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"Front- oder Hecklader"
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461 Die Erfindung betrifft einen Front- oder Hecklader mit einer Schwinge
und einem an dessen Werkzeuganlenkpunkten kippbar bzw. schwenkbar angelenkten Arbeitswerkzeug,
das über ein Lenkersystem beim Auf- bzw. Abwärtsbewegen der Schwinge etwa parallelgrführt
ist, wobei ein erster, vorzugsweise längenveränderbarer Lenker einenends über einen
Zwischenlenker bzw.
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unmittelbar mit dem Arbeitswerkzeug gekoppelt ist und anderenends
an einem Umlenkteil angreift, das in einem an der Schwinge vorgesehenen Schwenklager
schwenkbar gelagert ist und an einem weiteren Anlenkpunkt desselben ein zweiter
als Koppelstange wirkender Lenker angreift, der anderenends am Schlepper bzw. am
Anbauteil der Frontladerschwinge angelenkt ist, wobei die Anlenkpunkte (Lagerstellen)
der Lenker an dem Umlenkteil unterschiedlichen Abstand von dem Schwenklager des
Umlenkteils aufweisen.
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Lader mit solchen Lenkersystemen zum Führen des Arbeitswerkzeuges
beim Aufwärts- bzw. Abwärtsbewegen der Schwinge sind
in der Praxis
mehrfach bekannt. Das Arbeitswerkzeug wird dabei,ausgehend von einer bestimmten
Grundstellung,beim Schwenken der Schwinge etwa parallelgeführt. Die Parallelführung
des Arbeitswerkzeuges ist Jedoch nur für diese bestimmte Grundstellung, beispielsweise
mit etwa parallel zum Boden liegendem Schaufelboden, gegeben. Sowie eine Veränderung
der Werkzeug?Schaufelstellung durch Längenveränderung des am Arbeitswerkzeug bzw.
an dem Zwischenlenker angreifenden Lenkers stattfindet, erfolgt ein Verschwenken
nur des einen FUhrungslenkers des "ParallelfUhrungsgestänges", wodurch keine Parallellenker
mehr vorliegen und dann die gewünschte annähernde Parallelführung nicht mehr gegeben
ist. Die vorgenannte Verschwenkung des Arbeitswerkzeuges liegt dann vor, wenn beispielsweise
bei einem Arbeitsgang mit parallel zum Boden liegendem Arbeitswerkzeug-Boden angehoben
und dabei parallelgeführt werden soll und wenn bei einem anderen Arbeitsgang mit
angekipptem Arbeitswerkzeug angehoben und parallelgeführt werden soll. Bei dieser
Verschwenkung tritt dann bei den bekannten Vorrichtungen der Nachteil ein, daß bei
einem der beiden Arbeitsgänge eine Parallelführung des Arbeitswerkzeuges nicht mehr
gegeben ist.
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Ziel der Erfindung ist es, mit geringem konstruktiven Aufwand eine
einfache und kostengünstig aufgebaute Vorrichtung zu schaffen, die für mindestens
zwei unterschiedliche Arbeitswerkzeug-Stellungen eine Parallelführung des Arbeitswerkzeuges
von der unteren Arbeitsstellung bis in dessen obere Aushubstellung ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird dies erreicht durch ein mindestens drei im Winkel
zueinander liegende Lagerstellen/Anlenkpunkte aufweisendes Umlenkteil, das umsetzbar
vorzugsweise wendbar unter Beibehaltung der gleichen Lagerstelle auf dem Schwenklager
gelagert/angeordnet ist, wobei ein Vertauschen der den Lenkern zugeordneten, unterschiedliche
Abstände von dem Schwenklager aufweisenden Anlenkpunkte erfolgt.
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Durch dieses erfindungsgemäße Umsetzen/Wenden des Umlenkteiles auf
dem an der Schwinge vorgesehenen Schwenklager wird in einfacher Weise eine Anpassung
der durch das Umlenkteil gebildeten Lenker an die bei verschiedenen Arbeitswerkzeug-Stellungen
unterschiedlichen Lagen der Zwischenlenker erreicht, wodurch in der ersten Lage
des Umlenkteiles beim Anheben der Schwinge eine Parallelführung des Arbeitswerkzeugs
mit etwa parallel zum Boden liegendem Arbeitswerkzeugboden und nach dem Umsetzen
in der zweiten Lage eine Parallelführung mit angekipptem Arbeitswerkzeug möglich
ist.
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Die im Winkel zueinander liegenden Lagerstellen des Umlenkteiles können
dabei auf den Eckpunkten eines Dreiecks bzw.
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Vielecks liegen.
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Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, daß
das die Lagerstellen aufweisende Umlenkteil eine dreieckförmige Platte ist. Die
Platte kann dabei als Brennteil oder mit entsprechender Armierung auch als Stanzteil
ausgeführt sein. Ebenso ist es auch möglich das Umlenkteil als Gußteil auszuführen.
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Bevorzugt und vorteilhaft ist ein AusfUbrwgsbeispiel der Erfindung,
bei dem das Umlenkteil vier Lagerstellen (insbesondere Löcher/Bohrungen) aufweist.
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Bei diesem Umlenkteil mit vier Lagerstellen ist bei entsprechender
Benutzung der für die Jeweiligen Arbeitswerkzeug-Stellungen vorgesehenen Lagerstellen
für die beiden vorgesehenen Arbeitswerkzeug-Stellungen eine nahezu exakte Parallelfubrung
während des Aufwärts- bzw. Abwärtsbewegens der Schwinge möglich. Sollte fUr weitere
Zwischenstellungen des Arbeitswerkzeuges auch eine Parallelführung gewünscht werden,
so ist es auch möglich, das Umlenkteil mit mehr als vier Lagerstellen zu versehen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Lagerstellen/ Anlenkpunkte
an dem Umlenkteil verstellbar, vorzugsweise in
Kulissenführungen
verschiebbar und feststellbar angeordnet.
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Diese Vorrichtung gestattet eine Parallelführung des Arbeitswerkzeuges
ausgehend von den unterschiedlichsten Stellungen desselben.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind für die Lagerstellen
des/der Umlenkteils(e) durch Stecker/Klappstecker gesicherte Bolzen/Zapfen vorgesehen.
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Diese Art der Anlenkung der Umlenkteile gestattet ein schnelles und
problemloses Umsetzen der Umlenkteile und somit ein zeitsparendes UmrUsten/Umstellen
von der einen auf die andere Stellung des Arbeitswerkzeuges für dessen Parallelführung
beim Aufwärts- und Abwärtsbewegen der Schwinge.
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Eine konstruktiv einfache und zudem stabile Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird dadurch erreicht, daß Jedes Umlenkteil aus zwei etwa in einem der
Schwingenholmbreite entsprechenden Abstand voneinander angeordneten Platten besteht.
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung erstreckt sich nicht nur
auf die Merkmale der einzelnen Ansprüche, sondern auch auf deren Kombination.
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Die Erfindung ist an Ausführungsbeispielen in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigt: Fig. 1 schematisch in Seitenansicht eine Frontladerschwinge
mit erfindungsgemäßer Lenkeranordnung und in angekippter Stellung parallelgeführtem
Arbeitswerkzeug, Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 mit parallel zum Boden parallelgeftlhrtem
Arbeitswerkzeugboden, wobei ein Umsetzen/Wenden des lenkerverbindenden Umlenkteiles
erfolgt ist und die Fig. 3 u. 4 in etwas größerer Darstellung eine Teilansicht der
Frontladerschwinge mit den beiden möglichen Umsetz- bzw. Wendelagen des Umlenkteiles.
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Die Fig. 1 und 2 zeigen einen teilweise dargestellten Schlepper 1
mit einem an dessen Vorderseite angebauten Frontlader 2. Der Frontlader 2 besteht
dabei im wesentlichen aus den am Schlepper befestigten Anbauteilen 3, aus einer
Frontladerschwinge 4, aus Hubzylindern 5 sowie aus einem insbesondere abbaubaren
Arbeitswerkzeug 6. An stehenden Tragteilen 7 der Anbauteile 3 ist in Jeweils einem
Traglager 8 die Frontladerschwinge 4 beidseitig des Schleppers schwenkbar angebikt.
Das Anheben und auch Absenken der Frontladerschwinge 4 erfolgt mittels der Hubzylinder
5, die am Anbauteil 3 Jeweils an einem StUtzlager 9 und an der Frontladerschwinge
4 an einem Lager 10 angreifen. Das Arbeitswerkzeug 6 ist an den vorderen Anlenkpunkten
11 der Frontladerschwinge 4 schwenkbar gelagert.
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Das schwenkbar gelagerte Arbeitswerkzeug 6, dargestellt ist eine Ladeschaufel,
weist außer einem Lagerbolzen bzw.
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Lagerzapfen 12, mit dem es an den Anlenkpunkten 11 der Frontladerschwinge
4 angreift, einen weiteren, oberhalb des Gelenkbolzens 12 angeordneten Gelenkpunkt
13 auf. In diesem Gelenkpunkt 13 greift ein vorzugsweise längenveränderbar ausgeführter
Lenker 14 an, der mit seinem anderen Ende an einem an der Frontladerschwinge 4 in
einer Lagerstelle 15 schwenkbar gelagerten Umlenkteil 16 angreift.
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Das in der Lagerstelle 15 an der Frontladerschwinge 4 schwenkbar gelagerte
Umlenkteil 16 weist mindestens zwei Anlenkpunkte 17, 18, vorzugsweise noch einen
weiteren Anlenkpunkt 19 auf.
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An dem Umlenkteil 16 greift ein weiterer Lenker 20 an, der mit seinem
anderen Ende in einem höhergelegten Gelenkpunkt 21 des Anbauteiles 3 angreift. Zwischen
dem Arbeitswerkzeug 6 und dem Lenker 14 kann zur Erzielung einer besseren Kinematik
noch ein nicht mit dargestellter Zwischenlenker angeordnet sein.
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Die Fig. 1 und 4 zeigen ein Ausftlhrungsbeispiel, bei dem das Arbeitswerkzeug
6 in angekippter Stellung beim Aufwärts- bzw.
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Abwärtsbewegen der Frontladerschwinge 4 etwa parallelgeführt wird.
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Beim Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 2 und 3 erfolgt eine Parallelführung
des Arbeitswerkzeuges 6 mit etwa parallel zum Boden liegendem Arbeitswerkzeugboden.
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Die unterschiedlichen Stellungen des Arbeitswerkzeuges 6 und die in
diesen unterschiedlichen Stellungen erfolgende Parallelführung desselben wird in
erster Linie durch das erfindungsgemäße Umsetzen bzw. Wenden des in der Lagerstelle
15 schwenkbar an der Frontladerschwinge 4 gelagerten Umlenkteiles 16 errreicht.
Zur Korrektur der unterschiedlichen Stellungen des Arbeitswerkzeuges 6 kann eine
Längenveränderung
des Lenkers 14 beispielsweise durch einen doppeltwirkenden
Druckmittelzylinder 22 erfolgen. Der Druckmittelzylinder 22 dient außerdem auch
dem Verschwenken des Arbeitswerkzeuges 6 beim Beladen bzw. Entladen desselben.
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Das Umlenkteil 16 weist, wie dies insbesondere die Fig. 3 und 4 zeigen,
eine solche Zuordnung der einzelnen Lagerstellen zueinander auf, daß allein durch
dessen Wenden die eine oder andere Stellung des Arbeitswerkzeuges 6 erreicht wird.
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Gleichzeitig wird mit diesem Umsetzen/Wenden des Umlenkteiles 16 eine
solche Stellung der einzelnen Lagerstellen des Umlenkteiles 16 zueinander und damit
der wirksamen Hebelarme für die Lenker 14 und 20 erreicht, daß eine annähernde Parallelführung
für die jeweilige Stellung des Arbeitswerkzeuges 6 gegeben ist.
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Um eine weitgehend exakte Parailelführung des Arbeitswerkzeuges 6
in den Jeweiligen Arbeitsstellungen zu erreichen, kann das Umlenkteil 16 außer den
Anlenkpunkten 17 und 18 für die Lenker 14 und 20 noch einen weiteren Anlenkpunkt
19 aufweisen. Grundsätzlich können an dem Umlenkteil 16 noch weitere Anlenkpunkte
vorgesehen sein - möglich ist auch eine Ausführung bei der die Anlenkpunkte verschiebbar
und in unterschiedlichen Stellungen feststellbar an dem Umlenkteil 16 angeordnet
sind,