DE2938939C2 - - Google Patents
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C201/00—Preparation of esters of nitric or nitrous acid or of compounds containing nitro or nitroso groups bound to a carbon skeleton
- C07C201/06—Preparation of nitro compounds
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her
stellung von Fluornitrobenzolen, die als Zwischenprodukte
für die Herstellung von gewissen pharmazeutischen und agro
chemischen Produkten brauchbar sind.
Die britische Patentschrift 14 69 700 beschreibt die Her
stellung von 2-Fluornitrobenzol, wobei man 2-Chlornitroben
zol mit einem Alkalimetallfluorid auf eine Temperatur im
Bereich von 230° bis 250°C in Anwesenheit von Sulfolan er
hitzt. Es wird bevorzugt, daß man ein Verhältnis von Sulfo
lan zu 2-Chlornitrobenzol im Bereich von 0,30 : 1 bis
0,90 : 1 einhält.
Die US-Patentschrift 40 69 262 beschreibt ein Verfahren zur
Herstellung von 2-Fluornitrobenzol, welches das Erhitzen
einer Mischung von 2-Chlornitrobenzol, Kaliumfluorid mit
einer Teilchengröße von 1 bis 20 Mikron und einem Kataly
sator in Sulfolan während eines Zeitraums von 2 bis 8 Stun
den bei einer Temperatur im Bereich von 240° bis 250°C um
faßt, wobei das molare Verhältnis von 2-Chlornitrobenzol
zu Kaliumfluorid zu Sulfolan 1 : 1-1,5 : 0,3-1,0 beträgt.
Es wurde nun gefunden, daß verbesserte Ausbeuten an Fluor
nitrobenzolen erhalten werden können, wenn man bei niedrigeren
als den aus dem Stand der Technik bekannten Temperaturen und
in Abwesenheit eines Lösungsmittels arbeitet, und dabei auch
die Korrosion der Reaktionsbehälter verringert wird.
Gegenstand der Erfindung ist das Verfahren zur Herstellung
von Fluornitrobenzol gemäß Anspruch 1.
Zweckmäßige Ausgestaltungen davon sind Gegenstand der An
sprüche 2 bis 12.
Es ist besonders überraschend, daß man gemäß der vorliegen
den Erfindung gute Ausbeuten beim Fluorieren von Monochlor
nitrobenzolen erzielen kann, in welchen kein aktivierendes
besonderes Chloratom vorhanden ist, und die vorliegende
Erfindung ist demzufolge insbesondere auf derartige Verbin
dungen anwendbar. Jedoch können auch polychlorierte Nitro
benzole, und insbesondere 3,4-Dichlornitrobenzol, gemäß der
vorliegenden Erfindung behandelt werden. In diesen Fällen
wird gewöhnlich eines der Chloratome nicht fluoriert.
Erfindungsgemäß verwendete Katalysatoren sind beispielsweise
in Angew. Chem. Internat. Edit. 13 (1974), Nr. 3, 170 und
J. Amer. Chem. Soc. 1971, 93, 195 beschrieben. Beispiele
derartiger Katalysatoren umfassen langkettige Alkyl
ammoniumhalogenide,
z. B. Tetradecyltrimethylammoniumbromid, und Aralkylammoniumver
bindungen, z. B. Benzyltriäthylammoniumchlorid oder -hydroxid.
Vorzugsweise ist das Alkalimetallsalz Kaliumfluorid, insbe
sondere Kaliumfluorid in einem feinzerteilten Zustand, das
weniger als 0,2 Gewichtsprozent Wasser enthält.
Vorzugsweise ist die Reaktionstemperatur im Bereich
von 125° bis 170°C, insbesondere 140° bis 150°C. Gewöhn
lich wird das Erhitzen für einen Zeitraum von 6 bis 36 Stun
den durchgeführt.
Vorzugsweise ist das molare Verhältnis von Katalysator zu
Chlornitrobenzol gleich oder kleiner als 1 : 10, insbesondere im Bereich von 1 : 50
bis 1 : 15.
Das Fluornitrobenzol und unverändertes Chlornitrobenzol
kann mittels Standardverfahren gewonnen werden, z. B. durch
Dampfdestillation und fraktionierte Destillation der erhal
tenen organischen Phase. Ein wahlweises Verfahren besteht
darin, daß man die Mischung abkühlen läßt, diese filtriert
(wobei man zur Unterstützung der Filtration Toluol zusetzt),
das Toluol abdestilliert und anschließend den Rückstand
endgültig destilliert.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher
erläutert, in welchen die Prozentangaben auf das Gewicht
bezogen sind, es sei denn, daß ausdrücklich etwas anderes
angegeben ist, und die Temperaturen in "°C" angegeben sind.
Kaliumfluorid (Wassergehalt 0,2%) (69,6 g; 1,2 Mol) und
Tetradecyltrimethylammoniumbromid (18 g; 0,055 Mol) wurden
zu geschmolzenem 2-Chlornitrobenzol (157,5 g; 1 Mol) unter
Rühren zugegeben. Die Mischung wurde 28 Stunden lang auf
140°C erhitzt. Man ließ dann die Reaktionsmischung auf ca.
100°C abkühlen und anschließend wurde sie mit Hilfe von
zugesetztem Toluol filtriert. Das Toluol wurde abdestilliert
und der Rückstand abschließend im Hochvakuum destilliert.
Man erhielt in einer Ausbeute von 78% 2-Fluornitrobenzol,
zusammen mit 5% zurückgewonnenem 2-Chlornitrobenzol.
Kaliumfluorid (69,6 g; 1,2 Mol) und Benzyltriäthylammonium
chlorid (10,7 g; 0,05 Mol) wurden zu geschmolzenem 2-Chlor
nitrobenzol (157,5 g; 1,0 Mol) zugegeben. Nach 28stündigem
Rühren bei 140°C und einer ähnlichen Aufarbeitung wie in
Beispiel 1 erhielt man 2-Fluornitrobenzol in 41%iger Aus
beute zusammen mit 7% zurückgewonnenem 2-Chlornitrobenzol.
Beispiel 1 wurde unter Verwendung von 4-Chlornitrobenzol
wiederholt, wobei man 4-Fluornitrobenzol in 60%iger Ausbeu
te, zusammen mit 20% zurückgewonnenem 4-Chlornitrobenzol
erhielt.
Kaliumfluorid (69,6 g; 1,2 Mol) und Hexadecyltributylphos
phoniumbromid (25,2 g; 0,04 Mol) wurden zu geschmolzenem
2-Chlornitrobenzol (157,5 g; 1 Mol) zugegeben. Nach 24stün
digem Rühren bei 145°C und einer ähnlichen Aufarbeitung wie
in Beispiel 1 erhielt man 2-Fluornitrobenzol in 91,2%iger
Ausbeute, zusammen mit 2,4% zurückgewonnenem 2-Chlornitro
benzol.
Kaliumfluorid (244 g; 4,2 Mol) und Tetradecyltrimethylammo
niumbromid (67,2 g; 0,2 Mol) wurden zu geschmolzenem 2-Chlor
nitrobenzol (630 g; 4,0 Mol) zugegeben. Nach 28stündigem
Rühren bei 145°C und einer ähnlichen Aufarbeitung wie in
Beispiel 1 erhielt man 2-Fluornitrobenzol in 89,2%iger Aus
beute, zusammen mit 4,1% zurückgewonnenem 2-Chlornitroben
zol. Während dieser Reaktion durchgeführte Korrosionsunter
suchungen zeigten, daß Prüflinge aus rostfreiem Stahl oder
Glasemail in vernachlässigbarem Maße angegriffen werden
und Prüflinge aus Flußstahl nur eine sehr niedrige Korro
sionsrate aufwiesen. Zum Vergleich zeigten die Prüflinge
eine sehr starke Korrosion, wenn die Reaktion bei 240°C
durchgeführt wurde.
Kaliumfluorid (69,6 g; 1,2 Mol) und Undecyltributylammonium
bromid (25,2 g; 0,06 Mol) wurden zu geschmolzenem 2-Chlor
nitrobenzol (157,5 g; 1,0 Mol) zugegeben. Nach 24stündigem
Rühren bei 145°C und einer ähnlichen Aufarbeitung wie in
Beispiel 1 erhielt man 2-Fluornitrobenzol in 84,6%iger Aus
beute, zusammen mit 0,4% Nitrobenzol.
Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei das man das 2-Chlornitro
benzol durch eine äquivalente Menge von 3,4-Dichlornitroben
zol ersetzte. Man erhielt 3-Chlor-4-fluor-nitrobenzol in
84%iger Ausbeute, zusammen mit 1% zurückgewonnenem 3,4-Di
chlornitrobenzol.
Beispiel 1 wurde in Abwesenheit eines erfindungsgemäßen Kataly
sators wiederholt, wobei man 2-Fluornitrobenzol in 0,2%iger
Ausbeute, zusammen mit 91% zurückgewonnenem 2-Chlornitro
benzol erhielt.
Die schlechten Ausbeuten des Vergleichsbeispiels
erläutern die Notwendigkeit der Verwendung eines
erfindungsgemäßen Katalysators.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung eines Fluornitrobenzols durch Umsetzung eines
Chlornitrobenzols mit einem Alkalimetallfluorid, dadurch gekenn
zeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart eines Tetralalkyl- oder Aralkyl
ammoniumsalzes bei einer Temperatur von nicht höher als 200°C in Ab
wesenheit eines Lösungsmittels durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Chlornitro
benzol ein Monochlornitrobenzol ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Chlornitrobenzol 2-Chlornitrobenzol ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Alkalimetallfluorid Kaliumfluorid ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Katalysator Tetradecyltrimethylammoniumbromid ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
man 6 bis 36 Stunden erhitzt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reaktionstemperatur im Bereich von 125°C bis 170°C liegt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktions
temperatur im Bereich von 140°C bis 150°C liegt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das molare Verhältnis von Katalysator zu Chlornitrobenzol gleich
oder kleiner als 1 : 10 ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das molare Ver
hältnis von Katalysator zu Chlornitrobenzol im Bereich von 1 : 50 bis
1 : 15 liegt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Alkalimetallfluorid in einem feinzerteilten Zustand vorliegt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Alkalimetallfluorid anfänglich weniger als 0,2 Gewichtsprozent
Wasser enthält.
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