DE2934395C2 - Flexibles Fertigungssystem - Google Patents
Flexibles FertigungssystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein flexibles Fertigu&gssystem
mit einer zentralen, eine vertikale Schaltachse und eine
horizontale Werkzeug-Antriebsachse aufweisenden Revolverkopf-Bearbeitungseinheit
mit auswechselbaren Werkzeugen und wenigstens einer geradlinig und/oder
schwenkbar geführten Werkstückaufnahme.
Auf vielen Gebieten der Fertigungstechnik ist es üblich, mit Transferstraßen und auch flexiblen Fertigungssystemen
zu arbeiten, um bestimmte Werkstücke in großer Stückzahl zu fertigen. Da Transferstraßen, die
im Regelfall mit mehreren Spezial- und Sondermaschinen ausgerüstet sind, einen hohen Investitionsaufwand
erfordern und nur sehr schwer sowie mit erheblichem Zeitaufwand auf die Fertigung anderer Werkstücke
umrüstbar sind, wird zunehmend mit sog. flexiblen Fertigungssystemen gearbeitet welche in Verbindung
mit einer Werkstückförderanlage verschiedene Bearbeitungsmaschinen, z. B. Vielspindel.-Bohrmaschinen
mit auswechselbaren Mehrspindelköpfen, Fräsmaschinen und Bearbeitungszentren mit automatischem
Werkzeugwechsel umfassen.
Derartige flexible Fertigungssysteme ermöglichen es zwar, eine Umrüstung vorzunehmen und durch eine
solche Umrüstung beispielsweise die Fertigung einer Nullserie oder Pilotserie sowie von Kundendienstteilen
durchzuführen, aber eine solche Umrüstung ist auch bei einem flexiblen Fertigungssystem mit langen Stillstandszeiten
des Gesamtsystems verbunden und damit unwirtschaftlich.
Die mit einem Ausfall des gesamten Fertigungssystems verbundene Umrüstung ist vcr illem auch deshalb
sehr zeitaufwendig, weil die einzelnen Werkzeuge, Mehrspindelköpfe oder Kassetten in den Bearbeitungsmaschinen jeweils exakt justiert werden müssen.
Außerdem ist es in der Praxis problematisch, die Vielzahl der im Falle der Umrüstung eines größeren
Fertigungssystems oder einer Transferstraße, sofern sich diese überhaupt zur Umrüstung eignet, auszuwechselnden
Werkzeuge so über ggf. lange Zeiträume zwischenzulagern, daß beim nächsten Einsatz durch
Werkzeugverwechslungen und dergleichen entstehende Fehler ausgeschlossen werden können.
Aus der DE-PS 15 52 326 ist eine Werkzeugmaschine bekannt, bei der die Zahl der für die automatische
Auswechslung zur Verfügung stehenden Werkzeuge dadurch wesentlich erhöht wird, daß statt durch Wahl
eines größeren Werkzeugmagazins das gesamte Magazin ausgewechselt wird, so daß man mit einem
verhältnismäßig kleinen Magazin auskommt und damit bei kompaktem Aufbau der Werkzeugmaschine eine
nahezu beliebige Anzahl von Werkzeugen im Wechselprogramm
der Maschine vorsehen kann. In dem jeweiligen Magazin sind die Einzelwerkzeuge stehend
angeordnet und müssen mit Hilfe einer Greifeinrichtung jeweils aus dem Magazin entnommen und zu einer
horizontal angeordneten Spindel überführt werden.
Wird bei dieser bekannten Anordnung ein Magazin verwendet, das sich um eine vertikale Achse dreht, so
kann der Wechselmechanismus derart ausgeführt werden, daß neben dem Maschinenbett ein um eine
vertikale Säule drehbarer Greifann angeordnet wird und das Magazin einen über die nach oben ragenden
Enden der Werkzeuge vorstehenden Zapfen mit einem Tragflansch aufweist. Zwecks Erzielung eines möglichst
schnellen Auswechselns des Werkzeugsatzes wird der Greifarm mit wenigstens zwei Armen ausgestattet und
an einem ebenfalls um eine vertikale Achse drehbaren Schwenkarm gelagert. Auch bei dieser Variante müssen
jedoch die Werkzeuge weiterhin jeweils mittels einer speziellen Greif einrichtung einzeln einer horizontalen
Spindel zugeführt werden.
Aus der DE-OS 24 29 330 ist eine programmgesteuerte Werkzeugmaschine, insbesondere Drehmaschine,
bekannt, bei der nach einem vorgegebenen Arbeitsprogramm eine Vielzahl außerhalb des Maschinenarbeitsraumes
bereitgestellter Werkzeuge in kurzer Wechselzeit zu ihrer Einsatzstelie am Arbeitsschlitten gelangen
und einzelnen nacheinander mit hoher Arbeitsgenauigkeit zum Einsatz gebracht werden können.
Zu diesem Zweck ist vorgesehen, daß die Werkzeugträger mit werkstückunabhängigen, einzeln einsetzbaren
Universalwerkzeugen bestQckbar sind, daß zur
Obergabe eines Werkzeugträgers im Erlaufe eines
Arbeitsprogrammes an den Arbeitsschlittec der letztere in Richtung des an einer einen Teil der Wechselvorrichtung
bildenden Aufnahmevorrichtung bereitgestellten Werkzeugträgers oder dieser in Richtung des Arbeitsschlittens steuerbar ist, daß der Arbeitsschlitten zur
Übernahme des Werkzeugträgers mit einem Tragglied ausgestattet ist, das zum Zwecke des Einzeleinsatzes der
Werkzeuge des Werkzeugträgers zusätzlich in einer von den beiden Bewegungsrichtungen des Arbeitsschlittens
abweichenden dritten Richtung bewegbar ist und daß eine gleichfalls einen Teil der Wechselvorrichtung
bildende Greifvorrichtung vorgesehen ist, mit deren Hilfe zumindest der ausgebrauchte Werkzeugträger
abtransportierbar ist Auf diese Weise werden die beiden bekannten Konstruktionsprinzipien des Einzel-
und satzweisen Wechsels von Werkzeugen am Arbeitsschlitten kombiniert indem die als Universalwerkzeuge
bezeichneten, in ihrer Ausbildung nicht auf ein bestimmtes Werkstück abgestimmten Werkzeuge satzweise
an einem Werkzeugträger angeordnet, aus ihrer Bereitschaftsstellung in den Maschinenarbeitsraum
gebracht, bzw. dem Arbeitsschlitten übergeben, jedoch ausschließlich einzeln, d. h. nacheinander zum Einsatz
gebracht werden können. Außerdem ist dabei nur eine horizontale Schaltachse vorgesehen und möglich.
Aus der DE-OS 18 13 114 ist eine selbsttätig gesteuerte, mit einem schaltbaren, jeweils in eine von
mehreren Arbeitsstellungen bewegbaren Revolverkopf versehene Bohrmaschine bekannt, bei der das Schaltbzw.
Steuergerät für den Revolverkopf mit letzterem verbunden ist, diese beiden Aggregate gemeinsam von
der Bohrmaschine abtrennbar sind und der mit einem Satz von Werkzeugen versehene Revolverkopf entsprechend
dem Arbeitsprogramm gegen einen anderen, mit zugehörigem Schalt- bzw. Steuergerät versehenen,
einen weiteren Satz von Werkzeugen aufweisenden Revolverkopf, bzw. gegen ein einziges Werkzeug
austauschbar ist. Auf diese Weise kann ein Gesamt-Arbeitsprogramm,
das eine Vielzahl von Werkzeugen erfordert, relativ schnell nacheinander durchgeführt
werden.
Aus der DE-OS 2103741 ist ein ferngesteuerteres
Bohrrevolverkopf für Werkzeugmaschinen bekannt, der eine vertikale Schaltachse und eine horizontale
Werkzeug-Antriebsachse aufweist und Aufnahmen für auswechselbare Werkzeuge besitzt Der mit einem
innenliegenden Motor versehene Revolverkopf weist zwischen seinem stationären Teil und dem drehbar
gelagerten Revolverkopfkörper einander entsprechende Planverzahnungen auf. Der innenliegende Antriebsmotor
dient dabei nicht nur zum Antrieb der Werkzeuge über eine Kupplungseinheit, sondern er wird gleichzeitig
sowohl zum Ausheben des Revolverkopfkörpers aus der formschlüssigen Planverzahnung als auch zum
Einschwenken dieses Revolverkopfkörpers in eine neue Arbeitsposition sowie zum erneuten Einziehen des
Revolverkopfkörpers in die Planverzahnung des stationären Teils verwendet Spezielle Maßnahmen zur
Vereinfachung oder Beschleunigung des Werkzeugwechsels sind nicht vorgesehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein flexibles Fertigungssystem der eingangs definierten Art in der Weise
auszubilden, daß die Bearbeitungseinheit problemfrei und schnell auf unterschiedliche Werkzeuge umgerüstet
werdet: kann, störende, durch zeitaufwendige Justierarbeiten bedingte Ausfall- bzw. /Stillstandszeiten beim
erforderlichen Werkzeugwechsel mir imiert werden und dennoch stets die erforderliche hohe Arbeitsgenauigkeit
gewährleistet ist
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch geläst, daß die Bearbeitungseinheit aus einer zumindest
im wesentlichen zylindrisch ausgebildeten, die vertikale Schaltachse und die horizontale Antriebsachse aufweisenden
Grundeinheit und einem ringhaubenförmig und auswechselbar ausgebildeten Revolverkopf besteht,
wobei der ringhaubenförmige Revolverkopf an seinem unteren Haubenrand und die Grundeinheit entsprechend
planverzahnte Ringe zum Indexieren aufweisen.
Durch diese Ausgestaltung der Bearbeitungseinheit des flexiblen Fertigungssystems muß zum Zwecke der
Umrüstung lediglich der ringhaubenförmige Revolverkopf
ausgewechselt werden, wobei nach dem Einbringen eines neuen, extern bereits in der notwendigen
Weise vorbereiteten, mit justierten Werkzeugen und/ oder Kassetten bestückten Revolverkopfs das gesamte
Fertigungssystem wieder in Betrieb genommen werden kann. Da die mit den zur Fertigung eines bestimmten
Werkstückes ausgerüsteten Revolverköpfe als Gesamtheit zwischengelagert werden können, ist auch jegliche
Gefahr von Werkzeugverwechslungen ausgeschaltet. Durch die Ausgestaltung des ringhaubenförmigen
Revolverkopfes und die vorgesehene Zentrierung bezüglich der Grundeinheit wird eine hohe Arbeitsgenauigkeit
gewährleistet, da die bei der Werkstückbearbeitung auftretenden großen Kräfte sicher aufgenommen
werden können, die erforderliche hohe Genauigkeit der Werkzeugjustierung sowie der Teil- und
Wiederholgenauigkeit sichergestellt ist und kein ungünstig tit, zu evtl. Fehlern führender Wärmegang innerhalb
der Bearbeitungseinheit entstehen kann.
Da zeitaufwendige Justierarbeiten getrennt vom flexiblen Fertigungssystem und zu beliebigen Zeiten
durchgeführt werden können, kommen die sich aus der innerhalb kürzester Zeit durchführbaren Auswechslung
des ringhaubenförmigen Revolverkopfes resultierenden
Vorteile der Minimierung von Stillstandszeiten voll zum Tragen. Sollte es in besonderen Fällen, hei deuen extrem
hohe Genauigkeiten gefordert werden, notwendig sein, die in der Trägereinheit bereits justierten Werkzeuge
oder Kassetten in der Bearbeitungsmaschine nochmals einer Feinjustierung zu unterziehen, so ist diese
Feinjustierung nur ein einziges Mal durchzuführen, da im Falle der Auswechslung dieser Träeereinheit keine
Werkzeugdemontage oder Verstellung erfolgt und somit beim nächsten Einsatz dieser Trägereinheit
bereits die Feinjustierung gegeben ist. Es wird somit durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen auch dann
ein außerordentlich hoher Maschinennutzungsgrad erzielt, wenn das Gesamtsystem häufiger umgerüstet
werden muß. Da die Vorbereitungs- und insbesondere Justierarbeiten extern, d. h. bei sich in Betrieb
befindendem Fertigungssystem durchgeführt werden können, läßt sich auch das für diese Arbeiten benötigte
Personal optimal einsetzen.
Durch Einsatz geeignet ausgebildeter Adapter ist es möglich, vorhandene Mehrspindelbohrköpfe unterschiedlicher
Hersteller und auch Werkzeuge und Werkzeugkassetten, die beispielsweise bereits in Transferstraßen
eingesetzt waren, in den Revolv^rkopfaufnahmen zu fixieren und zu justieren, so daß beispielsweise
auch Werkstücke mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten flexiblen Fertigungssystem hergestellt
werden können, deren Fertigung vorher nur in einer Transferstraße möglich war. Die Transferstraße kann in
einem solchen Fall dann demontiert und der gewonnene Raum einer anderen Verwendung zugeführt werden.
Der Revolverkopf ist bevorzugt über ein Drehlager einerseits mit einer zentralen Hub- und Spanneinrichtung
und andererseits mit einem Takt-Schwenkantrieb verbunden, wobei die Hub- und Spanneinrichtung
zweckmäßigerweise mit dem Innenring des Drehlagers fest verbunden ist und der Takt-Schwenkantrieb mit
dem eine Verzahnung aufweisenden Außenring des Drehlagers in Eingriff steht.
Durch die bei diesem Aufbau den einzelnen Einrichtungen und Einheiten zugeordneten Mehrfachfunktionen
wird nicht nur der Aufbau vereinfacht, sondern auch die Betriebssicherheit erhöht.
Die Hub- und Spannvorrichtung ist gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung über einen selbsthemmend
ausgebildeten, am unteren Ende der vertikalen Schaltachse angeordneten Gewindetrieb betätigbar,
wodurch einerseits eine hohe Genauigkeit der Bewegungssteuerung der vertikalen Schaltachse und andererseits
ein einfacher und funktionssicherer Aufbau gewährleistet werden kann.
Eine weitere vorteilhafte Besonderheit der Erfindung besteht darin, daß am revolverkopfseitigen Ende des
Zentralträgers eine umlaufende ölzufuhr- und Verteilereinheit
vorgesehen sein kann. Dies ist auch eine Folge davon, daß die zentrale Antriebseinheit unterhalb
des Revolverkopfes angeordnet und über ein Getriebe mit einer eine Einrückeinrichtung aufweisenden Kupplungseinheit
verbinden ist.
Die aus einem außenliegenden Elektromotor konstanter Drehzahl bestehende zentrale Antriebseinheit
kann eine relativ niedrige Drehzahl, z. B. eine Drehzahl im Bereich von 700 Umdrehungen pro Minute besitzen,
da die für das jeweilige Werkzeug benötigte Drehzahl über ein in der zugehörigen Kassette vorgesehenes
Getriebe erhalten werden kann. Die sich im Betrieb einstellende Motorerwärmung kann sich aufgrund der
Anordnung des Motors nicht ungünstig auf die Einstell- bzw. Justiergenauigkeit auswirken.
Die die Verbindung des Maschinenantriebs mit der Kassettenantriebswelle gewährleistende Einrückeinheit
ist gemäß einer Ausfrährungsfonn der Erfindung über
eine Zylinder-Kolben-Anordnung axial zwischen einer Kupplungs- und einer Entkupplungslage umsteuerbar
und bevorzugt klauenartig ausgebildet, wobei die einzelnen Klauenelemente an ihren freien Enden
schneidenartig geformt sind und die Gegeneiemente am Kassettenanschluß aus Paßrollen bestehen, d. h. aus
Rollen, die zwischen die einzelnen Klauenelemente passen und zusammen mit den schneidenartig geformten
Klauenenden gewährleisten, daß beim Kupplungsvorgang zwangsläufig und unabhängig von der Relativlage
der beiden miteinander zu kuppelnden Elemente eine einwandfreie Verbindung erhalten wird.
Ein Ausfuhrungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher
erläutert; in der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine schematische Draufsicht einer gemäß der
Erfindung ausgebildeten Bearbeitungsmaschine mil Werkstück-Zuführbahn.
F i g. 2 eine Seitenansicht der Anordnung nach F i g. 1, und
Fig.3 eine schematische Schnittdarstellung der Bearbeitungsmaschine nach Fig. 1.
Gemäß Fig. I werden einer mit dem allgemeinen Bezugszeichen 1 gekennzeichneten Bearbeitungsmaschine
über eine Führungsbahn 2 zur Aufnahme des jeweiligen Werkstücks dienende Paletten 3 zugeführt.
Der Maschine 1 ist ferner eine übliche, mit dem allgemeinen Bezugszeichen 4 gekennzeichnete Spänetransporteinrichtung
mit Kühlmittelbehälter zugeordnet
Ein auf der Palette 3 befestigtes Werkstück kann in Richtung des Pfeiles Z bewegt und entsprechend dem
Pfeil ZR geschwenkt werden.
Die Bearbeitungsmaschine 1 ist mit einem auswechselbaren Revolverkopf 5 versehen, der über seinen
Umfang verteilt mehrere Aufnahmen 6 für Werkzeugkassetten besitzt.
In der der Zuführbahn 2 entsprechenden Position einer Kussette wird der Kassettenantrieb mit dem
Zentialantrieb 7 der Bearbeitungsmaschine gekoppelt. Dies wird im einzelnen noch erläutert.
Der Revolverkopf 5 kann in der Bearbeitungsmaschine die durch den Pfeil XR gekennzeichnete Drehbewegung
und die für Fräsvorgänge erforderliche geradlinige Bewegung entsprechend dem Pfeil X ausführen.
F i g. 2 zeigt, daß zum Zwecke der Ermöglichung der Bewegung in Richtung des Pfeiles X die Bearbeitungsmaschine
auf Querschienen 12 geführt ist.
Ein Drehtisch 10 ermöglicht es, die Palette 3 entsprechend dem Pfeil ZR zu schwenken, und ein
Längsschlitten 11 gewährleistet die Bewegung der Palette 3 in Richtung des Pfeiles Z
Der mit den Kassettenführungen 6 versehene RevolverkopfS besitzt eine ringglockenfönr.ige Gestalt
und ist mit Tragösen 9 versehen, mittels df der Revolverkopf auf die Bearbeitungsmaschine gesetzt
und auch wieder von dieser abgehoben werden kann. Zwecks Gewährleistung einer Vorzentriening beim
Einbau und Ausbau des Revolverkopfs 5 ist eine Führungshaube 8 vorgesehen.
Anhand der F i g. 3 soll nunmehr der Aufbau der mit einem auswechselbaren Revolverkopf 5 ausgerüsteten
Bearbeitungsmaschine erläutert werden.
Der ringglockenförmige Revolverkopf 5 wird vor
dem Aufsetzen auf die Maschine bereits mit den Werkzeugen bzw. Kassetten bestückt und zwar unter
gleichzeitiger Justierung dieser Kassetten. Diese Justierung kann beispielsweise unter Zuhilfenahme einer
Steinplatte oder spezieller Justiereinrichtungen (Voreinstellgeräte)
erfolgen.
Der bestückte Revolverkopf 5 wird mittels einer geeigneten Hebevorrichtung über der eine Vorzentrie-
rung bewirkenden Führungshaube 8 abgesenkt, wobei er an einem oberen Auflagerring 13 zur Anlage kommt.
Dieser Ring J3 ist über ein tragendes Kugellager !8,19
mit einem axirl verstellbaren Zentralträger 20 verbunden, der während des Aufsetzens des Revolverkopfes
sich vorzugsweise in seiner angehobenen Stellung befindet.
I" seinem unteren, schürzenartig ausgebildeten Teil
ist de· Revolverkopf mit einem plan-verzahnten Ring 14 versehen, der mit einem auf einem maschinenseitig
vorgesehenen Auflagerring 16 befest:gten, ebenfalls plan-verzahnten Ring 15 während des Absenkens des
Revolverkopfes durch Einfahren des Zentralträgers 20 in zentrierenden Eingriff kommt.
Bei der Verzahnung der Indexringe 14,15 handelt es sich bevorzugt um eine Hirth-Verzahnung, die einerseits
eine exakte Zentrierung und andererseits eine entsprechend exakte Indexierung gewährleistet.
In der Detaildarstellung A sind die Verzahnungen Her Ringe 14 und 15 im einzelnen zu sehen.
Der Zentralträger 20 ist Bestandteil einer Hub- und Spannvorrichtung, wobei die Hebe- und Senkbewegung
über einen Gewindetrieb 22 erreicht wird, der am unteren Ende des Zentralträgers 20 vorgesehen ist, und
aus einem am Zentralträger vorgesehenen Gewindeteil 23, einem drehbar gelagerten Mutterteil 24 und einem
mit diesem Mutterteil über eine Verzahnung zusammenwirkenden Antriebsteil 25 besteht. Mittels dieses
Kompaktantriebs 22 kann der Revolverkopf 5 soweit angehoben werden, daß die Verzahnung der Indexringe
14, "5 außer Eingriff sind und damit der Revolverkopf in der erforderlichen Weise geschwenkt, und zwar in exakt
vorgebbarer Weise geschwenkt werden kann. Dieses Schwenken erfolgt über einen Antrieb 21, der mit dem
eine Verzahnung aufweisenden Außenring 18 des Traglagers zusammenwirkt.
Der Revolverkopf 5 wird nach erfolgter Zentrierung mittels eines Schnell Verschlusses 17, der in der Art eines
Bajonettverschlusses ausgebildet ist, in seiner Lage eindeutig fixiert.
Am revolverkopfseitigen Ende des Zentralträgers 20 ist der zur Verfügung stehende freie Raum zur
Aufnahme eines umlaufenden Ölverteilers 26 ausgenutzt, der am Anschluß 27 vorzugsweise über eine
Schnellkupplung mit einer flexiblen Zulaufleitung verbunden werden kann. Eine vom ölverteiler 27
wegführende Leitung ist bei 28 angedeutet.
Die Antriebseinheit 7 der Bearbeitungsmaschine befindet sich unieriialb des Revoiverkopfes und ist über
ein allgemein mit dem Bezugszeichen 29 gekennzeichneten Getriebe mit einer Einrückeinheit 30 verbunden,
die über eine Zylinder-Kolben-Anordnung 31 zwischen einer entkuppelten Position und einer Kupplungsposition
umsteuerbar ist. In der Kupplungsposition befindet sich die Einrückeinheit 30 in kraftschlüssigem Eingriff
ίο mit der Antriebswelle 33 einer in der Halterung 6
angeordneten und justierten Kassette, wobei vorteilhaft ist, daß die für die Arbeitswerkzeuge der jeweiligen
Kassette benötigten Drehzahlen durch ein in der Kassette vorgesehenes Getriebe erzeugt werden. Die
Drehzahl des Zentralantriebs 7 ist relativ niedrig, z. B. etwa 700 Umdrehungen pro Minute, wodurch sich in der
Bearbeitungsmaschine ein günstiger Wärmegang ergibt. Wenn in der Kassette aufgrund der dort benötigten
höheren Drehzahl eine größere Wärmeentwicklung/ Wärmegang entsteht, so ist dies nicht störend, da sich
die Kassette nur während eines relativ kurzen Zeitraums im Einsatz befindet und nach erfolgtem
Weiterschalten des Revolverkopfes wieder abkühlen kann.
Die Einrückeinrichtung 30 ist klauenartig ausgebildet, wobei die einzelnen Klauenelemente 32 an ihren freien
Enden schneidenartig geformt sind. Die kassettenseitig vorgesehenen Gegenelemente bestehen aus zwischen
die Klauenelemente 33 eingreifenden, drehbar gelagerten Rollen, insbesondere Kugellagern, wodurch sichergestellt
ist, daß unabhängig von der jeweiligen Relativlage der beiden miteinander zu verbindenden
Teile beim Vorschub der Einrückeinrichtung 30 eine zwangsläufige und exakte Kupplung erhalten wird.
Es ist ersichtlich, daß der Vorgang des Auswechselns des mit justierten Kassetten bestückten Revolverkopfes
5 ohne aufwendige Demontagearbeiten erfolgen kann, da zum Zwecke des Auswechselns lediglich eine ggf.
vorhandene Zuleitung zum ölverteiler über eine Schnellkupplung gelöst und dann nach öffnen der.
Schnell Verschlusses 17 bereits der Revolverkopf abgehoben und durch einen neuen, wiederum bereits mit
justierten, jedoch zur Bearbeitung eines anderen Werkstücks bestimmten kassettenbestückten Revolverkopf
ersetzt werden kann.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Flexibles Fertigungssystem mit einer zentralen, eine vertikale Schaltachse und eine horizontale
Werkzeug-Antriebsachse aufweisenden Revolverkopf-Barbeitungseinheit
mit auswechselbaren Werkzeugen und wenigstens einer geradlinig und/
oder schwenkbar geführten Werkstückaufnahme, dadurch gekennzeichnet, daß die Bearbeitungseinheit
aus einer zumindest im wesentlichen zylindrisch ausgebildeten, die vertikale Schaltachse
(20) und die horizontale Antriebsachse aufweisenden Grundeinheit und einem ringhaubenförmig und
auswechselbar ausgebildeten Revolverkopf (5) besteht, wobei der ringhaubenförmige Revolverkopf
an seinem unteren Haubenrand und die Grundeinheit entsprechend planverzahnte Ring (14,15) zum
Indexieren aufweisen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
«daß der Revolverkopf (5) zur Aufnahme und Festjüstierursg von auswechselbaren Werkzeugkassetten
ausgebildet ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeugkassetten über Adapter
in den Revolverkopfaufnahmen (6) befestigt sind.
4. Vorrichtung nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Revolverkopf (5) über ein
Drehlager (18, 19) einerseits mit einer zentralen Hub- und Spanneinrichtung (22) und andererseits
mit einem Takt-Schwenkantrieb (21) verbunden ist
5. Vorrichrnng nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet
daß die Hub- und Spanneinrichtung (22) mit dem Innenring (19) des Drehlagers fest
verbunden ist und der 1 akt-Sdmenkantrieb (21) mit
dem ejne Verzahnung aufweisenden Außenring (18) des Drehlagers in Eingriff steht
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet daß die Hub- und Spanneinrichtung über
einen selbsthemmend ausgebildeten, am unteren Ende der vertikalen Schaltachse (20) angeordneten
Gewindetrieb (23,24,25) betätigbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am revolverkopfseitigen
Ende der vertikalen Schaltachse (20) eine umlaufende ölzufuhr- und Verteilereinheit (26)
vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Revolverkopf
(5) mit der Grundeinheit über einen Schnellverschluß (17) verbindbar ist.
9. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit (7) für den Kassettenbzw. Werkzeugantrieb unterhalb des Revolverkopfes
(5) angeordnet und über ein Getriebe (29) mit einer eine Einrückeinrichtung (30) aufweisende
Kupplungseinheit verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinheit (7) aus einem
mit konstanter Drehzahl angetriebenen Elektromotor besteht und die Werkzeugdrehzahl über ein in
der jeweiligen Kassette vorgesehenes Getriebe festgelegt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrückeinrichtung (30) über eine Zylinder-Kolben-Anordnung (31) axial zwischen
einer Kupplungs- und einer Entkupplungslage umsteuerbar und klauenartig ausgebildet ist, wobei
die einzelnen Klauenelemente (32) an ihren freien Enden schneidenartig geformt sind und die Gegenelemente
am Kassettenanschluß (33) aus Paßrollen (34) bestehen.
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1980
- 1980-04-23 SU SU802911250A patent/SU1238723A3/ru active
- 1980-05-23 JP JP6882180A patent/JPS6023936B2/ja not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3410276A1 (de) * | 1984-03-17 | 1984-10-31 | H. Wohlenberg KG - GmbH & Co, 3000 Hannover | Drehmaschine |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
SU1238723A3 (ru) | 1986-06-15 |
DE2934395A1 (de) | 1981-03-12 |
JPS5633209A (en) | 1981-04-03 |
JPS6023936B2 (ja) | 1985-06-10 |
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