DE2913666A1 - Verfahren zur herstellung von huettenformkoks - Google Patents
Verfahren zur herstellung von huettenformkoksInfo
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Description
Dr.F/dh-bk 2. April 19 79
Patentanmeldung
der
Firma Carl Still GmbH & Co. KG, Recklinghausen
Firma Carl Still GmbH & Co. KG, Recklinghausen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Hüttenformkoks aus Kohlebriketts, die aus getrockneten
Feinkohlen oder Feinkohlemischungen mit niedrigem Swellingindex, insbesondere hochflüchtigen Feinkohlen,
mit einem Bindemittel vermischt und zu Briketts gepreßt, nachgehärtet, anoxidiert, verkokt und gekühlt werden.
Es ist ein Verfahren zur Herstellung von Hüttenformkoks aus hochflüchtigen Feinkohlen mit niedrigem Swellingindex
bekannt, bei dem die Kohleaufmahlung sehr weit getrieben
werden muß, jedenfalls unter 1 mm. Nach der Nachhärtung und eventueller Anoxidation dieser aus solchen
Kohlen mit einem Bindemittel hergestellten Briketts geschieht die Verkokung durch direkte Beheizung, d.h
durch das Überleiten von heißen Verbrennungsgasen über die Briketts. Dadurch wird ein Gas mit nur geringem Heizwert
erhalten, das nur sehr beschränkt Anwendung finden kann. Aus den hochflüchtigen Kohlen wird auf diese Weise
eine große Menge von minderwertigem Schwachgas erhalten. Dadurch wird die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens belastet.
Auch tritt durch die direkte Beheizung ein hoher Kohlenstoffverlust durch Vergasung bzw. Verbrennung ein,
nämlich etwa 4 %. >
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Bei einem weiteren bekannten Verfahren zur Herstellung von Hüttenformkoks aus hochflüchtigen Kohlen mit niedrigem
Swellingindex geschieht die Verkokung der "grünen" Briketts, die bei Bedarf eine anoxidierende Nachbehandlung
erfahren haben können, diskontinuierlich bei indirekter Wärmeübertragung.
Bei diesem Verfahren sind, wie bei dem herkömmlichen Kammerverkokungsverfahren, keinerlei Vorkehrungen zur
Verhinderung von Emissionen vorgesehen bzw. möglich und insbesondere bei dem Vorgang der Einfüllung der
Kohle wie auch bei dem Ausbringen, Kühlen bzw. Löschen
des Kokses sind Emissionen von staubhaltigen Gasen, die z. T. brennbare bzw. schädliche Bestandteile enthalten,
unvermeidbar.
Emissionen treten auch deshalb in erhöhtem Maße auf, weil sich am unteren Ende, d.h. am Koksaustrag der Ofenkammer
häufig Zusammenbackungen ergeben, die dann mühsam und von Hand zertrümmert werden müssen. Dabei entsteht Staub, der
in die Atmosphäre getragen wird. Darüberhinaus ist es sehr schwierig und aufwendig, Füllschächte, Steigerohre und Kammer-Ofentüren
während des Betriebes der Anlage so weit abzudichten, daß keinerlei Gase mit teerigen Bestandteilen
austreten.
Die vorstehend geschilderten Verfahren sind ausführlich in dem Report BF-V-33 096 des Battelle-Institutes Frankfurt
e.V. geschildert.
Bisher bekannte Verfahren weisen also entweder einen hohen Wärmebedarf bei langen Verkokungszeiten sowie beträchliche
Emissionen auf oder aber es treten hohe Verluste an Kohlenstoff auf und es wird nur minderwertiges Schwachgas erhalten,
was sich wirtschaftlich besonders ungünstig bei Einsatz von Kohle mit hohen Anteilen von flüchtigen Bestandteilen
auswirkt.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe war daher, die Ausarbeitung und der Vorschlag eines neuen Verfahrens
zur Herstellung von Hüttenformkoks aus getrockneten Kohlen oder Kohlenmischungen mit einem niedrigen
Swellingindex, das kontinuierlich durchführbar ist und bei dem keine Emissionen auftreten und der Wärmebedarf
für die Verkokung gegenüber dem bekannten Verfahren beträchtlich niedriger ist, Starkgas im Überschuß gewonnen
wird und die spezifische Leistung höher als bei bekannten Verfahren ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß normale gewaschene Feinkohlen oder Feinkohlenmischungen von
der Körnung 0-10 mm und mit einem Swellingindex von höchstens 5 in getrocknetem Zustand mit Bindemitteln
vermischt und für die Herstellung der Briketts verwendet werden und die Briketts im kontinuierlichen Materialstrom
anoxidiert werden und sie danach in einer Ofenkammer unter indirekter Wärmezufuhr kontinuierlich verkokt werden und
das Entgasungsgas mit einer Temperatur von 300 bis 1200 0C
aus der Ofenkammer abgesaugt wird.
Diese kontinuierliche Anoxidation und Verkokung läßt sich mit einfachen Mitteln so gestalten, daß Emissionen von Gasen
nicht nach außen treten. Dafür genügt es, den Betrieb so zu steuern, daß am Eintritt der Kohlebriketts in das
Verfahren und auch an dem Austritt der Koksbriketts nur ein geringfügiger Oberdruck vorhanden ist. In der Verkokungszone
der Verkokungskammer ergeben sich dabei Überdrücke etwa von 5 bis 15 mbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht wie die bekannten
Verfahren auf mittel- und hochflüchtige Feinkohlen mit einem niedrigen Swellingindex beschränkt; nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren können Kohlemischungen aller Art verkokt werden. Kohlen, die von sich aus einen höheren Swellingindex
aufweisen, können dabei durch Zumischung anderer Kohlen-
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Sorten mit niedrigem Swellingindex oder auch durch Zumischen
von z.B. Koksgrus oder Petrolkoks so eingestellt werden, daß die Mischungen einen Swellingindex von höchstens
5 haben. Praktisch ist es auf diese Weise möglich, jede Art von Kohle zu verkoken.
Nach einer Ausführungsmöglichkeit des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden die Entgasungsgase mit einer Temperatur von 300 bis 450 0C aus der Ofenkammer abgesaugt. In
diesem Falle ist der Wärmeverbrauch für die Verkokung gegenüber den herkömmlichen Verkokungsverfahren niedriger
und das Ausbringen an hochwertigem überschüssigem Entgasungsgas höher. Hierbei werden auch Teere erhalten,
die, wie nachstehend noch näher geschildert wird, zum Teil bei dem Verkokungsverfahren selber als Bindemittel
für die Kohlebriketts verwendet werden.
Nach einer anderen Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, werden die Entgasungsgase mit einer Temperatur
von 800 bis ] 100 0C abgezogen. Dabei werden keine Teere
und Kohlenwasserstoffe und auch keine Phenole erhalten, da sie vor dem Verlassen der Verkokungskammer gekrackt
werden. Es fällt aber auch kein Bildungswasser an, weil es bei der in der Ofenkammer stattfindenden Wasserreaktion
verbraucht wird. Wenn dabei in der Folge die Gase nur indirekt gekühlt werden, ergibt sich kein Abwasserproblem.
Natürlich wird hierbei ein Gas mit einem etwas niedrigeren Heizwert erhalten, weil auch die Kohlenwasserstoffe,
wie Methan, gespalten werden und dafür mehr Wasserstoff und Kohlenoxid im Entgasungsgas enthalten ist.
Die Abwärme der indirekten Beheizungsgase kann nun in bekannter
Weise etwa zum Vorwärmen der Feinkohle oder bei anderen Prozeßschritten verwendet werden, z.B. zur Herstellung
von Beheizungsdampf, etwa für den Brikettbindemittel-Vorratsbehälter, wenn mit pechähnlichen Bindern
gearbeitet wird.
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Die etwa 600 0C heißen Beheizungsabgase weisen jedoch in
der Regel noch einen Sauerstoffgehalt von etx^a 2 bis 6 %
auf. Deshalb werden sie erfindungsgemäß zur Anoxidation
der zu verkokenden Kohlebriketts verwendet. Auf diese Weise ergibt sich eine besonders hohe Wirtschaftlichkeit des
erfindungsgeraäßen Verfahrens.
Wenn in besonderen Fällen der Sauerstoffgehalt der Beheizungsabgase
geringer als 2 Vol.ο ist, wird ihnen Luft, vorzugsweise mittels der Prozeßwärme vorgewärmte Luft,
zugemischt, damit sie als Anoxidationsgase verwendbar sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird im allgemeinen
eine große Menge heizkräftiges Gas gewonnen, von dem ein Teil für das Verfahren selber zu Beheizungszwecken verwendet
werden kann. Darüberhinaus steht überschüssiges heizkräftiges Gas zur freien Verfügung.
Damit keine schadhaften Emissionen stattfinden, wird das im Verfahren selber zu Heizzwecken und für die Herstellung
von Anoxidations- und Kohletrocknungsgasen verwendete Gas aufgearbeitet und gereinigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich so ausführen, daß
sich nur an einer einzigen Stelle ein Abgang von unschädlichen Beheizungsabgasen ergibt, nämlich am Gasaustritt der
Kohlevortrocknung. Die Kühlgase für den heißen Koks können im Kreislauf über Wärmetauscher geführt werden. Dabei geben
sie dann ihre Wärme z.B. an die Verbrennungsluft ab, die zur Beheizung der Verkokungskammer und auch zur Erwärmung
des Anoxidationsgases benötigt wird und weiterhin steht noch ausreichend Abwärme zur Verfügung, um den in der nachfolgenden
Reinigung des Entgasungsgases benötigten Dampf herzustellen.
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Es ist aber auch möglich, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
für die indirekte Beheizung in der Verkokung ein für diesen Zweck bereitetes oder vorhandenes Schwachgas
zu verwenden, z.B. Hochofengichtgas, damit man die gesamte
Menge des wertvollen heizkräftigen Entgasungsgases aus dem Verkokungsprozeß für andere Zwecke zur Verfügung
hat.
Bei der Durchführung des Verfahrens x^erden die Drücke
in der Anoxidationsstufe mit der Verkokungsstufe in der Weise gegeneinander abgestimmt, daß nur eine geringe
Menge von wertvollem Entgasungsgas der Kohle aus der Verkokungsstufe in die Anoxidationsstufe oder umgekehrt
aus der Anoxidationsstufe in die Verkokungsstufe übertritt. Wesentliche Gasverluste werden dadurch vermieden.
Als Zwischenglied zxvischen die beiden Stufen kann z.B.
auch ein Strömungswiderstand eingeschaltet werden.
Nach einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird als Bindemittel für die Brikettherstellung
eine hoch siedende Teerfraktion verwendet, die bei Kühlung des Entgasungsgases mit Teer zumeist in der
ersten Kühlstufe erhalten wird.
Dabei werden die Entgasungsgase, die die Ofenkammer mit
etwa 300 bis 450 °C verlassen,- vorteilhaft in drei Stufen gekühlt, wobei in der ersten Stufe in der Hauptsache
mit im Kreislauf geführtem Teer und nur mit einer geringen Wassermenge gekühlt wird, die vollständig verdampft und somit
kein wässriges Kondensat anfallen läßt. Der in dieser ersten Kühlstufe anfallende über 280 0C siedende Teer enthält
auch fast den gesamten Koksstaub, der mit dem Gas
aus der Verkolcungskammer ausgetragen wird. Der Überschuß
aus diesem Kreislauf von staubhaltigem hochsiedenden Teer
}fird ohne weitere Aufarbeitung vorteilhaft als Brikettbindemittel
in dea Verfahren selbst verwendet.
In der zweiten Kühlstufe wird das Gas weiterhin ausschließlich mit im Kreislauf geführtem unter 280 0C siedenden Teer
bis auf eine Temperatur von 10 - 50 0C oberhalb des Wassertaupunktes
gekühlt. Wässriges Kondensat fällt demnach hierbei noch nicht an, so daß große Anteile des Teeres wasserfrei
und staubfrei erhalten werden. Danach erfolgt weitere Kühlung, Aufarbeitung und Reinigung nach bekannten Verfahren.
Aufgrund der Vorkühlung mit Teer im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens fällt hierbei nur eine vergleichsweise
geringe Menge von wässrigem Kondensat an. Das ist namentlich dann der Fall, wenn die Schlußkühlung des Gases in
der dritten Stufe indirekt mit Kühlwasser erfolgt. Die Vorrichtung für die Weiterkühlung des Gases, insbesondere der
Teertrennbehälter für teeriges und wässriges Kondensat, können deshalb entsprechend klein dimensioniert werden.
Wenn Briketts aus einer Kohle zum Einsatz kommen, die keiner Anoxidations bedürfen, so kann die Anoxidationsstufe
als einfache Vorwärmstufe gefahren werden.
Die zweite und dritte Kühlstufe können auch zu einer Stufe zusammengefaßt werden, wobei die Kühlung der Gase unter
250 0C nach bekannten Verfahren bzw. in bekannten Vorrichtungen,
z.B. Querrohrkühlern mit vorheriger Wassereindüsung erfolgen kann..
Zur Temperaturregulierung in der Verkokungsstufe bzw. zur Einstellung eines Temperaturgradienten kann man auch vorteilhaft
einen Teil des Beheizungsabgases im Kreislauf in die Beheizung der Verkokungsstufe zurückzuführen.
Man ist aufgrund des großen Gasüberschusses aber nicht darauf angewiesen, die Beheizungsabgase unbedingt als Anoxidationsgase
zu verwendet. Ohne die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens wesentlich zu schmälern, kann man auch, z.B. in einer beson-
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deren Brennkammer, einen Teil des Entgasungsgases oder einen anderen Brennstoff verbrennen und in dem Verbrennungsabgas
den für die Anoxidation gewünschten Sauerstoffgehalt einstellen. Besonders bexrährt hat es sich dabei,
einen Kreislauf der Anoxidationsgase durchzuführen.
Dabei ist der Sauerstoffgehalt leicht einstellbar. Die
Brennkammer wird zweckmäßig als selbständiger und unabhängiger Anlageteil ausgeführt. Diese Arbeitsiveise bzw.
Anordnung ist besonders dann angezeigt, wenn bei Einsatz von verschiedenen Kohlen bzw. Kohlemischungen von wechselnder
Zusammensetzung die Fahrweise der Anlage hinsichtlich der Temperatur, der Menge und des Sauerstoffgehaltes
des Anoxidationsgases verändert und der Kohle- bzw. Kohlemischung angepaßt werden müssen.
Für die Durchführung des Prozesses hat es sich als günstig erwiesen, die Anoxidationskammer über der indirekt beheizten
mit Heizzügen versehenen senkrechten Ofenkammer anzuordnen. Auf diese Weise kann man die beiden Anlageteile zu einer
apparativen Einheit gestalten. Die Abzüge für das Entgasungsgas können z.B. an den Stirnseiten der Ofenkammern
oder als nach unten offene Kanäle längs der Ofenkammerlängswände angeordnet sein. Sie werden vorzugsweise etwa in einer
Höhe angeordnet, die*der beheizten Kammerhöhe, vom Heizzugfuß aus gemessen, entspricht.
Diese Ausführung wird bevorzugt, wenn die Entgasungsgase mit einer Temperatur bis 450 0C abgezogen werden sollen.
Wenn die Entgasungsgase mit 800 bis 1 ]00 0C abgezogen werden
sollen, empfiehlt sich die Anordnung der Gasabzüge der Verkokungskammer etwa im unteren Drittel der beheizten Kammerhöhe,
vom Heizzugfuß aus gemessen.
*drei Viertel
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Für die Herstellung der Briketts können jede Art von Pressen verwendet werden, z.B. Walzenpressen, Ringwalzenpressen,
Kollergangpressen oder Strangpressen. Walzenpressen werden an dieser Stelle jedoch wegen ihrer großen Durchsatzleistungen
bevorzugt angeordnet.
Um die Emissionen praktisch vollständig zu unterbinden, werden dabei die Anoxidationskammer und die Ofenkammer
mit einem gemeinsamen Mantel, z.B. Stahlblechmantel} umgeben
und der Briketteintritt in die Anoxidationskammer und der Koksbrikettaustritt aus der Kühlkammer werden durch
Doppelschleusen gesichert.
Nach dem Stande der Technik werden alle Zwischentransporte der Feinkohlen, des Bindemittels, der Kohlebriketts und
der fertigen Koksbriketts auf das notwendige Minimum beschränkt .
Die Erfindung wird anhand von zwei Verfahrensschemata beispielsweise
näher erläutert. Es zeigt:
Figur 1 eine schematische Darstellung einer Anlage zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
Figur 2 ein Schema der Gaskühlung und -Reinigung und des zugehörigen Teerkreislaufes als Ergänzung zu Figur
1 .
Die Mengenangaben des anhand der zwei Verfahrensschemata nachfolgend
erläuterten Zahlenbeispiels sind jeweils auf einen stündlichen Durchsatz für einen großtechnischen Betrieb bezogen.
Dem Naßkohlebunker 2 wird über die Aufgabe 1 eine Menge von 100 t gewaschener Feinkohle mit den Eigenschaften: Körnung
_< 10 mm, flüchtige Bestandteile 28 % waf, Einsatzfeuchtigkeit
10 %, Aschegehalt 6 %, zugeführt und über die Dosierbandwaage
3 und die Aufgabeschleuder 4 auf den Flugstromtrockner 5 gege-
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ben, in dem die Kohle durch einen Inertgasstrom ( 500 0C,
ca. 91 000 m3 ) aus dem Heißgaserzeuger 10 und Leitung 11 auf einen Restwassergehalt kleiner 1 ° getrocknet wird.
In der dem Flugstromtrockner 5 nachgeschalteten Hammermühle 6 wird nur der Teil der Kohle aufgemahlen, der am
Kopf des Trockners über den Sichter 7 in der Körnung größer 5 mm abgeschieden worden ist. Als besonders vorteilhaft
wird deshalb der Flugstromtrockner als geeigneter Trockner empfohlen. Selbstverständlich kann auch jeder
andere Kohletrocknertyp (z.B. Wirbelbett-, Turbinen-, Drehtrommeltrockner usw.) eingesetzt werden.
Das Trägergas mit der vom Sichter 7 nicht abgeschiedenen
Feinkohle gelangt durch Leitung 8 in den Materialabscheider 9j von dort über 12 zum nachgeschalteten Mehrfachentstauber
13 und wird über 14, unterstützt durch das Gebläse 15, bei einer Temperatur von ca. 170 0C teils über Leitung
16 (25 000 m3 ) zum Heißgaserzeuger 10 zurückgeführt und teils über Leitung 17 in ein Schlauchfilter 18 gegeben, aus
dem über 19 ca. 78 000 m;
phäre abgelassen werden.
phäre abgelassen werden.
dem über 19 ca. 78 000 m3 gereinigtes Abgas in die Atmos-
Die vorgetrocknete Kohle wird aus der Hammermühle 6, dem Materialabscheider
9, dem Mehrfachentstauber 13 und dem Schlauchfilter 18 über die Abläufe und Förderschnecken 20 bis 28 in den
Trockenkohlebunker 29 in einer Menge von 90 t bei 120 0C ge*
füllt. Über den Bunkerabzug 30 wird die Kohle auf eine Mischschnecke
32 gegeben9 dort mit ca. 6 t Bindemittel (Pech, Teerbitumen
aus Steinkohle und/oder Erdölbitumen) aus 31 vermischt und die Mischung wird nach Behandlung im Knetwerk 33 in einer
Doppelwalzenpresse 34 zu "grünen Briketts" geformt. Mit geeigneten Fördereinrichtungen 35 bis 37 und Füllkübeln 38 und über
die Schleusenkammer 39 werden die Briketts (96 t, 120 0C) in
den Aufgabebunker 40 gebracht.
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In einem durch die beiden Schleusenkammern 39 und 44 geschlossenen
System rutschen die Briketts kontinuierlich zunächst durch die Anoxidationskammer 41, in der sie an
der Oberfläche durch heiße Rauchgase mit einem Sauerstoffgehalt zwischen ca. 2 bis 6 % anoxidiert werden und
anschließend durch die Verkokungskammer 4 2 mit indirekter Beheizung und zum Schluß durch die Kühlkammer 43,in
der der 1 000 0C heiße Formkoks auf 50 0C durch einen separaten
Kühlkreislauf direkt gekühlt wird. Über die Schleusenkammer 44 und den Abzug 45 verlassen dann 70 t Formkoks
die Anlage.
Zur Anoxidation der grünen Briketts werden ca. 75 bis 80 %
der Verbrennungsgase aus dem indirekten Beheizungssystem der Verkokungsstufe über Leitung 46 mit 600 0C abgezogen
und unterstützt durch das Gebläse 47 über Leitung 48 (290 0C, 110 000 m3 n) im Kreislauf durch die Brikettschüttung
geblasen. Die restlichen 25 bis 30 % Abgase aus dem indirekten Beheizungssystem werden über Leitung 49 mit den
durch die Anoxidationskammer geleiteten Rauchgasen vereinigt
und über Rückführung 50 mit 360 0C, in einer Menge von 54 000 m3 zum Heißgaserzeuger 10 des Flugstromtrockners 5
geleitet.
Zur indirekten Beheizung der Verkokungskammer 42 werden über Leitung 51 9 000 m3 trockenes gereinigtes Koksofengas zugeführt.
Die dazu erforderliche Verbrennungsluft (48 000 m3 .)
wird mit Hilfe des Luftgebläses 52 und die Leitungen 53/54 nach Aufheizung im Wärmetauscher 56 (von 20 0C auf 500 0C),
der mit der Kühlstufe 43 verbunden ist, über Leitung 55 unten in das Heizsystem der Verkokungsstufe 42 eingeblasen.
Im Kühlkreislauf werden 120 000 m3 n Inertgas vom Gebläse 57
umgewälzt. Ober Leitung 58 wird das Kühlgas mit 30 0C in die
Kühlstufe 43 geleitet und es verläßt diese über Leitung 59 mit 600 0C. Etwa 40 % davon werden über die Leitungen 60/61
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durch den Wärmeaustauscher 56 zur Vorwärmung der Verbrennungsluft gegeben, der Rest dient zur Erzeugung von 25 t
Sattdampf mit einem Druck von 40 bar bei 150 0C in dem Abhitzekessel
65 mit den Dampfleitungen 66/67 und wird über die Leitungen 62/65 gemeinsam mit den 40 % vom Wärmetauscher
56 in einem zusätzlichen Kühler 68 von 200 °C auf die Eintrittstemperatur der Kühlstufe von 50 0C gebracht
und über Leitung 64 dem Gebläse 57 zugeleitet.
Die bei der Verkokung entstehenden Rohgase werden an der Stirnseite des Verkokungsschachtes etwa bei 75 % der beheizten
Höhe mit 550 °C über Leitung 69 abgezogen und die in Figur 2 dargestellte Gaskühlung und -Reinigung mit dem
zugehörigen Teerkreislauf geleitet. Die Rohgasabzugsstelle ist so bemessen, daß alle Teeranteile im Rohgas dampfförmig
vorliegen und vermieden wird, daß höher siedende Teeranteile in den kälteren Brikettschüttungen auskondensieren und
dort zu Verstopfungen führen.
Von dem bei der Verkokung entstehenden Rohgas verbleibt nach der Reinigung eine Menge von 50 000 m3 Starkgas,
davon werden 9 000 m3 zur Beheizung der Verkokungsstufe 42 benötigt. 2 200 m3 Gas werden über Leitung 70 dem
Heißgaserzeuger 10 gemeinsam mit 10 000 m3 Verbrennungsluft über Leitung 71 und Gebläse 72 zugeleitet. 18 800 m3 n
Gas sind also überschüssig. Diese haben einen Heizwert von Hu = 4 300 kcal/m3 .
In der Figur 1 ist weiterhin durch strichpunktierte Linien die Möglichkeit angegeben, daß mit einer besonderen Brennkammer
73 durch Zufuhr des gereinigten Kohleentgasungsgases über Leitung 74 und die dazugehörige Luft über 75 ein besonderes
Anoxidationsgas mit einem einstellbaren Sauerstoffgehalt hergestellt wird und über Leitung 76/77 in der Oxidationsstufe
41 im Kreislauf gefahren wird.
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Das bei der Verkokung anfallende Rohgas wird, - wie in Figur 2 erläutert -, über 69 zur Kühlung geleitet und nacheinander
durch die drei Kühlstufen 80/81/82 gezogen,bevor es nach Reinigung von Feinststäuben im Elektrofilter 85 und
Druckerhöhung im Gassauger 84 für die Trocknung, Anoxidation, Verkokung und als Überschuß fLeitung 78) zur Verfügung steht.
Die Kühlung der Rohgase geschieht in der ersten Kühlstufe 80, einem Teerwascher, im Gleichstrom hauptsächlich mit Teer, der
im Kreislauf geführt wird und über die Leitungen 79 a-c von oben und in verschiedenen Höhen auf den Wascher gegeben wird
und unten über die Leitung 85 in die Vorlage 86 abläuft und über die Leitungen 87/88 mit der Pumpe 89 umgexvälzt wird.
Gleichzeitig wird der Kühlung über Leitung 90/91 eine nur so geringe Wrassermenge, - geregelt durch das Ventil 92 in Abhängigkeit
von der bei 95 am Übergang von der ersten zur zweiten Kühlstufe gemessenen Gastemperatur -, hinzugegeben, daß
eine vollständige Verdampfung des Wassers gewährleistet ist. Hinter der Pumpe 89 werden ca. 3,5 t überschüssiger Rohteer
aus dem Kreislauf entnommen und über Leitung 94 einem Mischbehälter 95 zugeführt. Gemeinsam mit 2,5 t von außerhalb des
Systems über Leitung 96 zugegebenen Bitumen werden dann mit der Pumpe 97 über Leitung 31 die benötigten 6 t Bindemittel
zur Brikettierung gefördert.
In die zweite Kühlstufe 81 wird das Rohgas unten bei 98a eingegeben
und über Leitung 98 mit etwa 120 bis 140 0C oben zum
nachgeschalteten Querrohrkühler 82 abgeführt. In ähnlicher Weise wie bei der ersten Stufe wird das Rohgas in der zweiten
Stufe durch im Kreislauf geführten Teer und zusätzlich aufgegebenes Wasser (Leitungssystem 99 bis 107) im Gegenstrom gekühlt.Bei
108 fällt außerdem ein leichter siedender Teer an, der weitgehend wasser- und staubfrei ist. Aus dem Querrohrkühler der Schlußkühlung 82 mit dem Kühlkreislauf 109/110 strömt
das Gas mit ca. 30 0C durch Leitung 111 zum Elektrofilter 83,
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aus dem über 112 der verbliebene Feinstaub entfernt wird. Danach gelangt das gereinigte Starkgas über Leitung 113
und den Sauger 84 zu den Verbraucherstellen. Der im Querrohrkühler 82 noch anfallende Teer und das übrige Kondensat
fließen über 114 in den Scheider 115 und fallen getrennt
als wässrige Phase bei 116 und als Teeröle bei 117 an.
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Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Hüttenformkoks aus
Kohlebriketts, aus getrockneten Feinkohlen oder Feinkohlenmischungen mit niedrigem Swellingindex,
insbesondere hochflüchtigen Feinkohlen, die mit einem Bindemittel vermischt und zu Briketts gepreßt
nachgehärtet, anoxidiert, verkokt und gekühlt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Briketts
aus normalen gewaschenen Feinkohlen oder Feinkohlenmischungen von der Körnung 0 bis 10 mm und mit einem
Swellingindex von höchstens 5 hergestellt, die Briketts im kontinuierlichen Materialstrom anoxidiert
und danach in einer Ofenkammer unter indirekter Wärmezufuhr kontinuierlich verkokt und die Entgasungsgase
mit einer Temperatur von 300 bis 1200 0C
aus der Ofenkammer abgesaugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entgasungsgase aus der Ofenkammer mit einer Temperatur
von 300 bis 450 0C abgesaugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entgasungsgase mit einer Temperatur von 800 bis
1 100 0C aus der Ofenkammer abgesaugt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Anoxidation der Briketts das Beheizungsabgas aus der Verkokungsstufe verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß nur aus der Kohlevortrocknung Beheizungsabgase aus dem Verfahren entlassen werden und in
die Atmosphäre übertreten.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel für die Brikettherstellung
eine hochsiedende Teerfraktion angewendet wird, die bei der Kühlung des Entgasungsgases in mehreren
Stufen mit Teer erhalten wird.
7. Verfahren nach Anspruch ö, dadurch gekennzeichnet, daß
das Entgasungsgas in der ersten Stufe durch im Kreislauf geführten über 280 C siedenden Teer sowie eine
solche Wassermenge gekühlt wird, die völlig verdampft und der Überschuß-Teer dieses Kreislaufes als Bindemittel
für die zu brikettierende Feinkohle verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der ersten Kühlstufe entlassene Entgasungsgas
in einer zweiten Stufe ausschließlich mit im Kreislauf geführtem,unter 280 0C siedenden Teer bis auf eine Temperatur
von 10 bis 50 0C oberhalb des Wassertaupunktes des Gases gekühlt wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen
1 bis 8, bestehend aus einer Anoxidationskammer und einer indirekt beheizten, mit Heizzügen ausgestatteten
senkrechten Verkokungskammer und einer Kokskühlkammer, dadurch gekennzeichnet, daß die Anoxidationskammer
(41) unmittelbar über die Verkokungskammer (42) und die Kühlkammer (43) unmittelbar unter der Verkokungskammer angeordnet
und der Abzug der Beheizungsabgase (46) der Verkokungskammer in die Anoxidationskammer (41) geführt ist.
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10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abzüge (69) für das Entgasungsgas aus der Verkokungskanuner
in einer Höhe angeordnet sind, die drei Viertel der beheizten Kammerhöhe vom Heizzugfuß aus gemessen,
entspricht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Abzüge (69) für das Vergasungsgas in einer Höhe angeordnet sind, die dem unteren Drittel der beheizten Kammerhöhe
vom Heizzugfuß aus gemessen, entspricht.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Anoxidationskammer (41) und die
Verkokungskanuner (42) mit der Kühlkammer (43) von einem
gemeinsamen Mantel, z.B. einem Stahlblechmantel umgeben und der Kohlebriketteintritt in die Anoxidationskammer (41)
und der Koksbrikettaustritt aus der Kühlkammer (43) mit Doppelschleusen (39/44) versehen sind.
03GG42/0288
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