DE2940242C2 - Frischhalteeinrichtung für Brot u.dgl. Lebensmittel - Google Patents
Frischhalteeinrichtung für Brot u.dgl. LebensmittelInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft eine Frischhalteeinrichtung für Brot und dgl. Lebensmittel nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Das Altbackenwerden des Brotes ist in erster Linie auf die Rückkristallisation der während des Backprozesses
verkleisternden Stärke zurückzuführen, in geringerem Maße auf Austrocknungsverluste. Die Rückkristallisation
der Stärke, die sich in einem Straffwerden der Krumme und Geschmacksveränderungen äußert, kann
durch eine Lagerung des noch warmen Brotes bei erhöhten Temperaturen verzögert werden. Um während
der Warmlagerurig unverpackten Brotes Gewichts- und Volumenverluste sowie das Hartwerden der
Kruste zu vermeiden, ist die Einhaltung einer bestimmten relativen Luftfeuchtigkeit sicherzustellen. Untersu- h0
chungen haben ergeben, daß der ursprüngliche frische Zustand des Brotes am besten bei einer Lagerungsiemperatur
im Bereich von 30—500C und einer relativen
Luftfeuchtigkeit im Bereich von 80—95% erhalten bleibt (Zeitschrift »Brot und Gebäck«. 1963. Heft 12,
S. 233).
Eine Frischhalteeinrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs I beschriebenen Art ist aus der DE-GM
69 01 711 bekannt. Bei dieser bekannten Einrichtung
umfaßt die Vorrichtung zur Konditionierung der in dem Behältnis befindlichen Luft einen üblichen Luftbefeuchter,
dessen Betrieb von einem Hydrastaten gesteuert wird. Die Einrichtung hat den Nachteil, daß aufgrund
der sehr hohen Luftfeuchtigkeit, die im Behältnis aufrechterhalten wird, eine sehr hohe Keimentw'icklung
auftritt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Frischhalteeinrichtung der angegebenen Ar^ zu schaffen,
mit der Brot und dgl. Lebensmittel weitgehend keimfrei gelagert werden können, wobei Temperatur
und relative Feuchtigkeit in einfacher Weise regelbar bzw. konstanthaltbar sein sollen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einer
Frischhalteeinrichtung der eingangs beschriebenen Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1
gelöst
Mit der erfindungsgemäß ausgebildeter Konditioniervorrichtung läßt sich ein besonders inniger Kontakt
zwischen dem Luftstrom und der Salzlösung erzielen. Dieser innige Kontakt ist von entscheidender Bedeutung
für eine keimfreie Lagerung des Brotes. Es ist offensichtlich, daß die im Behältnis vorhandenen
Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen das Keimwachstum außerordentlich begünstigen. Würde man
daher zur Erzielung der erhöhten Feuchtigkeit nur mit Wasser bzw. Wasserdampf arbeiten, wie es bei der
Einrichtung der eingangs erwähnten DE-GM 69 01 711 der Fall ist, so wäre ein laufender Austausch der
eingesetzten Teile der Einrichtung infolge der außerordentlich großen Keimbildung erforderlich. Durch die
Verwendung der Salzlösung kann das Wachstum bzw. die Bildung von Keimen weitgehend eingeschränkt
werden. Dies gelingt jedoch nur dann in ausreichender Weise, wenn die im umgewälzten Luftstrom vorhandenen
Keime durch die Salzlösung sozusagen »ausgewaschen« werden, wozu ein sehr inniger Kontakt zwischen
Salzlösung und Luftstrom erforderlich ist. Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Kontakteinrichtung
wird ein derartiger inniger Kontakt erreicht. Der Luftstrom wird dadurch weitgehend keimfrei, und die
Keime werden in die Salzlösung abgeführt und dort im Kreislauf mitumgewälzt, wobei sie abgetötet werden.
Es hat sich gezeigt, daß besonders gute Ergebnisse in bezug auf die Vermeidung der Keimbildung erhalten
werden, wenn als wäßrige Salzlösung eine Lithiumchloridlösung eingesetzt wird.
Ergänzend zum Stand der Technik sei noch auf die DE-PS 2 89 195 verwiesen, aus der eine Frischhalteeinrichtung
für Brot bekannt ist, die dazu dient, das Brot bei erhöhter Luftfeuchtigkeit zu lagern, und bei der die
erhöhte Luftfeuchtigkeit dadurch erzeugt wird, daß ein Luftstrom über ein Gefäß geleitet wird, in dem sich eine
wäßrige Lösung eines Salzes befindet. Abgesehen davon, daß mit dieser bekannten Einrichtung keine
erhöhte Temperatur erzeugt werden kann, wird hierbei auch nicht der keimtötende Effekt der eingesetzten
Salzlösungen nutzbar gemacht. Der Luftstrom wird nämlich nur über die Oberfläche der Salzlösung geleitet
und tritt dabei nur in relativ geringem Maße in diese ein. so daß kein besonders inniger Kontakt erreicht wird.
Man hat die Salzlösungen daher ausschließlich eingesetzt, um einen bestimmten Luftfeuchtigkeitswert
einstellen zu können Wenn durch fortwährendes Ausdampfen von Wasser aus der Salzlösung und
Absorption des Wasserdampfes durch das zu lagernde Brot die Konzentration der Salzlösung immer weiler
ansteigt, muß jedoch der Lqgervorgang unierbrochen
und das Gefäß immer wieder erneut aufgefüllt werden. Die bekannte Einrichtung erweist sich daher auch in
bezug auf die Regelung der Luftfeuchtigkeit nur als mangelhaft,
Die Hauptvorteile der erfindungsgemäß ausgebildeten Frisehhalteeinrichtung bestehen in derem einfachen
Aufbau sowie deren einfacher Regulierbarkeit bezüglich Temperatur bzw, der relativen Feuchtigkeit des das
zu lagernde Brot umgebenden Gasgemisches. So können beispielsweise zur Lagerung des Brotes
verschiedenartig ausgebildete Behältnisse eingesetzt werden, deren Größe nicht kritisch ist, sofern diese in
geeigneter Weise gegenüber der umgebenden Atmosphäre wärme- und wasserdampfisoliert sind und sofern is
das Behältnis die Vorrichtung zur Konditionierung des Gasgemisches (Luft) im Behältnis aufnehmen kann. Das
Behältnis sollte ferner mit geeigneten Einrichtungen zum Zuführen des zu lagernden Brotes und zum
'abdichtenden Verschließen ausgestattet sein, die in bekannter Weise ausgebildet sein können. Es ist ferner
erforderlich, daß die innerhalb des Behältnisses angeordnete Konditioniereinrichtung mit geeigneten
Zu- und Ableitungen für elektrischen Strom, Wasser etc. sowie geeigneten Steuerungseinrichtungen vergehen ist,
die in abgedichteter Weise durch die Wände des Behältnisses geführt sein müssen.
Was die Konditioniervorrichtung anbetrifft, so können deren einzelne Bestandteile als kompakte
Einheit zusammengefaßt sein, die an einer Stelle des Behältnisses angeordnet ist, die eine möglichst gute
Umwälzung des im Behältnis befindlichen Gasgemisches ermöglicht. Beispielsweise kann die Konditioniervorrichtung
an der Decke des Behältnisses angeordnet sein, und zwar im rückwärtigen Teil desselben, der von
der verschließbaren Behälteröffnung abgewandt ist. Die Konditioniervorrichtung selbst zeichnet sich ebenfalls
durch einen einfachen Aufbau aus und umfaßt im wesentlichen zwei Kreise, von denen einer der
Umwälzung, Erhitzung und Befeuchtung des im Behältnis befindlichen Gasgemisches dient, während im
anderen Kreis die wäßrige Lösung des Salzes umgewälzt wird. Beide Kreise treten in einer Kontakteinrichtung
miteinander in Berührung, in der das Gasgemisch mit der wäßrigen Salzlösung in Kontakt -»5
gebracht wird, um eine Befeuchtung des Gasgemisches und damit eine Erhöhung von dessen relativer
Feuchtigkeit zu erreichen.
In der Kontakteinrichtung findet der Feuchtigkeitsaustausch (durch Absorption) zwischen dem Gasstrom w
und der Lösung statt Hierbei wird die in der Kontaktsinrichtung befindliche wäßrige Lösung durch
das insbesondere turbulent vorbeiströmende erwärmte Gasgemisch zum Verdunsten angeregt und im Gasgemisch
mitgeführt. Es ist dabei von Bedeutung, daß 5ί
lediglich Wasserdampf von dem vorbeiströmenden Gasgemisch absorbiert wird, während die Salzlösung a!s
solche allenfalls in Form von Flüssigkeitstropfen mitgerissen wird. Um eine Mitfühiung von derartigen
Flüssigkeitspartikeln im Gasstrom und damit ein «>
Inkontakttreten dieser Partikel mit dem zu lagernden Brot zu vermeiden, ist in erfindungsgemäßer Weise der
Kontakteinrichtung an der Gasaustrittsseite ein Tropfenabscheider nachgeordnet.
Wie bereits erwähnt, besteht ein weiterer Hauptvor- t>5
teil der erfindungsgemäß ausgebildeten Frisehhalteeinrichtung
darin, daß diese in besonders einfacher Weise reguliert werden kann. Dieser Vorteil bezieht sich
insbesondere auf die Regulierung der Feuchtigkeit des das zu lagernde Brot umgebenden Gasgemisches. Ein
erster Schritt zum Erreichen dieses Vorteils besteht darin, daß das Gasgemisch nicht mit Wasser selbst,
sondern mit einer wäßrigen Salzlösung in Kontakt gebracht wird. Die Verwendung einer Salzlösung ist aus
den vorstehend aufgezeigten Gründen für das zu lagernde Brot völlig ungefährlich, da Vorsorge dafür
getroffen ist, daß keine Lösungspartikel in flüssiger Form mit dem zu lagernden Brot in Kontakt treten
können. Wie erwähnt, absorbiert das Gasgemisch auch bei der Verwendung einer Salzlösung nur Wasserdampf.
Der Einsatz einer wäßrigen Salzlösung im Befeuchtungskreislauf hat jedoch den großen Vorteil, daß sich
dadurch in äußerst einfacher Weise die Feuchtigkeit des Gasgemisches steuern läßt, ohne daß hierzu spezielle
Meßeinrichtungen eingesetzt werden müssen. Die absolute Feuchtigkeit des die Kontakteinrichtung
verlassenden Gasgemisches ist abhängig von der Konzentration und der Temperatur der Salzlösung.
Allgemein läßt sich sagen, daß die Feuchtigkeit des Gasgemsiches mit zunehmender konzentration der
verwendeten Salzlösung abnimmt (kons'ante Temperatur vorausgesetzt). Folglich kann die Feuchtigkeit des
Gasgemisches in einfacher Welse dadurch geregelt werden, daß die Konzentration der verwendeten
Salzlörmg geregelt wird. Dies kann ohne großen
steuerungstechnischen Aufwand durchgeführt werden, wie nachfolgend im einzelnen beschrieben wird.
Durch Erhöhung bzw. Erniedrigung der Konzentration der Salzlösung kann somit eine für den jeweiligen
Anwendungsfall zweckmäßige Feuchtigkeit des Gasgemisches eingestellt werden. Abgesehen von derartigen
Änderungen der Feuchtigkeit ist es jedoch erst einmal erforderlich, einen vorgegebenen Feuchtigkeitswert
über eine bestimmte Zeitdauer konstant zu halten. Dies wäre bei einer reinen Wasserbefeuchtung nur mit relativ
großem Steuerungsaufwand möglich. Bei den sich durch die Verwendung einer Salzlösung einstellenden Gleichgewichtsbedingungen
ist es jedoch lediglich eriorderlich, die durch die Ausdampfung aus der Lösung
bedingte Konzentrationserhöhung durch laufende Wasserzufuhr wieder rückgängig zu machen, so daß sich im
wesentlichen keine Änderungen des vorgegebenen Feuchtigkeitswertes ergeben.
Die Regelung der Temperatur des das zu lagernde Brot umgebenden Gasgemisches (Luft) kann in
geeigneter Weise über einen mit dem die Kontaktein-" richtung verlassenden Gasstrom im Kontakt befindlichen
Meßfühler mit nachgeschaltetem Regler durchgeführt werden, der den Betrieb der Heizvorrichtung für
den Gasstrom steuert.
Für die erfindungsgemäß ausgebildete Frischhalteeinrichtung sind Lösungen einer Reihe von Salzen,
irsbe.'oiidere von hygroskopischen Salzen geeignel. Zu
der letztgenannten Gruppe zählt beispielsweise O1CI2.
Besonders geeigne· ist jedoch eine Gruppe von Salzt-n,
die neben hygroskopischen Eigenschaften bakterizide bzw. keimtötende Eigenschaften besitzen. Zu diesen
Salzen zählen büisDielsweise LiCI. LiBr, ZnCb, wobei
Lithiumchlorid aus einer Reihe von Gründen besonders bevorzugt wird, l.ithiumchlorid weist nämlich besonders
gute Eigenschaften in bezug auf die Absenkung des Mikrofloraspiegcls in der Luft auf, was für die Lagerung
von Brot und die damit verbundene unerwünschte Schimmelbildung voi spezieller Bedeutung ist. Darüber
hinaus ist Lithiumchlorid nicht toxisch, nahezu geruchsfrei, chemisch beständig und weist eine niedrige
Viskosität und einen niedrigen Wasserdampfdruck auf.
Die korrodierenden Wirkungen sind relativ gering. Somit läßt sich durch den Rinsatz einer wäßrigen
l.ithiumchloridlösiing im Defeuchtungskreis der Konditioniervorrichtung
der Vorteil der einfachen Regulierbarkeit der Feuchtigkeit mil dem Vorteil einer
Entkeimung des mit dem zu lagernden Brot in Verbindung tretenden Gasgemisches verbinden.
Wie vorstehend erwähnt, ist ein besonderer Vorteil der Erfindung in der einfachen Regelungsmöglichkeit
des mit dem zu lagernden Brot in Kontakt tretenden Gasgemisches zu sehen. Bei der erfindungsgemäß
aufgebauten kondilionicrvorrichtung wird dies zweckmäOigcrwcisc
konstruktiv so verwirklicht, daß die Quelle der Salzlösung einen Vorratsbehälter umfaßt,
der mit einer Vorrichtung zur Regulierung der Konzentration der Salzlösung versehen ist. Diese
Vorrichtung zur Regulierung der Konzentration der Salzlösung weist vorzugsweise eine Einrichtung zur
Erfassung des Hüssigkcitsstandcs im Vorratsbehälter auf. die bei Abfallen der Flüssigkeit unter ein bestimmtes
Niveau ein Steuersignal zum Öffnen eines Vcntilcs einer Frischwasserspeiscleitung. die in den Vorratsbehälter
einmündet, abgibt und bei Ansteigen der Flüssigkeit über ein bestimmtes Niveau ein Steuersignal zum
Schließen des Ventiles abgibt.
Es ist somit möglich, über die Einstellung des Niveaus
der im Vorratsbehälter befindlichen Flüssigkeit die Konzentration der Salzlösung und damit die Feuchtigkeit
des Gasgemisches zu steuern. Bedingt durch die Ausdampfung aus der Lösung steigt die Konzentration
derselben allmählich an. was sich in einem Abfallen der im Vorratsbehälter befindlichen Flüssigkeit bemerkbar
macht. Um die Konzentration über eine bestimmte Zeitspanne konstant zu halten, muß daher der
Salzlösung Wasser zugeführt werden, was in der vorstehend beschriebenen Weise durchgeführt wird.
Diese einfach aufgebaute Niveausteuerung macht das Vorhandensein von relativ kompliziert aufgebauten
Fcuchtigkcitsmeßeinrichtungen überflüssig.
Der Frischwasserspeiseleitung ist zweckmäßigerweise ein Wasserenthärter zugeordnet.
Die erfindungsgemäß aufgebaute Konditioniervorricntung
umfaßt des weiteren eine Temperaturregelvorrichtung für den zirkulierenden Gasstrom, die einen mit
dem die Kontakteinrichtung verlassenden Gasstrom in Kontakt befindlichen Meßfühler aufweist, der den
Betrieb der Heizvorrichtung steuert. Zweckmäßigerweise werden elektronische Temperaturregler einge
setzt, die in der Fachwelt bekannt sind. Bei der Heizeinrichtung selbst handelt es sich vorzugsweise um
eine Infrarot-Heizeinrichtung: es können jedoch auch andere geeignete Heizeinrichtungen Verwendung finden,
beispielsweise elektrische Widerstandsheizungen. Die Art der eingesetzten Heizvorrichtung ist jedenfalls
für den Gegenstand der Erfindung von untergeordneter Bedeutung; es muß sich lediglich in einer angemessenen
Zeitspanne eine einwandfreie Aufheizung des zirkulierenden Gasstromes erreichen lassen.
Um eine ausreichende Befeuchtung des zirkulierenden Gasstromes zu sichern, muß zwischen diesem und
der zirkulierenden wäßrigen Salzlösung ein inniger Kontakt hergestellt werden. Besonders gute Ergebnisse
wurden hierbei mit einer Ausführungsform erzielt, bei der die Kontakteinrichtung einen von dem Gasstrom
etwa horizontal durchströmten, nach dem Verdunsiung5prir.zip
arbeitenden Kontaktkörper, eine Einrichtung zum innigen Benetzen des Kontaktkörper mit der
Salzlösung und eine Wanne zum Sammeln der den Kontaktkörper durchströmten Lösung umfaßt. Derartige
Kontaktkörper sind bekannt und im Handel erhältlich. Die Salzlösung wird auf den Kontaktkörper
aufgesprüht und strömt durch Schwerkraftwirkung durch den Körper, wobei sie einen dünnen Flüssigkeitsfilm bildet, der die ganze Kontaktfläche bedeckt. Der
Kontaktkörper wird etwa horizontal von dem Gasgemisch durchströmt. Aufgrund der Geometrie seiner
Struktur bildet sich eine turbulente Strömung, die zu einer sehr guten Feuchtigkeitsübertragung führt. Es ist
ohne weiteres ersichtlich, daß durch richtige Wahl der Abmessungen dos Kontaktkörpers (Kontaktkörpertiefe)
und der Geschwindigkeit des diesen durchströmenden Gasgemisches (Gebläse) die Einrichtung an den
jeweiligen Anwendungsfall angepaßt werden kann.
Aus Sicherheitsgründen weist die erfindungsgemäß aufgebaute Frischhalteeinrichtung zweckmäßigerweise
eine mit dem erhitzten Gasstrom in Kontakt befindliche Übcrtemperatur-Regeleinrichtting auf.
Wie bereits erwähnt, sind die Teile der Konditiomervorrichtung
vorzugsweise zu einer kompakten Einheit zusammengefaßt, die an einer geeigneten Stelle in dem
Behältnis für die Brotlagerung angeordnet ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind
sämtliche Teile der Konditioniervorrichtung aus Kunststoff hergestellt. Dadurch werden die ohnehin bei der
Verwendung von LiCI nur in sehr geringem Ausmaß auftretenden Korrosionsprobleme vollständig ausgc·
schaltet.
Die Erfindung wird nunmehr anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung im
einzelnen beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemaß
aufgebaute Frischhalteeinrichtung mit einem Behältnis und einer in diesem angeordneten Konditioniervorrichtung:
F i g. 2a eine schematische Seitenansicht der in F i g. 1 gezeigten Konditioniervorrichtung. teilweise im Schnitt:
Fig. 2b eine schematische Rückansicht der in F ι g. 1
gezeigten Konditioniervorrichtung;
F i g. 2c eine schematische Draufsicht auf die in F i g. 1 gezeigte Konditioniervorrichtung. teilweise im Schnitt;
und
Fig. 3 eine Systemskizze der in Fig. 1 dargestellten
Konditioniervorrichtung.
Wie man aus Fig. 1 entnehmen kann, umfaßt die erfindungsgemäß ausgebildete Frischhalteeinrichtung 1
für Brot und dgl. Lebensmittel ein Behältnis 2 und eine in diesem an geeigneter Stelle angeordnete Konditioniervorrichtung
5 für das im Behältnis befindliche Gasgemisch (Luft). Die Abmessungen des Behältnisses
können den jeweiligen Anforderungen angepatft sein, d. h. bis auf Raumgröße hinauf, wobei die zugehörige
Konditioniervorrichtung in entsprechender Weise zu dimensionieren ist. Von erfindungswesentlicher Bedeutung
ist daß das Behältnis 2 gegenüber der umgebenden Atmosphäre temperatur- und wasserdampfisolieri ist. In
dem Behältnis sollten geeignete Einrichtungen zur Lagerung des frischzuhallenden Brotes angeordnet sein,
die jedoch in F i g. 1 nicht dargestellt sind. Das Behältnis 2 ist mit einer ausreichend großen Öffnung 3 versehen,
die über eine geeignete Tür 4 dichtend verschlossen werden kann. Die Öffnung 3 dient zur Eingabe und
Entnahme des zu lagernden Brotes.
Die Konditioniervorrichtung 5, die bei dem hier
beschriebenen Ausführungsbeispiel als kompakte Einheit
ausgebildet ist. ist an einer geeigneten Stelle im
Behältnis gelagert, um einen innerhalb des Behältnisses
zirkulierenden Gasstrom zu erzeugen. Normalerweise wird es sich bei dem Gassirom um einen Luftstrom
handeln, so daB im folgenden nur noch von einem I .uftstrom gesprochen wird. Wie man F i g. I entnehmen
kann, befindet sich die Konditioniervorrichtung 5 an der Decke des Behältnisses in dem von der öffnung 3
.lbgewandten rückwärtigen Bereich desselben. Auf diese 'feise wird eine zufriedenstellende Umwälzung
der im Behältnis befindlichen Luft erreicht, die durch die Konditioniervorrichtung erwärmt und befeuchtet wird,
■o daß sie ihre Wärme und Feuchtigkeit an das im
unteren Bereich des Behälters gelagerte Brot abgeben 1 ann und es steht im unteren Bereich des Behältnisses
genügend Platz für das Brot b/w. zur Begehung des Behältnisses /ur Verfügung.
In F i £. 2 ist die in Fig. 1 gezeigte Konditioniervorrichtung
5 in der Seitenansicht, Rückansicht und Dran'-H'ht. jeweils teilweise im Schnitt, dargestellt. Die
KiiMiiiiiuiiier vor richtung 5 bot tritt au* einer' Keine Vöfi
Teilen, die in einem gemeinsamen Gehäuse 24 :iniergebracht sind. Sämtliche Teile sowie das Gehäuse
sind vorzugsweise aus einem geeigneten Kunststoff hergestellt, so daß auf diese Weise Korrosionsprobleme
ausgeschaltet werden können. Das Gehäuse 24 ist auf einem geeigneten Lager 25 zur Montage im Behältnis 2
angeordnet. Im rückwärtigen Teil des Gehäuses 24 befindet sich ein mit einem geeigneten Elektromotor
■.ersehenes Gebläse 6, das über an der Rückseite des
Gehäuses vorgesehene Lufteintrittsöffnungen Luft ansaugt und diese über eine Heizeinrichtung 7, eine
Knn'iikteinrichtiing 8 und einen Tropfenabscheider 19
/ur Vorderseite des Gehäuses führt, von wo auv die konditionierte Luft über Luftaustrittsöffnungen 26 in
das Behältnis abgegeben wird. Die Heizeinrichtung 7 ist als Infrarot-Heizeinrichtung dargestellt. In der Kontakteinrichtung
8 wird der nunmehr erhitzte Luftstrom in innige Berührung mit einer wäßrigen Lithiumchloridlösung
gebracht, wobei er aus der Lithiumchloridlösung Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf absorbiert. Um
ernen innigen Kontakt zwischen der Lithiumchloridlö- ^ung und dem vorbeistreichenden Luftstrom zu sichern,
ist ein in üblicher Weise ausgebildeter Kontaktkörper vorgesehen, der über eine Sprühvorrichtung 9 mit der
Salzlösung besprüht wird, so daß sich auf dem Kontaktkörper ein Flüssigkeitsfilm großer Oberfläche
ausbildet. Durch Schwerkraft strömt dieser Flüssigkeitsfilm nach unten durch den Kontaktkörper hindurch und
wird in einer Sammelwanne 10 aufgefangen und über geeignete Rohrleitungen 18 (F i g. 3) einem Vorratsbehälter
12 zugeführt. Eine Umwälzpumpe 11 führt die Salzlösung aus dem Vorratsbehälter 12 über geeignete
Zuleitungen 17 an die Sprühvorrichtung 9 zurück, so daß die Salzlösung im Kreislauf umgewälzt wird. Der in der
Kontakteinrichtung 8 befeuchtete Luftstrom gelangt dann über einen nachgeordneten Tropfenabscheider 19.
wodurch im Luftstrom mitgeführte Flüssigkeitspartikel abgeschieden werden, schließlich zu den Luftaustrittsöffnungen 26, über die er in das Behältnis abgegeben
wird.
Eine Systemskizze der erfindungsgemäß ausgebildeten Konditioniervorrichtung 5 ist in F i g. 3 dargestellt
Wie bereits in Verbindung mit Fig.2 erläutert, wird
durch das Gebläse 6 ein im Behältnis zirkulierender Luftstrom erzeugt Das Gebläse ist mit einem
geeigneten Elektromotor versehen, der mit entsprechenden Schalt- bzw. Steuereinrichtungen 23 ausgestattet ist um einen automatisch bzw. handgesteuerten
Betrieb des Gebläses 6 zu ermöglichen. Der vom Gebläse erzeugte Luftstrom wird über eine Heizeinrichtung
7 in Form von Infrarot-Strahlern geführt, die eine Aufheizung des Luftstromes auf eine Temperatur von
ca. 30—500C, je nach Anforderung, bewirkt. Der
erhitzte Luftstrom gelangt dann über die Kontakteinrichtung 8 und wird, wie in der vorstehenden Weise
angedeutet, befeuchtet. Danach passiert er einen Tropfenabscheider 19 und wird schließlich in das
Behältnis abgegeben.
Um die Temperatur des zirkulierenden Luftstromes regeln ?\i können, ist ein Temperaturmeßfühler 20 so
ungeordnet, daß er sich mit dem die Kontakteinrichtung
8 verlassenden erhitzten und befeuchteten Luftstrom in Kontakt befindet. Dieser Meßfühler liefert entsprechende
Signale an eine Steuereinrichtung 22, die den Betrieb der Heizeinrichtung 7 steuert. Mit anderen Worten,
wenn ein vorgegebener Temperaturwert für den Luftstrom eingestellt ist, wird bei Unterschreiten dieses
zwar so lange, bis der vorgegebene Temperaturwert
erreicht ist. Derartige Steuer- bzw. Regeleinrichtungen sind hinreichend bekannt.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist es mit der erfindungsgemäß aufgebauten Konditioniervorrichtung
in besonders einfacher Weise möglich, den Feuchtigkeitsgehalt des zirkulierenden Luftstromes zu steuern,
d. h. über eine bestimmte Zeitspanne konstant zu halten oder zu variieren. Hierzu wird im Befeuchtungskreislauf
eine wäßrige Lithiumchloridlösung eingesetzt, die sich durch eine Reihe von vorteilhaften Eigenschaften für die
Zwei ke der Erfindung auszeichnet und insbesondere einen niedrigen Wasserdampfdruck sowie keimtötende
und geruchsabsorbierendc Eigenschaften besitzt. Die Konzentration der Lithiumchloridlösung wird so eingestellt
bzw. reguliert. d3ß sich in dem Behältnis eine
relative Feuchtigkeit von ca. 80—95% einstellt. Wird die Konzentration der Lithiumchloridlösung beispielsweise
auf 15% eingestellt, so läßt sich bei einer Lufttemperatur
von ca. 30°C eine relative Luftfeuchtigkeit von 80% erzielen, die der unteren Grenze des vorstehend
angegebenen Bereiches entspricht. Die gleiche relative Luftfeuchtigkeit (80%) wird mit einer 20%igen Lithiumchloridlösung
bei einer Lufttemperatur von 500C erreicht. 95% relative Luftfeuchtigkeit lassen sich bei
einer Lufttemperatur von 300C mit einer 5%igen Lithiumchloridiösung und bei einer Lufttemperatur von
500C mit einer 10%igen Lithiumchloridlösung erzielen. Naturgemäß sind die vorstehend angegebenen Werte je
nach den vorhandenen Bedingungen (Gleichgewicht) Schwankungen ausgesetzt und können daher nur als
grobe Richtwerte dienen. Für den jeweiligen Anwendungsfall bleibt es dem Fachmann überlassen, durch
einfache Kontrollversuche die gewünschten Werte zu ermitteln.
Wenn beispielsweise eine relative Luftfeuchtigkeit von 80% bei einer Lufttemperatur von 300C gewünscht
wird, so wird in dem im Befeuchtungskreislauf vorhandenen Vorratsbehälter 12 für die Lithiumchloridiösung ein einer Konzentration von 15% entsprechender Flüssigkeitsstand eingestellt Die Umwälzpumpe 11
führt die Lithiumchloridlösung aus dem Vorratsbehälter über geeignete Rohrleitungen 17 zur Sprühvorrichtung
9, die sie auf den Kontaktkörper sprüht Am Kontaktkörper Findet ein Ausdampfen von Wasserdampf aus der Lösung statt so daß die in der
Sammelwanne 10 aufgefangene und über die Rohrleitungen 18 zum Vorratsbehälter 12 zurückgeführte
Lösung eine höhere Konzentration besitzt als die dem Kontaktkörper zugefiihrte Lösung. Folglich fällt das
Niveau im Vorratsbehälter 12 allmählich ab. Dieser Abfall wird von einer elektronischen Niveausteuerungsvorrichtung 13 erfaßt, die ein in einer Frischwasserspeiseleitung 15 angeordnete Magnetventil 14 ansteuert.
Das Magnetvericil 14 wird geöffnet, so daß Frischwasser über die Leitung 15 und einen Wasserenthärter 16 in den
Vorratsbehälter so lange einströmen kann, bis das vorgegebene Fliissigkeitsniveau wieder erreicht ist. Bei
Erreichen dieses Punktes wird durch die Steuerungseinrichtung 13 ein Schließen des Magnetventils 14 bewirkt,
so daß die Zufuhr von Frischwasser gestoppt wird. Auf diese Weise läßt sich mit einfachen Mitteln die
Konzentration der Lithiumchloridlösiing und damit die
relative Luftfeuchtigkeit im Behältnis über eine gewünschte Zeilspanne konstant halten. Wenn die
Luftfeuchtigkeit erhöht bzw. abgesenkt werden soll.
to
wird die zugehörige Konzentration der Lithiumchloridlösung durch Einstellung des zugehörigen neuen
FlUssigkeitsniveaus im Vorratsbehälter variiert. Vorzugsweise ist der Befeuchtungskreislauf so ausgelegt,
daß die Konstanthaltung der jeweils gewählten Lösungskonzentration über die Steuereinrichtung 13
automatisch erfolgt, während manuelle Einstellmöglichkeiten zur Konzentrationsänderung vorgesehen sind.
Die die Frischhalteeinrichtung bedienende Person hat daher die Möglichkeit, eine bestimmte Temperatur und
eine bestimmte relative Luftfeuchtigkeit einzustellen, welche Werte dann von der Einrichtung selbst
automatisch überwacht und konstant gehalten werden. Aus Sicherheitsgründen ist die Konditioniervomch
Hing mit einer mit dem erhitzten Luftstrom in Kontakt
befindlichen Übertemperatur-Regeleinrichtung 25 in Forin eines Kapillarthermostaten verschen.
Claims (3)
1. Frisehbalieeinrichtung für Brot· und dgl.
Lebensmittel mit einem gegenüber der umgebenden Atmosphäre isolierten Behältnis zur Lagerung des
Brotes und einer in diesem angeordneten Vorrichtung zur Konditionierung des in dem Behältnis
befindlichen Gasgemisches (Luft), mm dieses mit einer gegenüber üblichen Raumbedingungen erhöhten
Temperatur und erhöhten relativen Feuchtigkeit zu versehen, die ein Gebläse zur Erzeugung eines
zirkulierenden Gasstromes und eine dem Gebläse nachgeordnete Heizeinrichtung mit zugeordneter
Temperaturregelvorrichtung zum Aufheizen des Gasstromes aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Konditioniep/orrichtung (5) eine Einrichtung (8) zum Inkontaktbringen des
Gasstromes mit einer wäßrigen Lösung eines Salzes und einen Vorratsbehälter (12) für die Salzlösung
umfaßt, daß die Kontakteinrichtung (8) einen von dem Gasstrom etwa horizontal durchströmten, nach
dem Verdunstungsprinzip arbeitenden Kontaktkörper,
eine diesem zugeordnete Sprüheinrichtung (9) und eine Wanne (10) zum Sammeln der den
Kontaktkörper durchströmten Lösung aufweist daß der Kontakteinrichtung (8) an der Gasaustrittsseite
ein Tropfenabscheider (19) nachgeschaltet ist und daß die Kontakteinrichtung (8) vom Vorratsbehälter
(12) getrennt angeordnet ist, wobei die Salzlösung im Kreislauf zwischen Vorratsbehälter (12) und Kon- x
takteinrichtung (8) geführt ist und wobei der Vorratsbehälter (12) mit einer Niveausteuereinrichtung
versehen ist, die ein in einer Frischwasserspeiseleitung (i5) angeordnetes Ventil (14) steuert.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als wäßrige Sa.zlösung eine Lithiumchloridlösung
eingesetzt ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer mit dem erhitzten
Gasstrom in Kontakt befindlichen Übertemperatur-Regeleinrichtung (21) versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792940242 DE2940242C2 (de) | 1979-10-04 | 1979-10-04 | Frischhalteeinrichtung für Brot u.dgl. Lebensmittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19792940242 DE2940242C2 (de) | 1979-10-04 | 1979-10-04 | Frischhalteeinrichtung für Brot u.dgl. Lebensmittel |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2940242A1 DE2940242A1 (de) | 1981-04-09 |
DE2940242C2 true DE2940242C2 (de) | 1982-09-16 |
Family
ID=6082687
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792940242 Expired DE2940242C2 (de) | 1979-10-04 | 1979-10-04 | Frischhalteeinrichtung für Brot u.dgl. Lebensmittel |
Country Status (1)
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DE (1) | DE2940242C2 (de) |
Families Citing this family (2)
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DE3139998C2 (de) * | 1981-10-08 | 1983-12-01 | Wolfgang 4156 Willich Berrens | Frischhalteeinrichtung für Brot und dgl. Lebensmittel |
BE1027191B1 (nl) | 2019-04-16 | 2020-11-17 | Crelem Bakeries Nv | Transport van bakkerijproducten |
Family Cites Families (2)
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---|---|---|---|---|
DE289195C (de) * | ||||
DE6901711U (de) * | 1969-01-17 | 1970-01-15 | Hans Guentner | Verfahren und vorrichtung zum konservieren von backwaren |
-
1979
- 1979-10-04 DE DE19792940242 patent/DE2940242C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2940242A1 (de) | 1981-04-09 |
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