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Vorrichtung zum Egalisieren eines Tabakstromes
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Egalisieren eines in einem
von im wesentlichen parallelen Wänden begrenzten Kanal an einem Saugförderer gehaltenen,
stetig geförderten Tabakstrom.
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An modernen Zigarettenstrangmaschinen werden heute Egalisiereinrichtungen
verwendet, die auf das in der US-PS 3.030.966 offenbarte Prinzip für eine solche
Vorrichtung zurückgehen. Solche Egalisiervorrichtungen haben in der Vergangenheit
zufriedenstellend gearbeitet. Bei der in der letzten Zeit erfolgten Leistungssteigerung
der Zigarettenstrangmaschinen auf 6000 Zigaretten/min wurde häufiger eine Qualitätsminderung
der Zigaretten beobachtet, als deren Verursacher die Egalisiervorrichtung geortet
wurde.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine auch bei hoher Maschinendrehzahl
einwandfrei arbeitende und den Strangaufbau nicht oder zumindest möglichst wenig
beeinflussende Egalisiervorrlchtung zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Egalisiervorrichtung
geschaffen, die gekennzeichnet ist durch eine im wesentlichen parallel zur Oberfläche
des Saugförderers umlaufende Haltescheibe, die in radialer Richtung mit einem Abstand
zu einer Wand des Kanals derart. angeordnet ist, daß sie in den Kanal hineinragt,
und ein im wesentlichen senkrecht zur Oberfläche des Saugförderers umlaufendes,
am Umfang
mit Schneidkanten versehenes Abnahmerad, dessen Schneidkanten
über die Haltescheibe herausragenden Tabak an der Haltescheibe abscheren, wobei
die der Haltescheibe gegenüberliegende Wand des Kanals höher ist als der unter der
Haltescheibe befindliche Teil der anderen Wand und eine an das Abnahmerad angepaßte
Ausnehmung aufweist. Das Vorsehen nur einer elnzigen Haltescheibe erfordert auch
nur eine entsprechende Ausnehmung an einer Wand des Kanals.
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Die andere Wand behält ihre volle Höhe auch entlang des Egalisierbereiches,
so daß der Tabak auch im Bereich der Egalisiervorrichtung in seiner gesamten Schichthöhe
sicher von der Saugluft am Saugförderer gehalten wird.
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Ein sicheres Abtrennen des überschUssigen Tabaks an der einen Haltescheibe
wird dadurch gewährleistet, daß das Abnahmerad ähnlich einem Scheibenfräser ausgebildet
ist.
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Die Schneidkanten des Abnahmerades schieben nach dem Austreten aus
der Kanalwand den Tabaküberschuß gegen die Haltescheibe, die als Gegenmesser bzw.
als Widerlager fUr das als Scheibenfräser ausgebildete Abnahmerad wirkt. Um den
gesamten Tabaküberschuß an der Haltescheibe exakt abscheren zu können, ist gemäß
einer besonders vorteilhaften weiteren Ausgestaltung vorgesehen, daß die Drehachse
des Abnahmerades in einem Winkel zur Förderrichtung des Tabakstromes geneigt ist,
und die Schneidkanten des Abnahmerades zu dessen Drehachse zumindest annähernd im
selben Winkel geneigt angeordnet sind. Die Schneidkanten des Abnahmerades sind im
Schneidbereich folglich parallel zur Förderrichtung des Tabakstromes geführt. Die
Schneidkanten schieben also hier den Tabak senkrecht zurFörderrichtung des Tabakstromes
auf die Haltescheibe zu, was sich auf den Abtrennvorgang günstig auswirkt, insbesondere,
wenn
das Abnahmerad bzw. dessen Schneidkanten relativ schmal sind, z.B. schmaler als
der Kanal breit ist. Dieses Verschieben des Uberschüssigen Tabaks senkrecht zur
Förderrichtung des Tabakstromes ist außerdem sehr vorteilhaft, wenn gemäß eines
weiteren Merkmals die Haltescheibe am Umfang durch Kröpfung gebildete Taschen aufweist,
die zur Oberfläche des Saugförderers einen größeren Abstand aufweisen als die dazwischenliegenden
Umfangsbereiche der Haltescheibe.
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Durch das Querschieben des Tabaks im Bereich der Haltescheibe wird
Tabak regelrecht in die Taschen der Haltescheibe hineingestopft, so daß hier mit
Sicherheit Zonen mit einem Mehr an Tabak im egalisierten Tabakstrom gebildet werden.
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Die oben genannte in einem Winkel zur Förderrichtung des Tabakstromes
geneigte Anordnung der Drehachse des Abnahmerades und die im selben Winkel geneigte
Anordnung der Schneidkanten zur Drehachse des Abnahmerades verbessern auch die Funktion
einer an sich bekannten Egalisiervorrichtung, die den Tabak zwischen zwei entgegengesetzt
umlaufenden Haltescheiben, die sich in der Mitte des Kanals zumindest annähernd
mit ihren Umfängen berühren, festhält. Auch hier erfolgt ein sauberes Abscheren
des TabakUberschusses durch die senkrecht zur Förderrichtung des Tabakstromes gerichtete
Schneidkomponente des Abnahmerades.
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Damit einzelne Tabakfasern sich nicht dem Abscheren an der Haltescheibe
durch Entlanggleiten an deren Umfangsfläche entziehen,. wird gemäß eines weiteren
Merkmals vorgeschlagen, die Haltescheibe mit einem aufgerauhten Rand zu versehen.
Ein sicheres Halten der Tabakfasern am Rand der Haltescheibe wird erreicht, wenn
die Haltescheibe einen gezahnten Rand aufweist.
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Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben.
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Es zeigen: Figur 1 einen Tabakkanal einer Strangmaschine im Schnitt
mit einer Egalisiervorrichtung, Figur 2 eine Ansicht der Egalisiervorrichtung in
Richtung von Pfeil II in Figur 1, Figur 3 eine Ansicht der Egalisiervorrichtung
in Richtung von Pfeil III in Figur 1 ohne den Tabakkanal in vergrößertem Maßstab,
Figur 4 eine Seitenansicht der Egalisiervorrichtung in Richtung von Pfeil IV in
Fig. 3, Figur 5 eine Variante der Egalisiervorrichtung, Figur Ö eine Haltescheibe
fUr die Egalisiervorrichtung gemäß Figur 1 oder Figur 5 mit einem aufgerauhten Rand.
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Ein Tabakkanal 1 wird von parallelen Seitenwänden 2 und 3 und einem
mit Löchern 4 versehenen Boden 6 begrenzt, über den ein stetig umlaufender Saugförderer
5 in Form eines luftdurchlässigen Tabakbandes 7 geführt ist. An der dem Tabakband
7 gegenüberliegenden Seite des Bodens 6 srhließt sich eine Unterdruckkammer 8 an.
In den Tabakkanal 1 ragt durch eine Ausnehmung 9 eine Haltescheibe 11, die parallel
zum Tabakband 7 umläuft und an einer in Richtung von Pfeil 12 antreibbaren Welle
13 befestigt ist. Die Haltescheibe 11 weist an ihrem Umfang durch Kröpfungen gebildete
Taschen 14 auf, die zur Oberfläche des Tabakbandes 7 einen größeren Abstand aufweisen
als die dazwischenliegenden Umfangsbereiche der Haltescheibe 11. Infolge der in
die Wand 3 eingearbeiteten Ausnehmung 9 für die Haltescheibe 11 ist die Wand 3 im
Bereich der Egalisiervorrichtung niedriger als die gegenüberliegende Wand 2.
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Mit der Haltescheibe 11 wirkt ein Abnahmerad 15 zusammen, das ähnlich
einem Scheibenfräser am Umfang mit Ausnehmungen 16 versehen ist, wodurch Schneidkanten
17 gebildet sind (siehe Figuren 3 und 4). Diese Ausnehmungen 16 sind vorzugsweise
weniger breit und weniger tief als der Tabakkanal 1 breit ist. Insbesondere zu tiefe
Ausnehmungen 16 können zur Erzeugung von unerwünschten Luftströmungen führen, wenn
das Abnahmerad 15 mit höherer Drehzahl angetrieben wird. Das Abnahmerad 15 ist vorzugsweise
auch weniger breit als der Tabakkanal 1 breit ist und weist glatte Stirnflächen
auf. Es ist an einer in Richtung von Pfeil 18 antreibbaren Welle 19 befestigt und
läuft in einer senkrecht zum Tabakband 7 liegenden Ebene um. Die Wand 2 weist
eine
dem Abnahmerad 15 angepaßte, schlitzförmige Ausnehmung 20 auf.
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Wie aus Figur 3 zu entnehmen ist, ist eine Drehachse 21 bzw. die Welle
19 des Abnahmerades 15 um einen Winkel ot zur Förderrichtung (Pfeil 22) des Tabakbandes
7 bzw. des an ihm gehaltenen Tabakstromes geneigt angeordnet. Die Ausnehmungen 16
im Abnahmerad 15 sind in demselben Winkel d zur Drehachse 21 des Abnahmerades 15
derart geneigt in seine Umfangsfläche eingearbeitet, daß die Schneiden 17 in dem
Bereich, in dem sie mit einer Kante 23 der Haltescheibe 11 zusammenwirken, parallel
zur Förderrichtung (Pfeil 22) des Tabakbandes7 sind.
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Die Haltescheibe 11 dringt von der Seite der Wand 3 her in den Tabakkanal
1 und somit in den an dem Tabakband 7 geförderten Tabakstrom ein. Von der Seite
der Wand 2 des Tabakkanals 1 her fördert das Abnahmerad 15 überschüssigen Tabak
auf die Haltescheibe 11 zu, wo er von den Schneiden 17 des Abnahmerades 15 an der
Kante 23 der Haltescheibe 11 abgeschnitten und über die Haltescheibe 11 hinaus einem
nicht dargestellten AbfUrderer zugefördert wird. Durch das Fördern des überschüssigen
Tabaks von der Wand 2 des Tabakkanals 1 weg in Richtung auf die Haltescheibe Ii
zu wird erreicht, daß die Taschen 14 der Haltescheibe 11 mit Tabak vollgestopft
werden. Hiermit ist gewährleistet, daß an den entsprechenden Stellen des Tabakstromes
mit Sicherheit nach dem Egalisieren mehr Tabak liegt als in den übrigen Bereichen
des Tabakstromes, Durch die mehr Tabak aufweisenden Bereiche des Tabakstromes wird
ein in bekannter Weise durch Umhüllen des Tabakstromes
mit einem
Papierstreifen gebildeter Zigarettenstrang geschnitten, so da6 Zigaretten mit bezüglich
der Tabakfüllung guter Kopfqualität hergestellt werden.
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Ein gemäß Figuren 3 ynd 4 ausgebildetes Abnahmerad mit im gleichen
Winkel zu seiner Drehachse geneigt angeordneten Schneidkanten wie die Drehachse
des Abnahmerades zur Förderrichtung des Tabakbandes bzw. des an ihm gehaltenen Tabakstromes
geneigt angeordnet ist, bringt auch eine Verbesserung der Funktion bekannter Egalisiervorrichtungen
mit zwei Haltescheiben. Eine solche Vorrichtung ist in Figur 5 dargestellt, wobei
Teile, die mit denen der Figuren 1 bis 4 übereinstimmen, mit denselben Bezugszeichen,
> vermehrt um 100, bezeichnet sind und im einzelnen nicht näher erläutert werden.
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Eine Scheibe 111a ist der Scheibe 111 gegenüberliegend angeordnet
und zu dieser in entgegengesetzter Drehrichtung (Pfeil 112a) in derselben Ebene
umlaufend antreibbar. Die Wand 102 weist für die Scheibe 111a eine der Ausnehmung
109 in der Wand 103 entsprechende Ausnehmung lO9a auf. Die Scheibe 111a weist außerdem
den Taschen 114 in der Scheibe 111 zugeordnete Taschen 114a auf. Das Abnahmerad
115 ist genauso ausgebildet wie das in den Figuren 1 bis 4 gezeigte Abnahmerad 15.
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Die Haltescheiben 111 und 111a pressen den Tabak in dem Bereich, an
dem überschüssiger Tabak von dem an dem Tabakband 107 gehaltenen Tabakstrom abgenommen
werden soll, zusammen, wobei der Tabaküberschuß von den Schneiden des Abnahmerades
115 abgeschnitten wird. Da das Abnahmerad 115 einerseits relativ schmal ist, andererseits
die Schneiden des Abnahmerades 115 im
Abnahmebereich tangential
zu den Kanten 123 und 123a der Haltescheiben 111 bzw. lila stehen, wird der überschüssige
Tabak sauber an der Kante 123 der Haltescheibe 111 abgeschnitten. Die schmale Ausführung
des Abnahmerades 115 und die tangentiale Führung der Schneiden des Abnahmerades
115 zur Haltescheibe 111 ist insofern wichtig, als anderenfalls die Gefahr besteht,
daß über die Haltescheibe 111 herausragende Tabakfasern am Umfang der Haltescheibe
111 aus dem Schneidbereich herausgefördert werden, sie also nicht von den Schneiden
des Abnahmerades 115 abgeschnitten werden* weil diese auf einer Kreisbahn umlaufen
und sich unmittelbar neben der Zone, an der sich die Haltescheiben-111 und tlla
berühren bzw. ihren geringsten Abstand zueinander haben, von der Haltescheibe 111
wegbewegen.
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Wird die Egalisiervorrichtung gemäß Figuren 1 bis 4 oder die Egalisiervorrichtung
gemäß Figur 5 mit einer bzw. zwei Haltescheiben 211 gemäß Figur 6 ausgerüstet, die
sich von dem in den Figuren 1 bis 5 gezeigten Haltescheiben durch einen durch Verzahnung
aufgerauhten Rand 224 unterscheidet, so ist ein besonders sicheres Halten der abzuscherenden
Tabakfasern im Egalisierbereich gewährleistet.