DE2908522A1

DE2908522A1 - Verfahren und vorrichtung zum elektrostatischen beschichten (beflocken, pulverbeschichten) von oberflaechen langgestreckter teile

Info

Publication number: DE2908522A1
Application number: DE19792908522
Authority: DE
Inventors: Klaus Dipl Ing Gabler; Frank Hohensee; Helmut Prof Dr Ing Potente
Original assignee: Vereinigung zur Foerderung des Instituts fuer Kunststoffverarbeitung in Industrie und Handwerk an Der Rhein
Current assignee: Vereinigung zur Foerderung des Instituts fuer Kunststoffverarbeitung in Industrie und Handwerk an Der Rhein
Priority date: 1979-03-05
Filing date: 1979-03-05
Publication date: 1980-09-11

Description

Verfahren und Vorrichtung zum elektrostatischen Beschichten
(Beflocken, vulverbeschichten) von Oberflächen langgestreckter Teile Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum elektrostatischen Beschichten (Beflocken, Pulverbeschichten) von Oberflächen langgestreckter Teile und eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Beim Beschichten derartiger Teile, insbesondere beim Beflocken, muß eine gleichmäßige Flordichte erzielt werden. Die Fasern sollen dabei möglichst senkrecht auf der Substratoberfläche verankert werden. Es ist bekannt, daß bei jeder nichtflächigen Beflockung das Beflockungsergebnis durch den veränderten Verlauf der elektrischen Kraftlinien, d.h. durch Feldinhomogenitäten, beeinträchtigt wird (Handbuch zum 5. Internationalen Flockenseminar, S. 135 - 157; Herausgeber: Lehrinstitut der Holzwirtschaft und Kunststofftechnik, Rosenheim). Es sind daher bei der Gestaltung zu beflockender Teile oder Profile Richtlinien hinsichtlich der möglichen Oberflächenkrümmungen einzuhalten (VDI-Bildungswerk BW 2243; Zeitschrift Flock 2 (1978) Nr. 4, S. 9 -12). Es werden demzufolge Flock-Dosierungen, wie sie auch bei der Beflockung von Bahnen üblich sind, eingesetzt, wobei die Feldgeometrie durch Zusatzelektroden beeinflußt wird. (Zeitschrift Adhesives Age (1975) Nr. 9, S. 23 - 28). Bei der Beflockung runder Teile (z.B. Walzen) müssen jedoch diese Teile gedreht werden, um eine gleichmäßige Rundum-Beflockung zu erreichen.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine gleichmäßige Beschichtung, insbesondere einen gleichmäßigen Flockflor, auf gekrümmte oder profilierte Oberflächen aufzubringen und dabei ohne Drehen des zu beflockenden Profils oder Teiles eine Rundum-Beflockung zu erzielen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch das in dem Patentanspruch 1 gekennzeichnete Verfahren gelöst. Zur Durchführung dieses Verfahrens dienen die in den Patentansprüchen 2 bis 6 gekennzeichneten Vorrichtungen.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß ein Drehen der zu beflockenden Profile nicht mehr erforderlich ist. Es wird hiermit möglich, z. B. bei der Beflokkung von Schläuchen die Beflockungszone in die Extrusionsstraße zu integrieren, d.h. es kann kontinuierlich gefertigt werden.
Bei der Beflockung von Teilen ermöglicht die Erfindung einen gleichmäßigen Flockflor. Durch die besondere Gestaltung der Dosierelektrode als Siebkörper, insbesondere als Siebzylinder, erübrigt sich der Einsatz von Zusatzelektroden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in Fig. 1 bis 4 gezeigt.
Fig. 1 zeigt einen Dosierzylinder 1 in Verbindung mit einer rotierenden Bürstvorrichtung 2. Der Flock 3 befindet sich im Vorratsbehälter 4 und wird im elektrischen Feld zwischen dem Dosierzylinder 1 und dem Profil 5 beschleunigt. Fig. 2 zeigt die Einbringung des Flocks 3 durch Rotation oder Vibration des Siebzylinders 6. Das Profil 7 wird durch eine entsprechende öffnung des Vorratsbehälters 8 geführt. Behälter 8 und Siebzylinder 6 sind elektrisch isoliert. Fig. 3 zeigt einen Vorratsbehälter 9, in den Luft 12 eingeblasen werden kann, die den Flock 3 in das elektrische Feld zwischen den Siebzylinder 10 und das Profil 11 bringt. Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein unregelmäßig geformtes Profil 11. Die zugeführte Luft 12 sichert die gleiche Funktionsweise wie die der Anordnung in Fig. 3.
Als Abmaße können in Fig. 3 beispielsweise gewählt werden: d3 = 15 mm; D31 = 100 mm; D32 = 200 mm. Für einen Flock von 3,3 dtex und 1,0 mm Länge beträgt die Maschenweite des Siebzylinders ca. 2,0 mm. Wird in Fig. 1 das gleiche Profil beflockt, so ist d1 = d3; D11 = D31. Das Behältnis 4 muß so groß sein, daß die Bürstvorrichtung in der gezeigten Weise mit Flock umgeben ist. Die Länge L hängt von der gewünschten Durchlaufgeschwindigkeit des Profils ab, ebenso die Drehzahl n des Bürstsystems. Es -1 können beispielsweise gewählt werden: L = 30 cm; n = 5 min Die angelegte elektrische Feldstärke kann 1 bis 8 KV/cm betragen, entsprechend den sonst beim elektrostatischen Beschichten üblichen Werten.

Claims

Patentansprüche 1. Verfahren zum elektrostatischen Beschichten (Beflocken, Pulverbeschichten) von Oberflächen langgestreckter Teile (Profile), dadurch gekennzeichnet, daß das zu beschichtende Teil (Profil) axial durch eine die allseitige gleichmäßige Beschichtung des Teils bewirkende, hohlzylinderartig ausgebildete Dosiereinrichtung geführt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein als Dosierelektrode wirlcender, an Spannung liegender, der Form der zu beschichtenden Profiloberfläche angepaßter Hohlkörper, der siebartig durchlocht ist (Siebkörper), vorgesehen ist, in dessen Bereich das zu beschichtende, geerdete Teil gleichmäßig auf seinem Umfang elektrostatisch beschichtet wird (Fig. 1 - 4).
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t daß der Hohlkörper als Hohlzylinder (Siebzylinder) ausgebildet ist (Fig. 1 - 3).
4. Vorrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebzylinder in einem mit Flock gefüllten Vorratsbehälter angeordnet ist und mit einer rotierenden Bürstvorrichtung zur Verteilung des Flocks durch den durchlochten Mantel des Siebzylinders versehen ist (Fig. 1).
5. Vorrichtung nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der als Wand des Vorratsbehälters ausgebildete, an Spannung liegende Siebzylinder senkrecht oder geneigt angeordnet und mit einer Vorrichtung zum Drehen bzw. zum Vibrieren des Siebzylinders verbunden ist (Fig. 2).
6. Vorrichtung nach Patentanspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den als Wand des Vorratsbehälters für den Flock ausgebildeten, an Spannung liegenden Siebkörper (Siebzylinder) eine Zuführung für Druckluft angeschlossen ist, durch die der Flock in das elektrische Feld zwischen dem Siebkörper (Siebzylinder) und dem zu beschichtenden Teil zu bringen ist (Fig. 3).