DE299590C - - Google Patents

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DE299590C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/28Anaerobic digestion processes

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment Of Sludge (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
— JVe 299590 KLASSE 85 c. GRUPPE
WILHELM-RADERMACHER.in WIESBADEN.
• ' . Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. März 1915 ab.
• Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf größere Schlammfaulraumanlagen, die aus mehreren selbständigen Einheiten zusammengesetzt sind und bei denen ein wechselseitiger Austausch von faulendem Schlamm zur Verstärkung oder Abschwächung des Zersetzungsprozesses in den einzelnen Kammern, zweckmäßig durch Vermittlung eines an sich bekannten, über den Schlammfaulräumen angebrachten Zwischenbehälters erfolgt.
Es sind Einrichtungen bekannt, durch welche der, Schlamm in besonderen Zersetzungsräumen, getrennt von der Kläranlage, zersetzt wird. Es ist ferner bekannt, diese Zersetzung durch Zuleitung von frischem Wasser oder durch Mischung von frischem Schlamm und faulendem Schlamm zu fördern. Die sämtlichen bekannten Verfahren nehmen aber keine Rücksicht darauf, daß Frischschlamm schon innerhalb ein und desselben Klärbeckens große Unterschiede bezüglich Art und Zusammensetzung aufweist, und daß sich diese Unterschiede bei Schlamm, der aus mehreren Klärbecken gewonnen ist, noch viel stärker bei seiner Aufbereitung in den einzelnen Schlammfaulräumen geltend machen. Es ist dies ein sehr wichtiger Punkt für die Behandlung des Schlammes. Wenn auf diese unterschiedliche Zusammensetzung des Frisch-Schlammes bei seiner Aufbereitung keine Rücksicht genommen wird, so ist sicher mit Mißerfolgen zu rechnen.
Theoretisch wäre es also zur Durchführung einer einheitlichen Schlammaufbereitung das Beste, den gesamten Frischschlamm, wie er aus der Absitzanlage kommt, innig zu mischen, ehe er in die Schlammaufbereitungsanlage zur weiteren Behandlung gebracht wird. Praktisch läßt sich dieses Verfahren aber nur mit großen Schwierigkeiten durchführen. Es ist viel einfacher und zweckmäßiger, den Schlamm ungeachtet der Verschiedenheit seiner Zusammensetzung, wie er aus der Absitzanlage entnommen wird, den einzelnen Schlammfaulräumen in bekannter Weise zuzuführen und dann den Betrieb der Schlammfaulräume so einzurichten, daß eine einheitliche Aufbereitung in ihnen in einer bestimmten Zeiteinheit stattfindet. In den einzelnen Schlammfaulräumen wird der ganz verschiedenartig zusammengesetzte Schlamm sich zunächst unter sehr unterschiedlichen Erscheinungen zersetzen. . Stark fäkalhaltiger Schlamm wird sehr kräftige Fäulniserscheinungen zeigen, während mineralischer und mit fettigen oder kolloidalen Stoffen durchsetzter Schlamm schwerer zur Faulung zu bringen ist. Hier einen Ausgleich zu schaffen, ist der Zweck der vorliegenden Erfindung.
R bis R3 sind selbständige Schlammfaulräume, die zu einer einheitlichen Schlammaufbereitungsanlage zusammengefügt sind. B ist ein an sich bekannter Verteilungsbehälter, der durch ein Druckrohr D eine Füllung F von reinem Wasser oder frischem Schlamm erhält, und aus dem durch Zuleitungsrohre Z in bekannter Weise der frische Schlamm den einzelnen Schlammfaulräumen zugeführt wird.
Sie sind durch Schieber C bis C3 verschließbar. V ist eine auf Wasserspiegelhöhe angebrachte Verbindungsleitung zwischen den einzelnen Schlammfaulräumen, deren Ausmündungsöffnungen unter Wasserspiegel eintauchen und die ebenfalls durch Schieber 5 bis S3 verschließbar sind, α ist die Ableitung aus den Schlammfaulräumen, verschließbar durch Schieber h, während U die gemeinsame Ablaufrinne für sämtliche Ablaufleitungen darstellt. 0 und O1 sind durch Schieber verschlossene öffnungen in den Zwischenwänden der einzelnen Schlammfaulräume.
Fig. ι und 2 stellen die Anlage von vier in Rechteckform nebeneinander gelagerten Schlammräumen in Längenschnitt und Grundriß, Fig. 3 ihre ringförmige Anordnung dar, während Fig. 4 einen Querschnitt durch Fig. 3 zeigt. Im übrigen ist die Form der zur Ausführung gelangenden Anlagen beliebig.
Die Räume R bis R3 sollen aus einer Absitzanlage nacheinander mit frischem Schlamm zum Zwecke der Aufbereitung angefüllt sein. Angenommen nun, daß sich der Zersetzungsprozeß in den Räumen R1 und R2 in normaler Grenze bewegt, dagegen in dem Raum R sehr stürmisch und in dem Raum R3 sehr schwach verläuft, so soll ohne Betriebsunterbrechung aus Raum R der überschüssige faulende Schlamm unter Ersetzung durch eine gleiche Menge frischen Schlammes entfernt und nach Raum R3 überführt werden.
Der Austausch erfolgt nach der vorliegenden Erfindung derart, daß zunächst der Verteilungsbehälter B mit einer entsprechenden Menge Frischschlamm gefüllt wird. Sämtliche Schieber C bis C3 in der Zuleitung Z bleiben hierbei geschlossen. Hierauf werden die Schieber S1 und S2 der Verbindungsleitung V geschlossen. Die Schieber S und S3 bleiben geöffnet. Ferner bleibt der Schieber h in der Ableitung α von Becken R geschlossen, sowie auch die Schieber O und O1. Der Schieber h in der Ableitung α von Becken R3 wird geöffnet. Hierauf wird der Schieber C in der Zuleitung Z geöffnet, woraufhin der gesamte Inhalt F des Verteilungsbehälters unter Druck in den stark gärenden Schlammfaulraum R einfließt. Hierdurch wird aus diesem Schlammraum eine der Füllung F entsprechende Menge von stark faulendem Schlamm durch die geöffnete Verbindungsleitung V nach dem Schlammraum R3 übergeführt, während aus diesem Raum eine entsprechende Menge Schlammwasser durch h abfließt. Da die Verbindungsleitungen V unter Wasserspiegel eintauchen, erfolgt die Überführung des faulenden Schlammes ohne Zertrümmerung oder Störung der Schwimmdecke. Das durch die Einleitung des faulenden Schlammes aus dem Schlammfaulraum R3 verdrängte Schlammwasser wird zweckmäßig in bekannter Weise auf einem biologischen Tropfkörper nachbehandelt.
Der Überführungsprozeß wird solange wiederholt, bis der gewünschte Erfolg erzielt ist, d. h. bis die zu starke Faulung im Schlammfaulraum R auf das gewünschte Normalmaß heruntergebracht und umgekehrt die zu schwache Faulung im Schlammraum R3 in der erforderlichen Weise erhöht worden ist.
Durch öffnen und Schließen der entsprechenden Schieber in den Zuleitungen, Verbindungsleitungen und Ableitungen kann ein solcher Austausch von faulendem Schlamm zwischen beliebigen Schlammfaulräumen der Anlage erfolgen, ohne daß der Betrieb unterbrochen zu werden braucht. Zwischen zwei benachbarten Schlammfaulräumen kann der Austausch auch durch Öffnen der Zwischenschieber O und O1, ohne Benutzung der Verbindungsleitung V bewerkstelligt werden. Die Schieber 0 und O1 sitzen in verschiedener Höhe der Zwischenwände, damit der Schlammaustausch aus verschiedenen Zonen der Schlammfaulräume erfolgen kann.
Die Zahl der Einheiten, aus der eine Anlage zusammengesetzt sein kann, ist im übrigen beliebig. Es empfiehlt sich jedoch bei einer größeren Zahl von Einheiten mehrere selbständige Gruppen von Anlagen gemäß der vorbeschriebenen Erfindung zu bilden.
Der technische Fortschritt der vorbeschriebenen Erfindung liegt darin, daß die überschüssige Zersetzungskraft stärker arbeitender Schlammfaulräume durch Entnahme von faulendem Schlamm unter Ersetzung der entnommenen Menge durch Frischschlamm oder reines Wasser — ohne Unterbrechung des Betriebes und ohne Störung der zur Durchführung des Zersetzungsprozesses wichtigen Schwimmdeckenbildung —: abgeschwächt und der entnommene faulende Schlamm zur Verstärkung der Faulung in schwächer arbeitenden Schlammfaulräumen nutzbar gemacht wird. Hierdurch wird ein für den Betrieb von Schlammfaulräumen unbedingt erstrebenswerter, einheitlicher Normalzustand der Schlammzersetzung, unbeschadet der Verschiedenheit des Schlammes an sich in sämtlichen Faulräumen herbeigeführt.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Erzielung einer einheitlichen Schlammfaulung in Schlammfaulräumen, die aus mehreren selbständigen Einheiten zusammengesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß faulender Schlamm in entsprechender Menge und Beschaffenheit zwischen beliebigen Schlamm-
    faulräumen bei gleichem Wasserspiegel wechselseitig ausgetauscht wird, wobei die Überführung von einer Kammer zur anderen zweckmäßig mit Hilfe eines an sich bekannten Verteilungsbehälters, aus welchem reines Wasser oder Frischschlamm in den jeweiligen Entnahmeraum unter Druck eingeleitet wird, erfolgt.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch' i, dadurch gekennzeichnet, daß jeder für sich selbständig betriebene, einzelne Schlammfaulraum mit sämtlichen übrigen Schlammfaulräumen durch verschließbare Öffnungen oder Rohrleitungen in oder unter Wasserspiegelhöhe in Verbindung steht.
    Hierzu i Blatt Zeichnungen.
DENDAT299590D Expired DE299590C (de)

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3382981A (en) * 1966-08-05 1968-05-14 Quentin L. Hampton Sewage treatment plant
FR2590245A1 (fr) * 1985-11-15 1987-05-22 Degremont Appareil pour le traitement anaerobie d'eaux usees
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US5308490A (en) * 1990-05-31 1994-05-03 Forschungzentrum Juelich Gmbh Sewage delivery for an activated sludge process

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