen immobilisierten
Zellen in eine ummantelte Kolonne gefüllt ( 3 cn Innendurchmesser und 25 cm Länge) und eine 4 %-ige wäßrige
Acrylnitrillosung (unter Verwendung eines 0,05 m Phosphatpuffers; pH: 8,0) wurde kontinuierlich in einer Menge von
10 ml/h vom oberen Teil der Kolonne bei 10 C nach unten hin durchfließen gelassen, wobei die Umsetzung stattfand.
Der Abfluß aus dem unteren Teil der Kolonne konnte glatt gewonnen werden, ohne daß während eines langen Zeitraumes
irgendeine Polymerisation eintrat. Die jeweiligen Abflüsse enthielten 5,3 % Acrylamid und es ließ sich kein
Acrylnitril darin nachweisen.
Führte man den gleichen Versuch für Vergleichszwecke durch
unter Verwendung von immobilisierten Zellen, die nicht mit dem Dialdehyd behandelt worden waren, so erhielt man nach
etwa 5 Stunden oder weniger nach Beginn des Ausfließenlassens der Reaktionslösung vom unteren Teil der Kolonne eine
viskosen Abfluß und die Polymerisation von Acrylamid, das mit jedem der Stämme gebildet worden war, verhinderte eine
glatten Ablauf des kontinuierlichen Säulenverfahrens.
$30034/0614
BAD ORIGINAL
BAD ORIGINAL
Claims (7)
- BITIiIi & "PARTNERPATENTANWÄLTEDR. ING. E. HOFFMANN (1930-1970) . DIPL.-I NG. W. EITLE . D R. RER. NAT. K. HOFFMAN N · D I PL.-IN G. W. LEH NDIPl.-ING. K. FDCHSLE · DR. RER. NAT. B. HANSEN ARABnLLASTRASSE-i(STERNHAUS) . D-8000 MÖNCHEN 81 · TELEFON (0S9) 911087 . TELEX 05-29019 (PATHE)33 086 o/fiNITTO CHEMICAL INDUSTRY Co.,Ltd. Tokyo / JapanVerfahren zur Herstellung von stabilen, wäßrigen Lösungen von Acrylamid oder MethacrylamidPatentansprücheVerfahren zur Herstellung einer stabilen wäßrigen Lösung von Acrylamid oder Methacrylamid, bei dem man Acrylnitril oder Methacrylnitril in Wasser der Einwirkung von Mikroorganismen mit Nitril-verseifender Aktivität unterwirft, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mikroorganismen vor der Umsetzung mit dem Nitril mit einem wasserlöslichen Dialdehyd behandelt und dadurch die Polymerisation des gebildeten Acrylamide oder Methacrylamide inhibiert.-2 -030034/06743Q04553
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eine Nitril-verseifende Aktivität aufweisenden Mikroorganismen mit einem Acrylamid-Serienpolymer vor oder nach der Behandlung mit dem wasserlöslichen Dialdehyd immobilisiert werden.
- 3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dialdehyd Glyoxal ist.
- 4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dialdehyd Glutaraldehyd ist.
- 5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikroorganismen ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus dem Stamm N-771 vom Genus Corynebacterium, dem Stamm N-774 vom Genus Corynebacterium und dem Stamm N-775 vom Genus Nocardia.
- 6. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Verfahren ein kontinuierliches Säulenverfahren ist.
- 7. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch g e kennzeichnet, daß der Dialdehyd eine Löslichkeit von wenigstens 5 % in Wasser bei 20°C hat.O3003A/0S74
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE3004553C2 DE3004553C2 (de) | 1988-05-19 |
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ID=11856557
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DE19803004553 Granted DE3004553A1 (de) | 1979-02-13 | 1980-02-07 | Verfahren zur herstellung von stabilen, waessrigen loesungen von acrylamid oder methacrylamid |
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