DE2917632C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Runderneuerung des vollständigen Profils von Kraftfahrzeugreifen von Lastkraftwagen und Erdbewegungsmaschinen, durch Spritzgießen und Vulkanisieren von Gummi, wobei der Kraftfahrzeugreifen nach Abtragen des Pro­ fils zwischen einem starren Innenformteil und einem starren Außen­ formteil angeordnet ist und daß eine der beiden Formteile in radia­ ler Richtung gegenüber dem anderen verstellbar angeordnet ist.

Vorrichtungen dieser Art sind bereits an sich bekannt (DE-OS 27 08 614). Sie dienen in erster Linie zum Herstellen von Kraft­ fahrzeugreifen, können jedoch auch zur Runderneuerung von Kraft­ fahrzeugreifen zum Einsatz kommen. Diese Vorrichtungen weisen ein Innenformteil und ein Außenformteil auf, die ringförmig ausgebildet und zueinander konzentrisch angeordnet sind. Auf das Innenformteil bzw. den Kern wird die Karkasse (der Unterbau) aufgezogen, die (der) mit dem Außenformteil, das eine ent­ sprechende Profilierung auf seiner Innenwandung zeigt, den For­ menhohlraum für die profilierte Lauffläche begrenzt.

Das Außenformteil weist in der Äquatorialebene des Reifens am Umfang mehrere Angußbohrungen auf, über die gleichzeitig das plastifizierte Gummi in diesen Formenhohlraum für die Lauffläche eingespritzt wird. Die rotationssymmetrische Anordnung der Anguß­ bohrungen und die entsprechend gesteuerte Zufuhr des plastifi­ zierten Gummimaterials wird durch eine Fließbewegung der einzel­ nen Masseströme erreicht, daß, in Umfangsrichtung betrachtet, die Lauffläche von gleichmäßiger Beschaffenheit ist, d. h. keine Nähte, Verbindungsstellen und dgl. gebildet werden.

Es liegt auf der Hand, daß das Herstellen von Reifen mit einwand­ freier bzw. mit einwandfrei runderneuerter Lauffläche mit erheb­ lichen Schwierigkeiten verbunden ist.

Es sind weiterhin als Reparaturmulden bezeichnete Vorrichtungen zum Ausbessern schadhafter Bereiche der Lauffläche von Reifen bekannt (DE-PS 8 42 543).

Die Vorrichtungen nehmen einen segmentartigen Abschnitt eines Reifens mit einem auszubessernden Bereich auf und weisen einen sogenannten Teilheizschlauch auf, der gegen den eingespannten Abschnitt des Reifens von innen ansteht. Zusätzlich kann die Vorrichtung an unterschiedliche Reifenbreiten angepaßt werden. Diese Vorrichtung ist jedoch nicht geeignet, nach dem Prinzip des Spritzgießens Fahrzeugreifen rundzuerneuern.

Es sind weiterhin Vorrichtungen zum Gießen von Luftreifen be­ kannt (DE-AS 25 17 595). Das Innenformteil und das Außenform­ teil begrenzen einen toroidförmigen Formenhohlraum, der den Ab­ messungen der Luftreifen entspricht.

Das Innenformteil bzw. Kern ist in einzelne Segmente unterteilt, die derart gegeneinander verstellbar sind, daß in der betreffen­ den Endstellung das Innenformteil von dem Reifen freikommt und der Reifen ohne weiteres entnommen werden kann. Diese Vorrich­ tung ist jedoch nicht geeignet, Kraftfahrzeugreifen von Last­ kraftwagen und Erdbewegungsmaschinen rundzuerneuern, selbst wenn sie zuvor auf der gleichen Vorrichtung hergestellt wurden, da im Betrieb bei derartigen Fahrzeugreifen sich der Durchmesser ändert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorrichtung der eingangs erwähnten Art derart auszubilden, daß auch Reifen die - entsprechend ihrer jeweiligen vorherigen Beanspruchung - einen unterschiedlichen Durchmesser aufweisen mit der gleichen Vorrichtung runderneuert werden können, wobei gleichzeitig die beim Runderneuern durch Spritzgießen auftretenden Formschließdrücke nicht in voller Höhe auf die Karkasse übertragen werden sollen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeweils ein einziges Außenformteil und ein einziges Innenformteil vorge­ sehen ist, daß beide Formteile lediglich einen Umfangsabschnitt des Reifens einschließen und einen Profilhohlraum begrenzen und daß ein zwischen das Innen- und das Außenformteil einfahrbares und diese gegeneinander abstützendes Keilstück vorgesehen ist.

Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels in der Zeichnung erläutert. Es zeigt

Fig. 1 einen Horizontalschnitt durch die Vorrichtung,

Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch die Vorrichtung,

Fig. 3 einen Ausschnitt aus Fig. 2 mit dem Keilstück.

In den Figuren ist mit 10 ein Fahrzeugreifen bezeichnet, der eine innenliegende Karkasse 11 und eine äußere Lauffläche 12 (Protektor) aufweist. Seitlich schließt sich an die Lauffläche 12 die Seitenteile 13 und 14 des Fahrzeugreifens an.

Gemäß den Fig. 1 und 2 weist die Vorrichtung am Fahrzeug­ reifen 10 ein außen anliegendes Außenformteil 15 und ein auf der Innenseite des Fahrzeugreifens 10 angeordnetes Innen­ formteil 16 auf. Das Außenformteil 15 begrenzt jeweils während eines Arbeits- bzw. Spritztaktes einen Umfangsabschnitt des Fahrzeugreifens 10 d. h. der Lauffläche 12.

Das Außenformteil 15 weist einen auf die Lauffläche 12 gerich­ teten Formhohlraum 17 auf, der in Umfangsrichtung durch Dicht­ ränder 18 und seitlich durch Dichtränder 19 begrenzt ist.

Die Dichtränder 18, 19 liegen dichtend an dem Fahrzeugreifen 10 an. In den Formhohlraum 17 führt ein mittig angeordneter Spritzkanal 20 . Der Formhohlraum 17 d. h. die der Lauffläche 12 gegenüberliegende Wandung des Hohlformteils 15 ist mit einer Profilierung entsprechend dem herzustellenden Profil des Fahr­ zeugreifens 10 ausgebildet.

Das Innenformteil 16 ist stempelartig ausgebildet. Es erstreckt sich über den Anlagebereich des Außenformteils 15 am Fahrzeug­ reifen 10. Das Innenformteil 16 ist geometrisch so ausgebildet, daß es vollflächig und damit abstützend am Fahrzeugreifen 10 anliegt. Das Innenformteil 16 schafft so eine Abstützung gegen­ über dem notwendigen Innendruck im Formhohlraum 17.

Die Formteile 15 und 16 sind relativ zueinander bewegbar. Gemäß den Fig. 1 und 2 ist das Außenformteil 15 ortsfest gelagert, während das Innenformteil 16 in Radialrichtung verschoben werden kann.

Gemäß Fig. 2 ist das Innenformteil 16 auf einem konzentrisch oder achsparallel zum Fahrzeugreifen 10 sich erstreckenden Druckbolzen 21 gelagert. Auf diesen werden die erforderlichen Andrückkräfte übertragen, mit denen das Innenformteil 16 an die Innenseite des Fahrzeugreifens 10 gedrückt wird.

An den freien Enden des Druckbolzens 21 greift im vorliegenden Falle ein gabelförmiger Druckhebel 22 an, der durch einen Druckmittelzylinder 23 beaufschlagbar ist.

Die Reaktionskräfte werden über Grundplatten 24 und 25 aufge­ nommen, die durch Zuganker 26 miteinander verbunden sind. Auf der einen Grundplatte 25 ist das Außenformteil 15 fest angeord­ net.

In der gegenüberliegenden Grundplatte 24 sitzt der Druckmittel­ zylinder 23, dessen Kolbenstange auf den Druckhebel 22 einwirkt. Die Grundplatte 25 ist mit einer Anschlußbohrung 27 versehen, die mit dem Spritzkanal 20 des Außenformteils 15 korrespondiert. Das schematisch dargestellte Spritzaggregat 28 führt den Werk­ stoff von der Seite der Grundplatte 25 her in den Formhohlraum 17 ein.

In der Vorrichtung gemäß den Fig. 1 und 2 ist ein Fahrzeugrei­ fen 10 liegend angeordnet, der in der Vorrichtung abschnitts­ weise um die eigene (aufrechte) Achse zur Herstellung der neuen Lauffläche 12 gedreht wird.

Gemäß Fig. 3 ist, um die mechanische Beanspruchung des Fahr­ zeugreifens 10 bzw. der Karkasse 11 im Bereich der Spritzgieß­ form infolge des notwendigen Schließ- bzw. Dichtungsdrucks in Grenzen zu halten, ohne jedoch auf den erforderlichen Schließ­ druck zu verzichten, als Abstützorgan ein Keilstück 29 zwischen den in Schließstellung zu haltenden Formteilen eingeschaltet.

Die Anordnung ist so getroffen, daß das Außenformteil 15 und das Innenformteil 16 bis zur Gewährleistung eines ausreichenden Dichtungsdrucks der Dichtränder 18, 19 an der anderweitig vorge­ fertigten Karkasse 11 an diese herangefahren werden.

Sodann wird das Keilstück 29 in die Position zwischen den Form­ teilen eingefahren und der erhöhte, nämlich erforderliche Schließdruck aufgebracht, der aber durch die Wirkung des Keil­ stücks 29 nicht auf die Karkasse 11 übertragen wird.

Claims (1)

1. Vorrichtung zur Runderneuerung des vollständigen Profils von Kraftfahrzeugreifen von Lastkraftwagen und Erdbewegungsma­ schinen, durch Spritzgießen und Vulkanisieren von Gummi, wobei der Kraftfahrzeugreifen nach Abtragen des Profils zwischen einem starren Innenformteil und einem starren Außenformteil angeordnet ist und daß eine der beiden Formteile in radialer Richtung gegenüber dem anderen verstellbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein einziges Außenformteil (15) und ein einziges Innenformteil (16) vorgesehen ist, daß beide Formteile (15, 16) lediglich einen Umfangsabschnitt des Reifens einschließen und einen Profilhohlrahmen begrenzen und daß ein zwischen das Innen- und das Außenformteil (15 bzw. 16) einfahrbares und diese gegeneinander abstützendes Keilstück (29) vorgesehen ist.