DE2904658C2 - Verfahren zur biologischen Reinigung von Abwasser - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur biologischen Reinigung von Abwasser nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Bei einem derartigen, aus der DE-OS 27 26 167 bekannten Verfahren sind die Kunststoff-Rohrabschnitte kurze Netzrohre mit einem Durchmesser von 10 bis 50 mm, die aus Filamenten mit einem Durchmesser von 0,8 bis 3 mm und einem Abstand von 1 bis 6 mm hergestellt sind und ein spezifisches Gewicht von weniger als 1 aufweisen. Bei großem Abstand der Filamente der 3s Netzrohre können insbesondere die feineren Luftbläschen durch die Abstandüöffnungen hindurchtreten und zur Oberfläche aufsteigen. Der Auftrieb der einzelnen Rohrabschnitte aufgrund des spezifischen Gewichtes von weniger als 1 addiert sich, so daß ein Teil der Rohrabschnitte über die Wasseroberfläche hinausgehoben wird. Damit diese Rohrabschnitte ebenfalls für die Abwasserreinigung wirksam sind, ist es erforderlich, durch eine mechanische Aufrühreinrichtung oder durch eine starke Konvektionsströmung diese Rohrabschnitte unter die Wasseroberfläche zu drücken. Hierzu ist zusätzliche Energie erforderlich, ohne daß die Sauerstoffausnutzung gegenüber einem Verfahren verbessert wird, bei dem kleinkörnige Füllstoffteilchen für den Bewuchs verwendet werden. Netzrohre werden bei dem bekannten Verfahren offenbar deshalb verwendet, um auch ohne Lufteinleitung am Beckenboden durch die über die Wasseroberfläche hinausgehobenen Netzrohre eine ausreichende Sauerstoffversorgung zu erzielen.

Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugründe, bei einem gattungsgemäßen Verfahren die Sauerstoffausnutzung der eingetragenen Luft zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Patentansprüche 2 und 3.

Dadurch, daß das spezifische Gewicht der Kunststoff-Rohrabschnitte in bewachsenem Zustand geringfügig größer ist als das des Abwassers, ist es möglich, unter Erhaltung der freien Beweglichkeit der Rohrabschnitte den im Belebungsbecken zur Verfügung stehenden Raum vollständig auszunutzen. Gegenüber den Luftbläschen wirken die Kunststoff-Rohrabschnitte als Ablenkelemente, indem sie die Luftbläschen mehrfach aufhalten und ablenken. In den Wellentälern der gewellten Oberfläche der Rohrabschnitte werden die Luftbläschen eingefangen und festgehalten. Durch diese Verlängerung der Aufenthaltsdauer wird die Sauerstoffausnutzung verbessert

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert Es zeigt

F i g. 1 ein druckbelüftetes Belebungsbecken, im Schnitt nach A-A von F i g. 2,

F i g. 2 das Belebungsbecken im Schnitt nach B-B von

Fig.1.

F i g. 3 ein Detail des Belebungsbeckens aus F i g. 1,

Fig.4 die Ansicht eines einzelnen Ablenkelements und

F i g. 5 das Ablenkelement im Schnitt nach C-C von Fig. 4.

Das in der Zeichnung dargestellte Belebungsbecken weist drei Bänder von Filter- oder Belüftungskerzen 1 auf. Das gesamte Wasservolumen des Beckens ist mit einer Vielzahl von Rohrabschnitten 2 gefüllt, welche sich frei im Abwasser bewegen können. Die erforderliche Luft w'rd durch Luftleitungen 3 in die Belüftungskerzen 1 gedrückt, von wo sie in Form vieler Luftbläschen vom Boden des Beckens zur Wasserspiegelfläche aufsteigt und dabei von den Rohrabschnitten 2 mehrmals abgelenkt und aufgehalten werden, wie in F i g. 3 dargestellt Das Abwasser gelangt über eine Überfallschwelle 4 in das Belebungsbecken, durchfließt dieses und verläßt es über eine Ablaufschwelle 5 in die Ablaufleitung.

Die Rohrabschnitte 2 haben vorzugsweise einen Durchmesser und eine Länge zwischen 30 und 60 mm und eine aufgerauhte Oberfläche. Sie sind unter dem Handelsnamen »EWALLPORIT« auf dem Markt. Als Kunststoff kann z. B. PVC oder Polystyrol verwendet werden. Die Rohrabschnitte 2 besitzen z. B. bei einem Durchmesser von 50 mm und einer Länge von 50 mm ein Hohlraumvolumen (trocken) von z. B. etwa 94% und eine wirksame gewellte Materialoberfläche von z. B. etwa 16OmVm³ Füllgut bei einem Gewicht von ca. 50 kg/iTi3. Derartige PVC-Rohrabschnitte sind verstopfungssicher. Das spezifische Gewicht dieser Rohrabschnitte 2 liegt in bewachsenem Zustand geringfügig über dem von Abwasser, so daß nahezu das gesamte Volumen des Belebungsbeckens ausgefüllt werden kann. Ausgehend von einem Nettovolumen von 80% des Bruttovolumens, können in jedem Kubikmeter Belebungsraum ca. 5500 Rohrabschnitte 2 untergebracht werden, diese haben eine Ansiedlungsfläche von 0,80 · 16OmVm³ = 128 mVm³.

Dadurch daß bei gleichem Belebungsraum die Sauerstoffausnutzung und die Raumausnutzung verbessert werden, wird durch das erfindungsgemäße Belebungsverfahren eine höhere Reinigungsleistung erreicht. Durch die Länge der Verweilzeit des Schlammes an den Rohrabschnitten 2 und durch intensivere Belüftung wird gleichzeitig ein größeres Schlammgewicht erzielt, was zu einer günstigeren Beeinflussung der Absetzfähigkeit im Nachklärbecken führt.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur biologischen Reinigung von Abwasser, bei dem Luft am Boden eines Belebungsbek- s kens eingeleitet wird, die Luft in Form vieler Luftbläschen zur Wasserspiegelfläche aufsteigt und eine Vielzahl von im Wasser verteilten Kunststoff-Rohrabschnitten einen Haftgrund für den Bewuchs bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die to Rohrabschnitte (2) eine gewellte Oberfläche besitzen und in bewachsenem Zustand zur Erhaltung der freien Beweglichkeit ein spezifisches Gewicht haben, das geringfügig über dem des Abwassers liegt

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrabschnitte (2) das gesamte Volumen des Belebungsbeckens füllen.

3. Verfahren nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrabschnitte (2) aus PVC bestehen und einen Durchmesser und eine Länge zwischen 30 und 60 mm haben.