DE2455929C2 - - Google Patents
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/32—Biological treatment of water, waste water, or sewage characterised by the animals or plants used, e.g. algae
- C02F3/327—Biological treatment of water, waste water, or sewage characterised by the animals or plants used, e.g. algae characterised by animals and plants
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Description
Die Erfindung betrifft ein Abwasserreinigungs
verfahren, bei dem Abwasser in einer mechanischen Stufe
vorbehandelt sowie durch eine Nachklärung und Schlammauf
bereitung in mit Schilf bepflanzten Filterbeeten nachbe
handelt wird, wobei die Filterbeete intervallartig mit
dem vorbehandelten Abwasser beaufschlagt und einer
Austrocknung überlassen werden.
Aus DE-OS 21 63 283 ist ein Verfahren dieser Art zur Behandlung von
Abwasser bekannt, bei dem zuerst in einer ersten Stufe
grobe Schwebstoffe und spezifisch leichteres Material
abgtrennt werden und das Abwasser anschließend in
einem Filterbeet filtriert und anschließend durch ein
Eliminationsbeet geleitet wird. Die verwendeten Filter
beete bestehen aus wenigstens zwei Schichten, wobei die
oberste Schicht die geringste Körnung aufweist. Bevor
zugt wird im Rahmen dieses Verfahrens ein Filterbeetauf
bau angewendet, vor welchem ein Oberschicht aus körni
gem Material einer Körnung von 0,5 bis 5 mm, eine
darunterliegende zweite Schicht einer Körnung von 8 bis
16 mm, unter dieser eine dritte Schicht einer Körnung
von 16 bis 32 mm und schließlich eine vierte Bodenschicht
mit einer Körnung von 32 bis 64 mm vorgesehen sind.
Unter der letzten Schicht befindet sich eine Drainage
zur Ableitung des nach Durchlaufen des Filterbeetes
austretenden Abwassers.
Aufgabe der Erfindung war es nun, dieses bekannte
Verfahren zu verbessern und das aus der mechanischen
Vorreinigung stammende Abwasser für eine weitergehende
Nachklärung und Schlammaufbereitung mit Filterbeeten
besser vorzubereiten.
Diese Aufgabe wird gelöst dadurch,
daß das Abwasser nach der mechanichen Stufe
noch durch eine Belüftungsstufe vorbehandelt wird und
daß das Beaufschlagungsintervall 0,5 bis 2 Tage und das
Austrocknungsintervall das 8- bis 12fache davon dauert.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren beginnt die Reinigung
des Abwassers mit der üblichen mechanischen Vorreinigung.
Gewöhnlich wird ein Rechen zum Abtrennen von Grobstoffen
und ein Sandfang zur Abscheidung von groben minerali
schen Sinkstoffen vorgesehen. Ein Vorklärbecken ist in
der Regel nicht erforderlich, da die spezielle Ausbil
dung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine vollständige
Abscheidung aller Schwebstoffe sicherstellt auch ohne
Vorklärbecken.
Auch die biologische Abwasserreinigung wird in üblicher
Weise durchgeführt. Dabei werden gelöste Verunreinigun
gen von einer Mikroorganismenflora als Nährsubstrat
verarbeitet, so daß die gelösten Verunreinigungen in
feste, im Wasser suspendierte Form überführt werden und
als Schlamm auftreten. Verwendet werden üblicherweise
Belebungsbecken in quadratischer, rechteckiger oder
runder Form mit oder ohne Zwangsbelüftung. Erfindungsge
mäß wird mindestens ein Belebungsbecken verwendet, bei
hochbelasteten Abwässern, insbesondere Industrieabwäs
sern wie z. B. Konservenfabriken, wird wenigstens ein
zweites Belebungsbecken nachgeschaltet. Bei Einsatz von
zwei hintereinandergeschalteten Belebungsbecken sollte
die Anlage so ausgelegt sein, daß im ersten Becken 90%
der organischen Belastung abgebaut werden und der
Restabbau im zweiten Belebungsbecken erfolgt. Anstelle
von Belebungsbecken können auch Tropfkörper in offener
oder geschlossener Form eingesetzt werden, wobei die
Zahl und Ausbildung der Tropfkörper den üblichen Regeln
zu folgen hat.
Das Abwasser der biologischen Abwasserbereinigung wird
nicht wie bei bekannten Verfahren einem Nachklärbecken
zugeleitet, um die Schlammabtrennung vorzunehmen,
sondern direkt auf ein oder mehrere Filterbeete gelei
tet. Als Filterbeete werden die in DE-OS 21 63 283 be
schriebenen verwendet. Jedes Filterbeet wird dabei
intermittierend mit dem schlammbeladenen Abwasser
beschickt und zwar derart, daß zwischen jeder Zuführung
von Abwasser ein 8- bis 12mal solang bemessener Aus
trocknungszeitraum eingeschoben wird, in welchem kein
Abwasser zugeführt wird. In der Praxis werden daher
mindestens 8 bis 12 Filterbeete eingesetzt, die paral
lel geschaltet sind und abwechselnd mit dem Abwasser
beschickt werden.
Die Beschickungsdauer des einzelnen Filterbeetes hängt
ab von der durchschnittlich zu erwartenden Abwasserbe
lastung und der darin enthaltenen Schlammenge. Die
Trocknungszeit muß ausreichen, um ein Durchdringen der
neu abgesetzten Schlammschicht durch die aufgeführten
Bewuchspflanzen zu ermöglichen. Hierbei bilden sich auf
der Schlammoberfläche Risse und das zurückgehaltene
Material ringelt sich auf.
Jedes Filterbeet wird 0,5 bis 2 Tage lang mit Abwasser
aus der biologischen Reinigungsstufe beaufschlagt.
Bevorzugt wird eine Beschickungsdauer von etwa 1 Tag.
Die Austrocknungsdauer beträgt das 8- bis 12fache der
Beaufschlagungsdauer, in Abhängigkeit von den klimati
schen Bedingungen. Unter deutschen Durchschnittsverhält
nissen hat sich eine Austrocknungsdauer von 10 Tagen
bei jeweils 1 Tag Beaufschlagung mit Abwasser als
besonders geeignet erwiesen.
Je Kubikmeter Abwasser werden unter normalen Abwasser
verhältnissen 1 bis 5 qm Filterbeetfläche pro Tag für
die Schlammentfernung benötigt. In besonders gelagerten
Fällen kann auch eine niedrigere oder größere qm-Zahl
erforderlich sein. Die tatsächlich im jeweiligen Fall
benötigte qm-Anzahl ist abhängig vom jeweiligen Standort
klima. Im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland liegt
der durchschnittliche Flächenbedarf je Kubikmeter
Abwasser im allgemeinen zwischen 3 und 4 qm. Neben den
klimatischen Verhältnissen ist auch die Schwebstoffkon
zentration in g je l Abwasser für den Flächenbedarf
maßgebend.
Die Bepflanzungsdichte je qm Filterbeetfläche ist
ebenfalls abhängig von den gegebenen klimatischen
Bedingungen und in geringerem Maße von der durchschnitt
lichen Schwebstoffmenge. Im allgemeinen werden je qm
Filterbeetfläche zwischen 4 und 8 Pflanzen verwendet.
Im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland werden in der
Regel mit 6 bis 8 Pflanzen pro qm die besten Ergebnisse
erzielt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren werden täglich vom
Boden der biologischen Reinigungsstufe, d. h. dem Bele
bungsbecken oder der Tropfkörperanlage, täglich soviele
Kubikmeter Abwasser mit Schwebstoffen abgepumpt und den
Filterbeeten zugeführt, wie in die Kläranlage Abwasser
über das Kanalsystem hineingelangt. Nach der Schlamment
wässerungsstufe wird das vom Boden der Filterbeete über
die Drainageleitung abgeführte Wasser direkt dem Vorflu
ter zugeführt.
Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Anlage 8 bis 12
Filterbeete oder ein Vielfaches davon auf. Ein einzelnes
Filterbeet kann dabei so bemessen sein, daß es das
gesamte Abwasser einer Beaufschlagungsperiode aufnehmen
kann. Zur Aufnahme des Abwassers einer solchen Beauf
schlagungsperiode, also beispielsweise eines Tages,
kann die Anlage ein einziges oder mehrere Filterbeete
aufweisen, welche ihrerseits parallel oder in Serie
geschaltet sind.
Der Ablauf der Anlage wird vorzugsweise direkt mit dem
Vorfluter verbunden.
Gegenüber bekannten biologischen Abwasserreinigungsan
lagen werden wesentliche Einsparungen nach der Erfin
dung erzielt. So werden die Funktionen von Nachklärbe
cken, Faulbehälter, Schlammeindicker und Schlammentwäs
serung von den erfindungsgemäß verwendeten Filterbeeten
voll übernommen. Hierdurch werden nicht nur erhebliche
Einsparungen möglich, sondern es wird auch eine entschei
dende Verminderung des Arbeitsaufwandes erzielt. Da die
erfindungsgemäß eingesetzten Filterbeete keiner Wartung
bedürfen, genügt es, nach Ablauf jedes Beaufschlagungs
zeitraumes, normalerweise also täglich einmal, das
Abwasser auf das nächste Beet oder die nächste Beetreihe
umzuleiten, wozu lediglich ein Ventil, Schütz oder dgl.
geöffnet und ein andere geschlossen werden muß.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Anpassungsfähigkeit an unterschiedlichen Abwas
seranfall, da die Filterbeete auch bei Spitzenbelastung
den anfallenden Schlamm zuverlässig zurückhalten und
nur restlos geklärtes Abwasser an den Vorfluter abgeben,
während die Schlammabtrennung im Nachklärbecken bei
Spitzenbelastung vielfach wegen zu kurzer Verweilzeit
nicht mehr vollständig ist und dann verunreinigtes Abwasser in
den Vorfluter gelangt. Außerdem wird erfindungsgemäß die Gefahr
einer Sekundärverschmutzung nach der Belebtschlammstufe durch
Blähschlamm, der sich häufig in Nachklärbecken bildet, beseitigt.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung weiter.
In einer Abwasserreinigungsanlage werden täglich ca. 100 m3
Haushaltsabwasser, bei starken Regenfällen täglich bis ca.
130 m3, da ein Teil des Regenwassers in das gleiche Kanalsystem
gelangt, der Kläranlage in einer Betonrinne zugeführt, in der
ein schräger Rechen zur Grobstoffabtrennung montiert ist. Von
dort gelangt das Haushaltsabwasser in einen runden Sandfang mit
einem Durchmesser von 2,80 m, der sich keilförmig nach unten ver
jüngt und dort eine Öffnung von 15 cm für den Sandabzug aufweist.
Von dort gelangt das Haushaltsabwasser in ein Sammelbecken und
wird dort mit täglich ca. 450 m3 Brauereiabwasser gemischt, wel
ches durch eine getrennte Leitung direkt dort eingeführt wird.
Aus dem Sammelbecken wird das gesamte Abwasser in ein Belebt
schlammbecken von 47 m Länge und 28 m Breite gepumpt. Die Wände
des Beckens verlaufen mit leichter Abschrägung zum Boden. Die
Belüftung erfolgt mit zwei Schwimmbelüftern System Lurgi. Der
niedrigste Wasserstand im Belebtschlammbecken ist 1400 m3, der
höchste Wasserstand 1900 m3. Die Steuerung erfolgt über ein
Schwimmersystem. Durchschnittlich befinden sich etwa 1700 m3 in
der Belebtschlammanlage.
Dem Belebtschlammbecken ist ein Nachklärbecken mit Schlammräumer
welches 34 m lang und 25 m breit ist, nachgeordnet. Die Sohlen
breite beträgt 15 m. Der niedrigste Wasserstand im Nachklärbecken
beträgt 1400 m3, der höchste Wasserstand 1900 m3. Die Steuerung
erfolgt ebenfalls über Schwimmersystem.
Dem Nachklärbecken folgt ein runder Schlammeindicker mit einem
Durchmesser von 6 m und einem Fassungsvermögen von 130 m3. Aus
diesem Schlammeindicker wird das Schlammwasser auf 12 Trocknungs
beete von 20 m Länge und 5 m Breite gepumpt.
Da diese Anlage nicht zufriedenstellend funktionierte, wurden er
findungsgemäße Filterbeete angelegt, die mit Schilf bepflanzt
sind. Es werden 10 Beete in der Abmessung 10 × 20 m angelegt mit
einer Bepflanzung von 6 Pflanzen je m2. Diese Filterbeete werden
direkt mit dem Abwasser aus dem Belebtschlammbecken beschickt,
wobei täglich auf ein anderes Beet umgeschaltet wird und nach
10 Tagen wieder mit einem neuen Zyklus begonnen wird. Nachklär
becken, Schlammeindicker und Trocknungsbeete werden nicht mehr
benutzt. Die Anlage arbeitet so zufriedenstellend, daß das aus
dem Belebtschlammbecken abgezogene Abwasser nach Durchlaufen des
Filtrationsbeetes direkt dem Vorfluter zugeführt werden kann.
Claims (2)
1. Abwasserreinigungsverfahren, bei dem Abwasser in
einer mechanischen Stufe vorbehandelt sowie durch
eine Nachklärung und Schlammaufbereitung in mit
Schilf bepflanzten Filterbeeten nachbehandelt
wird, wobei die Filterbeete intervallartig mit dem
vorbehandelten Abwasser beaufschlagt und einer
Austrocknung überlassen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abwasser nach der mechanischen Stufe noch
durch eine Belüftungsstufe vorbehandelt wird und
daß das Beaufschlagungsintervall 0,5 bis 2 Tage
und das Austrocknungsintervall das 8- bis 12fache
davon dauert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Filterbeet einen Tag lang beaufschlagt
wird.
Priority Applications (2)
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DE19742455929 DE2455929A1 (de) | 1974-11-26 | 1974-11-26 | Verfahren und anlage zur biologischen reinigung von abwasser |
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DE (1) | DE2455929A1 (de) |
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- 1974-11-26 DE DE19742455929 patent/DE2455929A1/de active Granted
- 1974-12-27 AT AT1035074A patent/AT340329B/de not_active IP Right Cessation
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