-
"Vorrichtung zum Benetzen eines laufenden Fadens"
-
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Benetzen eines laufenden
Fadens mit einer Flüssigkeit in Textilmaschinen, insbesondere in Fal schzwirnkräuselmaschinen,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Eine solche Vorrichtung besteht aus einer drehend antreibbaren Präparationsrolle,
die in einer Wanne oder einem Trog angeordnet ist und teilweise in ein Flüssiqkeitsbad
eintaucht oder von einem Flüssigkeitsstrom beaufschlagt wird. Weiterhin sind Fadenführer
zur Festlegung des Umschllngungswinkels, mit dem der Faden die Präparationsrolle
umichlingt, vorgesehen. Solche Präparationsrollen werden in verschiedenen textilen
Fadenbearbeitungsverfahren benutzt, um Flüssigkeiten, insbesondere Avivagen oder
eine Olemulsion, auf den in der Maschine bearbeiteten Faden aufzutragen und hierdurch
seine textilen Eigenschaften, wie Gleiteigenschaften etc., zu verbessern.
-
Die Präparationsrollen sind üblicherweise mit einstellbarer Geschwindigkeit
angetrieben, wobei jedoch die Fadenlaufgeschwindigkeit wesentlich größer ist als
die Umfangsgeschwindigkeit der Rolle. Dennoch besteht bei hohen Fadengeschwindigkeiten,
beispielsweise bis zu 900 m/min in FalschzwirnkrAuselmaschinen moderner Bauart,
das Problem, daß der für die Benetzung des Fadens auf der Präparationsrolle vorliegende
Flüssigkeitsfilm bei den vorhandenen Fliehkräften aus der Wanne in Richtung auf
den Bedienungsgang der Maschine spritzt und zu unerwünschten Flüssigkeitsverlusten
in der llaschine und zu lästigen Verschmutzungen anderer Maschinenteile und des
Bedienunqsganges führt. Es wurde daher bereits versucht, die Wanne, in welcher die
Präparationsrolle drehbar gelagert ist, auf der Vorderseite, d.h. lnsbesondere von
oben
und im Bereich der Fadenumschlingung, durch Sprit:-bleche abzudecken, wobei in diesen
Spritzblechen an den Fadenbearbeitungsstellen nur schmale Einlegeschlitze für die
Fäden freigelassen wurden, während die übrigen Teile der Wanne und ein überwiegender
Teil der Präparationsrollen abgedeckt wurden.
-
Bei den bekannten Abdeckungen wurden die Padeneinlegeschlitze nahe
bei oder geringfügig zum Fadenlauf parallel verschoben angeordnet. Da die Präparationerollen
jedoch eine gewisse Mindestbreite aufweisen und auf ihrer gesamten Breite von der
Flüssigkeit benetzt sind, läßt es sich nicht vermeiden, daß bei hohen Drehzahlen
der Präparationerollen Präparationsflüssigkeit tangential von der Oberfläche abspritzt
und durch den Fadeneinlegeschlitz nach außen dringt, um an der äußeren Oberfläche
der Spritzbleche herunter zu laufen und gegebenenfalls auf die darunter angeordneten
Aggregate, wie Heizeinrichtungen etc., zu tropfen.
-
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Abdeckung für eine die Präparationsflüssigkeit
aufnehmende Wanne und die darin drehbar gelagerten Präparationsrollen derart auszubilden,
daß der Austritt von abspritzender Präparationsflüssigkein lurch den Einlegeschlitz
vermieden wird, aber dennoch das Anlegen des Fadens nicht erschwert wird.
-
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im Xennzeichen des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale.
-
Danach ist ein die Wanne und die Präparationsrolle verschlie-Bendes,quer
zu seiner Längsrichtung gebogenes Abdeckblech vorgesehen, welches einen Fadeneinlegeschlitz
aufweist, der vorzugsweise in einer Ebene verläuft, die zu der zwischen
dem
Einlauf- und Auslauffadenführer aufgespannten Normalebene zur Drehachse der Praparationsrolle
unter einem spitzen Winkel geneigt ist, und die den Fadenlauf innerhalb des von
der Wanne und dem Abdeckblech eingeschlossenen Raumes schneidet.
-
Der Vorteil der vorliegenden Erfindung liegt darin, daß wesentliche
Abschnitte des Einlegeschlitzes seitlich außerhalb des Fadenlaufs und außerhalb
der Präparationsrolle vorgesehen sind, so daß im wesentlichen sämtliche Präparationsflüssigkeit,
die nicht vom Faden aufgenormen wird und von der Praparationsrolle und insbesondere
vom Faden selbst abepritzt, gegen die Innenwand des Abdeckblechs geschleudert wird
und an diesem entlang zurück in die Wanne läuft. Der Einlegeschlitz ist nur durch
kurze, schräg zur Rolle verlaufende Schlitze mit dem Ein-und Auslauf fadenführer
verbunden, um den Faden beim Anlegen, beispielsweise mit einer Fadenabsaugpistole,
zu seinem durch die Fadenspannung vorgegebenen, kürzesten Fadenweg zwischen den
beiden Fadenführern und über einen Teil des Umfangs der Präparationsrolle hinführen
zu können.
-
Die Wahrscheinlichkeit, daß durch diese kurzen, schrägen Schlitze
geringe Menqen der Präparationsflüssigkeit austreten, ist sehr serin.
-
Bevorzugt hat der endgültige Fadenlauf zwischen dem Einlauf-und Auslauffadenführer
im wesentlichen nur zwei gemeinsame Punkte mit dem Fadeneinlegeschlitz,nämlich die
Schnittpunkte des leicht gekrümmten Fadenlaufs im Bereich der Präparationsrolle
und der zur Normalebene zur Drehachse der Präparat ion srolle geneigten Ebene, in
welcher der Fadeneinlegeschlitz bevorzugt liegt. Aus diesen geometrischen Verhältnissen
ergibt
sich einerseits eine vorteilhafte Möglichkeit, den Faden
beim Anlegen einerseits einfach auf seinen endgültigen Fadenweg zu bringen und andererseits
den Fadenweg und die Präparationsrolle von außen her so vollständig abzudecken,
daß im wesentlichen keine Präparationsflüssigkeit mehr nach außen dringt.
-
Es sei erwähnt, daß der Einlegeschlitz gemäß der Erfindung nicht notwendigerweise
in einer einzigen Ebene liegen muß, sondern beispielsweise bei einem gewölbten oder
gerundeten Abdeckblech aus fertigungstechnischen Gründen auch aus dieser Ebene nach
vorn oder hinten heraustreten kann. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß der aus
der Abwicklung des Abdeckbleches herauszutrennende oder herauszustanzende Blechstreifen
- entsprechend dem Fadeneinlegeschlitz - einerseits bevorzugt geradlinige Begrenzungen
aufweisen soll, um die Werkzeugkosten gering zu halten, und daß der Faden andererseits
beim Anlegen und auch während des Betriebs der Präparationsvorrichtung unter der
Fadenspannung steht, die ihn auf den kürzesten Fadenweg zu bringen sucht.
-
Zweckmäßige und bevorzugte konstruktive Ausgestaltungen der Benetzungsvorrichtung
sind in den Ansprüchen 2 bis 14 angegeben. Besondere Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus dem folgenden-anhand der Zeichnung erläutertenbevorzugten Ausführungsbeispiel,
das jedoch verschiedene konstruktive Abänderungen zuläßt, ohne den Grundgedanken
der Erfindung au verlassen.
-
Im einzelnen zeigt: Fig. 1 einen Querschnitt durch die Benetzungsvorrichtung
mit der Präparationsrolle und dem umgebenden Gehäuse; Fig. 2 eine Ansicht der Benetzungsvorrichtung
mit einer Darstellung der in der Abdeckung vorgesehenen Fadeneinlegeschlitze.
-
Fig. 1 zeigt im Querschnitt die Benetzungsvorrichtung für laufende
Fäden in einer Textilmaschine, insbesondere Falschzwirnkräuselmaschine. Sie besteht
aus dem Trog oder der Wanne 1 zur Aufnahme der Priparationsflüssiakeit 2.
-
Die Wanne 1 ist aus einem einzigen Blechstreifen hergestellt und verläuft
vorzugsweise über die gesamte L§nqe oder zumindest qanze Felder der Textilmaschine,
wenn diese aus mehreren Feldern besteht. Das Blech ist dabei mehrfach quer zu seiner
Längsrichtung abgekantet, so daß hierdurch die Bodenfläche 10, die Rückwand 11 und
die Vorderwand 12 der Wanne 1 gebildet werden. Im Teilungsabstand der Fadenbearbeitungsstellen
sind in der Wanne mehrere Präparationsrollen 3 auf einer Antriebswelle 4 drehfest
angeordnet, wobei die gemeinsame Antriebswelle 4 in Lagern 5 drehbar gelagert ist
und von einem nicht dargestellten Motor oder einem Zwischenrad des Getriebes der
Textilmaschine - vorzugsweise mit einer der Fadenlaufgeschwindigkeit zugeordneten
Drehzahl - angetrieben wird.
-
Die Wanne 1 ist beim Betrieb der Vorrichtung teilweise mit der Präparationsflüssigkeit
2 gefüllt, so daß der Umfang der Präparationsrolle 3 ständig mit Flüssigkeit benetzt
wird und der über die Präparationsrolle 3 geführte Faden 6 einen Teil der Präparationsflüssigkeit
aufnehmen kann.
-
Um die durch das Abspritzen der überschüssigen Flüssigkeit vom laufenden
Faden 6 und von der Präparationsrolle 3 bei zu hohen Drehzahlen auftretenden,nachteiligen
Auswirkungen bezgl. der Flüssigkeitsverluste und der Verschmutzung der übrigen,
unter der Benetzungsvorrichtung angeordneten Aggregate der Textilmaschine zu vermeiden,
ist ein Abdeckblech 7 für die Wanne 1 und die Präparationsrollen 3 mit der Maßgabe
auf der Wanne 1 angeordnet, daß die ibspritzende
Flüssigkeit 2
gefangen und in die Wanne 1 zurückgeleitet wird.
-
Dieses Abdeckblech 7 ist ebenfalls quer zu seiner Länggrlchtung mehrfach
abgekantet. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, das Abdeckblech 7 gewölbt bzw.
abgerundet auszuführen, jedoch wird die abgekantete Ausführung aus Stabilitäts-
und Fertigungsgründen vorgezogen. Das Abdeckblech 7 wird zu seiner Befestigung an
der Wanne 1 zwischen Laschen 14 geschoben, die an dem von der Rückwand 11 nach vorn
abgekanteten, schmalen Blechstreifen 13 ausgebildet sind. Mit seinem anderen Ende
stützt sich das Abdeckblech 7 an der vorzugsweise leicht nach vorn geneigten Vorderwand
12 der Wanne 1 ab, wobei beispielsweise Vorsprünge 23 formschlüssig in zugeordnete,
nicht dargestellte Schlitze oder Ausnehmungen in der Vorderwand 12 der Wanne 1 eingreifen,
um das Abdeckblech 7 auf der Vorderwand 12 der Wanne 1 zu fixieren.
-
Außerhalb des durch die Wanne 1 und das Abdeckblech 7 gebildeten,
geschlossenen Raumes mit den darin auf ihrer Antriebswelle 4 fluchtend angeordneten
Präparationsrollen 3 ist jeweils ein Einlauffadenführer 8 in einer Klemm- oder Halteleiste
9 angeordnet, wobei dieser Einlauffadenführer 8 in nicht dargestellten Führungen
in einer Normalebene zur Drehachse der Präparationsrolle verschieb- und einstellbar
ist.
-
Hierdurch kann - im Zusanmenwirken mit einem ortsfesten Auslauf fadenführer
15 - der Urnschlingungswinkel,mit dem der Faden 6 die Präparationsrolle 3 umschlingt,
den Erfordernissen entsprechend festgelegt werden. Bevorzugt ist die Xlemm- und
Halteleiste 9, in der mehrere Einlauffadenführer 8 im Teilungsabstand der Fadenbearbeitunstellen
angeordnet sind, bezql. des Umfangs der miteinander fluchtenden Präparationirollen
3 auf der Textilmaschine kollektiv verstellbar.
-
Zum Anlegen des Fadens 6 an die Benetzungavorrichtung ist im Abdeckblech
7 ein Fadeneinlegeschlitz 16 vorgesehen, der
unterhalb des lageeinstellbaren
Einlauffadenführers 8 beginnt und dort etwas verbreitert ist, damit der Faden 6
bei einer Verstellung des Umschlingungswinkels das Abdeckblech 7 nicht berührt.
Der Fadeneinlegeschlltz 16 endet in dem ortsfesten Auslauffadenführer 15. Der Fadeneinlegeschlitz
16 weist sodann einen Abschnitt 161 auf, der parallel zu den Stirnflächen der Präparationsrollen
3 und um mindestens die halbe Breite einer Präparationsrolle 3 zu deren Mittelebene
seitlich versetzt ist. Schließlich ist der Abschnitt 161 des Fadeneinlegeschlitzes
16 mit schräg zur Mantelfläche der Präparationsrolle verlaufenden Schlitzen 162
und 163 im Abdeckblech 7 mit dem Anfang und dem Ende des Fadeneinlegeschlitzes 16
verbunden.
-
Dadurch ergibt sich, daß der gesamte Fadeneinlegeschlitz 16 vorzugsweise
in einer Ebene verläuft, die zu der Normalebene bezgl. der Drehachse der Präparationsrolle
3 unter einem spitzen Winkel geneigt ist. Die Ebene,die den Fadeneinlegeschlitz
16 enthält, hat gemaß der Erfindung mit der den gekrümmten Fadenlauf enthaltenden
Normalebene bezgl. der Drehachse der Präparationsrolle 3 ausschließlich zwei Schnittpunkte
im Bereich des Einlauf- und Auslauffadenführers 8 bzw. 15 gemeinsam, so daß bei
einer Richtungsänderung des Fadens die sich vom Faden bzw. von der Präparationsrolle
3 lösenden Flüssigkeitsstrahlen oder -spritzer nicht durch den Fadeneinlegeschlitz
16 austreten können, sondern von der Innenwand des Abdeckblechs 7 festgehalten,
gesammelt und in die Wanne 1 zurückgeführt werden.
-
Aus dem in Fig. 1 darge4hellten Querschnitt der Benetzungsvorrichtung
ist noch erkennbar, daß dem an der Vorderwand 12 der Wanne 1 oder im Abdeckblech
7 maschinen- bzw. ortsfesten Auslauf fadenführer 15 noch ein der Vorderwand 12 der
Wanne befestigter Umlenkfadenführer 17 nachgeordnet ist, der jedoch derart versetzt
vorliegt, daß der im wesentliohen tangentiale Fadenlauf zwischen dem Präparationsrollenumfang
und
dem Auslauf fadenführer 15 um weniger als 200, vorzugsweise weniger als 100 bis
50, abgelenkt wird, um die Uberschüssige Präparationsmenge am Auslauffadenführer
15 abzustreifen. Präparation fließt am unteren Teil des Abdeckblechs 7 ab und durch
schlitzförmige Ausnehmungen 18 in den Flüssigkeitsvorrat in der Wanne 1 zurück.
-
Der Auslauffadenführer kann entweder am Abdeckblech 7 befestigt sein
und wird bei dessen Entfernung ebenfalls abgenommen. Vorzugsweise ist er aber an
einem abgewinkelten Blechstreifen 24 an der Vorderwand 12 der Wanne 1 befestigt
und somit maschinenfest. Bei Abnahme des Abdeckbleches können dann der Umschlingungswinkel
der Präparationsrolle 3 durch Justierung des Einlauffadenführers 8 qenau eingestellt
werden.
-
Fig. 2 zeigt,daß die den Umlenkfadenführer 17 tragende Vorderwand
12 der Wanne 1 einen kerbförmigen Einschnitt 19 aufweist, dessen Begrenzungskante
20 in Form eines Fadenelnleqeschlitzes 21 bis zum Umlenkfadenführer 17 verlängert
ist und mit dem Abschnitt 163 des Fadeneinleqeschlitzes 16 in Richtung und Länge
im wesentlichen tbereinstimmt.
-
Die vom Umlenkfadenführer 17 gegebenenfalls noch abgestreifte Flüssigkeit
läuft an der Außenseite der Vorderwand 12 der WannE 1 herunter und wird in einer
V- oder U-fOrmig abgekanteten und längs der Wanne 1 verlaufenden Auffanqrinne 22
gesammelt.
-
Schließlich sei noch erwähnt, daß die Präparationsrolle 3 als kreiszylindrischer
Drehkörper, insbesondere Hohlkörper, ausgebildet ist, welcher in Richtung auf den
Fadeneinlegeschlitz 16 bzw. 21 einen kegelstumpfförmigen Ansatz 30 aufweist, so
daß der Faden 6 beim Anlegen in den Fadeneinlegeschlitz 16 nicht gegen die Stirnfläche
der Präparationsrolle 3
läuft, sondern infolge der Fadenspannunq
auf den Umfang des zylindrischen Teils der Präparationsrolle 3 gezogen werden kann.