DE2925771C2 - Verfahren zur Abtrennung von Äthylen oder Propylen aus einem Gasstrom, der aus der thermischen Krackung von Kohlenwasserstoffen stammt - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von Äthylen oder Propylen aus einem Gasstrom, der aus der thermischen Krackung von Kohlenwasserstoffen stammtInfo
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Description
dadurch gekennzeichnet,
daß man in der Absorptionsstufe (a) und der Abtrennstufe (c) miteinander gekoppelte Wärmeaustauscher
vorsieht, in denen eine einzige Wärmeaustauschflüssigkeit zirkuliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung des absorbierten Äthylens
oder Propylens aus dem Silbersalzlösungssirom in Stufe (c) durch Zugabe eines Lösungsmittels erfolgt das in
der Silbersalzlösung in einem höheren Grad als Äthylen oder Propylen absorbiert wird und dadurch diese
Verbindungen ersetzen kann (sog. Antilösungsmittel).
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtrennung des absorbierten Äthylens
oder Propylens aus dem Silbersalzlösungsstrom in Stufe (c) durch gleichzeitige Druckentspannung und
Temperaturerhöhung erfolgt, wobei Druck und Temperatur anschließend vor der Rückführung des Silbersalzlösungsstromes
in die Absorptionsstufe (a) auf ihre anfänglichen Werte zurückgeführt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der in Stufe (a) erhaltene,
absorbiertes und/oder komplex-gebundenes Äthylen oder Propylen und Spuren an Acetylenen enthaltende
wäßrige Silbersalzlösungsstrom durch Zugabe von Wasserstoffperoxid stabilisiert und bei Verwendung von
Silbernitrat als Silbersalz der Nitratspiegel notwendigenfalls durch Zugabe von Salpetersäure aufrechterhalten
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Freisetzung der Spuren
an Acetylenen in Stufe (d) durch Behandlung mit Silberpermangunai erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Freisetzung der Spuren
an Acetylenen in Stufe (d) durch Behandlung mit Ozon oder einem mit Ozon angereicherten Gas erfolgt.
Bekanntlich gehen gewisse Metallionen selektiv mit ungesättigten organischen Verbindungen eine Komplexbildung
ein. Einige dieser Komplexe sind reversibel, während andere nicht reversibel sind. Ein gelöstes wäßriges
Silbersalz geht vermöge seines Metallions, mit Olefinen reversibel und mit Acetylenen irreversibel eine Komplexbindung
ein. Diese Eigenschafte der Silberionen in wäßriger Lösung kann zum selektiven Absorbieren von
Olefinen aus einer Gasmischung angewendet werden, in welcher die anderen Komponenten gegenüber der
Silbersalzlösung relativ inert sind. Aufgrund dieser Eigenschaften ist ein Verfahren zum Abtrennung von
Äthylen oder Propylen aus einem gereinigtem Mehrkomponenten-Gasstrom vorgesehen, der durch die thermische
Krackung von Kohlenwasserstoffen gebildet wird und C2, C ι und leichtere Komponenten enthält. Nach der
Entfernung von Acetylen sind die anderen Komponenten des Gasstromes relativ weniger in der Lösung löslich
und können als inerte Materialien behandelt werden.
Wenn sich eine gasförmige Komponente in einer Flüssigkeit löst und mit deren Ionen Komplexe bildet, dann
wird im allgemeinen die Beladung des Gases wesentlich durch dessen Teildruck, die Temperatur und die
Konzentration der komplex-bildenden Ionen in der Lösung beeinflußt. Durch getrennte oder kollektive Veränderung
der physikalischen Bedingungen kann daher die aktive gasförmige Komponente in die oder aus der
Lösung gebracht werden.
Die Methode zur Veränderung der physikalischen Parameter wird im vorliegenden Fall zur Trennung von
Äthylen oder Propylen unter Verwendung einer wäßrigen Silbernilratlösung durchgeführt. Um die Verfahrensbedingungen zur Absorption und Desorption des Gases zu spezifizieren und dadurch eine wirksame Trennung
des aktiven Gases von den inerten Materialien durchzuführen, ist die Kenntnis des Dampf-Flüssigkeits-Gleichgewichts
von großer Bedeutung. Es sind Versuche unter Messung des Dampf-Flüssigkeits-Glcichgcwichtes der
Äthylen-Silbernitratlösungs- und Propylcn-Silberniiratlösungssysteme in einem Druckbercich von 0,007 bis
10,3 bar und über einen Temperaturbereich von 5 bis 60' C für eine 1- bis b-molare Silbcrnitratlösung durchgeführt
worden. Die bevorzugten Parametcrwcrtc wurden im Anschluß ;in eine Analyse dieser Versuchsdaten
ausgewählt.
Obgleich sich die anderen gasförmigen Komponenten außer Äthylen oder Propylen in der Lösung nicht lösen
oder mit Silberionen ebenso leicht wie Äthylen Komplexe bilden, wird eine geringe Menge dieser 'Komponenten
während des Verfahrens zur Äthylenabsorption in der Silbcrlösung absorbiert. Die geringe Menge dieser
inerten Komponenten wird mit dem Äthylen oder Propylen als Verunreinigung desorbieru Wenn daher das
gewonnene Äthylen oder Propylen gewissen Standards der Produktqualität entsprechen muß, müssen diese
Verunreinigungen von der Lösung vor der Gewinnung des Äthylens oder Propylens abgetrennt werden. Somit
kann das Gesamtverfahren zur Abtrennung von Äthylen oder Propylen durch Komplexbildung mit Metallionen
in drei wesentliche Abschnitte eingeteilt werden, nämlich: Absorption; Entfernung von Verunreinigungen oder
Reinigung; und Desorption.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Abtrennung von Äthylen oder Propylen aus einem
gereinigten durch thermische Krackung von Kohlenwasserstoffen gebildeten und Äthylen oder Propylen sowie
andere nieder-molekulare Komponenten enthaltenden Mehrkomponenten-Gasstrom, bei dem man
a) den Mehrkomponenten-Gasstrom bei erhöhtem Druck in einen wäßrigen Silbersalzlösungsstrom zwecks
Absorption und/oder Komplexbildung des Äthylens oder Propylens und Reaktion von Spuren an Acetylenen
mit den Silbermetallionen dieser Lösung einführt;
b) aus dem Silbersalzlösungsstrom bei verringertem Druck andere gelöste, nieder-molekulare Komponenten
und eine geringe Äthylenmenge entfernt, welche anschließend komprimiert und zur Eingangsbeschickung
der ersten Stufe zurückgeführt werden kann;
c) aus dem in (b) erhaltenen Silbersalzlösungsstrom das absorbierte und/oder komplex-gebundene Äthylen
oder Propylen abtrennt;
d) aus dem in (c) erhaltenen Silbersalzlösungsstrom die darin enthaltenen Acetylenspuren freisetzt und
e) den in (d) erhaltenen wäßrigen Silbersalzlösungsstrom zur Absorptionsstufe (a) zurückgeführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man in der Absorptionsstufe (a) und der
Abtrennstufe (c) miteinander gekoppelte Wärmeaustauscher vorsieht, in denen eine einzige Wärmeaustauschflüssigkeit
zirkuliert.
Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzuger Ausführungsformen unter Bezug auf die Zeichnung
näher erläutert.
Wie im vereinfachten Verfahrensfließdiagramm von Fig. 1 schematisch angezeigt, erfolgt die Abtrennung
von Äthylen oder Propylen aus dem rohen Beschkikungsgasstrom unter Druck in einer Gegenstrom-Absorberkolonne.
Zu Anfang wird die Absorberkolonnc bei 16,5 bar Gesamldruck und einer Temperatur zwischen 30 und
45°C betrieben. Anschließend wird der Druck der Absorbierkolonnc aufgrund der Einlaßbedingungen des nach
der Vorbehandlung verfügbaren Beschickungsgasstromes auf 20,3 bar erhöht.
Die Äthylen- oder Propylenaufnahme durch die Silbernilratlösung ist ein exothermes Verfahren. Ein Teil
dieser Wärme muß entfernt werden, um eine höhere Beladung aus Äthylen oder Propylen in der Lösung zu
erhalten. Es besteht die Möglichkeit zur Rückgewinnung dieser Wärme mittels einer Wärmepumpe und ihrer
Verwendung im Absireiferabschnitt als Energie einsparende Stufe des Verfahrens.
Für Äthylen legt die Gesamtanalyse des Verfahrens nahe, daß die bevorzugte Konzentration der Silbernitratlösung
bei 3M liegt, wobei eine höhere Konzentration den Wärmerückgewinnungszyklus begünstigt und das
Lösungsvolumen für das Verfahren verringert. Dagegen verringert eine geringere Lösungskonzentration die
Verluste an eingeführtem Silber und macht die Stabilisierung der Silberionen in der Lösung leichter und
wirtschaftlicher.
In der auf die Äthylenabtrennung angewendeten Absorptionsstufc des Verfahrens werden auch andere
Komponenten (CO, H2. CH4, C2Hb usw.) der gasförmigen Mischung in der Lösung physikalisch absorbiert oder
als schwacher Komplex mit Silberionen gebunden. Zweck der Entlüftungsstufe f) des Verfahrens ist die Entfernung
dieser Verunreinigungen aus der Lösung vor der Äthylengewinnung. Die Entlüftungsstufe f) wird unter
Druck (vorzugsweise etwa 6,86 bar) betrieben, was etwas unter dem Äthylenteildruck (9,06 bar) in der Absorberstufe
liegt. Die Niederdruckbehandlung der Lösung gibt einen geringen Teil der absorbierten Gase frei, die zum
Absorber zurückgeführt werden können.
Zur erfolgreichen Durchführung der Äthylenabtrennung muß das Beschickungsgas zum Absorber frei von
Komponenten sein, die irreversibel mit Silberionen reagieren oder leicht in der Lösung absorbiert werden. Sonst
wurden diese Bestandteile entweder die Silberlösung verunreinigen und allmählich in den Kolonnen ausfallen
oder das abgetrennte Äthylen verunreinigen. Daher sollte der Beschickungsgasstrom vor Eintritt in den Absorber
behandelt werden, um die unerwünschten Bestandteile entweder vollständig oder auf bestimmte, annehmbare
Grenzwerte zu entfernen. Im folgenden werden verschiedene Verfahren zusammengefaßt, durch welche der
thermische gekrackte Kohlenwasserstoffgasstrom aus mehreren Komponenten zur Reinigung geleitet wird,
bevor er für die Äthylenabtrennung durch Komplexbildung mit Metallioncn bereit ist.
Saure Gase und Acetylen werden aus dem gekrackten Gasstrom vor dessen Behandlung im erfindungsgemäßen
Silberkomplexbildungsverfahren entfernt. Zur Entfernung der sauren Gase (H2S und CO2) aus dem gekrackten
Gasstrom kann ein Äthanolaminsystem verwendet werden. Acetylen reagiert irreversibel mit Silberionen eo
und bildet Silberacetylid, das nicht nur Silberionen aus der Lösung entfernt, sondern in trockenem Zustand auch
eine Gefahr für die Sicherheit darstellt. Daher ist die vollständige oder auf einen zulässigen Mindestwert
erfolgenden Entfernung von Acetylen wesentlich.
Zur Acetylenentfernung aus dem Gasstrom vor dessen Eintritt in die Älhylcnabtrennungsstufe können zwei
Alternativverfahren angewendet werden: die Entfernung mit einem abgekühlten polaren Lösungsmittel, wie b5
Dimethylformamid, oder Aceton in einem Absorptionsverfahren; oder die selektive Acetylendehydrierung über
einem Edelmetallkatalysator. Jedes Verfahren kann das Acetylen auf einem Wert von etwa 1 ppm des enthaltenen
Äthylens entfernen. Das restliche Acetylen geht mit Silberionen in der Absorberkolonne irreversibel eine
Komplexbildung ein und bildet Silberacetylid
Wie in Fig. 1 des Artikels »Ethylene From Crude Oil« von Hosoi & Kcister in Chcm. Eng. Progress (Bd. 71,
Nr. 11), November 1975, Seite 63, ausgeführt, wird ein abgeschreckter, gekrackter ACR-Kohlenwasserstoffproduktstrom
nacheinander zur Entfernung von Pechen, Teeren und ölen fraktioniert und mit Diethylamin oder
einem ähnlichen Material zum Absorbieren und anschließenden Entfernen von Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff
behandelt. Der erhaltene sog. »süße« (d. h. schwcfelfrcie) Gasstrom kann dann zur Entfernung jeder
gewünschten Fraktion aufgespalten werden.
Die am meisten gewünschte Fraktion ist die CS-Spaltfraktion, die Äthylen und die anderen, in Tabelle I
genannten Komponenten enthält. Die Ci- und höheren Komponenten aus dem Spalten des sog. süßen Gasstromes
können in derselben Weise bei leicht unterschiedlichen Temperaturen, Drucken und additiven Konzentrationen
wie die C2-Fraktion behandelt werden, um Propylen durch Abtrennung von Propan und Spurenmengen
an Butadien, Methylacetylen, Vinylacetylen, Allen und Buten zu bilden. Die Ci-Spaltfraktion enthält gewöhnlich
90 bis 96 Vol-% Propylen, 4 bis 10 Vol-% Propan (in Abhängigkeit vom Maß des Krackens im ACR-Verfahren)
und die oben genannten Spurenmengen in Konzentralionen von wenigen ppm. Die hier gemachten Ausführungen,
Beispiele und andere Daten betreffen jedoch hauptsächlich die Anwendung des erfindungsgemäßen Abtrennungsverfahrens
auf die Herstellung von Äthylen aus einer gereinigten C2-Spaltfraktion eines gekrackten
ACR-Kohlenwasserstoff produktstromes.
Bei der Äthylenhcrstellung werden alle schweren Komponenten (Ci und darüber) im gekrackten Kohlenwasserstoffbeschickungsgasstrom
in verschiedenen Reinigungsstufen entfernt. Aber selbst nach dieser Reinigung wird der C2-Spaltstrom von einer gewissen Propylcnmenge begleitet. Da die Löslichkeit von Propylen in der
Silbersalzlösung etwa in derselben Größenordnung wie die des Äthylens ist, strömt der größte Teil des Propylens
zusammen mit dem gewonnenen Äthylen weiter. Die Propylcnkonzcntration im gereinigten C2-Spaltstrom
sollte daher vorzugsweise so bemessen sein, daß sie dem Standard der Produktqualität, der nicht über 10 ppm
liegt, entspricht.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde auf der Grundlage der aus dem Krackofen kommenden Beschikkungsgase
und mit zwei Äthylen (Ä)/Acetylcn (A)-Verhältnissen analysiert, nämlich z. B. Ä/A = 5 und
Ä/A = 15. Auf der Grundlage dieser beiden Alternativwerte der Krackung, der beiden nach Reinigung (einschließlich
der Entfernung saurer Gase und des Acctylens) verfügbaren beiden Beschickungsgasströme und
Spaltung in eine Äthylen-(C:)-stromfraktion wurde die Zusammensetzung in Tabelle 1 aufgestellt.
Beschickungsgas für übliche oder Silberkomplex-bildende Wasserstoff/Methan/Äthylen-Gewinnungssysteme
Athylen/Acetylen- | 5 (milde | Krackung) | 15 (scharfe | *) | Krackung) | M kg/std |
Beschickungsverhältnis | 20,25 | 20,25 | 2,741 | |||
Druck; bar | 2.6 | 4.7 | 0,497 | |||
Temperatur; 0C | 92,90 | 81,24 | 3,993 | |||
Geschwindigkeit; m kg/std | 16,07 | 19,13 | 12,549 | |||
Mol.-gew. | M.F.*) | kgM/sid | Μ.Γ.*) | 0,0526**) | ||
Komponente | 03704 | 4,317 | 03034 | 56,813 | ||
Wasserstoff | 0.0033 | 0,536 | 0,0039 | 4,460 | ||
Stickstoff | 0,0607 | 9,822 | 0.0318 | 0,186 | ||
Kohlenmonoxid | 0,1983 | 18.388 | 0.1746 | |||
Methan | 0,350 (ppm) | 0.0526* | 0,451 (ppm) | |||
Acetylen | 03503 | 56.817 | 0,4520 | |||
Äthylen | 0,0160 | 2.786 | 0.0331 | |||
Äthan | 0.0010 | 0.250 | 0.00099 | |||
Propylen | ||||||
*) = Mol Fraktion | ||||||
") = g/std | ||||||
Bei der Äthylenproduktion führt die gereinigte, gespaltene, in den Absorber eintretende Beschickungsgasfraktion
etwa 03 ppm Acetylen mit sich. Diese Acetylenverunreinigung reagiert sofort und irreversibel mit Ag+
unter Bildung von Silberacetylid. Die Ag2Cj in trockenem Zustand eine hoch reaktionsfähige Verbindung ist,
muß sie mindestens so weit aus der AgNOi-Verfahrenslösung eliminiert werden, daß keine Möglichkeit zu ihrer
Ausfällung aus einer gesättigten Lösung unter der schlechtesten Kombination von Bedingungen erfolgen kann.
Durch Kenntnis der Löslichkeit von Silberacetylid in wäßrigen AgNO1 Lösungen kann die zulässige
AgjCj-Höchstkonzentralion in sicherer Weise bestimmt werden.
Die Löslichkeit von AgjCj in wäßrigen Silbcrniiratlösungcn wurde über einen Konzentrationsbereich von 25
bis 65Gew.-% AgNO, bei 15. 25 und 35"C bestimmt. Gewöhnlich erhöht sich die Löslichkeit mit erhöhter
Temperatur bei konstanter Molaritat und erhöht sich bei konstanter Temperatur mit einer Erhöhung der
AgNOi-Konzentration. So variiert /.B. bei 59.27 Gcw.-"/o AgNO, (6 M bei 25''C) die Ag?C2-Löslichkeil von
1.13 ecm C2H3 bei RTP/ctm AgNOj-Lösung bei 15"C auf 3.75 ecm C7H3 bei RTP/ccm AgNO,-Lösung bei 35"C
(RTP = Raumtemperatur und-druck).
Es wird darauf hingcwieswen, daß die Anwesenheit von überschüssiger Salpetersäure die Ag2C2-Löslichkeit
senkt. Nach Einstellung der schärfsten Bedingungen sollte die Löslichkeitsiolcran/ vorzugsweise etwa auf die
Hälfte des tatsächlichen Wertes angesetzt werden.
Hin wichtiger Aspekt bei der Eliminierung und Kontrolle eines Ag?C.>-Aufbaues in der Extraktionslösung ist
Hie Verwendung eines wirksamen Analyseverfahren, das ohne Isolierung von festem Ag2C2 erfolgen kann. Das
im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung entwickelte und angewendete Verfahren beruht auf der
Redox-Eigenschaften von KMnO4. Unter stark sauren Bedingungen wird das MnO4-lon zu Mn*2 reduziert,
während unter praktisch neutralen Bedingungen die Reduktion nur zu Mn'4 erfolgt. Die erstgenannte Bedingung
wurde gewählt, weil (i) das Mn*2 Ion im Gegensatz zur Unlöslichkeit von MnO^ löslich ist, was auch die
Reproduzierbarkeit verbessert, und (ii) weil die Mn4 2 Lösung praktisch farblos bleibt und MnO4 + auch als sein
eigener Indikator wirkt.
Die Stöchiometrie der Reaktion ist wie folgt:
8 H+ + 2 MnO4- + Cv -* 2 Mn '2 + 4 H2O + 2 CO2
Das Verfahren zur Zerstörung des sich in der wäßrigen AgNOi-Extraktionslösung akkumulierenden Ag2C2
basiert auf der Verwendung von Silberpermanganat, AgMnO4, als Oxidationsmittel unter praktisch neutralen
oder leicht sauren Bedingungen, so daß die Reduktion von MnO4' nur bis zu MnO.» geht. Bei diesem Verfahren
wird ein kleinen gelöstes Ag2C2 enthallender Seitenstrom abgezogen und (i) unter Teilvakuum auf etwa 750C
erhitzt, was zum Ausfällen aller geringen, noch in Lösung befindlichen Äthylenspuren führt und gleichzeitig
jegliches H2O2 in der Lösung, das zur Kontrolle der Ag-Ausfällung zugegeben wird, thermisch zersetzt. An
diesem Punkt (ii) erfolgt eine Analyse auf AgiC2-Gchult und (iii) das notwendige feste AgMnO4 wird zugefügt,
um das Acetylid auf die gewünschte Konzenirtation zu verringern, (iv) das während der Reaktion gebildete, feste
MnO4 wird abfiltriert, und die Lösung wird nach entsprechender Einstellung auf Säuregehalt und Wasserzufuhr
usw. zur Hauptleitung zurückgeführt. Die Slöchiometrie für die Oxidation des Acetylidions unter praktisch
neutralen Bedingungen ist wie folgt:
10MnO4- +3C2 +8 H2O — 10 MnO2 + 6 CO2 + 16 OH ~
Die Umwandlung von AgMnO4 erfolgt durch Mischen von (0,5 M) KMnO4- und (3,0 M)-AgNOj-Lösungen
und ist ein integraler Teil des Gesamtverfahrens. Dazu erfolgt eine Rückführung von etwa 90% des Filtrates aus
der AgMnO4-Umwandlung zum Lösen von KMnO4 und verringert dadurch den Silberverlust im Ausflußstrom
um einen Faktor von etwa 25.
Es wurden Stoßempfindlichkeitstests (Fallgewicht) an Proben von feuchten Aufschlämmungen und getrockneten
Silberacetylid-Addukten durchgeführt, um die relative Empfindlichkeit gegen mechanischen Stoß zu
bestimmen. Zwei in einer 3 M und 8 M AgNOj-Lösung hergestellte Proben einer Acetlyidaufschlämmung
wurden von Flüssigkeit befreit und im Test mit einem Fallgewicht getestet. Mit jeder Probe wurden bei
maximaler potentieller Testenergic (300 kg-cm) 10 Versuche durchgeführt, die alle negativ waren, was bei diesen
von Flüssigkeit befreiten, etwa 40 bis 50% Wasser enthaltenden Proben keine Stoßempfindlichkeit anzeigt. Das
8 M-Material wurde in einem evakuierten Exiskkator getrocknet, und 12 Versuche mit dieser Probe ergaben
einen Empfindlichkeitswert von 225 kg-cm. Vergleichsweise wurde eine Aufschlämmung hergestellt, indem man
Acetylen durch eine sehr verdünnte (0,1 M)-AgNOj Lösung zur Bildung von fast reinem Silberacetylid hindurchleitete.
12 Versuche mit diesem getrockneten Material ergaben einen Empfindlichkeitswert von 128 kg-cm, was
eine höhere Empfindlichkeit als beimMaterial aus der 8 M-Lösung anzeigt, das vermutlich das Addukt
45 (Ag2C2)„ · (AgNOj),,
enthält
Die Untersuchung zeigt die inhärente Stoßstabilität der nassen Acetylidaufschlämmungen und die Empfindlichkeit
des trockenen Materials gegen Stoß. Je reiner das trockene Silberacetylid ist, umso empfindlicher ist es
gewöhnlich gegen Stoßdetonation.
Die einzige schwerere Komponente als C2, die im Kohlcnwasscrstoffbeschickungsgasstrom anwesend sein
kann, ist Propylen. Propylen verhält sich sehr ähnlich wie Äthylen und bildet mit Silberionen in der Lösung
Komplexe. Daher bleibt der größte Teil des im Beschickungsgasstrom anwesenden Propylen während des
Abtrennungsverfahrens beim Äthylen. Aus diesem Grund sollte die Propylenkonzentration im Beschickungsgasstrom
auf einen annehmbaren Mindestwerl im Äthylen verringert werden. Derzeit wird angenommen, daß nur
10 ppm Propylen im gereinigten Gasstrom nach der C2ZCj Spaltstufe anwesend sind, und fast der gesamte Anteil
desselben erscheint mit dem gewonnenen Äthylen.
Das aus dem gekrackten Gasbeschickungsstrom gewonnene Äthylen muß vom Standpunkt der Verunreinigungen
aus den Standardvorschriften entsprechen. Eine vorläufige Grenze bezüglich der Verunreinigungen im
gewonnenen Äthylen wird in der folgenden Tabelle Il aufgeführt:
angenommene ACR Älhylen-spezifikationcn
Grenzwerte
1. Äthylen mindestens 94,85 Vol-%
2. Methan plus Äthan maximal 0,15 Vol-%
3. Kohlenmonoxid maximal 5 Vol-ppm
4. Kohldioxid maximal 10 Vol-ppm
κι 5. Acetylen maximal 10 Vol-ppm
κι 5. Acetylen maximal 10 Vol-ppm
6. Schwefel maximal 5 Gew.-ppm
7. Wasser maximal 10 Gew.-ppm
Das aus dem Silberkomplexbildungsverfahren stromabwärts vom Abstreifer gewonnene Äthylen enthält
30 ppm CO und 75 ppm CO; aufgrund der in situ-Oxidation von CjH4; 59 ppm O2 aus der H2O2-Zersetzung; und
Wasserdampf aus der wäßrigen Silbcrnitratlösung. Die Entfernung von CO und O2 erfolgt einfach durch 'Kupferoxid
bzw. Oxidation mit metallischem Cu. Zur HiO-Entfcrnung wird ein Molekularsieb und zur CO2-Entfernung
eine Alkaliwäsche zur Verringerung der jeweiligen Konzentrationen auf Werte merklich unter den angegebenen
Grenzwerten angewendet.
Die wäßrigen AgNOi-Lösungen haben sich als sehr stabil erwiesen, wird ein Teil der Silberionen in der
Lösung zu elementarem Silber reduziert, kann es in Anwesenheit einer geringen HNOj-Menge leicht erneut
gelöst werden. Geringe HNO)-Mcngen in der AgNOi-l.ösung verleihen dem System auch oft eine zusätzliche
Stabilität, insbesondere in Kombination mit H2Oj.
Die Anwesenheit von Wasserstoff und möglichen anderen Bestandteilen des Beschickungsgases hat eine
reduzierende Wirkung auf Silberionen, die eine Ausfällung von metallischem Silber aus der Lösung bewirkt. Der
metallische Silberniederschlag neigt zum Ausfällen in der Füllung des Absorbers und den Entlüftungskolonnen,
wodurch eine Überflutung früher als erwartet einsetzt. Metallisches Silber absorbiert kein Äthylen. Wenn das
Silber ausfällt, sinkt die Molarität der Silbernitratlösung und führt zu einem Nettoverlust der Äthylenbeladung in
der Lösung.
Die Reduktion der Silberionen verringert nicht nur die Wirksamkeit der Silberlösung bei der Durchführung
der Äthylenabtrennung, sondern ist auch schädlich für die Umwälzpumpe der Lösung und für andere Teile der
Anlage. Aufgrund dieses Problems müssen gewisse Techniken entwickelt werden, die die Reduktion inhibieren
und eine erneute Lösung des Silbers begünstigen, falls dieses ausfällt.
Es wurde festgestellt, daß Wasserstoffperoxid in stark saurem Medium die Reduktionswirkung der reduzierenden
Atmosphäre vermindert. Da sich H2O2 im Verfahren zersetzt, ist eine kontinuierliche Einführung notwendig,
um die Stabilität der Silberionen aufrechtzuerhalten. Eine erhöhte Konzentration an Silberionen scheint
die Reduktionswirkung zu verstärken und erhöht damit die Geschwindigkeit des Wasserstoffperoxidverbrauches.
Daher wurde ein Verfahren zur Aufrcchterhaltung der Stabilität von Silberionen in 3 M- und 6 M-Lösungen
mit Hilfe von H2O2 und Salpetersäure entwickelt. Aufgrund dieser Behandlung können pro kg verwendetem
Wasserstoffperoxid 500 und 200 kg Äthylen durch 3 M- bzw. 6 M-Silbcrnitratlösungen ohne Reduktion der
Silberionen abgetrennt werden. Während der Versuchsdauer wurde in der Lösung eine Salpctersäurekonzentration
von 0,5 bis 1,0 N aufrechterhalten. Über eine lange Versuchsdauei wurde festgestellt, daß durch Verwendung
einer 3 M-Silbernitratlösungetwa 1000 kg Äthylen pro kg verbrauchtem H2O2 abgetrennt werden können.
Der Nettoeffekt von H2O2 in Anwesenheit von AgMnO4 ist, da das Lösungsmedium sauer ist, die Reduktion
von MnO4 -. Die Stöchiometriegleichung ist wie folgt:
5 H2O2 + 2 MnO4- + 6 H+ — 5 O2 + 2 Mn ' ' +8 H2O
Diese Gleichung zeigt, daß fast das gesamte H2O2 in dem zu behandelnden Seitenstrom vor Zugabe des
AgMnO4 thermisch zerstört werden sollte. Wenn bei Zugabe des MnO4- noch nicht zersetztes H2O2 in der
Lösung anwesend ist. dann ist mehr als die stöchiomctrischc Menge an AgMnO4, bezogen auf den C2— Gehalt,
notwendig.
Wird Äthylen aus der AgNOi Lösung wor der AgMnO4 Zugabe nicht vollständig entfernt, dann wird es gemäß
der folgenden Gleichung durch AgMnO4 oxidiert:
55
55
4 MnO4- + C2H4 — 4 MnO2 + 2 CO2 + 4 OH-
Um daher den maximalen Vorteil aus der AgMnO4-Zugabe für die C2-- Zerstörung zu erhalten, sollte im
Strom vor der MnO4 - Zugabe jegliches H2O2 und CjH4 fehlen.
ho Die Acetylidentfernung kann auch durch Zugabe von Ozon oder mit Ozon angereicherter Luft zur wäßrigen
Silbernilratlösung erfolgen.
Die Entfernung des absorbierten Äthylens oder Propylens aus der wäßrigen Silbcrnitratlösung durch Desorption
kann entweder durch Druckveränderung auf die wäßrige Lösung oder durch Behandlung derselben mit
einem sog. Antilösungsmitte! erfolgen, das besser in einer wäßrigen Silbcrnitrallösung absorbiert werden kann.
b5 Bei der Desorption mit Druckveränderung erfolgt eine gleichlaufende Druckentspannung und Temperaturerhöhung
des Lösungsstromes (durch Verwendung geeigneter Kompressoren und Wärmeaustauscher), wobei Druck
und Temperatur der Lösung anschließend auf ihre Anfangswerte zurückgeführt werden, bevor die Rückführung
derselben zur anfänglichen Absorptionsstufc des Verfahrens erfolgt. Bei der Desorption mit Anti-Lösungsmittel
wird die Lösung mit einem sog. Anti-Lösungsmittel, /.. 15. einem Nilril, vorzugsweise Acetonitril, behandelt, das
höhere Absorplionseigenschaften in dieser Lösung als Äihylcn oder Propylen besitzt und dadurch das absorbierte
Äthylen oder Propylen ersetzen kann.
Die Verfahrensanlage zur Durchführung der Äthylenabircnnung mittels Meiallkomplcxbildung besteht aus
drei wesentlichen Abschnitten, nämlich >
a) Absorption von Äthylen aus der Bcschickungsgasmiscluing in die Silberniiratlösung,
b) Entfernung der zusammen mit dem Äthylen in der Lösung absorbierten Verunreinigungen durch Einführung
von reinem Äthylen in die Lösung und
n) Desorption oder Entfernung des Äthylens aus der Silbernilrallösung in der Abstreiferkolonne.
In Fig. 1 wird ein Fließdiagramm des Verfahrens zusammen mit den bevorzugten Belriebsbedindungcn
schematisch dargestellt. Wie gezeigt, wird das Beschickungsgas durch Leitung 10 in den unteren Abschnitt der
Absorberkolonne 12 eingeführt, und das Gas wird in der wäßrigen Silberniiratlösung absorbiert und/oder durch
Komplexbildung gebunden. Der erhaltene Strom wird dann durch eine Entlüftungskolonne 14, einen Wärmeaustauscher
16 und eine Abstreiferkolonnc 18 geführt, um gleichzeitig das Äthylenprodukt durch den Wärmeaustauscher
20 abzugeben und den wäßrigen Silbernitrallösungssirom durch einen Rückführungsweg (aus einer
parallelen Anordnung des Wärmeaustauschers 22 und der Aectylidenentfernungskamnier 24) zu behandeln.
F i g. 2 zeigt eine stärker detailliertes Fließdiagramm des Verfahrens sowie eine bevorzugte Anordnung der
Ventile. Wie dargestellt, kann der verwendete ankommende Beschickungsgasstrom von der Art sein wie er aus
einem Advanced Cracking-Reaktor nach Passieren durch eine geeignete Abschreckvorrichtung, Benzinfraktionierungsvorrichtung,
Absorbervorrichtung und Abstreifervorrichtung zur Entfernung von Teer- und anderen
schweren Fraktionen sowie zur Entfernung von Kohlendioxid und Schwefelwasserstoff stammt. Ein solches
Verfahren ist im oben genannten Artikel von Hosoi und Keistcr »Ethylene from Crude Oil« beschrieben. Dann
wird der Beschickungsgasstrom in eine CVFraktion und cine Ci- und höhere Kohlenwasserstoff raktion gespalten.
Die Analyse der Komponenten der CVSpaltfraktion des in der beschriebenen Weise behandelten Beschikkungsgasstromes
ist etwa wie folgt:
Äthylen | 4,5 Vol-% |
Methan | 17,46 Vol-% |
Kohlenmonoxid | 3,18 Vol-% |
Wasserstoff | 30,34 Vol-% |
Acetylen | Spurenmengen |
Propylen | Spurenmengen |
30
35
In ähnlicher Weise wie oben bezüglich des l-'ließdiagrammes von Fi g. 1 beschrieben, wird der Spaltfrakions-Beschickungsgasstrom
durch Einlaßlcilung 10 in den unteren Abschnitt der Absorberkolonne 12 eingeführt, die
auf 350C und 20,65 ata gehalten wird. Die Kolonne wird äußerlich auf Betriebstemperatur gekühlt, und am
oberen Ende der Absorberkolonne ist eine Gasentlüftung durch geeignete Ventilvorrichtung vorgesehen. Die
wäßrige, absorbierte Komponenten des Beschickungsgases enthaltende Silbernitratlösung wird vom unteren
Abschnitt der Absorberkolonnc durch Leitung 13 abgezogen und in den oberen Abschnitt der Entlüftungskolonne
14 eingeführt, die auf 6,86 bar gehallen wird. Der obere Abschnitt von Entlüftungskolonne 14 erlaubt die
Entlüftung weiterer gasförmiger Komponenten durch geeignete Ventilvorrichtung. Dann wird die wäßrige
Silbernitratlösung vom unteren Ende der Entlüftungskolonne durch eine Leitung 15 unter einem Wärmeaustauscher
16 geführt und in den oberen Teil der Abstreiferkolonne 18 eingerührt, die durch äußeres Erhitzen auf
50°C und einem Druck von 0,62 bar gehallen wird. Die leichte Gasfraktion wird vom Kopf der Abstreiferkolonne
18 durch Leitung 19 abgezogen und läuft durch den Wärmeaustauscher 20 und Kompressor 21 zum Wärmeaustauschkühler
28. Das Wasser wird vom Äthylenprodukt abgetrennt und durch Leitung 32 zum Rückfluß im
System zurückgeführt. Der Hauptanteil des Äthylens (etwa 97%) wird als Produktstrom abgezogen, und ein
geringer Teil wird durch Leitung 33 zum Hindurchleitcn durch die Entlüftungskolonne 14 zurückgeführt und
unterstützt die Entfernung von Verunreinigungen.
Die wäßrige Silbernitratlösung wird vom Boden der Äbstrciferkoionne iS abgezogen and läuft durch Leitung
25, die Rezirkulationspumpe 27, den Wärmeaustauscher 22 und die Rückführungsleitung 29 zurr. Kopf der
Absorberkolonne 12. Es ist eine Beschickungscinlaßvorrichtung 30 vorgesehen, um Wasserstoffperoxid in die
Rückführungsleitung 25 vor Durchgang durch die Pumpe 28 einzuführen.
Das aus Kolonne 14 entlüftete Gas läuft durch Rückrührungslcitung 3t, wird im Kompressor 34 komprimiert
und mit dem Beschickungsgas 10 in die Absorberkolonne 12 eingeführt.
Die in Tabelle III genannten Bedingungen sind ein Beispiel des Verfahrens für die Produktion von Äthylen aus
einem gereinigten Spaltstrom eines gekrackten, durch das ACR Verfahren hergestellten Kohlenwasserstoffbeschickungsgases.
b0
Produkt
45
50
55
bO
2025 | 20.25 | 20.6 |
40 | 40 | 35 |
81,240 | ||
18,13 | ||
Nr. 10 | Nr.31 | Nr. 32 |
M kg/sld | M kg/std | M g/std |
2,741 | 2.741 | 0.0 |
0,497 | 0,497 | 0,0 |
3.993 | 3,992 | 1,81 |
— | — | 4,08 |
12.549 | 12,547 | 227 |
0.052b g/std | 0,0 | 0,0 |
56.813 | 0,853 | 55961 |
4.460 | 4,456 | 4.54 |
0,186 | 0,0027 | 182,8 |
— | — | 20,4 |
— | 0,0113 | 11,79 |
Druck; bar Temperatur: 0C
Geschwindigkeit: kg M/std
Molekulargewicht Strom (Zeichn. Fig. 2)
Komponenten/Geschwindigkeit
Wasserstoff Stickstoff Kohlenmonoxid Kohlendioxid Methan Acetylen Äthyien
Äthan Propylen Sauerstoff Wasser
Der Rückführungsstrom 33 (Enüüfungskolonne 14) hat dieselbe Zusammensetzung wie der Produktstrom
(32), macht jedoch nur 10% des letzteren aus. H2O2 Beschickung = 55,79 kg/std (enthielt H2O2 in 30%iger
Lösung).
Kennzeichnend für die Erfindung ist nun eine Anordnung, die den Energieverbrauch in dem Verfahren zur
Gewinnung von Äthylen aus gemischten Gasen durch selektive reversible Reaktion mit Silbernitrat auf einem
Minimum hält. In den Fließdiagrammen von Fig.3 und 4 steht Strom P-I für den gemischten Gasstrom, der
Äthylen und andere Gase enthält und zu Turm A geführt wird, wo er mit einer wäßrigen Silbernitratlösung
(Strom P-2) in Berührung gebracht wird. Die Reaktion zwischen Äthylen und Silbernitrat ergibt einen löslichen
Komplex, der aus Turm Λ als Strom P-4 austritt. Die restlichen, praktisch äthylenfreien Gase verlassen Turm A
als Strom P-3. Aufgrund der Freisetzung der Reaktionswärme zwischen Äthylen und Silbernitrat sowie der
Lösungswärme und des heißen Mischens ist die Temperatur von Strom P-4 bis zu 15 bis 200C höher als die
Temperatur von Strom P-2, wenn kein Wärmeaustauscher D(F i g. 4) verwendet wird. Diese höhere Temperatur
neigt dazu, die gewünschte Reaktion umzukehren und erhöht die für Strom P-2 erforderliche Zirkulationsgeschwindigkeit.
Strom P-4 wird durch das Ventil V auf einen niedrigeren Druck expandiert, was die Reaktion teilweise
umkehrt und Äthylen aus der Lösung mit gleichzeitiger Temperatur-Verminderung freisetzt. Obgleich ein ausreichend
niedriger Druck zur praktisch vollständigen Entfernung des Äthylens angewendet werden könnte, hat die
Erfahrung gezeigt, daß ein niedriger Druck wirtschaftlich unzweckmäßig ist. Das gewonnene Äthylen muß
normalerweise komprimiert werden, um für anschließende Verwendung verfügbar zu sein, und die Verwendung
extrem niedriger Drucke erhöht die Komprimierungskosten ungewöhnlich. Daher ist es besser, den Turm ß
unter Druck zu betreiben und die Lösungstemperatur zwecks Gewinnung des Äthylens zu erhöhen.
Normalerweise wird Strom P-5 durch Austausch mit Strom P-9 im Austauscher Cerhitzt und in Austauscher E
zusätzliche Wärme zugeführt, wobei Austauscher E der Kocher in Verbindung mit Turm B ist. Dadurch wird die
Lösungstemperatur ausreichend erhöht, so daß das gewonnene Äthylen den Turm B als Strom P-7 verläßt, und
die regenerierte Lösung verläßt diesen als Strom P-8 und wird durch den Austauscher Cmittels Pumpe P-I zum
Turm A zurückgepumpt.
Die normale Praxis würde die Austauscher D und E als getrennte, nicht verbundene Vorrichtung mit einem
äußerlichen Kühlmedium bei Austauscher D und einem äußerlichen Heizmedium bei Austauscher E wie in
F i g. 3 nahelegen. Die besondere Verbesserung des erfindungsgemäßen Verfahrens gegenüber diesen normalen
Praxis besteht jedoch in der Kopplung der Austauscher D und E durch Zirkulation einer Wärmeaustauschflüssigkeit,
die in Austauscher D verdampft wird, an diesem Punkt die Kühlung ergibt und dann durch Kompressor
CO komprimiert und in Austauscher Ekondensiert wird, wo, wie in F i g. 4 dargestellt, Wärme freigesetzt wird.
Als Arbeitsflüssigkeit kann eine große Zahl von Materialien verwendet werden, von denen eine ein fließbares
Fluorkohlenstoifmedium wie Hcxafluordichlorpropan ist. Mit diesem Material als fließbares Arbeitsmedium
sind typische Arbeitsbedingungen z. B. eine Flüssigkeit bei 70" C und 2,88 bar für Strom 5-1 in F i g. 4. Der Strom
S-I wird vorzugsweise auf etwa 40°C in Austauscher Γ durch Verwendung von Kühlwasser oder anderer
verfügbarer Ströme gekühlt, worauf der erhaltene Strom S-2 dann in Austauscher D durch Ventil Vexpandiert
wird. Der Strom 5-1 wird bei einem Druck von 0,82 bar bei einer Temperatur von 3O0C verdampft, und der
erhaltene Strom S-4 läuft dann zu Kompressor CO und wird auf 2,75 bar komprimiert. Darauf wird der den
Kompressor verlassende Strom 5-5 zu Austauscher /: weitcrgcleitet, wo er bei 70" C kondensiert wird.
Mit den obigen Arbeitsbedingungen ist es möglich, den Strom P-4 (Snom P-2 in I" i g. 4) auf jede Temperatur
über 30° C zu kühlen und den Strom P-8 auf jede Temperatur unter 70 C /u erhitzen, was von der in Austauschet
D und E vorhandenen Fläche abhängt. Unter Arbeitsbedingungen, clali die Wärmcbclcistung in Austauscher L
und £ jeweils 31,12 G )/h beträgt, hat der Austauscher Feinen Wärmebedarf von 7.17 G |/h, und das Wärmeäqui
valent der zum Betrieb des Kompressors CO notwendigen Energie beträgt 14.14 G|/h. Die Ncttocinsparunj
durch die Anwendung der vorliegenden Erfindung für die obigen Bedingungen betragt 23.95 G )/h an Kühllci
stung und 17,09 GJ/h an Wärmeleistung.
Selbstverständlich können die Arbeitsbedingungen für die Betriebsflüssigkeit und die Wahl derselben zwecks
Änderung der Temperatur bei Austauscher Doder der Ausgangsteinpcraiur bei Austauscher £ variiert werden.
Änderung der Temperatur bei Austauscher Doder der Ausgangsteinpcraiur bei Austauscher £ variiert werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zur Abtrennung von Äthylen oder Propylen aus einem gereinigten Mehrkomponenten-Gasstrom,
der aus der thermischen Krackung von Kohlenwasserstoffen stammt und Äthylen oder Propylen und
andere nieder-molekulare Komponenten enthält, bei dem man
a) den Mehrkomponenten-Gasslrom bei erhöhtem Druck in einen Strom einer wäßrigen Silbersalzlösung
zwecks Absorption und/oder Komplexbildung des enthaltenen Äthylens oder Propylens und Reaktion
von Spuren an Acetylenen mit den Silberionen der Lösung eingeführt,
b) aus dem Silbersalzlösungsstrom bei verringertem Druck andere gelöste nieder-molekulare Komponenten
und eine geringe Äthylenmenge entfernt, welche anschließend komprimiert und zur Eingangsbeschickung
der Stufe (a) zurückgeführt werden kann,
c) aus dem in (b) erhaltenen Silbersalzlösungsstrom das absorbierte und/oder komplex-gebundene Äthylen
oder Propylen abtrennt,
d) aus dem in (c) erhaltenen Silbersalzlösungsstrom die enthaltenen Spuren an Acetylen freisetzt und
e) den in (d) erhaltenen wäßngen Silbersalzlösungsstrom zur Absorptionsstufe (a) zurückführt,
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