DE2909104C2 - Verfahren zur Herstellung von sinterndem Siliziumcarbidpulver - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von sinterndem SiliziumcarbidpulverInfo
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Description
Siliziumcarbid ist wegen der hervorragenden Hochtemperaturfestigkeit,
Beständigkeit gegenüber thermischem Schock und seiner Oxidations- und Korrosionsbeständigkeit
ein geeignetes Material für Teile von Gasturbinen, Wärmeaustauschern und auch zum Auskleiden
von Kugelmühlen, Verbrennungsrohren und für Vorrichtungen und Werkzeuge, mit denen korrosive
Flüssigkeiten und flüssige Metalle gehandhabt werden.
Um aber Siliziumcarbid in diesem breiten Anwendungsgebiet
einsetzen zu können, muß es zu Sinterkörpern, die eine hohe Dichte haben, geformt werden.
Siliziumcarbid ist jedoch nur schwer zu sintern. Aus den japanischen Offenlegungsschriften 78 609/75 und
148 712/76 ist bekannt, daß man Sinterkörper mit hohen
Dichten herstellen kann, indem man die Sinterung ohne Druck unter Zugabe von Sinterbeschleunigern, wie Bor
unJ Kohlenstoff, vornimmt.
Aus der DE-AS 1187591 ist die Herstellung von
Siliciumcarbid durch Umsetzung von Siliciumdioxid und/oder Siliciummonoxid in der Gasphase mit
ebenlalls in der Gasphase befindlichen kohlenstoffhaltigen Verbindungen unter vollständigem Ausschluß von
Luft und Feuchtigkeit bekannt.
Aus der DE-AS 12 50 797 ist die Herstellung von Siliziumcarbid, das als Füllstoff oder Pigment verwendet
werden soll, bekannt. Bei diesem Verfahren werden sehr kleine Kohlenstoffteilchen in einem strömenden, inerten,
gasförmigen Medium mit einem Siliziumoxid umgesetzt, wobei das Mol-Verhältnis von Kohlenstoff
zu Siliziumoxid möglichst groß gehalten werden soll, um eine möglichst kleine Teilchengröße des Siliziumcarbids
zu erhalten. Das Reaktionsgemisch enthält im allgemeinen wenigstens ein Mol Kohlenstoff je Mol Silizium und
ein weiteres Mol Kohlenstoff je Mol Sauerstoff, wobei beste Ergebnisse mit 4 bis 5 Mol Kohlenstoff je Mol
Kieselsäure erzielt werden.
Bei diesen bekannten Verfahren, die sich nicht mit der speziellen Herstellung von sinterfähigem Siliziumcarbid
befassen, erhalt man Produkte, die in der Regel noch gereinigt werden müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches Verfahren zur Herstellung von sinterndem Siliziumcarbidpulver
zur Verfügung zu stellen, wobei das hergestellte Siliziumcarbidpulver Subniikrongföße hat und unter
Verwendung von üblichen Sinterhilfen, wie Bor und Kohlenstoff, zu Sinterkörpern mit einer Dichte von
mehr als 93% der theoretischen Dichte gesintert werden können.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren läuft die Reaktion nach folgender Gleichung ab;
SiO+2 C=SiC-I-CO.
s Siliziummonoxid kann durch Umsetzung von metallischem Silizium (Si) mit Siliziumdioxid (SiOj) in im
wesentlichen äquimolaren Mengen erhalten werden.
Bei gesinterten Siliziumcarbidpulvern mit Submikrongröße
muß eine Oxidation der Teilchenoberfläche
to soweit wie möglich vermieden werden, und daher wird
die Atmosphäre im Ofen bei der Umsetzung durch ein
Gewichtsteil Ruß und 1,7 bis 2,1 Gewichtsteiien handelsüblichem Siliziummonoxid unter den vorerwähnten
Bedingungen erhitzt Alternativ kann man metallisches Silizium mit Siliziumdioxid gemäß folgender
Gleichung in einer Reaktionskammer iir»:er Bildung
μ von gasförmigem SiO umsetzen:
Si+SiO2=2 SiO.
Dieses gasförmige SiO wird in eine andere Reaktionskammer eingeführt, zu welcher Ruß zugegeben worden
ist, und beide Substanzen werden upter den vorgenannten Bedingungen umgesetzt. Alternativ kann man das
gebildete gasförmige SiO mit feinteiligem Ruß, der z. B. durch Pyrolyse von Methangas gebildet worden ist,
umsetzen.
Das bevorzugte Gewichtsverhältnis von SiO zu Kohlenstoff beträgt 1,8 bis 2,0. Wenn die Menge an SiO
weniger als 1,7 Gewichtsteile ausmacht, nimmt die Menge an freiem Kohlenstoff zu, während in dem Fall,
daß die Menge 2,1 Gewichtsteile übersteigt, SiO zunimmt und die Ausbeute sich verschlechtert. Die
Reaktionstemperatur beträgt 1200 bis 15000C, wobei die beste Reaktionstemperatur 1340bis 144O0C beträgt.
Erhitzt man die entstandenen Pulver bis zur Vervollständigung der Gasbildung und mischt direkt weniger
als 1 Gew.-% von sowohl Bor als auch Kohlenstoff hinzu, so kann man die Mischung durch 60minütiges
Erhitzen auf 2100°C unter Atmosphärendruck oder subatmosphärischem Druck zu einem Sinterkörper mit
einer theoretischen Dichte von 96% umwandeln. Bei einer Temperatur, die unterhalb des optimalen Temperaturbereiches
liegt, wird die Reaktionszeit zu lang, oder nichtumgesetzte Produkte bleiben zurück, während bei
höheren Temperaturen sich grobe Teilchen bilden.
Die Sinterkörper aus erfindungsgemäß hergestelltem
Die Sinterkörper aus erfindungsgemäß hergestelltem
so Siliziumcarbidpulver weisen eine langsame Umwandlungsgeschwindigkeit
im Λ-Typ-Siliiciimcarbid auf und
die Struktur der feinen Teilchen liegt bei weniger als Ιϋμηι. Sie haben eine Drei-Punkt-Biegefestigkeit von
82,0 kg/mm2 bei 17000C im Vakuum (etwa
10-5mm Hg).
Beispie! 1
Ein Gewichtsteil Ruß (spezifische Oberfläche: 115m2/g) und 2,0 Gewichtsteile handelsübliches SiO
(kleiner als 0,04 mm) wurden in einem Polyäthylenbehälter unter Zugabe von Benzol und unter Verwendung
von Kugeln aus Pnlytetrafluoräthylen vermischt. Nach
dem Vermischen wurde das trockene Pulver in einen Graphittiegel gegeben, der in einen Vakuumofen
gestellt wurde. Der Druck im Ofen wurde auf etwa 10~3 mm Hg erniedrigt und dann wurde Heliumgas in den
Ofen eingeführt und der Druck wurde auf eine Atmosphäre eingestellt und dann schließlich auf ΙΟ"4 bis
ΙΟ"5 mm Hg verringert, während die Temperatur
langsam auf i000°C erhöht wurde. Anschließend wurde
die Temperatur auf eine Endtemperatur von 14400C erhöht, wobei die Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung
bei etwa 5°C/Min. lag und der Ofen bei einem verminderten Druck lediglich mittels einer hydraulischen
Kreiselpumpe gehalten wurde, und das Erhitzen wurde fortgeführt, bis die Gasbildung vervollständigt
war. Das gebildete feinteilige Siliziumcarbidpulver bestand hauptsächlich aus dem j9-Typ und die
spezifische Oberfläche betrug 11 mVg.
2,2 Gewichtsteile einer Mischung aus 0,7 Gewichtsteilen metallischem Silizium (Reinheit: 99%, mittlere
Teilchengröße etwa 10 μηι) und 1,5 Gewichtsteile SiO2
wurden in den unteren Teil eines senkrechten Graphitrohres gefüllt, wobei das untere Ende des
Rohres verschlossen war, und die Mischung wurde durch eine poröse Kohlenstoffplatte abgetrennt und 1,2
Gewichtsteile Ruß (115m2/g) wurden auf die Kohlenstoffplatte
gegeben. Das Graphitrohr mit dieser Anordnung wurde in einen Reaktionsofen im senkrechten
Zustand eingegeben, und die Luft in dem Ofen wurde entfernt und durch Heliumgas ersetzt Der Druck
im Ofen wurde auf etwa 10-'mm Hg vermindert, während die Temperatur erhöht wurde. Während der
Umsetzung wurde vorwiegend im oberen Teil des Graphitrohres abgepumpt, während sich SiO-Gas im
unteren Teil des Graphitrohres bildete und in die Rußschicht eingeführt wurde. Die Temperatur wurde
bei 1400 bis 14400C im Graphitrohrreaktor aufrechterhalten.
Der Ruß im Reaktor reagiert mit SiO. Nach Beendigung der Gaserzeugung wurd~ die elektrische
Heizung für den Ofen abgestellt. Das gebildete feine Pulver aus Siliziumcarbid bestand hauptsächlich aus
dem 0-Typ und hatte eine spezifische Oberfläche von 15m2/g.
40
Ein Gewichtsteil metallisches Silizium (Reinheit: 99,9%, Korndurchmesser: 2 bis 5μιη). und 0,43
Gewichtsteile Ruß (spezifische Oberfläche: il5mVg)
wurden in einer Kugelmühle mit Kunststoffkugeln unter Zugabe von Benzol 2 Tage vermischt. Nach dem
Trocknen der Mischung wurde die Mischung im Vakuum von etwa IO 6 mm Hg bei |380"C umgesetzt
Das gebildete Siliziumcarbidpulver wurde mit einer Mischung aus Fluorwasserstoffsäure und Salpetersäure
im gleichen Mengenverhältnis behandelt Zu dem so behandelten Pulver wurden 1 Gew.-% nichtkristallines
Borpulver und 1 Gew.-% Ruß zugemischt und gleichmäßig verteilt Das erhaltene Pulver wurde unter
einem hydraulischen Druck verformt und bei einer Atmosphäre in reinem Helium 60 Min. bei 21500C
gesintert, wobei man einen Sinterkörper nut einer Dichte von etwa 89% erhielt Die Textur des
Sinterkörpers bestand hauptsächlich aus groben plättchenförmigen
Teilchen mit einer Breite von etwa 30 μπι und einer Länge von etwa 100 bis 2CO μπι. Selbst wenn
man den Sinterkörper auf eine Temperatur von mehr als 21500C erhitzte, nahm die Dichte nicht wesentlich zu.
Der Anteil an j3-Typ-Siliziumcarbid im Sinterkörper betrug nur 10%.
Ein Gewichisteil kolloidales Siliziumdioxid, dispergiert
in Was;er, und 0,6 Gewichtsteile Ruß (spezifische Oberfläche: ΊΊ5 mvg) wurden in einer Kugelmühle mit
Kunststoffkugeln unter Verwendung von Wasser 2 Tage naßvermahlen. Die getrocknete Mischung wurde
bei einem Druck von etwa 10-* mm Hg auf 11000C
erhitzt und dann auf 14400C, wobei das erzeugte Gas mittels einer hydraulischen Kreiselpumpe- abgesaugt
wurde. Das Erhitzen wurde fortgeführt, bis die Gasbildung vollständig war. Nach der Umsetzung
wurden die Pulver an der Luft oxidiert, um nichtumgesetzten Kohlenstoff zu entfernen, und dann wurde
Siliziumdioxid mittels einer Behandlung durch Fluorwasserstoffsäure abgetrennt Zu dem so erhaltenen
Siliziumcarbidpulver wurden 1 Gew.-% Bor und 1 Gew.-% Kohlerstoff gegeben. Die erhaltene Mischung
wurde hydraulisch verformt und zu einem Grünkörper verpreßt der bei 21000C unter einer Atmosphäre von
Helium bei einem Druck von 1 Atmosphäre 60 Min. gesintert wurde. Die Dichte des Sir.terkörpers betrug
94% der theoretischen Dichte, jedoch bestand die Textur des gesinterten Körpers hauptsächlich aus
groben Körnern einer Breite von etwa 5Ci μπι und einer
Länge von etwa 200 bis 300 μπι. Der Anteil an 0-Typ-Siliziumcarbid im Sinterkörper betrug nur 6%.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von sinterndem Siliziumcarbidpulver durch Umsetzen von 1,7 bis 2,1
Gewichtsteilen Siliziummonoxid mit einem Gewichtsteil feinteiligem Kohlenstoff bei einer Temperatur
zwischen 1200 und 1500° C unter vermindertem
Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei einem Druck von weniger
als 10 mmHg vornimmt
2. Verwendung eines Siliziumcarbidpulvers gemäß
Anspruch 1 zur Herstellung von Sinterkörpern.
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