DE2439014C3 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Formkoks - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von FormkoksInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formkoks, d.h, Koks in gleichen, regelmäßig b0
geformten Stücken, wobei Feinkohle im unverdichteten Strom fallend zu Feinkoks Verkokt und dabei Stärkgäs
erhalten wird und der Feinkoks mit backenden Feinkohlen Vermischt und die Mischungen in ihren
plastischen Temperaturbereichen zu Briketts verpreßt und die Briketts zur Ntächhärtung und Nachentgasung
über längere Zeiten hohen Temperaturen ausgesetzt und danach gekühlt werden, sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Die Erhitzung von Feinkohle zur Verkokung erfolgt bei backenden Verfahren durch direkten Kontakt mit
heißen, inerten, festen oder gasförmigen Wärmeträgern, oder indirekt, wobei der Wärmeübertragung durch
Berührung mit aufgeheizten Ofenwänden vor sich geht und die Feinkohle sich z. B. in dem Ofen von oben nach
unten bewegt
Gasförmige Wärmeträger werden dabei durch Verbrennung von Brennstoffen aller Aggregatzustände,
z. B. Brenngasen, flüssigen Kohlenwasserstoffen und Kohle, erzeugt und die Verbrennungsgase mischen sich
bei direkter Wärmeübertragung mit den Kohleentgasungsgasen, so daß nur ein heizschwaches Gasgemisch
von z. B. 1000 kcal/Nm3 erhalten wird, das nur für den
Einsatz in Kraftwerken wirtschaftlich verwendbar ist (z. B. DE-PS 12 31 668). Die Erzeugung eines heizkräftigen
Starkgases ist auf diesem Wege nicht möglich ± vielmehr bleibt das Verfahren an die Erzeugung von
Schwachgas gebunden.
Siarkgas kann nach anderen bekannten Verfahren erzeugt werden, bei dem die Erhitzung der Feinkohlemischung
durch direkten Kontakt mit heißen, inenen, festen Wärmeträgern, z. B. Sand oder Feinkoks durch
Vermischen mit diesen Stoffen erfolgt (z. B. DE-PS 9 74 376 ± DE-AS 11 35 419). Im Falle der Verwendung
eines im wesentlicnen nicht aus Kohlenstoff bestehenden Wärmeträgers muß dieser von der Feinkohle
wieder abgetrennt werden, bevor diese zu Briketts verpreßt wird.
Starkgas wird ebenfalls gewonnen, wenn auf Unterlagen ruhende Kohleschichtungen an beheizten Wänden
aus feuerfestem Material entlang bewegt werden (DE-PS 12 45 901).
Solche Verfahren sind sehr aufwendig wegen der großen, im heißen Zustand zu transportierenden
Mengen von abrasiven Feststoffen, vor allem ajfgrund des Verschleißes an den Tranoporteinrichtungen. Dem
klassischen Kammerverkckungs·. ffahren gegenüber ergeben sich dabei keine wirtschaftlichen und technischen
Vorteile.
Das Kammerverkokungsverfahren seinerseits ist gebunden und abhängig von dem schlechten Wärmeleitvermögen
des Kohlekuchens in den Ofenkammern ( R ο h d e, Ber ei. hnung und Messung des instationären
Temperaturfeldes bei der Steinkohlenpyrolyse im Koksofen, Dissertation Aachen 1967: Wiese Beobachtungen
und Gesetzmäßigkeiten während des Verkokungsvorganges in Abhängigkeit von der Koksherstellungstemperatur
sowie verschiedenen rohstofflichen und physikalischen Eigenschaften der verwendeten
Kohlen, Dissertation Aachen 1969/70).
Bekannt ist auch ein Verfahren zur Erhitzung und Entgasung von Feinkohle mit Wasserstoff, der mit Hilfe
von Atomwärme hoch erhitzt worden ist. Wirtschaftlich tragbar ist dieses Verfahren nur. wenn die Restwärme in
hohem Maße genutzt werden kann. Das ist nur möglich durch Anwendung von Hochtemperatur-Wärmeaustauschern,
die vorläufig noch wirtschaftlich und technisch problematisch sind, so daß der Einführung dieses
Verfahrens in die Technik von daher enge Grenzen gesetzt sind.
Bekannt ist auch ein Verfahren zum Verkoken staubförmiger Kohle, besonders auch backender Kohle,
in zwei Stufen, in deren erster die Kohle im Schwebezustand behandelt wird, bei dem die Schwebe
vorbehandlung der Kohle vor dem Verkoken im Gegenstrom mit der Behandlüngsätmösphäre Und bei
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erhöhter, aber so niedriger Temperatur, nämlich zwischen etwa 2150° C und 480° C, durchgeführt wird, daß
im wesentlichen nur Wasserdämpfe aus der Kohle ausgetrieben werden, worauf erst dann in einem
anderen Raum die Verkokung bei höherer Temperatur wiederum im Gegenstrom erfolgt (DE-PS 4 69 168).
Hierbei handelt es sich also um ein Verfahren, bei dem die zu verkokende Kohle bei gebremstem Fall direkten
Kontakt mit dscn gasförmigen Wärmeträger erhält und
daher nur Schwachgas erzeugt werden kann. Außerdem arbeitet das Verfahren zweistufig und ist daher
apparatemäßig aufwendig.
Weiter ist bekannt ein Verfahren zur Erzeugung von Formkoks, vorzugsweise aus Kohlen von unzureichendem
Verkokungsvermögen, bei dem die Kohle in staubförmiger cider feinkörniger Form zuerst im Zuge
einer partiellen Vergasung entgast, dann brikettiert wird und schließlich die Briketts gehärtet werden, wobei
das erzeugte Gemisch von Ver- und Entgasungsgas
durch den Briketthärter geleitet wird und anschließend zu einem Tei! in den Vergaser als Heizgas zurückgeführt
wird, während der andere Teil als Nutzg^s aus der
Anlage abgeführt wird (DE-PS 9 73 527). Durch die Teilvergasung im gebremsten Fall entstehen hierbei
Einbußen am Kohlenstoff in der zu verkokenden Kohle. Außerdem kann durch Teilvergasung auch nur ein
vergleichsweise heizschwaches Gas erhalten werden.
Ferner ist ein Verfahren zum Entgasen kleinkörniger Brennstoffe, insbesondere Stein- und Braunkohle, im
freien Fall durch einen Entgasungsraum bei unmittelbarer Wärmeübertragung von heißen Gasen auf den
Brennstoff bekannt, bei dem in den Entgasungsraum von oben und von unten je ein Strom heißer Gase
eingeführt und beide Gasströme an ihrer Berührungsstelle aus dem Entgasungsraum abgezogen werden, ji
wobei die von unten strömenden Gase in einer Menge und mit einer Geschwindigkeit eingeführt werden, um
ein Absinken der feinen Körner des zu entgasenden Brennstoffes unterhalb einer festgelegten Trennkorngröße
in Jen von unten eingeführten Gasstrom zu verhindern und diese mit den Gasströmen aus dem
Entgasungsraum abzuziehen (DE-AS 11 29 926). Auch hierbei ist der Fall der zu verkokenden Feinkohle stark
gebremst und wegen des direkten Kontaktes der Kohle mit dem Heizgsis wird nur Schwachgas erhalten. 4i
Weiteihin ist ein Verfahren zum Ent- oder Vergasen
von kohlenstoffhaltigen Stoffen in Gegenwart von überhitztem Dampf urter Druck bekannt, bei dem
Feinkohle mittels einer Einschleusungskammer unter Betriebsdruck periodis-ti in eine Druckkammer einge- vi
führt und dann in Rohrschlangen einem Hochdruckdampfst; om ausgesetzt wird, der so hoch erhitzt ist, daß
die Kohle entgast oder ganz oder zum Teil vergast wird und die in der Mischung von Dampf mit entstandenen
heißen, flüchtigen Bestandteilen enthaltene Wärme zur ,1
Erzeugung neuen Arbeitsdampfes für die Erhitzung weiterer Kohl« bei niedrigerem Druck in einer zweiten
Einheit dient: (DE-PS 6 04 864). Dabei handelt es sich um ein zweistufiges Verfahren, wobei die Kohle
während eines gebremsten Falles teilweise vergast und mi
nur ein heizschwaches Gas erhalten wird.
Der Erfindung zugrundeliegende Aufgaben sind es daher, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Erzeugung von Feinkoks für die Brikettierung aus feinkörnigen Kohlemischungen aufzufinden, bei dem die
Kohlemischungen durch Wärmeeinwirkungen entgast werden und auf einfalle Weise Starkgas erhalten wird,
ohne große Mengen oder Volumen von Wärmeträgern bewegen zu müssen und ohne von den schlechten
Wärmeleiteigenschaften eines Kohlekuchens in einer diskontinuierlich oder kontinuierlich betriebenen,
waagerechten, schräg liegenden oder senkrechten Ofenkammer abhängig zu sein.
Die Verfahrensaufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Verfahren der eingangs
definierten Art die Feinkohle während ihres ungebremsten freien Falles durch einen Schachtofen verkokt wird
und dabei der Wärmeübergang auf die Kohleteilchen im wesentlichen durch Strahlung erfolgt.
Die Erhitzung der Kohlekörner wird vorzugsweise in 1 bis 2 Sekunden auf 800 bis 9000C vorgenommen.
Dabei ist die Höhe des Schachtofens so bemessen, daß die Kohlekörner während der Fallzeit im
Schachtofen möglichst vollständig entgasen. Der Schachtofen kann regenerativ od?r rekuperativ mit
Heizgasen beheizt werden.
Überraschenderweise ist es erfindungsgemäß gelungen, der Kammerverkokung geger'ber die spezifische
Leistung von 8 kg Koks pro m2 Heizwandfläche und
Stunde auf über das doppelte zu steigern.
Am Boden des Schachtofens wird der angesammelte Feinkoks in bekannter Weise abgezogen, und er kann
zunächst in einem Ausgleichsbehälter aufgenommen werden, bevor er in einem Mischer mit backende·
Kohle, z. B. in dem Verhältnis 2 :1 vermischt wird. Hierbei findet eine Teilentgasung des Feinkohleanteiles
statt.
Das Mischgut wird in bekannter Weise in Walzenpressen
zu Briketts gewünschter Form, z. B. von Ei- oder Kissengehalt, verpreßt.
Zur Nachhärtung und Nachentgasung ist es bekannt, die fertigen Briketts bis zu 180 Minuten lang
Temperaturen bis zu <»00°C, das ist ungefähr die Preßtemperatur, auszusetzen. Die Festigkeit der Koksbriketts
wird durch diese Maßnahme wesentlich erhöht. Bei dem vorliegenden Verfahren werden sie 60 bis 120
Minuten Temperaturen bis zu 900rC ausgesetzt.
Besonders vorteilhaft gestaltet sich die Nachhärtung u-'d Nachentgasung, wenn man die Briketts der
Einwirkung der Gesamtheit oder eines Teiles des ungekühlten Entgasungsgases aussetzt. Dabei wird die
Behandlung zweckmäßig auf ca. 60 Minuten bei Temperaturen von 450 bis 75O°C ausgedehnt.
Bei der Mischung des heißen Feinkokses mit den backenden Feinkohlen, ihrer Pressung und Nachhärtung
fallen noch Entgasungsgase an. Diese werden zweckmäßig mit den Entgasungsgasen aus dem Schachtofen
vereinigt und mit ihnen gemeinsam aufgearbeitet.
Das gesammelte Entgasungsgas ist ein heizkräftiges Kokereigas von unterschiedlicher Zusammensetzung,
das in bekannter Weise aufgearbeitet, d. h. gekühlt, entstaubt und von Wasseranteilen, Teer. Kohlenwasserstoff,
Ammoniak. Schwefelwasserstoff befreit wird
Danach ist nur noch die Abkühlung der koksbriketts, z. B. in einem Flüssigkeitstauchbad oder mit Inertgasen
auf Umgebungstemperatur vorzunehmen. Anschließend sind die Briketts 'ertig zum Einsatz.
Die Briketts werden mit einem Kreislauf von Inertgasen, z. B. verbrannten Heizgasen, gekühlt und die
den Briketts entzogene Wärme wird zürn" Aufwärmen von Wasser, z. B. enthärtetem Wasser, verwendet, das
innerhalb oder außerhalb des Verfahrens Verwendung finden kann.
Mit dem vorgewärmten Wasser kann z. B. das heiße Entgasungsgas gekühlt werden. Dabei wird Wasserdampf
erhalten. Dieser kann seinerseits wiederum
innerhalb des Verfahrens oder außerhalb Verwendung finden.
So können z. B. die Entgasungsgase aus dem Schachtofen einer NachefhitzUng in Gegenwart von
Wasserdampf unterworfen werden, wobei die Kohlenwasserstoffe und auch Kohlenstoff im wesentlichen zu
Kohlenoxid und Wasserstoff umgesetzt werden. Auch das Ammoniak wird dabei völlig oder teilweise zu
Stickstoff und Wasserstoff zersetzt. Hierzu wird der bei der Kühlung der Entgasurigsgase gewonnene Wasserdampf
verwendet.
Zweckmäßig sind dabei Katalysatoren, z. B. Nickel-Träger-Katalysatoren,
zugegen.
Bei etwa gleicher Aufmahlungscharakteristik besitzen verschiedene Feinkohlensorten verschiedene Garungszeiten.
Durch die Aufmahlung hat man es in der Hand, jeweils optimale Fallzeiten, d. h. Garungszeiten,
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Kohle mit längerer Garungszeit feiner aufgemahlen als
eine mit kurzer Garungszeit. Auf diese Weise werden dann nach dem Stokeschen Gesetz längere Fallzeiten in
dem Schachtofen und damit auch längere Garungszeiten erreicht.
Bei einer bevorzugten Öfenkonstruktion beträgt die freie Kammerhöhe etwa 35 mm, die Kammerlange
etwa 5 m und die Kammerbreite etwa 1 m. Der Schachtofen selbst wird in verschiedenen Höhen mit
Gasabzugsstutzen versehen. Auf diese Weise können in den verschiedenen Höhenabschnitten während der
Entgasung verschieden zusammengesetzte Gase abgezogen werden. Während aus den oberen Stutzen
kohlenwasserstoffreiche Gase abgenommen werden, erhält man aus den unleren wasserstoffreiche Gase.
Die Gasabzugsstutzen werden schräg nach oben verlaufend und sich erweiternd angeordnet, so daß nur
minimale Mengen von Kohlen- und Koksstaub mit dem Entgasungsgas weggetragen werden.
Dabei werden alle Gasabzüge oder nur ein Teil von ihnen indirekt beheizbar ausgebildet und mit Wasserdampfeintritten
versehen oder mit derart ausgerüsteten Heizkammern verbunden.
Vorzugsweise werden die Wände des Schachtofens, seine Heizzüge und auch die Retorten, in denen die
Entgasungsgase gekrackt werden, aus feuerfesten Materialien mit hoher Wärmeleitzahl errichtet. Solche
Stoffe bestehen aus oder enthalten z. B. Siliziumkarbid oder Aluminiumoxid (Korund).
Die F i g. 1 bis 5 stellen Ausführungsbeispiele für die Erfindung dar, ohne sie jedoch darauf zu beschränken.
F i g. 1 ist die -ichematische Darstellung der Schachtofenanlage
mit der vorgeschalteten Bevorratung, Trocknung und Förderanlage der Kohle sowie der
nachgeschalteten Gasaufarbeitungsanlage, Brikettier-, Nachhärtungs- und Kühlanlage.
F i g. 2 ist die schematische Darstellung des Schachtofens allein in etwas vergrößertem Maßstab mit den
Heizzügen, Regeneratoren und Entgasungsabzügen und Sohlranälen ±
F i g. 3 ist ein vergrößerter, senkrechter Schnitt durch die Beheizungsanlage der Entgasungsabzüge ±
F i g. 4 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie a-a durch F i g. 3 ±
F i g. 5 ist ein senkrechter Schnitt nach der Linie b-b durch F i g. 3.
In F i g. i ist ί der Bunker für nicht backende
Feinkohle mit flüchtigen Bestandteilen. Diese wird durch die Zellradschleuse 1 a und Leitung 16 in Leitung 3
eingetragen, die gleichzeitig als Trockner dient In dem Verbrennungsofen 2 wird ein heißer inerter Gasstrom
erzeugt, und das heiße Gas fördert die Feinkohle unter Vortrocknung in den Abscheider 4 und von dort durch
Leitung 8 und Zuteileranlage 9 in den Schachtofen 10. Der fertige Feinkoks wird aus dem Schachtofen durch
die Austragschleuse 11 ausgetragen und fällt in den Mischer 12. Bituminöse, backende Feinkohle wird in
dem Bunker 13 gestapelt und durch die Aufgabeschleuse 13a und Leitung 136 in die Leitung 15 eingeschleust, die
ίο gleichzeitig als Trockner dient im Ofen 14 wird wie im
Ofen 2 durch Verbrennung ein heißer, inerter Gasstrom erzeugt, der die backende Feinkohle unter Trocknung in
den Bunker 16 trägt. Der Bunker 16 ist über die kurze Leitung 16a, Zyklon 17 und Leitung 17a mit dem
Endabschneider 176 (Elektrofilter) verbunden, der gereinigtes Abgas durch Leitung 17c in die freie
Atmosphäre entläßt. Über die Leitung 56 ist der Ahsrheider 4 mit dem Zyklon 5 verbunden und weiter ist
dieser durch Leitung 5a mit dem Abscheider Mb verbunden, so daß auch das Gas aus Leitung 3 in dem
Endabscheider 17Zj gereinigt wird. Der im Zyklon 5 angesammelte Staub wird durch Leitung 6a in den
Zwischenbehälter 6 und die Zellenradschleuse 7 in Leitung 8 eingeführt und kommt über die Teile 8 und 9 in
den Schachtofen 10. Der im Zyklon 17 gesammelte Kohlenstaub kommt über Leitung 18a, Zwischenbehälter
18, * eitung 186, Schleuse 19 und Leitung 19a in die Leitung 21, die über die Schleuse 20 den Behälter 16 mit
dem Mischer 12 verbindet und durch die vorgetrocknete bituminöse backende Kohle in den Mischer 12 gebracht
wird. In dem Mischer 12 wird die backende Kohle mit dem Koksstaub vermischt, wobei sich der Feinkoks
abkühlt und die backende Kohle bis auf den plastischen Temperaturbereich erhitzt wird. In diesem Zustand wird
die Mischung durch den Abgang 22 auf die Walzenpresse 23 aufgegeben. Im Mischer 12 anfallende Entgasungsgase werden durch Leitung 12a den Entgasungsgasabzügen
34 des Schachtofens 10 zugeführt Die gepreßten Briketts treten aus der Walzenpresse 23 durch die
Rutsche 24 aus und werden von dem Steilförderer 25 in den Nachhärtebehälter 26 gefördert, der durch Leitung
37 neiße Entgasungsgasc aus ucn Eriigaaungagaoäuiügen
34 des Schachtofens 10 zugeführt erhält. Nachdem sich die Briketts in dem Nachhärtebehälter 26 60 Min.
bei 450 bis 7500C aufgehalten haben, werden sie durch
Leitung 27a, Schleuse 27. Leitung 28a, Schleuse 28 und
Leitung 286 in den Kühlbunker 29 entlassen, in dem über
die Leitungen 54, 56 und 57, Gebläse 55 und Wasservorwärmer 51 ein inerter Kühlgaskreislauf
aufrechterhalten wird. Der Wasservorwärmer 51 erhält dabei enthärtetes Wasser aus Leitung 50. Das
vorgewärmte Wasser wird durch Leitung 52 abgezogen. Die gekühlten Briketts werden durch den Abgang 30a,
Doppelschleuse 31 und Austritt 30 ausgetragen und ihrer Verwendung zugeführt
Das heiße Entgasungsgas, das aus Leitung 37 kommend den Nachhärtebehälter 26 durchzogen hat,
verläßt ihn durch Leitung 38 und wird in dem Verdampfer 39 durch das Wasser aus der Leitung 52
gekühlt, wobei das Wasser verdampft Das gekühlte Entgasungsgas verläßt den Verdampfer 39 durch
Leitung 40 und tritt zunächst in den Rußwascher 41 und dann durch Leitung 42 in den Vorkühler 43, sowie durch
Leitung 44 in den Elektrofilter 45 und weiter durch
Leitung 46 in den Schwefelwasserstoffwascher 47 und
durch Leitung 48 in den Ammoniaknachwascher 49 ein, aus dem es durch Leitung 49a entlassen und seiner
Verwendung zugeführt wird.
In Fig. 2 sind die Entgasungsgasabzüge 34, die als
beheizbare Sammelretorten ausgebildet sind, sichtbar. Ihre Schrägwände haben eine Neigung von ca 60°. 32
sind Heizzüge, 33 Regeneratoren, 35 Heizzüge für die Gassammelretorten bzw. Entgasungsgasabzüge 34. 36a
sind Sohlkanäle und 36 obere horizontale Kanäle zum Sammeln und Verteilen der verbrannten Heizgase, die
nach Durchstreichen der Regeneratoren 33 durch weitere, nicht gezeichnete Leitungen zum Kamin 58
(Fig. 1) gelangen und von dort ins Freie treten. In die Sammelretorten 34 münden die von dem Verdampfer 39
(Fig. 1) kommenden, verzweigten Dampfleitungen 53.
Durch den Zusatz von Wasserdampf werden die sich zersetzenden Kohlenwasserstoffe der Entgasungsgase
sowie elementarer kohlenstoff zu Kohlenoxid und Wasserstoff umgesetzt. Gleichzeitig wird auch das
Ammoniak völlig oder teilweise zersetzt.
In den Fig.3 bis 5 sind noch Einzelteile des
Beheizungssystems gezeigt, und zwar ist 34a ein Querkanal zum Sammeln der Entgasungsgase und 34b
sind Gasübertritte.59 sind Luftzuführungskanäle für die Heizzüge 35.60 sind Luftdüsen, 61 Schiebefsteine zum
Verändern ihres freien Querschnittes. 62 ist eine Starkgaszuführungsleitung, die durch die Wärmeisolierung
64 geschützt ist. 63 ist eine Starkgasdüse, die in den Heizzug 35 hineinbrennt. 65 bedeutet Mauerwerk, 66
sind Übertritte in den oberen Horizontalkanal 67, deren Querschnitte mittels der Schiebersteine 68 verändert
werden können. 69 sind Heizzugbinder. 70 ist eine mittlere Trennwand, wie sie bei unterteilten, regenerativen
Beheizungssystemen von Verkokungsöfen üblich sind.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Formkoks, d. h. Koks in gleichen regelmäßig geformten Stücken,
wobei Feinkohle im unverdichteten Strom fallend zu Feinkoks verkokt und dabei Starkgas erhalten wird
und der Feinkoks mit backenden Feinkohlen vermischt und die Mischungen in ihren plastischen
Temperaturbereichen zu Briketts verpreßt und die Briketts zur Nachhärtung und Nachentgasung über
längere Zeiten hohen Temperaturen ausgesetzt und danach abgekühlt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feinkohle während ihres ungebremsten freien Falles durch einen Schachtofen
verkokt wird und dabei der Wärmeübergang auf die Kohleteilchen im wesentlichen durch Strahlung
erfolgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erhitzung der Kohleteilchen in 1 bis 2 Sekunden bis auf 800 und 900°C vorgenommen
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Briketts der Einwirkung der
Gesamtheit oder eines Teiles der ungekühlten Entgasungsgase ausgesetzt werden.
4. Verfahren nach einem ier Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Mischung
von Feinkoks und backenden Feinkohlen, bei der Pressung der Briketts und der Nachhärtung noch
anfallenden Entgasungsgase mit den Entgasungsgasen von o^r Verkokung vereinigt und mit ihnen
gemeinsam aufgearbeitet we-den.
5. Verfahren nach e>nem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, da," die Entgasungsgase
aus dem Schachtofen in Gegenwart von Wasserdampf nacherhitzt und umgesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung der Kohlenwasserstoffe
der Entgasungsgase in Gegenwart von Katalysatoren, z. B. Nickel-Träger-Katalysatoren, erfolgt.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 6 in einem regenerativ
oder rekuperativ beheizten, mit Heizzügen versehenen Schachtofen von einer freien Höhe von ca.
35 mm einer Breite von ca. 1 m und einer Länge von 4^
5 m, gekennzeichnet durch schräg nach oben gerichtete, sich im Querschnitt erweiternde Gasabzüge
(34) in verschiedenen Höhenabschnitten des Schachtofens (10).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn- ">o
zeichnet, daß alle oder ein Teil der Gasabzüge (34) indirekt beheizbar und mit Wasserdampfeintritten
(53) versehen sind oder mit derart ausgerüsteten Heizkammern verbunden sind.
55
10
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