DE29905061U1 - Vorrichtung zur Trennung eines Bruchgutes - Google Patents
Vorrichtung zur Trennung eines BruchgutesInfo
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Description
Patentanwälte
KERN, BREHM & PARTNER GbR
Leh-9355/a/GM
19.03.1999-/Ba
19.03.1999-/Ba
73431 Aalen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Trennung eines Bruchgutes gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Kakaobohnen, die in Abhängigkeit von der Art der Vorbehandlung aus einer Rost-,
Sterilisations- oder Vortrocknungsanlage kommen, werden üblicherweise in einem
Reflexionsbrecher gebrochen. Die dabei entstehenden Fraktionen an Kakaokembruch, die
sogenannten Nibs, sowie die Schalen müssen anschließend für die weitere Verarbeitung der
Nibs voneinander getrennt werden. Die Trenngenauigkeit muß möglichst groß sein, da von
ihr die Qualität der fertigen Kakaomasse entscheidend beeinflusst wird. Maximal sind nach
den geltenden Bestimmungen 2 % Schalen in den Nibs zulässig. Desweiteren wird durch
einen möglichst geringen Schalenanteil in den Nibs die Standzeit der nachgeschalteten
Mahlanlagen erheblich verbessert.
Bisher erfolgte die Trennung der Nibs von den Schalen durch Sieben in verschiedene
Fraktionen und anschließende Windsichtung der einzelnen Fraktionen. In einer speziellen
Anlage der Anmelderin werden hierzu die Kakaobohnen automatisch von vorgeschalteten
Maschinen auf ein großes Vorsieb aufgegeben und anschließend zur Brech- und
Klassierstation gefördert. Die im Rotations-Doppelwurfbrecher gebrochenen Kakaobohnen
werden auf einer Klassiereinrichtung in sechs Fraktionen getrennt. Die in einer Wurfparabel
seitlich aus dem Siebkasten austretende Mischung aus Schalen und Nibs gelangt, in
Fraktionen getrennt, in einen separaten Steigsichter. Eine gerichtete Luftströmung, welche auf
die Korngröße jeder Franktion abgestimmt ist, erzielt nach dem Prinzip der Gegenstrom-Sichtung
eine gute Trennung der spezifisch schwereren Nibs von den spezifisch leichten Schalen. Die Klassiereinrichtung besitzt fünf kaskadenformig hintereinander angeordnete
Siebe, welche den Kakaobruch von grob nach fein in sechs Fraktionen aufteilen. Das
verwendete Siebprinzip von grob nach fein ergibt durch kurze Wege der Hauptmenge auch
kurze Kontaktzeiten und bietet mikrobiologische und hygienische Vorteile. Die Sichtung der
einzelnen Fraktionen erfolgt in sechs seitlich angeordneten Steigsichtern. Durch die feinstufige
Aufteilung der Sichtung in sechs Fraktionen wird ein höherer Trenneffekt und eine genauere
Sortierung bei hoher Durchsatzleistung erreicht. Die Lufigeschwindigkeit jedes
Steigschachtes ist auf optimale Trennwirkung einstellbar. Die sechs Schalenfraktionen werden
dann nach oben abgesaugt, in sechs Schalenabscheidern von der Luft getrennt und über eine
gemeinsame Schalenschleuse ausgetragen. Die Nibs fallen nach unten auf eine Vibrationsaustragsrinne.
Die obige Anlage führt zwar zu sehr guten Trennergebnissen, ist jedoch in konstruktiver und
betriebstechnischer Hinsicht relativ aufwendig.
In diesem Zusammenhang ist auch ein Verfahren bekannt geworden, bei dem zur Trennung
des Bruchgutes auch die Wirkung von elektrostatischen Kräften benutzt wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, die Vorrichtung der genannten Art weiter zu
verbessern, um mit einem geringeren apparatetechnischen Aufwand zu vergleichbar guten
Trennergebnissen und damit zu wesentlichen Kosteneinsparungen bei der Trennung eines
Brachgutes zu kommen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Aufladungszone zur elektrischen
Aufladung des zu trennenden Bruchgutes mit wenigstens einem Aufgabetrichter für das zu
trennende Bruchgut und wenigstens einer sich daran anschließenden und mit dem Aufgabetrichter in Förderverbindung stehenden Vibrationsrinne, die mit unterschiedlich
geladenen, ein homogenes elektrisches Feld erzeugenden Elektroden versehen ist, zwischen
denen das zu trennende Bruchgut hindurchgefördert wird, um dabei elektrisch aufgeladen
zu werden, ferner durch eine Ablenkzone mit einer Absaugvorrichtung für die Schalen des
aus Kernbruch und Schalen bestehenden Bruchgutes und durch eine Separationszone zur
Abtrennung der Schalen von dem Absaugluftstrom mit wenigstens einem Windsichter.
Durch diese Vorrichtung wird eine Trennung der leichteren Schalen von dem schwereren
Kembruch bereits innerhalb der Vibrationsrinne dadurch möglich, daß die leichteren Schalen
im Bereich der beiden Elektroden sich dort bereits vom Kernbruch getrennt haben, um
danach von der Saugluft in an sich bekannter Weise weggefördert zu werden, während der
schwerere Kernbruch am Ende der Vibrationsrinne weggefordert wird.
• ·
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der in Figur 1 der Zeichnung dargestellten
Ausfuhrungsbeispiels näher erläutert, das in schematischer Darstellung eine Ausfuhrungsform
der erfindungsgemäßen Trennvorrichtung zeigt.
Zur Trennung des Bruchgutes, bestehend aus in einem Brecher gebrochenen Körnern,
Nüssen, Mandeln oder Bohnen und ihren Schalen, insbesondere aber zur Trennung von
Kakaokernbruch, den sogenannten Nibs, von den Kakaobohnenschalen, wird das Bruchgut
5 hi fraktionierter Form roh oder getrocknet oder getrocknet und dampfbehandelt oder
geröstet oder geröstet und dampfbehandelt in den in Fig. 1 gezeigten Aufgabetrichter
eingegeben, dessen Ausgangsende in eine Vibrations- oder Rüttelrinne 6 mündet, welche
mit unterschiedlich geladenen, ein homogenes elektrisches Feld erzeugenden Elektroden 7,
8 versehen ist, zwischen denen das zu trennende Bruchgut hindurchgefordert wird, um
dabei elektrostatisch aufgeladen zu werden. Der Aufgabetrichter 4 und die Vibrationsrinne
bilden zusammen mit den Elektroden 7, 8 die Aufladungszone 1 der Trennvorrichtung.
Die Vibrationsrinne 6 ist mit einem nicht dargestellten Vibrationsantrieb ausgestattet, der so
eingestellt werden kann, daß eine gewünschte Bruchgutfördergeschwindigkeit erreicht wird,
wobei durch die Tatsache, daß der Aufgabetrichter 4 höhenverstellbar ist, die Fördermenge
der Vibrationsrinne zusätzlich beeinflusst werden kann. Die Vibrationsrinne ist nach außen
vollständig elektrisch isoliert. Ihre Wandung besteht aus Kunststoffinaterial, in das die
Elektroden 7, 8 eingebettet sind und ist mit Metall ausgekleidet. Die Innenwandung der
Vibrationsrinne ist außerdem mit Konturen in Form von höckerartigen Gebilden versehen,
die der Durchmischung der über sie hinweglaufenden Bruchgutteilchen 5 dienen sowie der
Optimierung der auf die Teilchen mit Hufe der Elektroden zu übertragenden elektrischen
Ladung. Um diese Übertragung zu optimieren, wird die Ausbildung einer Einkornschicht
auf dem Vibrationsrinnenboden angestrebt. Die bodenseitige Elektrode 7 liegt an einer
Gleichspannung (U+) von etwa 20 - 40 kV und stellt die Anode dar, während die direkt
darüber befindliche zweite Metallelektrode 8 die geerdete Kathode ist und den Ladungsübergang auf die Bruchgutteilchen 5 unterstützt.
Bei ihrer Bewegung zwischen den Elektroden 7 und 8 werden die Bruchgutteilchen,
nämlich der Kakaokernbruch 15, auch Nibs genannt, und die Kakaobohnenschalen 16,
unterschiedlich stark aufgeladen. Die Ladung sitzt im wesentlichen auf der Oberfläche dieser
Teilchen, die übertragene Ladungsmenge ist somit proportional der Größe der
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Teilchenoberfläche. Die Geschwindigkeit, mit der die Aufladung erfolgt, hängt von der
elektrischen Leitfähigkeit des Materials ab, die bei den Schalen und Nibs etwa gleich groß
ist.
Somit ist die Aufladungszone 1 entsprechend der Größe der auf die Teilchen zu
übertragenden Ladung ausgelegt, da die Größe der elektrischen Ladung der Teilchen fiir
ihre Trennung entscheidend ist.
Die beiden Elektroden 7 und 8 sind mit einer isolierenden Schicht überzogen, da
anderenfalls bei Kontakt der geladenen Bruchgutteilchen mit den Elektroden Umladungsvorgänge stattfinden und die Teilchen zwischen den Elektroden hin- und
herspringen würden.
Die Elektrode 7 befindet sich am Rinnenboden, während die Elektrode 8 im Bereich der
Decke der Vibrationsrinne 6 angeordnet ist und als perforierte Platte ausgebildet ist.
Dadurch, daß sich die leichteren Bruchgutbestandteile, also die Kakaobohnenschalen 16, bei
der elektrischen Aufladung des Bruchgutes zwischen den Elektroden 7 und 8 von den
schwereren Kernbruchteilchen (Nibs) innerhalb der Vibrationsrinne 6 abheben, wie in Fig. 1
gezeigt, gelangen sie an die Elektrode 8, werden dort entladen und treten durch deren
Lochplatte hindurch in eine Haube 24 einer Absaugrichtung 25. Die Haube 24 befindet sich
über der Elektrode 8, und an sie schließt sich ein Absaugrohr 26 an, das mit einem als
Zyklon 20 ausgebildeten Windsichter 27 in Verbindung steht, der seinerseits über ein
Abluftrohr 21 mit einem Sauggebläse 28 verbunden ist. Das Abluftrohr 21 mündet in den
Zyklon 20, auf dessen konischer Innenwandung sich die Kakaobohnenschalen 16 sammeln,
um in einen am unteren Ende des Zyklons angeordneten Aufhahmebehälter 24 zu fallen.
Windsichter 27 und Aufnahmebehälter 24 bilden somit die Separationszone 3, in der die
Schalen 16 von dem Saughiftstrom getrennt werden, während der sich an die
Aufladungszone 1 anschließende Bereich unmittelbar über der Kathode 8 als Ablenkzone 2
zu bezeichnen ist. Die aus dem Abluftrohr 21 mit Hufe des von einem Motor 22
angetriebenen Sauggebläses 28 abgesaugte Luft gelangt als Abluft 23 ins Freie. Am Ende 29
der Vibrationsrinne 6 wird der Kakaokembruch 15 in ein Fördersystem 13 abgeworfen, das
ihn zur weiteren Bearbeitung abtransportiert.
Durch die dargestellte Anlage ist somit eine Trennung von Nibs und Schalen mit Hufe einer
elektrostatischen Trennvorrichtung möglich, die mit einem vergleichsweise geringen
Aufwand zu optimalen Trennergebnissen führt. Dabei sind die auftretenden Kräfte im
elektrischen Feld von ausreichender Größe, um im Hinblick auf die Unterschiede von Nibs
und Schalen, was deren Form und Gewicht anbelangt, eine optimale Trennung dieser
Bruchgutbestandteile voneinander zu erreichen. Die notwendigen Spannungen liegen im
Bereich von 40 kV bis 50 kV. Durch geeignete Fraktionierung des in den Aufgabetrichter 4
gelangenen Bruchgutes 5 können besonders große Teilchen vorher abgetrennt werden,
wenn die Vorrichtung für sie keine optimale Trennleistung bietet. Im übrigen lassen sich die
Trennergebnisse durch eine Variation des Elektrodenabstandes, der angelegten Spannung,
der Polarität der Spannung sowie der Fördermenge und des Feuchtigkeitsgrades der Nibs
und Schalen optimieren.
Claims (10)
- *. .. PatentanwälteKERN, BREHM & PARTNER GbRAlbert-Rosshaupter-Str. 73 - D-81369 München -Telefon (089) 760 55 20 760 55 26 - Telefax (089^ 760 55 59Leh-9355/a/GM
19.03.1999 -/BaF. B. Lehmann Maschinenfabrik GmbH Daimlerstr. 1273431 Aalen____Vorrichtung zur Trennung eines BruchgutesSchutzansprüche
151. Vorrichtung zur Trennung eines Bruchgutes, bestehend aus gebrochenen Körnern oder Bohnen und ihren Schalen, und insbesondere zur Trennung von Kakaokernbruch (Nibs) von den Kakaobohnenschalen, mittels elektrostatischer Aufladung des Bruchgutes, gekennzeichnet durch eine Aufladungszone (1) zur elektrischen Aufladung des zu trennenden Bruchgutes (5) mit wenigstens einem Aufgabetrichter(4) für das zu trennende Bruchgut und wenigstens einer sich daran anschließenden und mit dem Aufgabetrichter in Förderverbindung stehenden Vibrationsrinne (6), die mit unterschiedlich geladenen, ein homogenes elektrisches Feld erzeugenden Elektroden (7, 8) versehen ist, zwischen denen das zu trennende Bruchgut hindurchgefördert wird, um dabei elektrisch aufgeladen zu werden, ferner durch eine Ablenkzone (2) mit einer Absaugvorrichtung (25, 28) für die Schalen (16) des aus Kembruch (15) und Schalen (16) bestehenden Bruchgutes (5) und durch eine Separationszone (3) zur Abtrennung der Schalen (16) von dem Absaugluftstrom mit wenigstens einem Windsichter (27). - 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugeinrichtung (25, 28) wenigstens eine Haube (24) aufweist, die über einer als perforierte Platte ausgebildeten Kathode (8) im Bereich der Decke der Vibrationsrinne (6) angeordnet ist und durch ein Absaugrohr (26) mit einem als Zyklon (20) ausgebildeten Windsichter (27) in Verbindung steht, der seinerseits über ein Abhrftrohr (21) miteinem Sauggebläse (28) verbunden ist und an seinem unteren Ende einen Aufnahmebehälter (24) für die abgeschiedenen Schalen (16) aufweist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem Austragsende (29) der Vibrationsrinne (6) ein Fördersystem (13) für den Abtransport des Kernbruchs (15) angeordnet ist.
- 4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß eine der beiden Elektroden (7, 8), mit denen die Vibrationsrinne (6) versehen ist, als geerdete Kathode ausgebildet ist, die den Ladungsübergang auf das zu trennende Bruchgut unterstützt.
- 5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vibrationsrinne mit einem verstellbaren Vibrationsantrieb versehen ist.
- 6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vibrationsrinne (6) nach außen vollständig elektrisch isoliert ist und mit einer der Elektroden (7, 8) an der gleichen Spannung liegt.
- 7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (7, 8) in die aus Kunststoff bestehende und mit Metall ausgekleidete Vibrationsrinne (6) eingebettet sind.
- 8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwandung der Vibrationsrinne (6) mit Konturen versehen ist, die der Durchmischung der über sie hinweglaufenden Teilchen des Bruchgutes (5) dienen.
- 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Konturen höckerartig oder wellenförmig ausgebildet sind.
- 10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß die Annode der beiden Elektroden (7, 8) entweder an einer positiven oder negativen Gleichspannung liegt.
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