DE294226C

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Publication number: DE294226C
Application number: DENDAT294226D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVi 294226 ^ KLASSE 46«. GRUPPE

WINFRIED DRAEGER in BERLIN-FRIEDENAU.

kreisenden Kolben.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. April 1915 ab.

Die den Gegenstand der Erfindung bildende Verbrennungsmaschine mit zwangläufig gesteuerten kreisenden Kolben zeichnet sich vor ähnlichen Maschinen dadurch aus, daß sich der Verdichtungsdruck durch geringe Veränderungen der Kolbentrommel auf jedes beliebige Maß steigern läßt, ohne daß das Volumen des Ansauge- und Verbrennungsraumes dadurch besonders beeinflußt wird. Die Möglichkeit

ίο aber, den Verdichtungsdruck beliebig zu steigern, macht diese Maschine besonders zum Betrieb mit schweren Brennstoffen nach dem Dieselverfahren geeignet.

Fig. ι veranschaulicht einen Querschnitt durch die Maschine. In dem ovalen Gehäuse dreht sich eine Trommel, in welcher die Kolben verschiebbar angeordnet sind. Die Trommel berührt die Gehäusewand in zwei Totpunkten, wodurch der Innenraum des Gehäuses in zwei getrennte Räume geteilt wird: in einen unteren, den Saug- und Verdichtungsraum, und in einen oberen, den Verbrennungs- und Ausstoßraum. Die in der Trommel verschiebbaren sechs Kolben sind in zwei Gruppen geteilt, deren Kolben mit 1 und 2 bezeichnet sind. Jeder Kolben 1 der einen Gruppe bildet mit dem benachbarten Kolben 2 der anderen Gruppe ein Kolbenpaar. Zwischen den beiden Kolben eines jeden Paares ist die Trommel abgeflacht.

Das Gehäuse wird seitlich durch zwei Deckel

• abgeschlossen. In dem vorderen Deckel befindet sich die Nut α, in dem hinteren Deckel die Nut b. Fig. 2 zeigt von jedem Deckel nur die eine Hälfte der Nut, welche aus zwei symmetrischen Kurven besteht. Die untere Hälfte bis zur Horizontalachse bildet einen Halbkreis um die Achse der Maschine. Der obere Teil besteht aus einer Kurve, die der inneren Gehäusewand parallel läuft. Die Kurve b, welche ebenso gestaltet ist wie die Kurve a, ist gegen die Kurve α nach unten verschoben, wie aus der Fig. 2 zu ersehen ist. Die Kolben der einen Gruppe werden in der Kurve a, die Kolben der anderen Gruppe in der Kurve b durch Zapfen geführt. Durch diese Führung wird bewirkt, daß in der oberen Gehäusehälfte die Kolben 1 an der Gehäusewand anliegen, die Kolben der Gruppe 2 dagegen in die Trommel zurückgezogen sind. In der unteren Gehäusehälfte dagegen liegen die Kolben 2 der anderen Gruppe an der Gehäusewand an, während die Kolben 1 der ersten Gruppe in die Trommel zurückgezogen sind. Der Übergang der Kolben von der einen Stellung in die andere findet immer in den Totpunkten statt, da hier sich Trommel und Gehäuse berühren. Der volle Arbeitsvorgang, entsprechend einer Umdrehung, wird also von einem Kolbenpaar durchgeführt. Die einzelnen Kolbenpaare arbeiten vollständig unabhängig voneinander. Da drei Kolbenpaare vorhanden sind, so kommen auf eine Umdrehung drei Arbeitsleistungen. Der Arbeitsvorgang eines Kolbenpaares spielt sich in folgender Weise ab:

Nachdem der Kolben 2 den Einlaßkanal überstrichen hat, saugt er hinter sich den Raum mit frischem Gasluftgemisch voll und verdichtet

vor sich das in dem unteren Gehäuseraum befindliche Gemisch. Das vor dem Kolben befindliche Gemisch wird bei fortschreitender Bewegung immer stärker verdichtet. Der bisher in die Trommel zurückgezogene Kolben ι überschreitet den Totpunkt und schließt nun den zwischen den Kolben eines Paares durch die Trommelabflachung gebildeten Raum nach der oberen Gehäusehälfte hin ab. Bei weiterer Drehung überschreitet auch der Kolben 2 den Totpunkt, wobei er in die Trommel zurückgezogen wird. Da die Trommel die Wand des Gehäuses berührt, trennt sie den unteren Verdichtungsraum vom oberen Arbeitsraum.

Nach Überstreichen der Zündöffnung durch den Kolben 1 wird das Gasluftgemisch entzündet. Der Verbrennungsdruck wirkt auf den Kolben 1, dessen wirksame Fläche bei fortschreitender Bewegung immer größer wird.

Da der Verbrennungsdruck dabei abnimmt, so bleibt der Druck auf den Kolben für einen großen Teil des Arbeitsvorganges annähernd gleich. Nach Überstreichen des Auslaßkanals durch den Kolben 1 entweichen die expandierten Gase so lange, bis Atmosphärendruck entstanden ist. Die im oberen Raum noch befindlichen Abgase' werden von dem folgenden Kolben 1 hinausgeschoben. Im anderen Totpunkt wechseln die Kolben wiederum in ihrer Tätigkeit, und der ,Vorgang beginnt von neuem.

Um nun den Verdichtungsdruck zu erhöhen, ist es nur nötig, die Trommelabflachung zwischen den Kolben 1 und 2 zu verringern, oder die Trommel gegen eine andere auszuwechseln, bei welcher der Winkel zwischen den Kolben 1 und 2 verkleinert ist.

Claims

Patent-Anspruch:

Verbrennungskraftmaschine mit in einer " Trommel verschiebbar angeordneten kreisenden Kolben, welche durch Kurvennuten zwangläufig geführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben durch die Kurvennuten so geführt werden, daß die Kolben der einen Gruppe in dem oberen Gehäuseraum und die Kolben der zweiten Gruppe im unteren Gehäuseraum gegen die Gehäusewand anliegen, während die Kolben der ersten Gruppe im unteren Gehäuseraum und die Kolben der zweiten Gruppe im oberen Gehäuseraum in die Trommel zurückgezogen sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.