DE2850901A1 - Verfahren zum drucken mit entwicklungsfarbstoffen - Google Patents
Verfahren zum drucken mit entwicklungsfarbstoffenInfo
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Description
HOECHST AKTIENGESELLSCHAFT HOE 78/F 257 23. 11. 78 Dr. KL/ss
Verfahren zum Drucken mit Entwicklungsfarbstoffen
Aus "textil praxis international" 1975, 313-324 ist es
bekannt, auf Cellulosematerialien, die mit einer alkalischen Flotte grundiert wurden, welche eine Kupplungskomponente
und Natriuranitrit enhält, eine Druckpaste aufzudrucken,
die dadurch erhalten wurde, daß in eine säurebeständige Verdickung eine organische Säure, gegebenenfalls
im Gemisch mit Salzsäure, eingerührt wurde, worauf der Mischung eine Lösung oder Dispersion des aromatischen
Amins zugesetzt wurde. Es wird darauf hingewiesen, daß es bei diesem Verfahren zur Entwicklung nitroser Gase kommen
kann, was einerseits apparative Vorkehrungen erfordert, andererseits aber auch zu Schwierigkeiten führen kann,
weil der entsprechende Anteil an salpetriger Säure für die Diazotierung des Amins fehlt und somit undiazotiertes Amin
mit aufgedruckt wird. Dieses Amin kann als Kupplungskomponente wirken und zu Abtrübungen des Farbtons führen.
Zur Vermeidung des Entweichens nitroser Gase wird in der gleichen Literaturstelle vorgeschlagen, die Druckpaste
03002 4/005 5
mit Hilfe von zwei Stammfarben anzusetzen. In eine erste
Stammverdicküng wird das Natriumnitrit, in eine weitere die in Salzsäure gelöste Base eingearbeitet, worauf die
beiden Stammfarben miteinander vermischt werden. An-5.
schließend wird mit einer weiteren Stammfarbe, abgestumpft,
die Natriumacetat und Essigsäure enthält.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Entwicklungsfarbstoffen
durch Aufdrucken von Diazoniumsalzen auf mit alkalischen, Kupplungskomponenten enthaltenden Flotten
grundierten Cellulosematerialien gefunden, wobei die Druckpasten unter Vermischen einer ersten Stammverdickung, die
Natriumnitrit enthält, mit einer weiteren Stammverdickung hergestellt werden, das.dadurch gekennzeichnet ist, daß
die weitere Stammverdickung eine Säure enthält, das Amin einer der beiden Stammverdickungen zugemischt wird, worauf
die beiden Stammver.dickungen vereinigt werden.
Im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren, bei dem die Base
zunächst in Salzsäure gelöst wird, ist dieser Schritt der Salzbildung des Amins beim erfindungsgemäßen Verfahren
nicht erforderlich. Überraschenderweise hat es sich gezeigt, daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Säure
keine Mineralsäure sein muß, sondern daß auch mittelstarke
bis sehwache Säuren eingesetzt werden können. Diese mittelstarken bis schwachen Säuren, insbesondere organische Säuren,
sind insofern bevorzugt, als das Reaktionssystem nicht
abgestumpft werden muß und auch keine Korrosionsprobleme auftreten.
Selbst dann, wenn bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die
Säure eine Mineralsäure, beispielsweise Salzsäure, ist, kann ein Abstumpfen des Reaktionssystems vermieden werden,
da mit praktisch stöchiometrischen Mengen an Säure oder nur in einem geringen Überschuß gearbeitet werden kann.
Därüberhinaus bieten die schwächeren Säuren den Vorteil, daß auch die gegen Mineralsäuren empfindlichen Verdickungsmittel
eingesetzt, werden können.
030024/0055
Das erfindungsgemäße Verfahren zeigt den weiteren Vorteil,
daß es nicht auf Amine beschränkt ist, die sich einwandfrei in Salzsäure lösen. Es können insbesondere auch feinteilige
Dispersionen fester aromatischer Amine eingesetzt werden, wie sie beispielsweise in der DE-PS 23 46 612 beschrieben
sind. In diesen Dispersionen liegt das Amin mit einer maximalen Korngröße von weniger als 0,03 mm und einer mittleren
Korngröße von maximal 0,005 mm vor.
Außer der Tatsache, daß das erfindungsgemäße Verfahren hinsichtlich
der Diazokomponente keinen Beschränkungen mehr unterworfen ist, ergibt sich auch noch der Vorteil, daß
alle Amine in gleicher Weise behandelt werden können, während beim bekannten Verfahren die Diazotierungsbedingungen
jeweils auf das Amin abgestimmt werden mußten.
Als Amine kommen somit grundsätzlich alle in Betracht, die für die Eisfarbentechnik geeignet sind. Bevorzugte Amine
sind in den DE-PSS 23 46 612 und 24 49 782 genannt. Dort ist auch beschrieben, wie diese Amine in geeignete feinteilige
Dispersionen übergeführt werden können.
Als Verdickungsmittel werden zum Ansetzen der Stammfarben zweckmäßigerweise modifizierte oder abgebaute Johannisbrotkernmehle
oder Guar-Produkte, gegebenenfalls auch Cellulose- oder Stärkeäther oder Pflanzenschleime verwendet.
Es ist vorteilhaft, für beide Stammansätze jeweils das
gleiche Verdickungsmittel einzusetzen. 30
Als Säuren kommen mittelstarke bis schwache anorganische und organische Säuren in Betracht. Bevorzugt werden niedermolekulare
aliphatische Carbonsäuren wie Monochloressigsäure, Glycolsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Oxalsäure,
Ameisensäure, aber auch beispielsweise Phosphorsäure in Mengen von 20 bis 80 g/kg Stammfarbe herangezogen.
Als Kupplungskomponenten für die Grundierung der cellulosischen Materialien eignen sich alkalische Lösungen sol-
03002A/005 5
eher Verbindungen, die in Nachbarstellung zu einer Hydroxygruppe
kuppeln, insbesondere Arylamide von aromatischen oder heterocyclischen o-Hydroxycarbonsäuren oder von
Acylessigsäuren sowie andere aromatische oder heterocyclisehe
Hydroxyverbindungen und Verbindungen, die eine enolisierbare oder enolisierte Ketoraethylengruppe enthalten,
die sich in einem heterocyclischen Ring befindet. Derartige
Verbindungen sind beispielsweise Arylamide der 2-Hy-' drOxy-3-naphthoesäure oder deren in 6-Stellung substituierten
Derivate, der 2-Hydroxy-anthracen-3-carbonsäure, der Kresotinsäuren, der Halogensalicylsäuren, der 4-Hydroxy-diphenyl-3-carbOnsäure,
der 2-Hydroxy-carbazol-3-carbonsäure, der 5-Hydroxy-1,2,1',2'-benzocarbazol-4-carbonsäure,
der 3-HydrOxy-diphenylenoxid-2-carbonsäure, der
. 3-Hydroxy-diphenylensulfid-2-carbonsäure, der Acetessigsäure,
der Benzoylessigsäure oder der Terephthaloyl-bisessigsäure,
in p-Stellung substituierte Hydroxybenzole, z.B. 4-Chlör-1-hydroxybenzol, 4-Methyl-1-hydroxybenzol,
4-Isopropy1-1-hydroxybenzol, 4-tert.-Butyl-1-hydroxybenzol,
4-Acylamino-1-hydroxybenzole oder 3-Amino-4-methyl-1-hydroxybenzole,
Polyhydroxybenzole, z.B. 1,3-Dihydroxybenzol, 1,3,5-Trihydrpxybenzol, 2,4-Dihydroxybenzophenon oder
1,4-pi-(2!,4'-dihydroxybenzoyl)-benzol, Hydroxynaphthaline,
z.B. 2-Hydroxynaphthalin, 6-Brom-2-hydroxynaphthalin,
o-Methoxy-S-hydroxynäphthalin, 7-Methoxy-2-hydroxynaphthalin,
1-Acylamino-7-hydroxynaphthaline, 5-Chlor-1-hydroxynaphthalin,
4-Chlor-i-hydroxynaphthälin, 5,8-Dlchlor-1-hydroxynaphthalin,
i-Acylamino-7-hydroxynaphthaline, T-BenzoylaminO-^-hydroxynaphthalin, 1-Hydroxynaphthalin-5-sulfonsäureamid,
T-Hydroxy-4-methoxy-naphthalin, 1-Hydroxy-4-benzoyl-naphthaiin,
2-Hydroxynaphthalin-3-carbonsäuremethylester,
^-Hydroxynaphthalin-ö-carbönsäurearylamide,
2-Hydroxynaphthalin-6-sulfonsäureamide oder 2-Hydroxynaphthalin-6-alkylsulfone,
Dihydroxynaphthaline, z.B. 1,3-, 2,6- oder 2,7-Dihydroxynaphthalin, Pyrazolone, z.B. 1-Phenyl-5-pyrazolon-3-carhonsäureamide,
1-Phenyl-3-methyl-5-pyrazolon, 1-(4'-ChlorphenyD-S-methyl-S-pyrazolon,
0 30024/0 055
1-(2' ,5' -DichlorphenyD-S-methylpyrazolon-CS) oder 1-(Naphthyl-2)-3-methyl-5-pyrazolon
oder Barbitursäurederivative.
Besonders bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Druckverfahrens werden im folgenden näher erläutert:
Man stellt zunächst die beiden Stammansätze her, wobei der erste 10 bis 30 g/kg, vorzugsweise 15 - 20 g/kg Natriumnitrit,
z.B. in einer verdünnten Johannisbrotkernmehläther-Verdickung, enthält. Ein kleiner Überschuß über
die stöchiometrisch erforderliche Menge an Natriumnitrit schadet dabei nicht, so daß ein Nitrit-Stammansatz für
verschiedene Amine verwendet werden kann, ohne daß eine
genaue Mengenabstimmung erfolgen muß. 15
Beim Stammansatz II werden z.B. 10 - 100 g, vorzugsweise 40 - 50 g Monochloressigsäure mit der gleichen Verdickung
vermengt, anschließend wird auf 1 kg aufgefüllt.
Vor dem Zusammengeben der beiden Stammansätze wird dem
Ansatz II jeweils das vorgesehene Amin in der von der Grundierung des Gewebes her bedingten Menge zugegeben.
Bei der Vermischung von Stammansatz I mit dem durch das Amin ergänzten Stammansatz II legt man vorteilhafterweise
den Ansatz I vor und überschichtet ihn unter Rühren mit dem zweiten.
Die Druckpasten können noch übliche Druckereihilfsmittel
wie Glycerin, Diglykol, Dihydroxydiäthylsulfid und andere
enthalten.
Die folgenden Beispiele sollen die erfindungsgemäße
Arbeitsweise näher erläutern, ohne sie jedoch darauf zu beschränken. Die in den Beispielen für die verwendeten
Farbstoffe angegebenen Colour-Index-Nummern wurden der 3·
Auflage (1971) entnommen. Prozentangaben für die erfindungsgemäß verwendeten Substanzen bedeuten - sofern nicht
030024/005 5
anders bezeichnet - Gewichtsprozent.
Sofern wäßrige Dispersionen von Aminen genannt sind, haben
sie eine mittlere Teilchengröße gleich oder kleiner als 0,005 mm (entsprechend DE-PS 23 46 612)..
Ein Baumwollgewebe wird mit einer wäßrigen Lösung, die 20 g 2-Hydroxy-3-naphthoylamino-benzol· und 25 g Natronlauge,
32,5 5&-ig, im Liter enthält, grundiert und getrocknet.
Dann wird eine Druckpaste aufgedruckt, deren Herstellung
folgendermaßen vor sich geht:
Stammansatz' I:
In 500 g einer 5 /Sigen wäßrigen Losung eines Johan-
,nisbrotkernmehläthers als Verdickung werden 16 - 18 g Natriumnitrit eingearbeitet. Mit
400 - 482 g Wasser wird auf
1000 g vervollständigt.
1000 g vervollständigt.
Stammansatz II:
In 500 g der gleichen Verdickung wie in Stammansatz
I werden
50 g Monochloressigs'äure verteilt. Mit
450 g Wasser wird auf
1000 g aufgefüllt.
1000 g aufgefüllt.
Zur Herstellung der Druckfarbe werden
300 g des Stammansatzes I vorgelegt,
.15 g einer 60 $igen wäßrigen Dispersion der
Echtfärbebase C.I. Nr. 37 085 und 600 g des Stammansatzes II eingerührt und
-.- .85 g Wasser zur Komplettierung auf
. 1000 g zugefügt.
0 30 0 24/0055
Nach dem Drucken wird getrocknet, gespült, heiß geseift und nochmals gespült.
Man erhält einen tiefen roten Druck mit guten Echtheiten. 5
Ein Zellwollgewebe wird wie in Beispiel 1 grundiert und getrocknet. Danach wird es mit einer Druckpaste folgender
Zusammensetzung bedruckt:
300 g des Stammansatzes I aus Beispiel 1 werden 22 g einer ca. 45 ^igen wäßrigen Dispersion der
Echtfärbebase C.I. Nr. 37 135 und 600 g des Stammansatzes II aus Beispiel 1 zugegeben.
Mit
78 g Wasser wird auf
1000 g aufgefüllt.
78 g Wasser wird auf
1000 g aufgefüllt.
Danach wird der Druck wie in Beispiel 1 weiterbehandelt. Es entsteht ein bordofarbener Druck mit guten Echtheiten.
Ein Mischgewebe aus 50 % Baumwolle und 50 % Zellwolle wird
wie in Beispiel 1 grundiert und getrocknet. Danach wird es mit einer Druckfarbe nachstehender Zusammensetzung bedruckt:
600 g des Stammansatzes II aus Beispiel 1 , der
aber statt Monochloressigsäure Glycolsäure enthält, werden vorgelegt. Hierzu werden
25 g einer 30 $igen wäßrigen Dispersion der
Echtfärbebase CI. Nr. 37 235 und 300 g des Stammansatzes I aus Beispiel 1 zugefügt.
Mit
75 g Waser wird auf
1000 g vervollständigt.
75 g Waser wird auf
1000 g vervollständigt.
030024/0055
2350901
Der Druck wird wie in Beispiel 1 weiterbehandelt. Man erhält
einen tiefen blauen Druck mit guten Echtheiten.
■"■"."'■ :
Ein Baumwollgewebe wird wie in Beispiel 1 grundiert, getrocknet
und anschließend mit einer Druckfarbe folgender Zusammensetzung bedruckt:
TO 300 g des Stammansatzes I aus Beispiel I werden vorgelegt.
Hierzu werden
30 g einer H5 iigen wäßrigen Dispersion der Verbindung
mit der Formel
OCH_
7—N = N f y— NH0
und OCH^
600 g des. Stammansatzes II aus Beispiel 1 zugemischt,
"' Mit ■
70 g Wasser wird auf
1000 g aufgefüllt.
1000 g aufgefüllt.
Der Druck wird wie in Beispiel 1 nachbehandelt. Es resultiert
ein schwarzer Druck mit guten Echtheiten.
Ein Zellwollgewebe wird mit einer wäßrigen Lösung, die 20
g SjS'-Dimethyi-^jiH.bisacetoacetylamino-diphenyl und 15 g
Natronlauge, 32,5 ^ig, im Liter enthält, geklotzt und getrocknet.
Dann wird eine Druckpaste aufgedruckt, die aus
300 g des Stammansatzes I aus Beispiel 1, 12 g einer 50 ^igen wäßrigen Lösung der Echtfärbe-
base C.I. Nr. 37 000,
600 g des Stammansatzes II aus Beispiel 1, der aber statt Monochloressigsaure Zitronensäure enthält
, und
88 g Wasser sich zusammensetzt. 100Og :
03002A/00-6S
Der Druck wird wie in Beispiel 1 weiterbehandelt. Man erhält einen gelben Druck mit guten Echtheiten.
Beispiel 6
Ein Baumwollgewebe wird mit einer wäßrigen Lösung geklotzt, die 20 g 5-Chlor-2-acetoactylamino-1,4-dimethoxy-benzol
(CI. Nr. 37 613), 32 g Äthanol, 40 g Wasser und 20 g 32,5 %ige Natronlauge im Liter enthält. Das getrocknete Gewebe
wird mit einer Druckfarbe nachstehender Zusammensetzung bedruckt:
300 g des Stammansatzes I aus Beispiel 1 werden mit 20 g der 45 $igen wäßrigen Dispersion der Echtfär-
bebase CI. Nr. 37 130 und
600 g des Stammansatzes II aus Beispiel 1 vermischt.
80 g Wasser werden zur Kompettierung auf 1000 g zugefügt.
Die Weiterbehandlung des Drucks erfolgt wie in Beispiel 1.
Man erhält einen gelben Druck mit guten Echtheiten.
030024/0055
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Entwieklungsfarbstoffen
durch Aufdrucken von Diazoniumsalzen auf mit alkalaschen,
Kupplungskomponenten enthaltenden Flotten grundierten Cellulosematerialien, wobei die Druckpasten
unter Vermischen einer ersten Stammverdickung, die Natriumnitrit enthält, mit einer weiteren Stammverdickung hergestellt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Stammverdickung eine Säure enthält, das Amin einer der beiden Stammverdickungen zugemischt
wird, worauf die beiden Stammverdickungen vereinigt werden. . ■ " -
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Säure eine mittelstarke bis schwache Säure ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Säure eine organische Säure ist. 20
..1J. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ämin als feinteilige Dispersion eingesetzt
wird. ·
2.5 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beide Stammänsätze das gleiche Verdickungsmittel
enthalten.
OHIÖ1NAL
0 30024/QOSS
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OD | Request for examination | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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