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Motorisch verstellbarer, in einem Fahrzeug, vorzugsweise
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Kraftwagen, anzuordnender Sitz Die Erfindung bezieht sich auf einen
motorisch verstellbaren, in einem Fahrzeug, vorzugsweise Kraftwagen, anzuordnenden
Sitz, dessen auf einer Laufschienenanordnung längsverschiebbarer Sitzteil über vorgeschaltete
Zahnsegmente zur Bewegung von zwischen einem Sitzteilträger und Stützschinen gelenkig
angeordneten Schwenkstützen umfassende Getriebeglieder höhen- und neigungseinstellbar
ist, wobei die Neigungsendlagen des Sitzteiles durch einen die Bewegungsendlagen
wenigstens eines der Getriebeglieder fixierenden, ortsfesten Anschlag begrenzt sind.
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Bei einem bekannten, motorisch verstellbaren Fahrzeugsitz der vorgenannten
Art gemäß der DE-OS 28 51 530 ist sowohl im hinteren Sitzbereich als auch im vorderen
Sitzbereich ein Schwenkstützenpaar angeordnet, das jeweils mit einem ein Ausgangsgetriebeglied
bildenden Zahnsegment drehverbunden ist. Dabei sind jedem Schwenkstützenpaar bzw.
jedem Zahnsegment separate Getriebeglieder zugeordnet, die von je einem Getriebemotor
betrieben werden. Damit ist der hintere Sitzbereich unabhängig
vom
vorderen Sitzbereich und umgekehrt höhenverstellbar, so daß zur Höhenverstellung
des gesamten Sitzes zwei Bewegungsabläufe einzuleiten sind. Wenn es auch in einigen
Fällen vorteilhaft sein mag, daß der andere Sitzbereich unabhängig vom hinteren
Sitzbereich einstellbar ist, so wird es in den meisten Fällen genügen, wenn mit
der Stellung des einen Sitzbereiches der andere Sitzbereich in Abhängigkeit davon
definiert mitverstellt werden kann, zumal dann ein aufwendiger Zweitantrieb entfallen
kann.
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Bei der bekannten Lösung weist das mit dem Motorritzel in Eingriff
befindliche Zahnrad einen Mitnehmernocken auf, der lose drehbar, Mitnehmernocken
aufweisende Schleppscheiben mitnehmen kann, deren letzte Scheibe mit ihren Nocken
in Enddrehlage an einem festen Anschlag zur Anlage kommt. Dabei sind die Schleppscheiben,
deren Mitnehmernocken und der ortsfeste Anschlagnocken derart auszulegen, daß sie
einer aus einem Crashfall resultierenden Belastung standhalten.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen motorisch
verstellbaren Sitz der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem einerseits die
in einen Sitzbereich eingeleitete Stellbewegung auch auf den anderen Sitzbereich
übertragen werden kann.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens eine
mit einem ein Ausgangsgetriebeglied bildenden Zahnsegment drehfest verbundene Schwenkstütze
zusammen mit dem Zahnsegment im hinteren Sitzbereich am Sitzteilträger angelenkt
ist, der sich im vorderen Sitzbereich über eine Koppellasche am Fahrzeugboden drehgelenkig
abstützt, während die Stützschienen fest mit dem Fahrzeugboden verbunden sind.
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Um ein crashfallbedingtes Hochreißen des Sitzes sicher zu vermeiden,
ohne daß die Getriebeglieder und Anschläge für eine Crashbelastung dimensioniert
sein müssen, ist nach einem Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung vorgesehen, daß
am Sitzteilträger im Bereich der Anlenkstelle der Schwenkstütze ein die Schwenkbewegung
der Schwenkstütze begrenzender Crashanschlag vorgesehen ist.
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Mit den genannten Merkmalen läßt sich eine motorisch betreibbare Höhenverstellvorrichtung
mit geringem Bauteilaufwand schaffen, die sich auch im Crashfall geringfügig gegenüber
ihrer Einstellage verlagert. Zur Erhöhung der Stabilität der Sitzteilträger, insbesondere
hinsichtlich eines möglichen Crashfalles, ist nach einem weiteren Ausgestaltungsmerkmal
der Erfindung der einen winkelförmigen Querschnitt aufweisende Sitzteilträger wenigstens
an seinen Endbereichen durch die Schenkel gegeneinander abstützende Rippen verstärkt.
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Die Erfindung ist in einem Ausführungsbeispiel in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigen: Fig.1 einen in dünnen Vollinien
angedeuteten Sitz in einer Seitenansicht, zwischen dessen Laufschienenanordnung
und dem Fahrzeugboden eine Verstelleinrichtung für die Höhen- und Neigungsverstellung
des Sitzes angeordnet ist, Fig.2 eine Draufsicht auf die Verstelleinrichtung bei
abgenommenem Sitz und abgenommener Laufschienenanordnung,
Fig.3
die auf einer Sitzlängsseite angeordnete Stützschiene mit dem daran angelenkten,
in unterer Neigungsendlage befindlichen und das Verstellgetriebe aufweisenden Sitzteilträger
in einem Vertikalschnitt nach der Linie III-III von Fig.2, Fig.4 die aus Fig.3 ersichtliche
Verstelleinrichtung bei in die obere Neigungsendlage verschwenktem Sitzteilträger,
ebenfalls in einem Vertikalschnitt nach der Linie III-III von Fig.2, Fig.5 die Verstelleinheit
in einem Vertikalschnitt nach der Linie V-V von Fig.3, Fig.6 die auf der gegenüberliegenden
Sitzlängsseite angeordnete Stützschiene mit dem daran angelenkten Sitzteilträger
in der unteren Neigungsendlage in einem Vertikalschnitt nach der Linie VI-VI von
Fig.2, Fig.7 die aus Fig.6 ersichtliche Stützschiene mit dem daran angelenkten und
in die obere Neigungsendlage verschwenkten Sitzteilträger ebenfalls im Vertikalschnitt
dargestellt.
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Der in Fig.1 dargestellte Sitz weist an der Unterseite seines Sitzteiles
10 auf dessen beiden Längsseiten jeweils eine Laufschienenanordnung 11 auf, die
auf jeweils einem Sitzteilträger 12 bzw. 13 montiert ist. Jeder Sitzteilträger 12
bzw. 13
ist an seiner Stützschiene 14 bzw. 15 im vorderen Sitzbereich
über Koppellaschen 16 und im hinteren Sitzbereich über Schwenkstützen 17 angelenkt.
Jede Schwenkstütze 17 ist mit einem Zahnsegment 18 drehfest verbunden, welches zusammen
mit der Schwenkstütze 17 auf einem im hinteren Bereich des Sitzteilträgers 12 bzw.
13 angeordneten Gelenkbolzen 19 schwenkbar abgestützt ist. Die Zahnsegmente 18 greifen
mit ihrer Verzahnung in die Verzahnung des Zahnritzels 20 ein, wobei je ein Zahnritzel
im vertikalen Schenkel des winkelförmigen Sitzteilträgers 12 bzw. 13 gelagert ist.
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Auf einer Sitzlängsseite ist das Zahnritzel 20 Bestandteil eines insbesondere
aus den Fig.3 bis 5 ersichtlichen Getriebes, das in einem schalenförmigen Getriebegehäuse
21 untergebracht ist. An das Getriebegehäuse 21 ist das Schneckengetriebe 22 eines
Elektromotors 23 angeflanscht, wobei das den Abtrieb des Schneckengetriebes 22 darstellende
Ritzel 24 den Eintrieb in das Getriebegehäuse 21 bildet. Mit diesem Ritzel 24 kämmt
ein Zahnrad 25, das seinerseits drehfest mit einem gleichachsig im Getriebegehäuse
21 gelágerten, zweiten Ritzel 26 drehfest verbunden ist. Dieses Ritzel 26 greift
in die Verzahnung des Zahnsegmentes 27 ein, das seinerseits wiederum auf gleicher
Achse sitzend mit dem zuvor erwähnten und in das Zahnsegment 18 eingreifenden Zahnritzel
20 drehfest verbunden ist. Dabei ragt das Zahnritzel 20 aus dem Getriebegehäuse
auf der diesem abgekehrten Seite des vertikalen Schenkels am Sitzträger 12 aus und
die auf jeder Längsseite an dem Sitzteilträger 12 ünd am Sitzteilträger 13 gelagerten
Zahnritzel 20 sind durch eine Ubertragungswelle 28 drehfest miteinander verbunden.
Bei Drehung des Motorritzels 24
wird das mit diesem kämmende Zahnrad
25 ebenfalls gedreht, welches seinerseits wiederum das mit diesem drehfest verbundene
Ritzel 26 im gleichen Drehsinn mitdreht. Dieses mit dem Zahnsegment 27 im Eingriff
befindliche Ritzel 26 dreht auch das Zahnsegment 27, mit welchem auch das mit dem
Zahnsegment 27 drehfest verbundene Zahnritzel 20 mitgedreht wird. Durch dieses Zahnritzel
20 wird das mit diesem kämmende Zahnsegment 18 um den Gelenkbolzen 19 verschwenkt,
wodurch auch die mit dem Zahnsegment 18 drehfest verbundene Schwenkstütze 17 um
den Gelenkbolzen 19 gedreht wird. Da sich die Schwenkstütze 17 auf einem mit der
Stützschiene 14 fest verbundenen Lagerbolzen 29 drehgelenkig abstützt, wird durch
die Schwenkbewegung der Schwenkstütze 17 der Sitzteilträger 12 im hinteren Sitzbereich
je nach Drehrichtung des Motorritzels 24 entweder angehoben oder abgesenkt. Dadurch
vollführt der Sitzträger 12 eine Schwenkbewegung über die mit diesem gelenkig verbundene
Koppellasche 16, welche ihrerseits zusammen mit der Stützschiene 14 an einem in
bezug auf den Fahrzeugboden ortsfesten Gelenkbolzen 30 abgestützt ist. Somit erfolgt
auch im vorderen Sitzbereich ein Anheben oder Absenken des Sitzteilträgers in Abhängigkeit
von der Schwenkbewegung der Schwenkstütze 17 im hinteren Sitzbereich. Da im schalenartigen
Getriebegehäuse 21 und in dem mit diesem und mit dem Sitzteilträger 12 verbundenen
Lagerschild 31 auf einem Wellenstumpf 32 zusammen mit dem Zahnsegment 27 gelagerte
Zahnritzel 20 ist über die zuvor erwähnte Ubertragungswelle 28 mit dem im gegenüberliegenden
Sitzteilträger 13 gelagerten Zahnritzel 20 drehfest verbunden. Somit wird die vom
Motor 23 in das Getriebe eingeleitete Drehbewegung auf die beiden zu beiden Längsseiten
des Sitzes angeordneten Ritzel 20 übertragen, durch welche die Zahnsegmente
18
und damit auch die Schwenkstützen 17 beiderseits des Sitzes synchron bewegt werden.
Deshalb erfolgt auch eine gleichzeitige Anhebung bzw. Absenkung der Sitzteilträger
12 und 13. Die Hub-und Senkbewegung der Sitzteilträger 12 und 13 wird begrenzt durch
am Zahnsegment 27 dessen Verzahnung gegenüberliegend angeordnete Sperrnase. 3?r
die an einem das Getriebegehäuse durchquerenden, Sipen Anschlag bildenden Bolzen
34 am Ende der Schwenkbewegung wechselweise zur Anlage kommen können. Dabei sind
die Sperrnasen 33 in, einem solchen Abstand voneinander angeordnet, daß der für
die beabsichtigte Hubbewegung erforderliche Schwenkweg des Zahnsegmentes 27 durchfahren
werden kann.
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Auf beiden Sitz längs seiten weisen die unter die Laufschienenanordnung
11 montierten Sitzteilträger 12 und 13 im Bereich des an den Sitzteilträger 12 angeflanschten
Getriebes 21 jeweils ein Pufferglied 35 aus beispielsweise einem elastischen Kunstsotff
oder Gummi auf, dessen Pufferkopf 36 zwischen den waagerechten Schenkel eines jeden
Sitzteilträgers 12 bzw. 13 und die Oberseite der Stützschiene 14 bzw. 15 vorragt.
Durch dieses Pufferglied 35 wird die Senkbewegung des Sitzteiles 10 während des
letzten Teiles der Senkbewegungsphase gedämpft, so daß die der Senkbewegung zugeordnete
Sperrnase mit geringer Bewegungsenergie an dem Anschlagbolzen 34 anschlägt.
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Die eingestellte Hublage der Sitzteilträger 12 und 13 wird durch Selbsthemmung
des Schneckengetriebes 22 fixiert. Um jedoch don durch einen Crashfall möglicherweise
verursachten Bruch von Schneckengetriebe und Sperrnasen 33 zu vermeiden, daß die
den Sitz halternden Sitzteilträger 12 und 13 vollständig nach oben verschwenken,
ist im Bereich der durch die Gelenkbolzen 19 gebildeten Anlenkstelle jeweils ein
Crashanschlag 37 an den beiden
Sitzteilträgern 12 und 13 befestigt,
wobei der Crashanschlag 37 in die Ebene der Schwenkstützen 17 vorragt. Somit lassen
sich im Crashfall die Sitzteilträger 12 und 13 nur unwesentllich über die aus den
Fig. 4 und 7 ersichtliche Hublage der Sitzteilträger 12 und 13 hinaus anheben.
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Die Sitzteilträger 12 und 13 weisen in ihren Endbereichen, wie insbesondere
aus Fig.2 ersichtlich ist, Langlöcher 38 zur Schraubverbindung der Laufschienenanordnung
11 auf. Um nun im Falle eines Unfalles ein Aufbiegen bzw. Ausreißen der einen winkelförmigen
Querschnitt aufweisenden Sitzteilträger 12 und 13 im Befestigungsbereich der Laufschienenanordnung
11 zu vermeiden, sind die Endbereiche der Sitzteilträger 12 und 13 durch beispielsweise
angeschweißte Rippen 39 verstärkt.
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Wie bereits erwähnt, ist die dargestellte und vorbeschriebene Ausführung
nur eine beispielsweise Verwirklichung der Erfindung, die keinesfalls allein darauf
beschränkt ist. Es sind vielmehr noch mancherlei andere Ausführungen und Anwendungen
möglich.