DE2946597C2 - Einspannvorrichtung für biegsame Druckplatten - Google Patents
Einspannvorrichtung für biegsame DruckplattenInfo
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Description
65
Die Erfindung betrifft eine Einspannvorrichtung nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Beim Mehrfarben-Offsetdruck kommt es darauf an, die Offsetplatten so auf die Plattenzylinder der
einzelnen Druckwerke aufzuspannen, daß beim Zusammendruck zwischen den Einzelfarben keine Konturenfehler, sogenannte Passerfehler, auftreten. In der Regel
sind zwar an den Maschinen Einrichtungen zum Verstellen des Passers in Laufrichtung und rechtwinklig
dazu vorhanden. Das Zusammenfahren des Passers bei Druckbeginn ist jedoch zeitraubend. Besonders bei
Andruckmaschinen besteht der Wunsch, schnell zu einem verbindlichen Probedruck zu kommen und die
Maschine wider freizumachen. Einrichtezeit und Druckzeit stehen bei diesen Maschinen in einer sehr
ungünstigen Relation.
Man muß danach trachten, die Aufspannvorrichtungen so zu gestalten, daß — bei kurzen Rüstzeiten —
Einspannfehler vermieden werden. Ideal wäre eine Aufspannvorrichtung, die die Platte unabhängig von der
Geschicklichkeit des Bedienenden schnell und zwingend passertreu auf den Zylinder bringt
Bei bekannten Spannvorrichtungen (z. B. DE-OS 25 01 716) werden die Platten durch axiai angeordnete
in die Zylinder eingelassene Flachstücke gehalten die die Plattenvorderkante durch die Friktion zwischen der
Unterseite eines Klemmbalkens und einer Planfläche am Zylinder spannea Der Klemmdruck wird meist mit
mehreren, in axialer Richtung verteilten Schrauben erzeugt. Oft ist der Klemmbalken ein- oder mehrfach
geteilt ausgeführt und es sind Einrichtungen vorhanden, die Klemmbalkensegmente axial in gewissen Grenzen
zu verschieben, um Aufspannfehler auszugleichen.
Auch gibt es Ausführungen die die Plattenvorderkante vor dem Klemmen mittels einer Paßlochung und ggf.
herausnehmbaren Paßstiften im Zylinder ausrichten. Es ist klar, daß bei der geringen Stärke von Offsetplatten
die Stiftlöcher ausleiben, wenn der Preßdruck die Platte verzieht; der so erzielte Passer ist ungenau und
erfordert immer noch das zeitraubende Einfahren der Maschine. Wie oben erwähnt. mu3 diese Totzeit wegen
der ohnehin schlechten Relation von Einrichtzeit und Druckzeit besonders bei Andruckmaschinen kurz
gehalten werden.
Ein weiterer Nachteil vieler Plattenspannvorrichtungen der beschriebenen Art ist der, daß die erforderliche
Friktionskraft zum Klemmen der Platte sehr hoch sein muß. um den Tangentialzug beim nachfolgenden
tangentialen Spannen der Platte aufnehmen zu können. Dieser Tangentialzug kann sich bei großformatigen
Maschinen am Tangential-Spannelement in der Größenordnung
von 10 000 N bewegen und liegt dann herabgesetzt durch die Reibung bei der Umschlingung,
immer noch bei einigen 1000 N am Klemmbalken die von diesem durch Friktion mit Sicherheit gehalten
werden müssen.
Preßt man mittels der Klemmschrauben den Klemmbalken
so stark an, daß die Forderung erfüllt ist. dann gerät man sehr nahe an jenen Preßdruck der die Platte
beschädigen oder gar zerstören wurde. Drehmomentbegrenzende Werkzeuge zum Anziehen der Klemmbalkenschrauben
können diesen Nachteil nur unvollkommen beseitigen, weil das eingestellte Anzugsmoment
erst über den Gewindewirkungsgrad der Schrauben als Preßdruck wirksam wird. Dieser wiederum hängt vom
Zustand des Gewindes Schmierung usw. ab. In der Praxis sind die auftretenden Toleranzen der beteiligten
Elemente meist größer als die enge Toleranz des erforderlichen Preßdrucks.
förmige oder dreieckzahnförmige Längsrillen in Preßbalken
und GegenfJäche im Zylinder die Friktion bei gegebenem Preßdruck zu erhöhen. Man erkennt jedoch
sofort, daß eine solche Einrichtung zwangsläufig zu einer Längung der Platte im Spannbereich führen muß,
weil sich die ehemals ebene Plattenoberfläche der Rillung durch bleibende Verformung anpaßt Eine
Passerhaltung oder gar ein Vorpasser über Stifte im Zylinder ist damit nicht mit der gewünschten Genauigkeit
zu bewirken.
Aus der DE-OS 26 26 503 ist eine Plattenspannvorrichtung bekannt, bei der über Kniehebel betätigte
Spannelemente die Platte zunächst mit federnden Elementen niederhaltea Einen von vornherein genauen
Passer kann jedoch diese Einrichtung nicht erzielen, weil die gesamte Schiene nach Einspannung der
Plattenkante nochmals mittels der Schrauben zwecks Erzielung der erforderlichen Tangentialspannung tangential
zum Plattenzylinder bewegt wird. Im übrigen wirkt sich bei dieser Einrichtung auch die ineinandergreifende
Längszahnung nachteilig aus, wie oben beschrieben.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einspannvorrichtung für die Ptattenvorderkante
zu schaffen, die geeignet ist. bei größtmöglicher Schonung der Platte die Plattenvorderkante
passergetreu auf dem Zylinder zu halten.
Die Erfindung erreicht dies durch die im Anspruch 1 genannten Mittel. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in
den Unteransprüchen 2-6 angegebea Die Erfindung wird im folgenden anhand der F i g. I — 7 näher
beschrieben.
Es zeigt
F i g. 1 Anordnung der Einspannvorrichtung am Plattenzylinder.
F i g. 2 Einspannvorrichtung mit geöffneten Spannhebeln.
F i g. 3 Hebelmechanismus mit einer elastischen Koppel.
F i g. 5 Spannhebel mit Stanzzeug in perspektivischer Darstellung.
F i g. 1 zeigt schematisch die Anordnung der erfindungsgemäßen Einspannvorrichtung im Plattenzylinder
1 einer Druckmaschine. In einer Aussparung des Plattenzylinders 1 ist ein Klemmbalken 2 eingelassen,
dessen plane Klemmfläche für die Druckplatte 3 fließend in die Mantelfläche des Plattenzylinders 1
übergeht. Auf einer Achse 4, die in den Stirnflächen des
Plattenzylinders 1 gelagert ist, ist eine Reihe von Spannhebeln unterschiedlicher Ausführung S; 5'; S"
drehbar gelagert. Diese können mittels eines Kniehebelmechanismus,
der aus den gelenkig verbundenen Koppeln 6 und 7 besteht, so bewegt werden, daß sie die
Druckplatte 3 planparallel zwischen ihren im wesentlichen planen Spannflächen und dem Klemmbalken 2
spannen. Die Betätigung geschieht durch Drehen einer Welle 8. auf die die Koppeln 7 fest aufgekeilt sind. Die
Welle 8 ist ebenfalls in den Stirnseiten des Plattenzylinders 1 drehbar gelagert und hat außerhalb des Zylinders
eine hier nicht dargestellte Betätigungseinrichtung, beispielsweise einen Hebel oder ein Handrad sowie
einen Anschlag, der die Drehung der Welle 8 etwas jenseits der Strecklagc der Koppeln 6 und 7 begrenzt.
wie in Fig.3 schematisch gezeigt als Druckfeder 9 ausgebildet Da die Feder 9 im entspannten Zustand
etwas länger ist als die starre Koppel 6, kommen diese Spannhebel 5 und S' beim Betätigen des Mechanismus
mit ihren Druckflächen etwas eher zur Anlage und drücken die Druckplatte 3 mit einer bestimmten Kraft
federnd gegen den Klemmbalken 2. Dadurch kann die Druckplatte 3 beim weiteren Spannvorgang nicht mehr
verrutschen. In mehreren der federnden Spannhebel 5',
ίο beispielsweise in zwei, die zweckmäßigerweise möglichst
weit voneinander entfernt sind, können Ausnehmungen 10 in die Spannfläche eingearbeitet sein, in die
fest oder herausnehmbar im Klemmbalken 2 angeordnete Paßstifte 11 eingreifen, wie in F i g. 7 schematisch
gezeigt Dadurch kann mit einer entsprechenden Lochung die Druckplatte 3 schon vor dem Spannen mit
Paßgenauigkeit auf den Zylinder 1 gehängt werden.
Die dritte Bauart der Spannhebel 5" ist in F i g. 5 perspektivisch und in F i g. 6 im Schnitt dargestellt In
die Spannflächen dieser Hebel sind Stanzstempel 12 eingearbeitet die in Matrizen 13 ρ .sen, die in den
Klemmbalken 2 eingearbeitet sind.
Die mit Stanzzeugen ausgerüsteten Spannhebel 5" werden, wie in Fig.4 gezeigt über starre Koppeln 6
und 7 an den Betätigungsmechanismus angekoppelt. Sie kommen :ur Wirkung, nachdem die in die Paßstifte 11
gehängte Druckpaltte 3 durch die Spannhebel 5 und S' mit dem bestimmten Federdruck so fest gegen den
Klemmbalken 2 gepreßt ist daß sie nicht mehr verrutschen oder sich verziehen kann. Der Preßdruck
der Spannhebel 5", vorgegeben durch die Geometrie des Kniehebelgetriebes, ist verhältnismäßig gering, so
daß auch hier eine Verformung der Platte nicht befürchtet werden muß. Die Spannhebel in ihrer
Gesamtheit wären nicht in der Lage, den tangentialen Zug beim Spannen der Platte um den Zylinder
aufzunehmen. Dieser Zug wird von einem hier nicht dargestellten Mechanismus am hinteren Ende der
Druckplatte 3 bei 14 aufgebracht. Die Zugkraft kam bei größeren Maschinen über IO 000 N betragen. Zwar wird
diese Kraft durch die Reibung bei der Umschlingung vern..ndert. jedoch beträgt sie dann am Klemmbalken
immer noch einige 1000 N. Wollte man diese Kraft allein durch Friktion an den Spannflächen der
Spannhebel S; S'; S" und des Klcmmbalkens 2 auffangen, dann müßte der Anpreßdruck der Hebel so
groß sein, daß man zumindest in gefährliche Nähe jener
Kräfte kommt die die Druckplatte 3 bleibend verformen.
F i g. 6 zeigt die Wirkungsweise der in die Spannhebel 5" eingearbeiteten Sunzstempel 12 und ihrer Matrizen
13 im Klemmbalken 2. Die Brustfläche IS des Stanzstempels 12 durchschneidet die Druckplatte 3 und
formt se- eine Stützkante 16, die sich in der
'■> entsprechenden Fläche der Matrize 13 abstützt und
erhebliche Kräfte ib langentialer Richtung aufnehmen
kann. Der Rücken 17 des Stanzstempels 12 sorgt in Verbindung mit der Mulde der Matrize 13 dafür, daß der
nicht geschnittene Teil der Druckplatte 3 sich faltenfrei in die Mulde legt und daß somit die Stützkante 16 nicht
durch Verformung gegen die Zugrichtung ausweichen kann.
Anzumerken ist, daß die Krümmung von Stanzstempel 12 und Matrize 13 in der Zeichnung etwas
übertrieben dargestellt ist, um die Wirkungsweise zu verdeutlichen. In WirKÜchkeit muß die Bogenhöhe des
Stanzstempels 12 nur in der Größenordnung von einigen Offsetplattenstärken liegen. Wenn die Stützkan-
te 16 dann eine gewisse Länge in Zylinderachsrichtung
hai, bleibt auch die plastische Verformung des in die Matrize gedrückten Teils der Druckplatte 3 klein.
Versuche haben gezeigt, daß sich mit der beschriebenen Anordnung Tangentialkräfte aufnehmen lassen, die
erheblich über den üblicherweise geforderten Kräften liegen, ohne daß sich die Paßlage der Druckplatte 3
gegenüber dem Plattenzylinder I ändert.
Claims (6)
1. Einspannvorrichtung fur biegsame Druckplatten
mit federnden Niederhalten und gegen eine im s Plattenzylinder angeordnete Auflagefläche für die
Druckplatte Ober Kniehebel anstellbaren Klemmelementen, wobei die Druckplatte zwischen den
Klemmelementen und der Auflagefläche durch Verformung formschlüssig gehalten wird und wobei
fixierende und klemmende Elemente nacheinander zur Wirkung kommen, dadurch gekennzeichnet,
daß längs der in den Plattenzylinder (1) axial eingearbeiteten Auflagefläche (2) für das
vordere Ende der Druckplatte (3) mehrere Spannhebei (5,5', 5") angeordnet sind, daß eine erste Art von
Spannhebeln (5, S') so ausgeführt ist, daß sie die Plattenvorderkante federnd auf die Auflagefläche (2)
drücken, daß eine zweite Art von Spannhebeln (5") so ausgeführt ist, daß sie die Plattenvorderkante
nichtfedernd Hiit einem bestimmten Preßdruck auf die Auflagefläche (2) drücken, daß in die Druckflächen
der Spannhebel (5") zweiter Art Stanzzeuge (12,13,17) eingelassen sind, die die Druckplatte (3)
derart teilweise perforieren, daß zwischen Stanzzeug (12, 13, 17) und Druckplatte (3) Anlagekanten
(16) entstehen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß das Stanzzeug (12, 13, 17) so ausgebildet ist. daß die Druckplatte (3) nur an einer
im wesentlichen geraden und in Achsrichtung des Plattenzylinders (3) liegenden Linie durchstanzt
wird, während der restliche winwirkbereich des
Stanzzeuges (12,13,17) die Druckplatte (3) lediglich
muldenförmig verformt, daß das tanzzeug (12, 13,
17) nach vollendetem Stanz- und Spannvorgang in seiner Endstellung verbleibt, so daß die gestanzte
Anlagekante (16) mit einer dem Stanzzeug (12, 13, 17) entsprechenden Matrize (17) in der Auflagefläche
(2) formschlüssig verbunden bleibt und daß die *ό
restliche Körperfläche (12) des Stanzzeuges (12,13, 17) den muldenförmig verformten Teil der Druckplatte
(3) in der Matrize (17) niederhält.
3. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Spannhebel (5, S', 5") durch eine *5
gemeinsame Welle (8) bewegbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch !.dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannhebel (S, S', S") über Kniehebelgelenke (6,7) bewegbar sind und daß ihre
Endlage durch Bewegen über die Strecklage hinaus erreicht wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 3
oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei den Spannhebeln (S, 5') erster Art mindestens ein
K niehebel als Feder (9) ausgebildet ist. '5
6. Vorrichtung nach eiiem der Ansprüche I. 3. 4
oder 5. dadurch gekennzeichnet, daß bei mindestens zwei der Spannhebel (S, S') erster Art in der auf die
Druckplatte (3) drückenden Fläche eine Ausnehmung (10) eingearbeitet ist. in die mindestens zwei in
der Auflagefläche (2) angeordnete Paßstifte (H) eingreifen.
Priority Applications (4)
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- 1980-11-19 US US06/208,435 patent/US4359941A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
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