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Drillmashine mit Scheibenscharen
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Die Erfindung betrifft eine Drillmaschine mi.t Scheibenscharen, die
an in aufrechter Ebene bewegbar angeordneten Halterungen drehbar gelagert ud deren
einzelne Scharscheiben zur Fahrrtrichtung in einem spitzen Winkel angestellt sind.
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Durch die DE-OS 19 36 685 ist bereits eine derartige Drilmaschine
bekannt ei dieser Drillmashine bestehen die Scheiben schere aus je zwei einzeln
mit einm seitlichen Abstand zueinnander angeschkreten Schgarscheiben, hinter denen
drehbar gelagerte Druckrollen zum Schließen der von den einzelnen Scharschieben
erzeugten Saarfurchen vorgesehen sind.
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--i:t dieser Anordnung weist diese bekannte Drillmashcine den ach
teil auf, daß die Saatfurchen häufi.g nicht derarl: wieder geanschlossen werden,
daß alle in die Saatfurchen eingelagerten Samenkörner eine für ihr gleichmäßiges
Keimen ausreichende Bodenbedeckung erhalten. Dieses ist darauf zurückzuführen, daß
die vor
allem bei größerer Arbeitsgeschwindigkeit oder auch höherer
Bodenfeuchtigkeit mit der schräg zur Fahrtrichtung verlaufenden Außenseite der einzelnen
Scharscheiben in Berührung gelangende Bodenmasse so weit angehoben, gewendet und
von den Saatfurchen seitlich weggeworfen wird, daß sie von den Druckrollen zumindest
nicht vollständig erfaßt und in die offenen Saatfurchen zurückgedrückt werden kann.
Als Folge hiervon bleiben dann die in diese Furchen eingebrachten Samenkörner ohne
ausreichende Bedeckung, so daß sie insbesondere in den Ländern mit geringeren Niederschlagsmengen
wegen Austrocknung der Saatfurchen den für ihren Aufgang erforderlichen Bodenschluß
verlieren und größere Ernteverluste unvermeidbar sind.
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Speziell bei der Anwendung des sog. Direktsaatverfahrens, welches
bevorzugt in den I,ändern mit geringen Niederschlagsmengen angewandt wird, und für
das die bekannte Drillmaschine vorgesehen ist, ergibt sich darüber hinaus noch ein
weiterer Nachteil. Ist es doch bei diesem Verfahren zur Erreichung eines ungestörten
Aufganges des Saatgut:es üblich, die auf den nach der vorherigen Ernte unbearbeiteten
Feldern vorhandene Vegetation entweder kurz vor der Einsaat oder kurz vor dem Aufgehen
der Saat mit Hilfe von Herbiziden abzutöten. Diese chemischen Mittel dürfen jedoch
zur Vermeidung von Keimschäden nicht mit dem Saatgut in Berührung gelangen. Da nun
die von den Scharscheiben erfaßten Bodenmassen beim Anheben und ansch.Ließenden
Abfallen gewendet werden, gelangen beim Ausbringen der He:rbizide vor der Einsaat
die mit diesen chemischen Mitteln behafteten Pflanzenteile nach unten auf den Boden
bzw.
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direkt in die Saatfurchen und werden teilweise von den Druckrollen
auf
die abgelegten Samenkörner gedrückt. Auf diese Weise können sich größere Mengen
von Herbiziden in dem für das aufgehende Saatgut bestimmten Bodenbereich ausbreiten,
so daß die Keimlinge der Samenkörner zwangsläufig mit ihnen in Berührung kommen
und in ihrer Entwicklung zumindest stark beeinträc.htigt werden.
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Erfolgt jedoch die Ausbringung üer Herbizide nach der Einsaat und
kurz vor dem Aufgang d3r Saat, um auch die Umkrauptpflänzchen, die sich aus den
bei der Einsaat von den Schasscheiben abge schüttelten Unkrautsamen entwickelt haben,
mit abzutöten, so läßt es sich nicht vermeiden, daß die in den unzureichend geschlossenen
Saatfurchen unbedeckt liegenden Samenkörner direkt mit den Herbiziden in Berührung
können. Als Folge hiervon ergeben sich wiederum zu Ertragsminderungen führende Keimschäden.
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Schließlich ist hierbei noch von erheblichem Nachteil, daß unabhängig
von der Anwendung von Herbiziden, die von der vorherigen Ernte zurückgebliebenen
abgestorbenen Strohhalma und die evtl. abgetöteten und ebenfalls sehr zehen Teile
der nach der Ernte aufgewachsenen Pflanzen von den Scharscheiben in den Boden gedrückt
werden Auf diesen Pflanzenteilen erfolgt dann die Ablage der Samenkörner, so daß
eine große Anzahl von ihnen auch bei ausreichender Bodenbedeckung von vornherein
den für ihren Aufgang erforderlichen Bodenschluß nicht erhalten kann. Besonders
bei geringen Niederschlagsmengen während der Vegetationsperiode kann dieser bei
der bekannten Drillmaschine unvermeidbare Vorgang zu groben Ertragsminderungen führen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, unter allen sich bei
der Feldbestellung ergebenden Voraussetzungen und insbesondere bei Anwendung des
Direktsaatverfahrens ein ungewendetes Zurückfallen der mit den Scharscheiben angehobenen
Bodenmassen in die Saatfurchen nach Einbringung des Saatgutes und damit einen für
den Aufgang der Samenkörner ausreichenden Bodenschluß zu erreichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß lilit den Halterungen
verbundene Niederhaltevorrichtungen für die von den Scharscheiben angehobenen Bodenmassen
vorgesehen sind, din je eine Rolle aufweisen, deren als Führungsfläche wirksame
unters Teil ihres Umfanges sich oberhalb der für die Scharscheiben vor gesehenen
Eindringtiefe im Boden befindet und die sich dicht neben der schräg zur Fahrtrichtung
verlaufenden Außenseite cer einzelnen Scharsche.iben erstrecken.
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Infolge dieser Maßnahmen können die von den Scharscheiben erfaß Bodenmassen
nur so geringfügig nach oben mitgenommen wird sie ohne zu wenden hinter den Scharscheiben
wieder in die Saatfurchen zurückfallen und diese schließen. Als weitere besonders
günstige Wirkung ergibt sich hierbei, daß die auf der Bodenoberfläche befindlichen
Pflanzenteile beim Eindrücken in den flodpn durch die Scharscheiben zwischen den
angehobenen Bodenmassttl und den Führungsflächen der Rollen eingeklemmt werden,
so daß sie auf der Rückseite der Scharscheiben wieder ein Stück nach oben zlrruckfedern.
Hierbei entstehen zwischen den einzelnen Pflanzenteilen Lücken, durch welche die
Samenkörner auf die im wesentlichen nur
noch aus Erde bestehende
Furchensohle fallen können und damit sofort den gewünschten Bodenschluß erhalten.
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weiterhin wirkt sich hierbei vorteilhaft aus, daß die nunmehr iiber
den abgelegten Samenkörnern befindlichen Pflanzenteile die Austrocknung des Bodens
zumindest erschweren. Schließlich können sich durch die Ausstattung dcr Niederhaltevorrichtungen
mit frei drehbar gelagerten Rollen auch keine Pfl.anzen- und Bodenteile zwischen
diesen Rollen und den Scharscheiben festsetzen.
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hierbei ergibt sich eine besonders günstige Wirkung der Niederhaltevorrichtungen
dadurch, daß sich die Drehachsen der Rollen in Fahrtrichtung gesehen hinter den
Drehachsen der an den jeweils gleichen iialterungen vorgesehenen Scharscheiben befinden.
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Sind (3Xe e Pollen in der Höhe verstellbar an den fIalterungen angeso
können sei zusätzliche die Fuktion von Elementen zur Begrenzung der Eindringtiefe
der Scharscheiben in den Boden ausiiben. Um auch auf extrem steinigen Böden eine
eiiiwandfreie Funktion der Niederhaltvorrichtung zu erreichen, sind nach der Erfindung
zwischen den Rollen und den Halterungen federnde und in Richtung auf den Boden wirksame
Elemente vorgesehen.
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Ferner ist für den Vorgang des Zudeckens der abgelegten Samenkörner
auf besonders feuchten Böden von Vorteil, wenn die Anstellwinkel der Rollen und
der Scharscheiben zur Fahrtrichtung unterschiedlich sind. Dadurch daß hierbei die
Anstellwinkel den Rollen größer als die Anstellwinkel der Scharscheiben zur Fahrtrichtung
sind, wird unter diesen ungünstigen Voraussetzungen auch bei
starkem
Anteil von auf der Bodenoberfläche befindlichen Pflanzenteilen einerseits mit Sicherheit
ein Einklemmen dieser Teile zwischen den Scharcheiben und den Rollen vermieden,
andererseits die Klemmwirkung dieser Rollen auf die Pflanzenteile nicht unwesentlich
verbessert.
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Schließlich sieht die Erfindung vor, daß die Halterungen in einer
durch die DE-OS 26 05 017 an sich bekannten Weise in zwei Querreihen übereinander
li.egende zumindest annähernd parallel zueinander verlaufende Streben aufweisen
und mit ihnen hinter den Scharscheiben befindliche Druckrollen verbunden sind. Infolge
dieser Maßnahmen ergibt sich selbst bei unebenen Bodenoberflächen eine für die einwandfreie
Funktion der Niederhaltevorrichtungen und den gleichmäßigen Tiefgang der Scharscheiben
wünschenswerte konstante Lage der Rollen der Niederhaltevorrichtungen und der Druckrollen
zu den Scharscheiben.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen Fig. 1 die Teilansicht einer erfindungsgemäßen Drillmaschine
im Längsschnitt und Fig. 2 die Anordnung von zwei Scharscheiben an einer Halterung
im Schnitt II - II.
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Die Drillmaschine ist mit einem Rahmen 1 ausgestattet, an dem eine
Anzahl von parallelogrammartig ausgebildeten Halterungen 2 in aufrechter Ebene bewergbar
angeordnet ist. Jede dieser EIalterungen 2
weist zwei obere und
zwei untere parallel zueinander verlaufende Streben 3, 4 auf, deren vordere Enden
an den mit dem Rahmen 1 verbundenen Bolzen 5 und deren hintere Enden mit Hilfe der
Bolzen 6 an dem aufrechten Halterungsstück 7 schwenkbar gelagert sind.
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Unten am Halterungsstück 7 befindet sich der Längs1:räger 8, an dem
vorn das Scheibenschar 9 drehbar gelagert ist. Dieses Scheibenschar 9 besteht aus
den beiden Scharscheiben 10, de V-förmig zueinander und im spitzen Winkel α
zu der durch den Pfeil 11 gekennzeichneten Fahrtrichtung angestellt sind. Ferner
weisen die Scharscheiben 10 einen mittleren Abstand A zueinander auf, welcher der
Reihenweite des auszubringenden Saatgutes entspricht.
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Am Halterungsstück 7 ist für jede Scharscheibe 10 eine Niederhaltevorrichtung
12 vorgesehen. Diese Niederhaltevorrichtung weist ein Rohrstück 13 auf, das in dem
mit dem Halterungsstück 7 starr verbundenen aufrechten Lagerrohr 14 verschiebbar
und mit Hilfe der beiden Ringschrauben 15 in unterschiedlichen Höhenstellungen arretie.rbar
ist. In dem Rohrstück 13 ist die Führungsstange 16 verschiebbar angeordnet, deren
oberes Ende den scheibenförmigen Anschlag 17 aufweist und an deren unterem Ende
die gebogene Welle 18 angeschweißt ist, an deren freiem. Ende die Rolle 19 drehbar
gelagert ist. Diese Rolle 19 erstreckt sich dicht neben der schräg zur Fahrtrichtung
11 verlaufenden Außenseite 20 der Scharscheibe 10 und bildet zur Fahrtrichtung 11
einen Anstellwinkel ß , der etwas größer als der Anstellwinkel α der Scharscheibe
10 ist.
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Außerdem befindet sich jede Drehachse 21 der Rollen 19 in Fahrrichtung
11 gesehen hinter den Drehachsen 22 der Scharscheibon
Darüber hinaus
ist auf jeder Führungsstange 16 zwischen der Welle 18 und dem Rohrstück 13 ein federndes
Element 23 in Form einer in Richtung auf den Boden 24 wirksamen Druckfeder angeordnet,
so daß die Rollen 19 elastisch auf dem Boden 4 vorhandene Hindernisse überlaufen
können. Schließlich befindet sich jede Rolle 19 in einer Lage, in der ihr als Führungsfläche
25 wirksame untere Teil ihres äußeren Umfanges 26 aberhalb der für die Scharscheiben
10 vorgesehenen Eindringtiefe T in den Boden 24 gelegen ist.
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Die Eindringtiefe der Scheibenschare 9 in den Boden wird durch die
Druckrollen 27 bestimmt, von denen je eine hinter einer Scharscheibe 10 am Längsträger
8 drehbar angeordnet ist Zur Veränderung der Eindringtiefe befindet sich am Rahmen
1 die Einstellspindel 28, mit deren Hilfe der Bolzen 5 der oberen Streben 3 in oder
entgegen der Fahrtrichtung 11 verschwenkt werden kann wodurch sich eine Verschwenkung
des Halterungsstückes 7 unct dem eine Änderung der Höhenlage der Druckrollen 27
zu Nen Schafsch ben 10 ergibt.
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Wie in der Fig. 1 dargestellt ist, wird im Betrieb das im/orr behälter
29 befindliche Saatgut in einstellbaren Mengen huber Dosiermechanismus 30 und die
Leitungsschläuche 31 den Scharsch ben 10 zugeführt. Von/dort fallen die einzelnen
Samenkörner die von den Scharscheiben 10 erzeugten Saatfurchen 33. Die VA den Scharscheiben
10 bei der Erzeugung der Saatfurchen 33 mit lich verdrängten und aufwärts mitgenommenen
Bodenmassen 3 # mit den darauf befindlichen Pflanzenteilen 35/gelangen dabei unter
die Führungsflächen 25 der Rollen 19 und werden hierdurch am Wenden
gehindert,
so daß sich nach dem Zurückfallen dieser Bodenmassen 34 in den Saatfurchen 33 die
Pflanzenteile 35 über den Samenkörnern 32 befinden.
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L e e r s e i t e