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Verfahren und Offenend-Spinnmaschine zum Anspinnen eines
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Fadens an einem Spinnaggregat Fadens an einem Spinnaggregat Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Anspinnen eines Fadens an einem Spinnaggregat einer eine
Vielzahl von Spinnaggregaten aufweisenden Offenend-Spinnmaschine mittels einer entlang
der Offenend-Spinnmaschine verfahrbaren und dem Spinnaggregat zustellbaren Anspinneinrichtung,
deren Arbeitsschritte von einer Programmsteuerung gesteuert sind, die abhängig von
dem Anlaufverhalten eines vorher abgebremsten Spinnrotors des Spinnaggregates derart
eingeschaltet wird, daß während des Anlaufens des Spinnrotors von der Anspinneinrichtung
gesteuert bei einer vorgegebenen Drehzahl des Spinnrotors ein Ring aus Fasern in
dem Spinnrotor abgelegt wird, und daß ein von der Anspinneinrichtung in den Spinnrotor
zurückgeführter Faden zu einem Zeitpunkt an den Faserring angesetzt und wieder abgezogen
wird, zu welchem der Spinnrotor erst eine unterhalb der Betriebsdrehzahl liegende
Drehzahl erreicht hat.
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Es ist bekannt, daß sich ein Anspinnvorgang an einem Spinnaggregat
einer Offenend-Spinnmaschine bei relativ niedrigen Rotordrehzahlen leichter durchführen
läßt als bei sehr hohen.
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Um ohne großen Aufwand und ohne großen Eingriff in die Offenend-Spinnmaschine
auch dann den Vorteil des Anspinnens bei niedriger Drehzahl ausnutzen zu können,
auch wenn die Offenend-Spinnmaschine mit wesentlich höheren Betriebsdrehzahlen arbeitet,
ist es bekannt, das Anspinnen während des Anfahrens des Spinnrotors eines einzelnen
Spinnaggregates durchzuführen und dabei eine deutlich unterhalb der Betriebsdrehzahl
liegende Drehzahl auszunutzen.
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In der Praxis hat sich dieses Verfahren sehr bewährt. Es hat sich
gezeigt, daß jedoch die dabei erzielten Fadenansetzer noch relativ unterschiedlich
in ihrem Aussehen und in ihrer Qualität ausfallen. Dies liegt darin begründet, daß
das Hochlaufverhalten der Spinnrotoren an den einzelnen Spinnaggregaten nicht absolut
gleich ist, so daß sich Unterschiede in den Drehzahlen ergeben, zu denen der Faserring
erzeugt und das Fadenende an den Faserring angesetzt und wieder abgezogen wird.
Dieses unterschiedliche Anlaufverhalten stellt sich auch dann ein, wenn praktisch
identische Antriebe für alle Spinnrotoren vorgesehen sind, beispielsweise ein gemeinsamer
Antrieb mittels eines Tangentialriemens. Diese Unterschiede werden dadurch begründet,
daß beim Lösen einer Bremse und beim Wirksamwerden des Antriebes mechanische Elemente,
insbesondere Hebelgestänge, betätigt werden müssen, die fabrikationsbedingte Toleranzen
enthalten und nicht spielfrei arbeiten sowie unterschiedlichen Reibungseinflüssen
ausgesetzt sind. Es kann davon ausgegangen werden, daß zwar die Anspinneinrichtung
immer gleichbleibend arbeitet, jedoch die Ubertragungselemente der einzelnen Spinnaggregate
zu Unterschieden in dem Anlaufverhalten führen. Um den Einfluß dieser Unterschiede
auszuschließen ist es bekannt geworden (DE-OS 25 44 209), während des Anlaufens
die Drehzahl des Spinnrotors zu erfassen und damit einen Rückschluß auf das Anlaufverhalten
zu ziehen und den Ablauf der Programmsteuerung zu beeinflussen.
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Durch diese Maßnahme lassen sich wesentliche Verbesserungen des Anspinnvorgangs
erhalten, sie sich in verbesserten Fadenansetzern zeigen. Das Erfassen der Rotordrehzahl
während des Anlaufvorganges führt jedoch zu einem deutlich erhöhten Aufwand, da
der Rotor in dem Betriebszustand in einem geschlossenen Gehäuse untergebracht ist
und für eine Meßeinrichtung der Anspinneinrichtung nicht ohne weiteres zugänglich
ist. Es müssen deshalb innerhalb jedes Spinnaggregates stationäre Meßeinrichtungen
vorgesehen werden, die an Übertragungselemente angeschlossen sind, die die Signale
an die Anspinneinrichtung weiter geben, die mit entsprechenden Empfangseinrichtungen
ausgerüstet sein muß. Zu diesem erhöhten Aufwand kommt noch hinzu, daß die für die
Signalerzeugung und übertragung benötigten elektronischen Einrichtungen relativ
störanfällig sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln,
das die durch unterschiedliches Anlaufverhalten der Spinnrotoren bedingten Fehler
ebenfalls ausscheidet, wobei jedoch keine Meßwerte von den einzelnen Spinnaggregaten
erzeugt und abgefragt werden müssen. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die
Mittel zum Lösen einer dem Spinnrotor zugeordneten Bremse und/oder zum Antreiben
des Spinnrotors derart einstellbar und eingestellt sind, daß das Anlaufverhalten
der Spinnrotoren an allen Spinnaggregaten wenigstens annähernd gleich ist.
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Durch diese Ausbildung wird es möglich, schon in dem Herstellerwerk
oder bei der Montage der Maschine Grundeinstellungen vorzunehmen, die ein weitgehend
gleiches Anlaufverhalten an den ein -zelnen Spinnaggregaten sichern, so daß für
das Wartungsgerät kein zusätzlicher Aufwand getrieben werden muß. Da es sich nur
um weitgehend mechanische Einstellelemente und Einstellvorgänge handelt, sind diese
preiswert zu realisieren, ohne daß eine wesentliche Störanfälligkeit gegeben ist.
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In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß das
Anlaufverhalten der Spinnrotoren der einzelnen Spinnaggregate
durch
die Spinnaggregate eingebaute Justier- und/oder Verzögerungseinrichtungen eingestellt
ist. Insbesondere durch die Verzögerungseinrichtungen lassen sich erhebliche Vorteile
erzielen, da einerseits die Verzögerungseinrichtungen dazu ausgenutzt werden können,
alle toleranzbedingten und gegebenenfalls auch durch Verschleiß nach längerer Betriebsdauer
hervorgerufenen Ungenauigkeiten an jedem Spinnaggregat auszugleichen und damit auszuschalten,
und da andererseits diese Verzögerungseinrichtungen weiter dazu benutzt werden können,
den Anlaufvorgang insgesamt zu verlängern, so daß größere Zeitabschnitte während
des Hoch laufens des Spinnrotors aus dem Stillstand zu der Betriebsdrehzahl zur
Verfügung stehen, die für das Durchführen des Anspinnvorgangs ausgenutzt werden
können. Dadurch lassen sich die besonders für die einzelnen Arbeitsschritte geeigneten
Rotordrehzahlen noch genauer treffen, die sonst möglicherweise zu dicht beieinander
liegen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß das Einstellen
des Anlaufverhaltens mittels einer den einzelnen Spinnaggregaten zustellbaren, das
Anlaufverhalten erfassenden und anzeigenden Prüfeinrichtung erfolgt. Diese Prüfeinrichtung
ermöglicht es, die fertig montierten Spinnaggregate zu überprüfen und die Einstellungen
so vorzunehmen, daß an allen Spinnaggregaten sich ein gleiches Anlaufverhalten für
die Spinnrotoren ergibt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen und den Unteransprüchen.
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Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch eine Offenend-Spinnmaschine im
Bereich eines Spinnaggregates und eine diesem Spinnaggregat zugestellte verfahrbare
Anspinneinrichtung,
Fig. 2a eine graphische Darstellung der Drehzahlen
von Spinnrotoren zweier verschiedener Spinnaggre -gate über der Zeit während des
Anlaufvorganges, Fig. 2b ein Diagramm ähnlich Fig. 1, wobei das Anlaufverhalten
eines Spinnrotors beeinflußt worden ist, Fig. 2c ein Diagramm ähnlich Fig. 2a mit
zwei das Anlaufverhalten von zwei Spinnrotoren darstellenden Kurven, die zu einem
gemeinsamen Zeitpunkt anlaufen, Fig. 2d ein Diagramm mit einer das aufeinander abgestimmte
Anlaufverhalten darstellenden Kurve, Fig. 2e ein Diagramm ähnlich Fig.2d mit einer
ein verlängertes Anlaufverhalten darstellenden Kurve, Fig. 3 eine Darstellung der
Antriebs- und Bremsmittel für einen mittels Stützscheiben gelagerten Rotorschaft,
Fig. 4 eine Einzelheit ähnlich Fig. 3, Fig. 5 eine weitere Einzelheit ähnlich Fig.
3, Fig. 6 ein Teilschnitt durch ein Spinnaggregat einer Offenend-Spinnmaschine mit
einer Prüfeinrichtung, Fig. 7 eine Einzelheit der Fig. 6, Fig. 8 eine Ansicht der
Antriebs- und Bremseinrichtungen eines in Stützscheiben gelagerten Rotorschaftes
mit Einstell- und Verzögerungseinrichtungen und
Fig. 9 einen Teilschnitt
durch ein Spinnaggregat entsprechend Fig. 1 und eine diesem Spinnaggregat zugeordneten,
verfahrbaren Prüfeinrichtung für das Anlaufverhalten des Spinnrotors.
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In Fig. 1 ist schematisch der Querschnitt durch eine Offenend-Spinnmaschine
1 im Bereich eines Spinnaggregates 2 dargestellt, die aus einer Vielzahl derartiger,
nebeneinander angeordneter Spinnaggregate besteht. Jedes Spinnaggregat weist im
wesentlichen drei Gehäuse 3, 4 und 5 auf, die an einem Maschinengestell 6 befestigt
sind. Das Gehäuse 3 ist an eine Unterdruckquelle angeschlossen und nimmt einen Spinnrotor
7 auf. Der Schaft 8 des Spinnrotors 7 ist in demtGehäuse 4 gelagert und wird im
Betriebszustand von einem Tangentialriemen 9 angetrieben. Dieser Tangentialriemen
9 wird im Betriebszustand von einer Andrückrolle 10 an den Schaft 8 angedrückt,
die auch das zurücklaufende Trum 11 des Tangentialriemens 9 führt. Bei dem in Fig.
1 dargestellten Zustand, bei dem der Spinnrotor 7 stillgesetzt ist, ist die Andrückrolle
10 und somit der antreibende Tangentialriemen 9 vom Rotorschaft 8 abgehoben. Zu
diesem Zwecke ist die Andrückrolle 10 über ein Gestänge 12 mit einem Bremsmechanismus
13 gekoppelt, der eine Bremsbacke 14 trägt, die in Fig. 1 gerade dem Rotorschaft
8 zugestellt ist. Der Bremsmechanismus 13 ist mit einem doppelarmi gen Bremshebel
15 gekoppelt, der um eine stationäre Achse 16 verschwenkbar ist. Im Betriebszustand
wird der hintere Arm 18 des Bremshebels 15 durch eine Feder 19 nach unten gedrückt,
wodurch sich der Bremsmechanismus 13 nach unten bewegt und somit die Bremsbacke
14 vom Rotorschaft 8 abhebt. Gleichzeitig ist wegen einer Kopplung des Gestänges
12 mit dem Bremsmechanismus 13 die Andrückrolle 10 abgesenkt und somit der Tangentialriemen
9 an den Rotorschaft 8 angelegt. Der vordere Arm des Bremshebels 15 enthält eine
Auflage 20, durch welche der gesamte Bremsmechanismus betätigbar ist.
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An dem Maschinengestellt 6 ist eine stationäre Achse 21 angebracht,
um welche das Gehäuse 5 des Spinnaggregates 2 von dem Gehäuse 3
abschwenkbar
ist. Auf diese Weise kann bei Bedarf der Spinnrotor 7 freigelegt und von außen zugänglich
gemacht werden. Das abschwenkbare Gehäuse 5 enthält im wesentlichen die Zuführ-
und Auflöseeinrichtungen für ein zu verspinnendes Faserband 22 sowie einen Garnabzugskanal
23. Die Zuführeinrichtung enthält in bekannter Weise eine Zuführwalze 24, einen
mit dieser zusammenwirkenden und unter Federdruck stehenden Zuführtisch 25 sowie
einen Einlauftrichter 26 für das Faserband 22. Das zwischen der Zuführwalze 24 und
dem Zuführtisch 25 längs einer Klemmlinie geklemmte, einlaufende Faserband 22 bietet
einer schnellaufenden Auflösewalze 27 einen Faserbart dar. Die Auflösewalze 27 löst
das Faserband in bekannter Weise zu Einzelfasern auf, die über einen Faserzuführkanal
28 dem Spinnrotor 7 zugeführt und dort in bekannter Weise zu einem Faden 29 versponnen
werden. Der ersponnene strichpunktiert dargestellte Faden 29 wird mittels Abzugswalzen
30 und 31 aus dem Fadenabzugskanal 23 abgezogen und auf eine ebenfalls strichpunktiert
dargestellte Spule 32 aufgewickelt, die von einer Friktionswalze 33 angetrieben
ist.
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Der Antrieb der Zuführwalze 24 erfolgt über ein Zahnrad 34, welches
über eine Stehwelle 35 mit einem weiteren Zahnrad 36 verbunden ist, das mit einem
Zahnrad 37 im Eingriff steht. Das Zahnrad 37 ist mit einer sich in Maschinenlängsrichtung
erstreckenden angetriebenen Welle 38 drehfest verbunden. Zwischen den Zahnrädern
34 und 36 ist eine elektromagnetische Kupplung 39 angeordnet, die über eine elektrische-
Leitung 40 mit einem Fadenwächter 41 verbunden ist. Der Fadenwächter 41 enthält
einen Fadenfühler 42, der das Vorhandensein des Fadens 29 überwacht und im Falle
eines Fadenbruches in eine Position 43 auslenkt. In diesem Falle unterbricht der
Fadenwächter 41 den Antrieb der Zuführwalze 24 über die elektromagnetische Kupplung
39, die, obwohl das Zahnrad 36 nach wie vor angetrieben wird, das Zahnrad 34 und
somit die Zuführwalze 24 stillsetzt. Auf der Stehwelle 35 des Antriebes für die
Zuführwalze 24 ist noch ein Kegelrad 44 angebracht, das etwas aus dem Gehäuse 5
nach vorn herausragt und über welches die Zuspeisung in noch zu beschreibender Weise
kurzzeitig von außen während eines Anspinnvorganges betätigbar ist.
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An dem Maschinengestellt 6 sind mit Kragarmen 45 und 46 sich in Maschinenlängsrichtung
erstreckende Laufschienen 47 und 48 gehalten. Auf diesen Laufschienen 47, 48 ist
auf Laufrädern 49, 50 und 51 ein Wartungsgerät 52 längs der Offenend-Spinnmaschine
1 verfahrbar. Das Gewicht des Wartungsgerätes 52 wird bevorzugt von zwei Laufrädern
49 aufgenommen, von denen wenigstens eines angetrieben ist. Die Laufräder 50 und
51 sorgen für die Stabilität des Wartungsgerätes 52 in horizontaler Richtung.
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Das verfahrbare Wartungsgerät 52 enthält Mittel oder Funktionselemente
zum Anspinnen, bevorzugt zum Beheben eines Fadenbruches, wobei lediglich einige
dieser Mittel in Fig. 1 dargestellt sind.
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Das Wartungsgerät 52 enthält u.a. eine Programmsteuerung 53, die sowohl
mit dem Fahrwerk als auch mit mehreren Einzelantrieben für die einzelnen Funktionselemente
elektrisch gekoppelt ist.
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Eine dieser Kopplungen besteht zu einem als Hubkolbenmagnet dargestellten
Betätigungselement 54, dessen Kolben 55 sich gegen einen an der Anspinneinrichtung
52 angebrachten Hebel 56 anlegen kann, der um eine Achse 57 verschwenkbar ist. Mit
dem Hebel 56 drehfest verbunden ist ein Betätigungsarm 58, dessen Auflage 59 die
vordere Aufnahme 20 des Bremsmechanismus des Spinnrotors 7 betätigen kann. Im in
Fig. 1 dargestellten Fall ist der Kolben 55 des Betätigungselementes 54 ausgefahren,
hat den Hebel 56 nach rechts gedrückt, wodurch die Auflage 59 nach unten bewegt
wurde.
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Dadurch wurde die Aufnahme 20 des Bremshebels 15 nach unten gedrückt,
wodurch sich die Bremsbacke 14 gegen den Rotorschaft 8 angelegt hat und wodurch
weiterhin der Tangentialriemen 9 vom Rotorschaft 8 abgehoben wurde. Der Spinnrotor
7 befindet sich somit vorübergehend in gebremstem Zustand. Wenn, gesteuert durch
die Programmsteuerung 53, der Kolben 55 des Betätigungselementes 54 nach links zurückgeht,
kann sich durch die Wirkung der Feder 19 der Bremshebel 15 wieder nach oben bewegen,
wodurch die Bremse 14 den Rotorschaft 8 freigibt und wodurch sich der Tangentialriemen
9 wieder an den Rotorschaft 8 anlegt. Das Betätigungselement 54, gesteuert von der
Programmsteuerung 53, löst somit den Startzeitpunkt für das Anlaufen des Spinnrotors
7 sowie gleichzeitig den eigentlichen Anspinnvorgang aus.
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Solange der Fadenfühler noch seine Außerbetriebsposition 43 einnimmt,
ist die Zuführwalze 24 stillgesetzt. Aus diesem Grunde ist ein Antrieb 60 des verfahrbaren
Wartungsgerätes 52 vorgesehen, der ein Kegelrad 61 enthält, das mit dem bereits
beschriebenen Kegelrad 44 des Spinnaggregates 2 in Eingriff bringbar ist. Das Kegelrad
61 sitzt auf einer Welle 62, die von einem um die Achse 63 schwenkbaren Motor 64
in vorgegebener Weise vorübergehend, gegebenenfalls mit Unterbrechungen antreibbar
ist. Auf diese Weise kann die Zuführwalze 24 von der Anspinneinrichtung 52 angetrieben
werden, solange der Fadenfühler seine Außerbetriebsposition 43 einnimmt. Wenn das
Wartungsgerät 52 keinen Anspinnvorgang durchführt, ist das Kegelrad 61 etwas nach
oben ausgeschwenkt, damit der Eingriff mit dem Kegelrad 44 unterbrochen ist.
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Das Wartungsgerät 52 enthält weiterhin eine Abheberolle 65, die um
eine Achse 66 verschwenkbar ist. Die Abheberolle 65 kann sich von unten gegen die
Spule 32 anlegen und diese von der Friktionswalze 33 in eine angehobene Position
67 abheben. Die Spule 67 ist von einem Spulenarm 68 gehalten, der um eine maschinenfeste
Achse 69 schwenkbar ist. Die Abheberolle 65 ist an einem Hebel 70 angeordnet, der
an seiner Schwenkachse 66 noch eine Hilfsabzugswalze 71 trägt, die mit der Abheberolle
65 vorzugsweise synchron in beiden Drehrichtungen antreibbar ist. Die Hilfsabzugswalze
71 wirkt mit einer Druckrolle 72 zusammen, die über einen Hebel 73 um eine Achse
74 in eine angehobene Position 75 verschwenkbar ist.
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Diese angehobene Position 75 ermöglicht es, daß das von der angehobenen
Spule 67 abzuwickelnde und anzuspinnende Fadenende 76 zwischen die Abzugswalzen
71, 75 durch eine nicht dargestellte verschwenkbare Saugeinrichtung einlegbar ist.
Die Druckwalze 75 nimmt anschließend die Position 72 ein, wodurch das anzuspinnende
Fadenende 76, das somit in dem Wartungsgerät 52 geführt ist, zum Fadenabzugskanal
23 zurückgeliefert werden kann. Dies geschieht unter Mitwirkung einer Fadenübergabeklemme
77, deren Schwenkarm 78 um eine Achse 79 drehbar ist. Die Fadenübergabeklemme 77
kann längs des gestrichelt angedeuteten Radius 80 verschwenken.
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Bevor das Fadenende 76 in den Spinnrotor zurückgeführt wird und als
neu gesponnener Faden wieder abgezogen werden kann, muß in dem Spinnrotor 7 ein
Ring aus Fasern abgelegt werden, an den das Fadenende 76 angesetzt wird. Das Erzeugen
dieses Faserringes wird von dem Antrieb 60 des Wartungsgerätes 52 während des Anspinnens
gesteuert und solange aufrechterhalten, bis der Fadenfühler des Fadenwächters 41
seine Betriebsposition eingenommen und damit die Einrichtung zum Zuführen von Fasermaterial
des betreffenden Spinnaggregates 2 eingeschaltet hat. Das Wartungsgerät 52 enthält
meist noch eine Anzahl weiterer Funktionselemente, durch die das zurückgeführte
Fadenende vor dem eigentlichen Anspinnvorgang aufbereitet wird und durch das nachher
eine gesteuerte Übergabe des wieder abgezogenen Fadens zu dem Spinnaggregat erfolgt.
Die Programmsteuerung 53 des verfahrbaren Wartungsgerätes 52 bestimmt die Reihenfolge
und den Ablauf der einzelnen für das Anspinnen erforderliche Verfahrensschritte
solange, bis der Faden endgültig wieder an das Spinnaggregat übergeben worden ist.
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Heute arbeiten Spinnmaschinen mit 70 000 min und mehr. Da es nicht
sinnvoll ist, einen Anspinnvorgang bei derart hohen Rotordrehzahlen durchzuführen,
wird vorgesehen, daß während des Anspinnens niedrigere Rotordrehzahlen vorhanden
sind. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Umstand ausgenutzt wird, daß der Spinnrotor
7 bei einem Anlaufen aus einem vorher abgebremsten Zustand einen bestimmten Drehzahlbereich
durchläuft, der für ein Anspinnen besonders geeignet ist. Da Offenend-Spinnmaschinen
im allgemeinen so ausgebildet sind, daß die Spinnrotoren unabhängig von den Spinnrotoren
der benachbarten Aggregate abgebremst werden können, begnügt sich der ganze Eingriff
des Wartungsgerätes 52 in den Aufbau des Offenend-Spinnaggregates 2 damit, daß eine
Betätigungsmöglichkeit für den Bremsmechanismus des Spinnrotors 7 vorgesehen wird
und daß über den Antrieb 60 für eine bestimmte Zeit die Faserbandzuspeisung übernommen
wird. Die Funktion des Wartungsgerätes ist somit unabhängig von der Art des Antriebes
des
Spinnrotors und seinen Lagerungen. Die Änderungen und zusätzlichen Einrichtungen
an den einzelnen Spinnaggregaten werden auf ein Minimum beschränkt. Alle für das
Anspinnen wesentliche Funktionselemente sind in dem Wartungsgerät untergebracht,
so daß sie nur einfach vorhanden sein brauchen.
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Da die Spinnrotoren im allgemeinen relativ schnell zu ihrer Betriebsdrehzahl
anlaufen, steht nur eine relativ kurze Zeitspanne zur Verfügung. Es wird deshalb
vorgesehen, daß nur die Arbeitsschritte während des Hochlaufens durchgeführt werden,
die von der Drehzahl des Spinnrotors 7 abhängig sind. Dies bedeutet, daß die vorbereitenden
Schritte, nämlich das Abziehen des Fadens von der Spule 67, das gegebenenfalls notwendige
Aufbereiten des Fadenendes und das Heranführen des Fadens in den Bereich des Fadenabzugskanals
23 von der Programmsteuerung 53 so gesteuert werden, daß sie durchgeführt sind,
wenn der Bremsmechanismus der Spinnrotoren von der Programmsteuerung 53 gelöst wird,
so daß das Startsignal für das Anlaufen des Spinnrotors 7 gegeben wird. Während
des Anlauf ens des Spinnrotors muß dann ein Faserring in ihm abgelegt werden, was
durch die von dem Wartungsgerät 52 gesteuerte Zuspeisung von Faserband 22 ausgeführt
wird. Diese Zuspeisung kann erst erfolgen, wenn der Spinnrotor eine Mindestdrehzahl
erreicht hat, da sonst die auf die Fasern innerhalb des Spinnrotors einwirkende
Zentrifugalkraft noch nicht ausreicht, um die Fasern gegen die Saugluftströmung
innerhalb des Rotorgehäuses 3 zu halten. Wenn nicht eine exakt-bestimmte Menge Fasern
den für das Anspinnen notwendigen Faserring bildet, ergeben sich sehr ungleichmäßige
Ansetzer. Während des Hochlaufens muß dann ferner das Ansetzen des Fadenendes an
den Faserring und sein anschließendes Wiederabziehen als neu gesponnener Faden erfolgen.
Beide Vorgänge werden ebenfalls von der Programmsteuerung 53 gesteuert, wobei das
Ansetzen des Fadenendes an den Faserring nach einer vorgegebenen Zeit erfolgt, während
das Wiederabziehen zeitabhängig oder durch ein in dem Fadenlauf des Wartungsgerätes
52 liegenden Fadenfühler gesteuert erfolgen kann.
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Die Programmsteuerung 53 legt die einzelnen Arbeitsschritte des Anspinnvorgangs
zeitlich sehr exakt fest. In den Arbeiten der Anspinneinrichtung 52 ergeben sich
somit keine Toleranzen.
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Toleranzen treten jedoch von Spinnaggregat zu Spinnaggregat auf, da
die für das Bremsen, das Lösen der Bremse und das Antreiben der Spinnrotoren erforderlichen
Teile aus Fertigungsgründen nicht alle vollkommen identisch ausgebildet werden können,
so daß sich Toleranzen ergeben, die zu kleinen Abweichungen führen. Bei der in Fig.
1 dargestellten Ausführungsform ergeben sich beispielsweise Abweichungen im Bereich
der Hebel 12, 13 und 15 und unterschiedliche Reibwiderstände o.dgl. in ihren Lager-
und Verbindungsstellen, die zu geringfügigen Abweichungen in der Bewegung führen.
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Auch in der Bewegung der von dem Hebel 12 gehaltenen Andrückrolle
ergeben sich Abweichungen. Hinzu kommt noch, daß sich die Belastungsfedern, beispielsweise
die Federn 19 aller Spinnaggregate nicht vollständig gleich auslegen und vorspannen
lassen, so daß die auf den Tangentialriemen 9 von der Andrückrolle 10 ausgeübte
Kraft und damit die Mitnahme des Rotorschaftes unterschiedlich sind. Diese Unterschiede
führen dazu, daß an keinem der Spinnaggregate für die Spinnrotoren das gleiche Anlaufverhalten
gegeben ist. Dies ist in dem Diagramm der Fig. 2a dargestellt, in welcher die Rotordrehzahl
n über der Zeit t während der Anlaufphase für die Spinnrotoren zweier Spinnaggregate
in Form von Kurven K1, K2 aufgetragen ist. Dabei wird davon ausgegangen, daß aufgrund
der vorhandenen Unterschiede trotz Lösen der Bremse über das Anspinngerät 52 zum
Zeitpunkt to zu verschiedenen Startzeitpunkten t1 und t2 anlaufen. Das unterschiedliche
Anlaufverhalten drückt sich in der unterschiedlichen Steigung der Kurven K1 und
K2 aus.
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Die Arbeitsschritte des Anspinnvorgangs sind so ausgelegt, daß zum
Zeitpunkt a eine sogenannte Vorauseinspeisungvon Fasermaterial vorgenommen wird,
die zum Zeitpunkt b endet und die dafür sorgt, daß in dem Spinnrotor ein Faser-ring
abgelegt wird, an den das anzuspinnende Fadenende angesetzt werden kann. Als nächster
Schritt erfolgt zum Zeitpunkt c das Einschalten der Zuspeisung
des
Faserbandes, der sogenannten Hauptspeisung. Zum Zeitpunkt d wird dann die Rückführung
des Fadenendes eingeschaltet, das zum Zeitpunkt tx an den in dem Spinnrotor abgelegten
Faserring angesetzt wird. Dieser Zeitpunkt tx wird häufig auch als Anspinnzeitpunkt
bezeichnet. Zum Zeitpunkt e wird dann der Faden wieder abgezogen. Dieser Zeitpunkt
e kann von der Anspinneinrichtung als Zeitpunkt festgelegt werden. Es ist jedoch
auch möglich, den Abzug des Fadens abhängig von der in dem Faden erzeugten Spannung
mittels eines Spannungsfühlers der Anspinneinrichtung zu starten. Den einzelnen
Zeitpunkten, zu den die Arbeitsschritte des Anspinnvorgangs durchgeführt werden,
sind entsprechend den Kurven K1 und K2 Rotordrehzahlen zugeordnet. Aus Fig. 2 ist
zu ersehen, daß sich aufgrund des unterschiedlichen Anlaufverhaltens zwischen den
beiden Spinnaggregaten relativ große Drehzahl/ une ,e die beispielsweise anhand
der dem Abzugszeitpunkt e zugeordneten Drehzahlen nel und ne2 dargestellt sind und
die sich um den Betrag aa unterscheiden. Insbesondere die Zeitpunkte a und b sowie
der Zeitpunkt tx sind sehr stark von der Drahzahl abhängig, d.h. Unterschiede in
den Drehzahlen führen zu unterschiedlichen Fadenansetzern.
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Wie in Fig. 2b gezeigt ist, läßt sich der Drehzahlunterschied dadurch
verringern, daß das Anlaufverhalten der Spinnrotoren beeinflußt wird, indem beispielsweise
das Anlaufverhalten des einen Spinnaggregates so beeinflußt wird, daß die der Kurve
K1 angenäherte Kurve K3 erhalten wird. Zwischen den Drehzahlen nel und ne3 ergibt
sich dann eine wesentlich kleinere Differenz obwohl noch die unterschiedlichen Anlaufzeitpunkte
t1 und t2 vorhanden sind.
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Ebenfalls läßt sich eine Verbesserung bezüglich der Abweichungen dadurch
erzielen, daß die Zeitpunkte t1 und t2 aufeinander abgestimmt werden, so daß ein
gemeinsamer Zeitpunkt t4 erhalten wird, der in Fig. 2c dargestellt ist. Auch wenn
dann die Spinnrotoren mit unterschiedlichem Anlaufverhalten entsprechend den Kurven
K4 und K5 zu der Betriebsdrehzahl nB hochlaufen, ergeben sich geringere
Differenzen,
wie am Beispiel der Drehzahlen "e4 und ne5 gezeigt ist, zwischen denen die Differenz
c besteht. Diese c Unterschiede lassen sich vollständig vermeiden, wenn alle Spinnrotoren
mit dem gleichen Anlaufverhalten anlaufen, wie dies in Fig. 2d anhand der Kurve
K4 dargestellt ist.
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Im allgemeinen erreichen die Spinnrotoren sehr schnell ihre Betriebsdrehzahl
nB, was sich in den Diagrammen durch die Steil heit der Kurven ausdrückt. Dadurch
sind die Zeitspannen, in welchen die für die jeweiligen Arbeitsschritte geeigneten
Drehzahlen vorliegen, relativ kurz. Diese Zeitspannen lassen sich dann vergrößern,
wenn durch zusätzliche Maßnahmen dafür gesorgt wird, daß die Spinnrotoren eine insgesamt
längere Zeit brauchen, um zu ihrer Betriebsdrehzahl nB hochzulaufen. Dies ist in
Fig. 2e mit der Kurve K6 dargestellt, die eine flachere Steigung als die übrigen
Kurven aufweist, so daß größere Zeitabschnitte vorhanden sind. Durch die flachere
Steigung wird auch gleichzeitig der Vorteil erreicht, daß Abweichungen in dem Anlaufverhalten
der Spinnrotoren der einzelnen Aggregate nicht so stark ins Gewicht fallen, da sich
die Drehzahlen in den einzelnen Abschnitten nicht so stark ändern, wie wenn ein
sehr schnelles Hochlaufen der Spinnrotoren zu ihrer Betriebsdrehzahl gegeben ist.
Kleinere Abweichungen in dem Anlaufverhalten führen deshalb nicht zu erheblichen
Drehzahlunterschieden.
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Fig. 3 zeigt einen doppelarmigen Bremshebel 81, der in einem Dreh
punkt 82 mit dem Halter 83 beweglich verbunden ist. Dieser Halter 83 ist mit dem
Abstützblech 84 fest verbunden. Am in der Zeichnung linken Arm des Bremshebels 81
befindet sich ein Bremsbelag 85, der beim Bremsvorgang durch Anheben des Gestänges
86 um den Drehpunkt 82 nach unten schwenkt, bis er neben dem den Rotorschaft 8 antreibenden
Tangentialriemen 9 auf den von zwei Scheibenpaaren 87 und 88 geführten Rotorschaft
8 drückt und den Spinnrotor 7 abbremst.
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Beim Lösen der Bremse wird eine am in der Zeichnung rechten Arm des
Bremshebels 81 befestigte Andrückrolle 10 durch Einwirkung der im Druck verstellbaren
Feder 89 nach unten auf den Tangentialriemen
9 gedrückt, während
der Bremsbelag 85 vom Rotorschaft 8 wegschwenkt. Der Tangentialriemen 9 wiederum
drückt den Rotorschaft 8 in den Keilspalt der Scheibenpaare 87 und 88 und treibt
den Rotor an. Durch Regulierung des Federdrucks an den einzelnen Spinnstellen mittels
der Justierschraube 90 kann eine gewisse Gleichmäßigkeit der einzelnen Rotor- Hochlaufkurven
erzielt werden.
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In Fig. 4 ist in dem Abstützblech 91 eine schlitzförmige Aussparung
92 angebracht, in welcher ein keilförmiges Verstellelement 93 geführt wird, das
zur Regulierung des Federdrucks einer Feder 94 an der jeweiligen Spinnstelle beiträgt,
mit welcher die Andrückrolle 10 an einen Tangentialriemen angedrückt wird, der den
Rotorschaft antreibt.
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In Fig. 5 ist als Verstellelement in Abwandlung der Ausführungsform
nach Fig. 4 ein Exzenter 95 vorgesehen, der durch Verdrehen den Druck der Feder
96 auf den Bremshebel 81 verändert.
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Fig. 6 zeigt einen Querschnitt durch ein Spinnaggregat, welchem ein
auf einer Fahrschiene 100 entlang der Maschine verfahrbares Prüfgerät 101 zugestellt
ist, das die jeweilige Rotor-Hochlaufkurve 102 im Vergleich zur fest vorgegebenen
Idealkurve 103 auf einer Anzeigeeinrichtung anzeigt. Durch Öffnungen 104, 105, 106
im Verdeck 107, Rotorgehäuse 108 und in der Frontplatte 109 wird optisch über eine
Reflektormarke 110 (siehe auch Fig. 3) an einem der Scheibenpaare 87 oder 88 die
Drehzahl derselben festgestellt und auf den Spinnrotor 7 umgerechnet. Bei Abweichung
der festgestellten Hochlaufkurve 102 zur Ideal-Hochlaufkurve 103 können nun sowohl
Steigung als auch Startzeitpunkt der Kurve reguliert werden. Die Steigung der Kurve
kann durch Verändern des Druckes der Feder 96 über einen Exzenter 95 (Fig. 5) geschehen.
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Ein strichpunktiert dargestelltes Einstellwerkzeug 111 eignet sich
dafür. Der Startzeitpunkt der Hochlaufkurve kann durch einen an dem Halter der Fahrschiene
100 befestigten Hebel 112 verstellt werden, indem der Druck der Feder 113 durch
die Stellschraube
114 verändert wird. Im Prinzip funktioniert
die hier gezeigte Rotor-Bremsvorrichtung gleich. wie bei der Ausführungsform nach
Fig. 1. Die Stellschraube 114 verstärkt lediglich die Federkraft der Feder 89, die
der Feder 19 der Ausführungsform nach Fig. 1 entspricht. Beim Drücken der Taste
11.5 durch die in Fig. 6 nicht gezeichnete Anspinneinrichtung 52 wird über den Hebel
112 das Bremsgestänge 86 angehoben. Der Bremsbelag 85 drückt auf den Rotorschaft
8 und bremst somit den Spinnrotor 7 ab.
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Eine Markierungsscheibe 120 (Fig. 7) des Einstellwerkzeuges 111 mit
einzelnen Markierungen 121 zeigt die vorgenommenen Veränderungen an. Als Gegenzeiger
dient ein auf der Frontplatte des Spinnaggregates angebrachter Pfeil 122.
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Um den Anlauf zeitpunkt der Spinnrotoren zu verändern, kann beispielsweise
die Lage des Bremsbelages 85 des Bremshebels 81 (Fig. 8) verändert werden, der mittels
einer Einstellschraube 131 gehalten ist. In ähnlicher Weise kann auch die Lagerung
der Andrückscheibe 10 verstellbar an dem Bremshebel 81 vorgenommen werden, wobei
vorgesehen werden kann, daß das Lager der Andrückscheibe auch in Längsrichtung des
Hebels verstellt werden kann, so daß sich der Abstand der Andrückscheibe 10 ändert,
mit welchem sie an dem Tangentialriemen 9 bezüglich des Rotorschaftes 8 angreift.
Um das Anlaufverhalten zu verändern, d.h. die Steigung der in Fig. 2 dargestellten,
das Anlaufverhalten zeigenden Kurven K, ist bei der Ausführungsform nach Fig. 8
ein Dämpfungsglied 130 vorgesehen, das an den Bremshebel 81 angreift. Durch dieses
Dämpfungsglied, das beispielsweise ein einstellbarer hydraulischer Stoßdämpfer sein
kann, wird die Bewegung des Hebels 81 verzögert, was sich so auswirkt, daß die Andrückkraft
der Andrückrolle 9 gegen den Tangentialriemen relativ langsam ansteigt, so daß auch
entsprechend die Mitnahmekraft des Tangentialriemens langsam ansteigt, die in dieser-
auf den Rotorschaft 8 ausübt.
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Um das Anlaufverhalten der Spinnrotoren 7 zu prüfen und die einzelnen
Aggregate entsprechend einzustellen, ist ein in Fig. 9 strichpunktiert in seinem
Umfang angedeutetes Prüfgerät 125 vorgesehen, das mit Laufrollen 123 auf den Laufschienen
47 des Spinnaggregates verfahren kann. Da das Prüfgerät nicht während des Betriebs
der Spinnaggregate benutzt wird, kann es bei geöffnetem Gehäuse 5 eingesetzt werden,
wobei es einen vorzugsweise ausfahrbaren und in dem Bereich des Spinnrotors 7 verschwenkbaren
Meßfühler 128 aufweist, mit welchem die Drehzahl des Spinnrotors berührungslos gemessen
werden kann. Das Prüfgerät 125 enthält ein Anzeigegerät 129, in welchem das Anlaufverhalten
des betreffenden Spinnrotores als Kurve aufgezeichnet wird. In diesem Anzeigegerät
129 kann die vorgegebene ideale Anlaufkurve gespeichert sein, so daß dann jederzeit
ein Vergleich möglich ist, der dem Monteur Aufschluß darüber gibt, ob und in welcher
Richtung er das Anlaufverhalten zu verändern hat. Das Prüfgerät 125 ist zweckmäßigerweise
mit einem Betätigungselement 124 und einem Betätigungshebel 126 versehen, der um
eine Achse 127 verschwenkbar ist, und der dem Betätigungshebel 56 der Anspinneinrichtung
entspricht, so daß auch das Prüfgerät den Bremshebel 15 betätigen und lösen kann,
so daß entsprechende Verhältnisse wie bei der Anspinneinrichtung gegeben sind.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 ist dargestellt, daß der die
Andrückrolle 10 und den Bremsbelag 14 tragende Hebel 12 mit einem einstellbaren
Verzögerungsglied an dem Gehäuse 4 abgestützt ist. Als einstellbares Verzögerungsglied
kann auch hier ein einstellbarer Stoßdämpfer vorgesehen werden, der als Hydraulikdämpfer
oder als Reibungsdämpfer o.dgl. ausgebildet ist. Zweckmäßigerweise wird dieses Verzögerungsglied
130 so angeordnet, daß es für Einstellarbeiten von außen für ein Werkzeug zugänglich
ist, ohne daß das Gehäuse 4 geöffnet werden muß.
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Um die Drehzahl des Spinnrotors 7 zu erfassen und damit das Anlaufverhalten
zu überwachen, kann an dem Spinnrotor 7 eine Markierung 132 angebracht werden, die
von der Sonde 128 beim Vorbeilaufen überwacht wird. Eine derartige Markierung 132
kann als Farbe o.dgl. aufgetragen werden, die das Gewicht des Rotors und damit auch
das Anlaufverhalten nicht beeinflußt. Da das Anlaufverhalten des Spinnrotors bei
der Ausführungsform nach Fig. 9 direkt überwacht wird, können sich auch keine störenden
Einflüsse ergeben, die das Meßergebnis verfälschen könnten.
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