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Drillmaschine mit Scheibenscharen
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Die Erfindung betrifft eine Drillmaschine mit Scheibenscharen, die
an in aufrechter Ebene bewegbar angeordneten Halterungen drehbar gelagert und deren
einzelne Scharsdheiben zur Fahrtrichtung in einem spitzen Winkel angestellt sind,
wobei sich an den Halterungen Kufen befinden, die sich dicht an der schräg zur Fahrtrichtung
verlaufenden Außenseite der einzelnen Scharscheiben erstrecken und deren Gleitfläche
sich oberhalb der für die Scharscheiben im Boden vorgesehenen Eindringtiefe befindet
nach Patent ....(-anmeldung P 28 14 883.6).
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Diese Drillmaschine hat sich vor allem für die Anwendung des Direktsaatverfahrens;
d.h. für die Einbringung des Saatgutes in einen nicht durch den Einsatz von Bodenbearbeitungsgeräten
zur Einsaat vorbereiteten Boden sehr bewährt. Kommt es hierbei doch darauf an, daß
die von den Scharscheiben angehobene und mit Wurzeln durchsetzte Erde nicht gewendet,
sondern ungewendet hinter den Scharscheiben wieder in die Saatfurchen bewegt wird
und daß die von den Scharscheiben in den Boden gedrückten und von der vorherigen
Ernte zurückgebliebenen zähen Halmteile sich vor der Saatgutabgabe wieder von der
Sohle der Saatfurchen abheben, eo daß die
Samenkörner durch sie
hindurch und vor dem Schließen der Furchen auf die Erde der Furchensohlen fallen
können.
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Lediglich in den Fällen, in denen die zu bestellenden Felder bereits
starken Pflanzenwuchs aufweisen oder in denen Pflanzenreste der vorhergehenden Ernte
in großem Umfange auf der Bodenoberfläche zurückgeblieben sind, treten Verstopfungen
zwischen den Scharscheiben und den Kufen auf, die dann zwangsläufig zu Unterbrechungen
der Säarbeit führen.
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Ein weiterer Nachteil dieser Drillmaschine besteht darin, daß sich
bei ihrem Einsatz auf konventionell mit verschiedenen Bodenbearbeitungsgeräten zur
Einsaat vorbereiteten Feldern die lockere Erde, vor allem, wenn sie feucht und bindig
ist, an den Gleitflächen der Kufen ansetzt, so daß die Kufen im Boden zu wühlen
anfangen und häufig in zeitraubender Arbeit wieder von den anhaftenden Bodenteilen
befreit werden müssen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Arbeitsweise der
bekannten Drillmaschine sowohl für die Anwendung des Direktsaatverfahrens als auch
im konventionellen Einsatz zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jede Kufe einen
schräg nach vorn - oben abgebogenen sowie die Scharscheiben in Fahrtrichtung überragenden
Teil aufweist und daß dieser Teil einseitig sowie lösbar an den Halterungen der
Scharscheiben angeordnet ist.
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Infolge dieser Maßnahmen können auch größere Mengen von auf der
Bodenoberfläche
vorhandenen Pflanzenteilen störungsfrei unter die Gleitflächen der Kufen gelangen
und zusammen mit dem von den Scharscheiben angehobenen durchwachsenen Boden ohne
dessen Wenden hinter den Scharscheiben in die Saatfurchen gedrückt werden. Hierbei
wird zusätzlich die Wirkung auf die von den Scharscheiben in den Boden gedrückten
unzerteilbaren Halmen dahingehend verbessert, daß diese Halme durch die Erfassung
durch die Scharscheiben einerseits und die Kufen andererseits eine gewisse Spannung
erhalten, durch die sie sich vor Ablage des Saatgutes wieder von der Sohle der Saatfurchen
abheben, so daß die Samenkörner durch sie hindurch auf die Erde der Furchensohlen
fallen und den für ihren Aufgang erforderlichen Bodenschluß erhalten.
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Für den Einsatz der Drillmaschine auf konventionell vorbereiteten
Feldern hingegen lassen sich die Kufen in einfacher Weise von den Halterungen entfernen,
so daß sie die störungsfreie Einbringung der Samenkörner in die Saatfurchen nicht
behindern können.
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In einer vorteilhaften Ausführung sieht die Erfindung weiterhin vor,
daß das freie Ende des vorderen Teiles jeder Kufe schwenkbar an der Halterung einer
Scharscheibe gelagert und mit einem über die Halterung abgewinkelten Arretierstück
ausgestattet ist und daß sich an jeder Halterung ein über das Arretierstück bewegbarer
Riegel befindet. Hierdurch sind die einzelnen Kufen für die Anwendung des Direktsaatverfahrens
durch das Riegelstück gegen ein Schwenken nach oben zu sichern, während für den
konventionellen Einsatz der Drillmaschine der Riegel von dem Arretierstück hinwegbewegt
wird, so daß die Kufen frei nach oben schwenken können und
ihre
Demontage nicht mehr erforderlich ist. Beim Anheben der Scheibenschare für die Transportfahrt
der Drillmaschine liegen dann die Arretierstücke an den Halterungen an, so daß die
Kufen nicht nach unten schwenken können und damit zusammen mit den Scheibenscharen
eine ausreichende Bodenfreiheit erhalten.
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In einer anderen Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, daß das
freie Ende des vorderen Teiles jeder Kufe schwenkbar an der Halterung einer Scharscheibe
gelagert und mit einem mit einem verstellbaren Anschlag zusammenwirkenden Hebelarm
ausgestattet ist. Mit Hilfe dieser Anschläge können die Kufen sowohl in eine der
Eindringtiefe der Scheibenschare einerseits und der Masse der auf der Bodenoberfläche
vorhandenen Pflanzenteile andererseits angepaßte Lage als auch in eine für den konventionellen
Einsatz der Drillmaschine vorgesehene Außerbetriebsstellung bewegt und hierin festgehalten
werden. Ist hierbei je ein auf die Kufen in Richtung auf den Boden wirksames federndes
Element vorgesehen, so ergibt sich eine automatische Anpassung der Kufen an unterschiedliche
Dichten der auf der Bodenoberfläche befindlichen Pflanzenteile, wobei auf diese
Pflanzenteile ein zumindest annähernd konstanter Druck in Richtung auf den Boden
ausgeübt wird.
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Auch können die Kufen evtl. die Bodenoberfläche überragenden Steinen
ausweichen, ohne daß hierdurch die Eindringtiefe der Scheibenschare in den Boden
verändert wird.
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Der gleiche Effekt wird dadurch erzielt, daß die Kufen aus federndem
Material hergestellt sind. Eine noch elastischere Anpassung der Kufen an die jeweils
vorliegenden Boden- und Pflanzenverhältnisse ergibt sich dadurch, daß der vordere
Teil jeder Kufe eine
dessen Befestigungsstelle an der Halterung
umgebende Windung aufweist. Ist hierbei für jede Kufe ein von außen auf die Windung
wirksames verstellbares Anlageelement vorgesehen, so können die Kufen zusätzlich
in einfacher Weise einerseits dem Aufkommen von Pflanzenteilen angepaßt andererseits
in Außerbetriebsstellung bewegt werden.
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Eine besonders einfache Möglichkeit zuttewegung und zur Halterung
der Kufen in Außerbetriebsstellung ergibt sich dadurch, daß für jede Kufe ein Ausrückelement
zur Halterung der Kufe in vom Boden weit abgehobener Stellung vorgesehen ist.
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Schließlich sieht die Erfindung vor, daß die Kufen auf der den Scharscheiben
zugewandten Seite eine den äußeren Umfang der Scharscheiben in .Fahrtrichtung gesehen
beiderseits überragende Aussparung aufweisen. Durch diese Maßnahme wird auch bei
extrem starkem Vorkommen von auf der Bodenoberfläche vorhandenen zähen Halmteilen
verhindert, daß sich diese Halmteile an den Halterungen der Scharscheiben ansetzen
und die Funktion dieser Scheiben sowie der Kufen beeinträchtigen können.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine erfindungsgemäße Drillmaschine ausschnittsweise
im Längsschnitt, Fig. 2 die Halterung eines Scheibenschares der gleichen Drillmaschine
im Schnitt II -II,
Fig. 3 die gleiche Halterung mit einer anderen
Ausführung einer Kufe in Seitenansicht und Fig. 4 die gleiche Halterung mit einer
anderen Art der Anordnung einer Kufe ebenfalls in der Seitenansicht.
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Die Drillmaschine ist mit einem Rahmen 1 ausgestattet, an dem eine
Anzahl von parallelogrammartig ausgebildeten Halterungen 2 in aufrechter Ebene bewegbar
angeordnet sind. Hierbei weist jede Halterung eine obere Schwinge 3 und eine untere
Schwinge 4 auf, die parallel zueinander verlaufen und deren vordere Enden mit Hilfe
der Wellen 5 mit dem Rahmen 1 und deren hintere Enden durch die Bolzen 6 schwenkbar
mit dem aufrechten Träger 7 verbunden sind. Unten am Träger 7 befindet sich das
Halterungsstück 8, an dem das Scheibenschar 9 angeordnet ist. Dieses Scheibenschar
weist eine Scharscheibe 10 auf, die frei drehbar an dem nach vorn ragenden Teil
des Halterungsstückes 8 gelagert ist und zu der durch den Pfeil 11 gekennzeichneten
Fahrtrichtung einen spitzen Winkel OC bildet. Ferner ist jedes Scheibenschar 9 mit
einem Auslaufmundstück 12 ausgestattet, in denen je ein der an dem Dosiermechanismus
13 des Vorratsbehälters 14 angeschlossenen Saatleitungsrohre 15 mündet.
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Am hinteren Ende jedes Halterungsstückes 8 ist eine in Fahrtrichtung
11 mit dem Scheibenschar 9 fluchtende Druckrolle 16 drehbar gelagert. Die Eindringtiefe
T der Scharscheiben 10 wird durch die Einstellspindel 17 bestimmt, die an einem
Hebelmechanismus 18 angeschlossen ist und bei deren Verdrehung die oberen Schwingen
3 über den Hebelmechanismus18 in Fahrtrichtung 11 verschoben werden können.
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Dicht an der zur Fahrtrichtung 11 schräg verlaufenden Außenseite 19
jeder Scharscheibe 10 ist eine Kufe 20 vorgesehen, deren Gleitfläche 21 sich oberhalb
der Eindringtiefe T der Scharscheibe 10 befindet. Diese Kufe weist einen schräg
nach vorn - oben abgebogenen Teil 22 auf, dessen vorderes Ende einseitig an einem
am Halterungsstück 8 befindlichen Bolzen 23 schwenkbar gelagert und mit Hilfe des
Federsplintes 24 gegen axiale Verschiebung gesichtert ist. Für die Abnahme der Kufe
20 braucht dann nur der Federsplint 24 aus dem Bolzen 23 herausgezogen zu werden.
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Ferner ist am Lager 25 der Kufe 20 das Arretierstück 26 angeschweißt,
das mit seiner oberen abgewinkelten Seite 27 über das Halterungsstück 8 greift.
Hierdurch wird verhindert, daß die Kufen 20 beim Anheben der Scheibenschare 9 sowie
der Rollen 16 in Dransportstellung nach unten schwenken können. Hinter dem Arretierstück
26 ist am Halterungsstück 8 detRiegel 28 schwenkbar angeordnet. In der mit durchgezogenen
Linien in den Fig. 1 und 2 wiedergegebenen Stellung befindet sich der Riegel 28
mit seinem abgewinkelten Teil 29 über dem Arretierstück 26 und verhindert, daß die
Kufe 20 nach oben schwenken kann. Diese Stellung der Kufe 20 ist für den Einsatz
der Drillmaschine unter Anwendung des Direktsaatverfahrens vorgesehen.
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Wird demgegenüber der Riegel 28 in die mit durchbrochenen Linien wiedergegebene
Stellung 28' geschwenkt, eo kann die Kufe 20 für den Einsatz der Drillmaschine auf
konventionell vorbereiteten Feldern frei nach oben schwenken. Für diesen Einsatz
können die Kufen 20 in der vorstehend beschriebenen einfachen Weise auch von den
Halterungsstücken 8 abgenommen werden.
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Während des Einsatzes der Drillmaschine im Direktsaatverfahren fallen
nun die aus dem Vorratsbehälter 14 über den Dosiermechanismus 13 den Saatleitungsrohren
15 zugeführten Samenkörner 30 in die von den Scharscheiben 10 erzeugten Saatfurchen
31. Die hierbei von den Scharscheiben 10 angehobene Erde 32 gelangt mit den auf
der Bodenoberfläche 33 befindlichen Pflanzenteilen 34 unter die Gleitflächen 21
der Kufen 20 und wird ohne Wenden hinter den Scharscheiben 10 wieder in die Saatfurchen
31 eingeführt. Durch die Erfassung der Pflanzenteile 34 durch die Kufen 20 und die
Scharscheiben 10 werden diese Teile gleichzeitig unter Spannung auseinandergezogen,
so daß die Samenkörner 30 durch sie hindurch auf die Sohle 35 der Saatfurchen 31
fallen und mit Erde bedeckt werden können. Um ein Verstopfen des engen Zwischenraumes
Z zwischen den Außenseiten 19 der Scharscheiben 10 und den Kufen 20 zu vermeiden,
sind die Kufen mit je einer Aussparung 36 versehen, welche den äußeren Umfang 37
der Scharscheiben 10 in Fahrtrichtung 11 gesehen beiders)bits überragt.
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Hinter den Scheibenscharen 9 wird die in den Saatfurchen 31 von den
Kufen 20 zurückgeleitete Erde durch die Druckrollen 16 angedrückt, so daß die Samenkörner
30 einen für ihrevXufgang ausreichenden Bodenschluß erhalten.
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Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführung ist die in gleicher Lage
am Halterungsstück 8 angeordnete Kufe 38 aus federndem Material hergestellt. Außerdem
weist der nach vorn - oben abgebogene Teil 39 eine Windung 40 auf, welche die Befestigungsstelle
41 der Kufe 38 am Halterungsstück 8 umgibt. Vor der Windung 40 ist am Halterungsstück
8 das Anlageelement 42 in Form einer Ringschraube verstellbar angeordnet. Hierbei
wird die Kufe 38 je nach dem Einschrauben
der Ringschraube mehr
oder weniger vom Boden abgehoben.
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Um die Kufen 38 für den Einsatz der Drillmaschine auf konventionell
zur Einsaat vorbereiteten Feldern rasch und einfach in eine Außerbetriebsstellung
schalten zu können, ist an jedem aufrechten Träger 7 ein Ausrückelement in Form
einer mit einem Haken 43 versehenen Kette 44 angeordnet, während sich an den Kufen
38 je eine Öse 45 befindet.
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Die Fig. 4 zeigt eine andere Art der Anordnung der in den Fig. 1 und
2 dargestellten Kufe 20. Bei dieser Anordnung ist am Lager 25 des nach vorn - oben
abgebogenen Teiles 22 der nach oben ragende Hebelarm 46 angeschweißt, der über das
als Zugfeder ausgebildete federnde Element 47 mit dem aufrechten Träger 7 verbunden
ist. Damit übt dieses federnde Element auf die Kufe 20 eine Kraft in Richtung auf
die Bodenoberfläche 33 bzw. die von der Scharscheibe 10 angehobene Erde 32 aus.
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Um nun jede Kufe 20 der Masse dieser Erde 32 bzw. der auf der Bodenoberfläche
33 befindlichen Pflanzenteile 34 anpassen zu können, ist an jedem Halterungsstück
8 der verstellbare Anschlag 48 in Form einer Ringschraube angeordnet. Außerdem können
durch Einschrauben dieser Anschläge 48 in ihre Führungsstücke 49 die Kufen 20 für
den Einsatz der Drillmaschine auf konventionell zur Einsaat vorbereiteten Feldern
soweit angehoben werden1 daß sie mit der von den Scharscheiben 10 angehobenen Erde
32 nicht mehr in Berührung kommen.
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Zur Beschleunigung dieser Umstellung der Kufen 20 in eine Außerbetriebsstel1ung
können an den aufrechten Trägern 7 der Halterungen 2 auch wie beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3 Ausrückelemente 44 vorgesehen sein.
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