DE2900026B2 - Entlüftungsvorrichtung für ein Wellengelenk mit Faltenbalgabdichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Entlüftungsvorrichtung für ein Wellengelenk mit Faltenbalgabdichtung, mit einem fest mit einer ersten Welle verbundenen ersten Gelenkteil, einem damit in antriebsübertragendem Eingriff befindlichen, fest mit einer zweiten Welle verbundenen äußeren Gelenkteil, an den Enden des elastischen Faltenbalgs angeordneten Befestigungsmuffen, deren eine um das äußere Gelenkteil und deren andere um die erste Welle herum festgespannt ist

Im Betrieb eines solchen Wellengelenks ergeben sich bekanntlich Temperaturschwankungen, welche insbesondere zu einer Erhöhung des Innendrucks und dadurch zu Verformungen des Faltenbalgs führen. In Verbindung mit der Belastung durch den unter Fliehkraftwirkung stehenden Schmierstoff des Gelenks führt dies zu einer Verkürzung der Lebensdauer des Faltenbalgs.

Diesem Nachteil wurde bereits dadurch begegnet, daß der Innenraum des Gelenks und des Faltenbalgs insbesondere über eine Bohrung in der ersten, als Hohlwelle ausgebildeten Welle oder im AwBenteil des Gelenks mit der freien Umgebung strömungsverbunden wurde (FR-PS 22 57 042).

Dieses bekannte Gelenk weist allerdings eine Reihe von Nachteilen auf:. zunächst ist die Anordnung verhältnismäßig kompliziert und erstreckt sich, soweit eine Hohlwelle verwendet wird, bis über den Bereich des Faltenbalgs hinaus. Soweit die Bohrung im Außenteil des Gelenks eingebracht ist, kann Schmierstoff austreten. Soli an einem vorhandenen Gelenk

ίο nachträglich eine Entlüftung angebracht werden, dann ist dies, wenn überhaupt, nur möglich, wenn Änderungen am Gelenk vorgenommen werden.

Zum Vermeiden dieser Nachteile hat die Erfindung die Aufgabe, eine besonders einfache Anordnung für die Ent- oder Belüftung eines solchen Gelenks zu finden, welche, ohne die Anbringung des Faltenbalgs zu beeinträchtigen, schädliche Auswirkungen des im Gelenk und im Faltenbalg vorhandenen Schmierstoffes vermeidet und gegebenenfalls an vorhandenen Wellen-Gelenken mit Faltenbalgabdichtung mühelos anbringbar ist, welche eine Strömungsverbindung zwischen dem Innenraum und der freien Atmosphäre nicht aufweisen.
Bei der Erfindung ist eine solche Strömungsverbindung durch eine zwischen der ersten Welle und der entsprechenden Befestigungsmuffe angeordnete, elastische, geschlitzte Muffe gebildet, welche am Innenumfang eine axial verlaufende Nut derart aufweist daß auch nach dem Festziehen der Befestigungsmuffe ein

Luftdurchlaß erhalten bleibt.

Zum Festhalten der elastischen Muffe in der richtigen Stellung hat diese vorzugsweise an ihren Stirnseiten auswärts hervorstehende Ränder, welche die betreffende Befestigungsmuffe an beiden Seiten umgreifen.

Die Nut kann im Bereich des Schützes der elastischen Muffe gebildet sein, indem dieser eine entsprechende Form erhält.

Im folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigt

F i g. 1 eine Axialschnittansicht eines mittels eines Faltenbalgs abgedichteten und über eine geschlitzte Muffe entlüfteten Wellengelenks,

Fig.2 eine Ansicht im Schnitt entlang der Linie H-II in Fig. 1,

Fig.3 eine in vergrößertem Maßstab dargestellte Ansicht der geschlitzten Muffe im entspannten Zustand im Schnitt entlang der Linie IH-III in F i g. 4,

F i g. 4 eine Ansicht der geschlitzten Muffe im Schnitt entlang der Linie IV-IV in F i g. 3,

so F i g. 5 eine Ansicht der in F i g. 3 dargestellten Muffe von oben,

Fig.6 eine Querschnittansicht einer geschlitzten Muffe in einer anderen Ausführungsform und
F i g. 7 eine Ansicht der Muffe nach F i g. 6 in senkrechtem Axialschnitt

Bei dem in F i g. 1 dargestellten Wellengelenk handelt es sich um ein sogenanntes RZEPPA-Gelenk mit einem fest mit einer ersten Welle 2 verbundenen inneren Gelenkteil 1, welches an seinem Umfang mit Nuten 3 versehen ist, in denen Kugeln 6 laufen.

Die Kugeln 6 sind in einem Käfig 7 gehalten und laufen außerdem in Nuten 8 an der Innenseite eines glockenförmigen äußeren Gelenkteils 9, welches fest mit einer zweiten Welle 10 verbunden ist.

Ein aus elastischem Werkstoff geformter Faltenbalg 11 hai an beiden Enden jeweils eine Befestigungsmuffe 12, 14, von denen die erste auf das äußere Gelenkteil 9 aufgeschoben ist und in eine Uüifen<*snut 13 desselben

greift, während die zweite die Welle 2 innerhalb einer darin geformten Einschnürung 15 umgibt Die beiden Befestigungsmuffen 12, 14 sind in bekannter Weise mittels Spannbändern 16 bzw. 17 festgezogen.

Die Strömungsverbindung zwischen dem Innenraum 18 des Faltenbalgs und des Gelenks und der freien Umgebung ist in dieser Ausführungsform durch eine zwischen der ersten Welle 2 und der Befestigungsmuffe 14 eingesetzte, geschlitzte Muffe 19 aus elastischem Werkstoff, z. B. Polypropylen, gebildet, welche im einzelnen in F i g. 3 bis 5 dargestellt ist Im entspannten Zustand hat die Muffe 19 einen axialen Schlitz 20 und zwei entlang diesem verlaufende verjüngte Ränder 21, 22, deren einer in gewissem Abstand vom axialen Schlitz 20 durch eine innere Stufe 23 und deren anderer durch eine äußere Stufe 24 begrenzt ist Die Stufen sind so angeordnet, daß sich die verjüngten Ränder 21,22 nach dem Anbringen der Muffe wenigstens an deren Innenseite nur teilweise überlappen, so aaß zwischen dieser und der Welle ein den Innenraum 18 mit der freien Umgebung verbindender Luftdurchlaß 25 erhalten bleibt (Fig.2). Ein durch das unvollständige Überlappen der verjüngten Ränder 21, 22 an der Außenseite der Muffe 19 vorhandener Spalt 26 wird dagegen im wesentlichen vollständig durch das Material der Befestigungsmuffe 14 verschlossen, wenn dieser mittels des Spannbandes 17 festgezogen ist

An den beiden Stirnseiten hat die geschlitzte Muffe 19 entlang dem größten Teil ihres Umfangs verlaufende, hervorstehende Ränder 27, 28, welche von beiden Seiten an der Befestigungsmuffe 14 angreifen, um die geschlitzte Muffe in der richtigen Stellung innerhalb der Befestigungsmuffe festzuhalten.

F i g. 6 und 7 zeigen eine andere Ausführungsforni der geschlitzten Muffe 29, in welcher der entlang der Welle verlaufende Luftdurchlaß in einem Bereich derselben angeordnet ist, welcher eine größere Wandstärke und dementsprechend höhere Festigkeit aufweist als die übrigen Bereiche der Muffe. Die Muffe 29 hat hier ein Profil, dessen äußerer Umfang 30 gegenüber dem

ίο inneren Umfang 31 exzentrisch versetzt ist Der Schlitz 32 ist in dem die geringste Wandstärke aufweisenden Bereich der Muffe 29 angeordnet um Beschädigungen des Faltenbalgs durch die Ränder der Muffe möglichst zu vermeiden. Im Bereich der größten Wandstärke hat die Muffe 29 an der Innenseite eine Nut 33, welche nach dem Anbringen der Muffe den gewünschten Luftdurchlaß bildet An den Enden weist die Muffe 29 ebenfalls auswärts hervorstehende Ränder 34,35 auf, welche dem gleichen Zweck dienen wie die erhöhten Ränder 27,28 der ersten Ausführungsform.

Bei einem auf die vorstehend beschriebene Weise zwischen der Befestigungsmuffe des Faltenbalgs und der einen Welle des Gelenks angeordneten, entlang der Welle verlaufenden Luftdurchlaß besteht offensichtlich nur geringe Gefahr des Verstopfens durch den Schmierstoff, da dieser sich unter Einwirkung der Fliehkraft vorwiegend entlang den inneren Umfangsflächen des Wellengelenks und des Faltenbalgs verteilt Da der Luftdurchlaß darüber hinaus sehr eng und an einem mitdrehenden Teil angeordnet ist, können Wasser und Schmutzteilchen nicht in das Wellengelenk eindringen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche: 29 OO 026

1. Entlüftungsvorrichtung für ein Wellengelenk mit elastischer Faltenbalgabdichtung, mit einem fest mit einer ersten Welle verbundenen inneren Gelenkteil, einem damit in antriebsübertragendem Eingriff befindlichen, fest mit einer zweiten Welle verbundenen äußeren Gelenkteil, an den Enden des elastischen Faltenbalgs angeordneten Befestigungsmuffen, deren eine um das äußere Gelenkteil und deren andere um die erste Welle herum ίestgespannt ist, und mit einer Strömungsverbindung zwischen dem Innenraum des durch den Faltenbalg abgedichteten Gelenks und der freien Atmosphäre, dadurch gekennzeichnet, daßd'eStrömungsverbindung mittels einer geschlitzten Muffe (19,29) gebildet ist, welche zwischen der ersten Welle (2) und der entsprechenden Befestigungsmuffe (14) angeordnet ist und die am Innenumfang eine axial verlaufende Nut (25,33) aufweist, die auch nach dem Festziehen der Befestigungsmuffe einen Luftdurchlaß ermöglicht

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die geschlitzte Muffe (19,29) an ihren Stirnseiten zu beiden Seiten der betreffenden Befestigungsmuffe (14) auswärts hervorstehende Ränder (27,28 bzw. 34,35) aufweist

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die geschlitzte Muffe (19) entlang dem Schlitz (20) zwei verjüngte Ränder (21, 22) aufweist, deren eine durch eine Stufe an der Außenseite der Muffe nahe dem Schlitz begrenzt ist, und welche nach dem Festziehen der Muffe um die Welle (2) herum nur teilweise übereinandergreifen, so daß wenigstens an der Innenseite der Muffe die Nut (25) freibleibt

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut (33) dem Schlitz (32) der Muffe (29) gegenüberliegt und daß diese eine durch Kreise begrenzte Querschnittsfläche aufweist, dessen Mittelpunkte exzentrisch so versetzt sind, daß die Wandstärke im Bereich der Nut größer ist als im Bereich des Schlitzes.