DE299017C - - Google Patents
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- F41—WEAPONS
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- G—PHYSICS
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- G—PHYSICS
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Description
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Visiervorrichtung mit optischem System zur
Abbildung der zu beobachtenden Objekte mit einer Einrichtung, um die Visierlinie unabhängig
von den Schwankungen des Trägers im Raum gegenüber der Vertikalrichtung zu machen. Derartige Visiervorrichtungen sind
besonders von Wichtigkeit für Luftfahrzeuge und andere bewegliche Standorte, wie z. B.
ίο Schiffe, leicht bewegliche Geschützlafetten usw.
Bei der Anwendung von Visiervorrichtüngen an derartigen beweglichen Trägern ist es
schwierig, eine mit der Vertikalen einen bestimmten Winkel einschließende Zielrichtung
innezuhalten. Vorliegende Erfindung bezweckt, diese Schwierigkeit zu überwinden und erreicht
den Zweck dadurch, daß die Visiervorrichtung in der Art mit einer Libelle im Gesichtsfeld
ausgestattet wird, daß die Bewegungen der Libelle den scheinbaren Bewegungen des Objekts,
d. h. denjenigen Bewegungen, welche das Objekt infolge derJ Schwankungen des
Standortes vollführt; nach Richtung und Maß
entsprechen. Bei einer solchen Anordnung kann bei Verwendung einer Dosenlibelle als
Anzeigemittel für die Vertikalrichtung die Blase oder Kugel der Libelle selbst unmittelbar
als Absehen, benutzt werden, sofern Krümmung und Anordnung der Libelle zu dem abbildenden
optischen System des Instruments richtig gewählt sind.
Die Erfindung ist auf der Zeichnung in den Abb. ι bis 7 wesentlich schematisch und in
Abb. 8 an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
Abb. ι und 2 veranschaulichen schematisch die optischen Grundlagen der Erfindung.
Abb. 3 und 4 veranschaulichen ein aus Objektiv und Okular bestehendes optisches System
mit einer der Erfindung gemäß angeordneten Libelle und die Wirkung des Systems bei zwei verschiedenen Lagen des Visierinstruments
im Räume.
Abb. 5 und 6 veranschaulichen zwei Formen , der als terrestrisches Fernrohr ausgebildeten Visier
vorricht ung.
Abb. 7 ist ebenfalls ein terrestrisches Visierfernrohr gemäß der Erfindung mit Einrichtung
zur Einstellung eines beliebigen Visierwinkels.
Abb. 8 zeigt].eine Ausführungsform eines
Prismenfernrohrs gemäß der Erfindung.
In Abb. ι und 2 bezeichnet 1 das bilderzeugende
Objektiv der Visiervorrichtung. 2 stellt ein bestimmtes Zielobjekt, beispielsweise
ein Fort 0. dgl., dar. 3 ist eine Dosenlibelle, deren Blase bei 4 angedeutet ist.
5 bezeichnet das Auge des Beobachters. Nach der Darstellung der Abb. 1 steht die das Objektiv
ι und das Auge 5 verbindende Linie gerade senkrecht zur Horizontalebene und
schneidet in ihrer Verlängerung den Zielpunkt 2. Wenn beispielsweise die Aufgabe bestände,
von einem in Ruhe befindlichen Ballon, der die Zielvorrichtung trägt, eine Bombe auf den
Zielpunkt 2 zu werfen, so würde der Abwurf zu erfolgen haben in dem Augenblick, in dem
die senkrecht stehende Verbindungslinie zwischen dem Objektiv i und dem Auge 5 den
Zielpunkt 2 schneidet, wie-es Abb. 1 darstellt. Die Tatsache, daß die Visierrichtung nach dem
Zielpunkt 2 in dem Augenblick des Abwurfs der Bombe senkrecht zur Horizontaleber.e
steht, ergibt sich aus dem Umstand, daß die Blase 4 auf dem Bilde des Ziels liegt. Wenn
der die Visiervorrichtung tragende Ballon zwar seinen Ort nicht verändert, aber im Räume
schwankt, dann würde der Fall der Abb. 2 eintreten können, wobei das Objektiv sich
zwar vertikal über dem Zielpunkt 2 befindet, die Achse des Visierinstruments, welche durch
die Verbindungslinie des Auges 5 mit dem Objektiv 1 markiert ist, aber geneigt steht.
Obwohl demnach der Ballon sich an der Stelle befindet, wo eine von ihm abgeworfene Bombe
den Zielpunkt 2 treffen würde, ist die Blickrichtung gegen die Libellenblase hin doch
nicht auf den Zielpunkt gerichtet. Während der Neigung des Ballons ist die Blase aus
dem in Abb. 1 dargestellten Punkt, wo sie auf der Verbindungslinie zwischen Auge 5 und
Objektiv 1 liegt, zur Seite gewandert in die in Abb. 2 dargestellte Lage und fällt, wie Abb. 2
zeigt, trotzdem mit dem vom Objektiv 1 er-, zeugten Bild des Ziels 2 zusammen. Dieses
liegt an der der Libelle gegebenen Krümmung und ihrer Anordnung gegenüber dem bilderzeugenden
Objektiv 1. Der Krümmungsradius der Libelle 3 ist übereinstimmend mit der
Brennweite des Objektivs 1 gewählt. Die Libelle ist in der Bildebene des Objektivs 1 angeordnet.
Dank dieser Anordnung entsprechen die Bewegungen der Blase 4 bei einem Schwanken
des Ballons genau nach Richtung und Größe den scheinbaren Bewegungen des Zielpunkts
2, und die Tatsache des Zusammenfallens des Bildes des Zielpunkts 2 mit der Blase 4 der Libelle gibt dem Beobachter stets
die Gewißheit, daß der Zielpunkt sich genau senkrecht unter seinem Beobachtungsort befindet.
Natürlich könnte man durch Vorschaltung eines Spiegels vor das Objektiv Koinzidenz
zwischen Bild und Libellenblase für beliebige Winkel mit der Vertikalen einschließende Zielpunkte
erreichen, sofern dem Spiegel eine passende Neigung zur Vertikalen gegeben wird.
Nach der Darstellung der Abb. 3 und 4 bezeichnet 6 das Objektiv einer abgeänderten
Form der Zielvorrichtung, 7 einen Zielpunkt, 8 eine Libelle, 9 die Libellenblase, 10 die
beiden Linsen eines Okulars, 11 das Auge des Beobachters. Die Libelle 8 mit der Blase 9
ist gegenüber dem Objektiv 6 wieder ebenso angeordnet, wie es in bezug auf Abb. 1 und 2
angegeben war. Die Libelle besitzt wiederum einen Krümmungsradius, welcher gleich der
Brennweite des Objektivs 6 ist. Auch in diesem Falle wandert die Blase der Libelle
beim Schwanken des Trägers des Instruments in der Art, daß bei senkrecht unter dem Objektiv
6 liegendem Zielpunkt 7 das Bild des Zielpunkts mit der Blase 9 der Libelle, zusammenfällt,
welche Neigung auch immer die das Auge 11 mit dem Mittelpunkt des Objektivs 6
verbindende Achse des Visierinstruments zur Vertikalen haben mag.
Die Abb. 3 und 4 zeigen ein astronomisches Fernrohr, welches dem Beobachter auf dem
Kopf stehende Bilder darbietet.
Nach der Darstellung der Abb. 5 und 6 sind in die Optik der Visiervorrichtung Bildaufrichtesysteme
eingeschaltet. Das Bildaufrichtesystem ist nach Abb. 5 zwischen dem ersten Bild und der Augenlinse eingeschaltet.
Das Objektiv ist mit 12, die Libelle mit 13, die Blase derselben mit 14, die Augenlinse
mit 15, das Auge des Beobachters mit 16, das Bildumkehrsystem mit 17 bezeichnet. 18
und 19 sind zwei Kollektivlinsen.. An dem optischen Vorgang wird durch die Einschaltung
des Umkehrsystems 17 hinter der ersten Bildebene des Objektivs 12, in welcher sich die
Libelle 13 befindet, nichts geändert, so daß das Bild des Objekts wieder mit der Blase
der Libelle gleichmäßig und gleichgerichtet im Gesichtsfeld wandert, wie es im Anschluß an
die Abb. 1 bis 4 angegeben wurde.
Wollte man die Libelle anstatt in der ersten Bildebene des Objektivs 12 in der zweiten
Bildebene 20 anordnen, dann würde, wie ohne weiteres aus dem schematisch angedeuteten
Strahlengang ersichtlich ist, die Bewegung des Bildes im Gesichtsfelde umgekehrt verlaufen
wie nach den Darstellungen der, Abb. 1 bis 5. Eine in der Bildebene 20 angeordnete Libelle
von der Art der in den Abb. 1 bis 5 dargestellten Libelle, deren Krümmung der Erdkrümmung
gleichgerichtet ist, würde . daher nicht den erstrebten Zweck erreichen. Es
würde eine gegenläufige Bewegung zwischen Zielbild und Libellenblase eintreten. Um dies
zu vermeiden, müßte eine Libelle mit negativer Krümmung, wie sie in Abb. 6 dargestellt
ist, Anwendung finden. Die Krümmung dieser Libelle müßte auch in diesem Falle gleich der
Brennweite des der Libelle vorgelagerten optischen Systems, d. h. optisch gesprochen
gleich der Äquivalentbrennweite des ganzen optischen Systems, bestehend aus den Linsen
12, 17, 18 und 19, sein. In diesem Falle
würde die Blase der Libelle 21 durch eine der Schwere gehorchende Kugel 22 zu ersetzen
sein.
In Abb. 7 ist ein Instrument mit gebrochener optischer Achse dargestellt, dessen optische
Elemente denjenigen des Instruments nach Abb. 5 entsprechen. Das Objektiv ist mit
23, die Libelle mit 24, die Blase mit 25, die Augenlinse mit 26, das Auge des Beobachters
mit 27 bezeichnet. 28 ist das Umkehrsystem, 29 die obere Kollektivlinse. Die untere Kollektivlinse
ist aus zwei Teilen 30, 31 zusam-
mengesetzt und bildet den Libellenkörper. In
den Strahlengang sind zwei Spiegel 32, 33 eingeschaltet, von denen der letztere mit einem
Schneckenrad 34 verbunden ist, in das eine Schnecke 35 eingreift, ■ welche durch ein- Einstellrad
36 gedreht werden kann. Die jeweilige Neigung des Spiegels 33 kann an der Stellung
der Teiltrommel 37 abgelesen werden. Mit Hilfe dieser zusätzlichen Spiegeleinrichtung
kann man Zielpunkte, welche unter einer beliebigen Neigung zur Horizontalebene erscheinen,
in Deckung mit der Libellenblase 25 halten, so daß die Libellenblase 25 unabhängig
von den Schwankungen : des Trägers der Visiervorrichtung das Abkommen bildet.
Bei dem Prismenfernrohr nach Abb. 8 be- ■
zeichnet 38 das Objektiv, 39 das Okular, 40 die Libelle, deren Körper wiederum wie nach
der Darstellung der Abb. 7 von zwei Linsen 41, 42 gebildet wird, die zusammen ein Kollektiv
bilden. 43 bezeichnet ein bildaufrichtendes Dachkantenprisma, 44 ist ein Eintrittsreflektor, welcher mit der Eintrittspupille des
Instruments zusammenfällt, damit er eine möglichst geringe Ausdehnung erhält. 45 ist
ein zwischen dem Objektiv 38 und den Libellenlinsen 41, 42 eingeschaltetes Prisma mit
Reflektorfläche 46, welche die optische Wirkung des Spiegels 44 auf die Bildstellung aufhebt.
Der Spiegel 44 ist fest verbunden mit einem Schneckenrad 47, in welches eine Schnecke 48
eingreift, die vermittels des Handrades 49 mit Teilkreis 50 gedreht werden kann. 51 ist eine
Verschlußkappe für den Spiegel 44 und 52 eine planparallele Abschlußplatte.
Die Benutzung des in Abb. 8 dargestellten
Instruments ergibt sich nach den Erläuterungen im Anschluß an Abb. 1 und 2 ohne weiteres.
Die von einem Zielpunkt herkommenden Strahlen werden durch den Spiegel 44 dem
Objektiv 38 zugeführt, gelangen von hier auf die Reflektorfläche 46 und treten dann durch
das Kollektiv 41, 42, um nach Reflexion an den Dachflächen des Prismas 43 in die Augenlinse
39 zu gelangen. Wenn der Träger des Instruments, also beispielsweise ein Ballon oder eine Flugmaschine, Schwankungen vollführt,
dann wandert das Bild eines bestimmten Zielpunktes im Gesichtsfelde des Beobachters.
Gleichzeitig wandert aber auch die Blase der Libelle 40 im Gesichtsfeld, und zwar in derselben
Richtung und in demselben Maße, da die Libelle 40 in der Bildebene des Objektivs
38 angeordnet ist und einen Krümmungsradius besitzt, der gleich der Brennweite des Objektivs
ist. Die Blase der Libelle 40 bildet daher bei allen Längs- und Querschwankungen
des Flugzeugs das auf den Zielpunkt zu bringende Absehen. Durch Drehung des Handrades
49 ist es möglich, den Spiegel 44 so zu verstellen, daß die Blase der Libelle 40 das
Absehen für Zielpunkte bildet, welche mit der Vertikalen einen beliebigen vorgeschriebenen
Winkel einschließen. Nach der Darstellung der Abbildung entspricht die dort für . den
Spiegel 44 angenommene Lage· einem extremen Vorhaltwinkel von 450^ : .
Das in Abb. 8 dargestellte Prismenfernrohr würde sich besonders zur Ausbildung als Doppelfernrohr
eignen. . In diesem Falle würde die Libelle vorteilhaft nur in der einen Fernrohrhälfte
anzuordnen sein, was die Wirkung hätte, daß aus dem Gesichtsfeld durch die BIa? e der Libelle kein Teil ausgeschnitten
wird, da dieser in der einen:; Hälfte ausgeschnittine. Teil durch das ungestörte Bild der
anderen Hälfte ergänzt würde.
Das Instrument könnte auch in an sich bekannter.Weise in der Art binokular ausgebildet
werden, daß nur die eine Hälfte den Charakter eines optischen Beobachtungsinstruments
trägt, während die andere Hälfte dem Auge nur die Libelle an der passenden Stelle
darbietet. In diesem Falle braucht man nur dafür zu sorgen, daß Ort und Krümmung
der Libelle so in Beziehung zueinander und zu den Konstanten des optischen Beobachtungsinstruments
gesetzt werden, daß die Bedingung erfüllt ist, daß das Bild des Zielpunkts in der Beobachtungshälfte des Instruments
bei schwankendem Instrumentträger in der gleichen Weise wandert wie die Blase der
Libelle. Würde z. B. die Brennweite des Fernrohrokulars gleich sein der Brennweite der
Lupe, mit der man die Libelle beobachtet, so müßte der Krümmungsradius der Libelle
wiederum gleich sein der Äquivalentbrennweite des Objektivsystems des Beobachtungsfernrohrs.
Claims (8)
1. Visiervorrichtung für Luftfahrzeuge und sonstige gegenüber der Richtung der
Erdschwere bewegliche Standorte mit die Schwerrichtung anzeigender Libelle im Gesi'chtsfelde,
dadurch gekennzeichnet, daß der Krümmungsradius der in einer Bildebene des Gesamtinstruments liegenden
Libelle und ihre Anordnung zum optischen System so gewählt sind, daß die dem Auge
sich darbietenden Bewegungen der Libelle den Bewegungen des Bildes des Objekts nach Richtung und Maß folgen.
2. Visiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blase
(Kugel) der als Dosenlibelle ausgebildeten
. Libelle das Absehen der Visiervorrichtung bildet unabhängig von der jeweiligen Lage
des Trägers derselben im Räume.
3. Visiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Libelle
in . einer Bildebene des abbildenden opti-
sehen Systems angeordnet ist und einen Krümmungsradius gleich der Äquivalente
brennweite des zwischen Libelle und Objekt liegenden optischen Systems besitzt.
4. Visierfernrohr nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Libelle normale,
d. h. der Erdkrümmung gleichgerichtete Krümmung besitzt und in dem Fernrohr vor dem Bildaufrichtesystem angeordnet
ist.
5. Visierfernrohr nach Anspruch 3, da-, durch gekennzeichnet, daß die Libelle
hinter dem Bildaufrichtesystem angeordnet ist und negative Krümmung besitzt.
6. Visierfernrohr nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Libelle zwei Spiegel vorgelagert sind, die sich in ihrer
. optischen Wirkung kompensieren, und von denen der eine nahe der Eintrittspupille
des abbildenden Systems angeordnet und einstellbar ist.
7. Prismenfernrohr nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Objektiv
zwischen den beiden Spiegeln liegt, und daß zwischen der als Kollektiv ausgebildeten
Dosenlibelle und dem Okular ein Dachkantenprisma angeordnet ist.
8. Visiervorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dieselbe
in der Art als Doppelfernrohr ausgebildet ist, daß nur die eine Hälfte des Doppelfernrohrs eine das Gesichtsfeld ausfüllende
Dosenlibelle besitzt, so daß auch der durch die Blase (Kugel) bedeckte Teil des Gesichtsfeldes in der anderen Fernrohrhalf
te sichtbar bleibt.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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