DE2850108A1 - Hartferritpulver und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Hartferritpulver und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
DORNIKR SYSTEM GMBH -/^- 2 9 5 U I 0
7990 Friedrichshafen
Reg. S 321 / I
Hartferritpulver und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung betrifft ein Hartferritpulver der Zusammensetzung
BaO-6Fe3O3 und ein Verfahren zur Herstellung des Hartferritpulvers,
wobei es bekannt ist, eine gemeinsame Lösung von Eisensalzen und Bariumsalzen in Wasser in einem Reaktionsgefäss
bei hohen Temperaturen einer Wärmebehandlung zu unterziehen.
Hartferrite sind oxidische Dauermagnetwerkstoffe mit hoher
Koerzitivfeidstärke, d.h. Magnetwerkstoffe, die schwer entmagnetisierbar
sind. Ihr Einsatz erfolgt u.a. in Gleichstrommotoren.
Hartferrite haben üblicherweise folgende Zusajirmensetzung:
Ba 0-6 Fe3O3, wobei anstatt Ba auch Sr oder Pb verwendet
werden und das Verhältnis der Oxidanteile auch von 6 abweichen kann. Hinzu kommen Zusätze zur Verbesserung der Sinterfähigkeit,
Verbesserung der Gefügestruktur, Erhöhung der Koerzitivfeldstärke und /oder Remanenz.
■3.
Die Koerzitivfeldstärke von Hartferritpulver wird wesentlich
durch die Korngrösse der einkristallinen Bereiche (Primärkörner)
in den Partikeln bestimmt, da die Entstehung von Blochwänden
unmittelbar mit der Partikelgrösse über die Zahl der
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als mögliche'Keimbildner zur Blocnwandbildung dienenden Gitterdefekte
zusammenhängt. Je kleiner die einkristallinen Bereiche
sind, umso höher ist die auftretende Koerzitivfeidstärke, sofern
die Grenze zum superparamagnetischen Teilchen nicht unterschritten
wird, bei dem die ümmagnetisierung durch thermische Aktivierung
erfolgt.
Aus folgenden Literaturstellen sind Verfahren zur Herstellung von Forriten bekannt:
1. CKRAMIC BULLETIN, Vol. 47 No. 2 (1968) "Magnetic Ceramics - A review and status report"
Seiten 186 bis 194
2. Preparation of Ferrites by the Atomizing Burner Technique, Lincoln Laboratory, Massachusetts Institute of Technology
3. T.Akashi, T.Tsuji, Y.Onoda
Sintering of Ferrite Powder Prepared by a New Spray-Koasting
Technique
4. JOURNAL DE PHYSIQUE, April 19 77
Fast Reaction Sintering Process for the Production of Ferrites
;"). DVi-OS 24 03 900
6. Berichte der Deutschen Keramischen Gesellschaft 55 (19 78) No. 4, Seiten 19 4 bis 197: "Synthetische keramische
Rohstoffe"
7. Gß-PS 888 6 88
8. US-PS 3 378 335
In Literaturstelle 1 wird auf Seite 190 die einleitend angegebene
Zusammensetzung von Hartferriten erwähnt.
Literaturstelle 2 betrifft Weichferrite. Eine Lösung der Metallnitrate
in Alkohol wird verdüst oder mit Sauerstoff verbrannt. Dabei bildet sich ein Pulver mit grosser Homogenität,
das in einem Zyklon abgeschieden wird.
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Literatursteile 3 betrifft ein sogenanntes "Spray-Roastin-g-"-Verfahren
zur Herstellung von Weichferriten. Eine Lösung der metallischen Komponenten in HNO^ wird in einem Sprühtrockner
bei Temperaturen zwischen 350 und 400 C zersetzt. Da hierbei keine Spinellstruktur entsteht, kann das verwendete Pulver
nicht zur Herstellung gerichteter Magnete verwendet werden. Der Volumenschwund beim Sintern ist sehr gross, da im
Pulver unzersetzte Nitrate enthalten sind.
Aus Literaturstelle 4 ist es bekannt, Hartferrite aus einor
Suspension der beteiligten Metalloxide, die in ein heisses Reaktionsrohr versprüht wird, herzustellen. Dabei bildet sich
durch Festkörperreaktion das Mischoxid. Die Verwendung von Suspensionen führt zu einer geringen Homogenität und zu aufwendigen
Verfahrensschritten bei Durchmischung und Aufbereitung der Pulver. Ein ähnliches Verfahren ist in Literaturstelle 5
beschrieben, wobei hier zusätzliche Bestandteile sehr homogen in Form wasserlöslicher Salze zugegeben werden.
Aus Literaturstelle 6 sind verschiedene Pulverpräparationsverfahren,
z.B. Sprühröstverfahren, bekannt. Die Versprühung erfolgt dabei in Brennern, Ferner ist dort die Sprühtrocknung
von Lösungen bei niedriger Temperatur erwähnt', die, wie in Literature te Ue 3 beschrieben ist, zur Herstellung von innigen
Salzmischungen geeignet ist.
Aus der GB-PS 888 688 (Literaturstelle 7) ist es bekannt, eine
gemeinsame Lösung von Eisen- und Bariumsalzen in Wasser bei
hohen Temperaturen in eine Flamme einzusprühen und daraus Bari
umf er ritpul ver herzustellen, das durch Abschrecken eine amor-
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phe Struktur aufweist und damit weichmagnetische Eigenschaften
hat. Aus diesen weichmagnetischen Pulvern kann durch eine anschliessende
Wärmebehandlung die kristalline und damit hartmagnetische Ferritstruktur erzeugt werden. Da diese Wärmebehandlung
an Pulverschüttungen durchgeführt werden muss, besteht
die Gefahr des Zusammensinterns der einzelnen Pulverpartikel, so dass kein verarbeitungsfähiges (pressbares und im
Magnetfeld ausrichtbares) Pulver mehr vorliegt.
US-PS 3 378 335 (Literaturstelle 8) beschreibt ebenfalls die Verwendung gemeinsamer Lösungen von Barium- und Eisensalzen,
die durch Einsprühen in ein heisses Reaktionsgefäss thermisch
zersetzt werden, wobei das entstehende Produkt jedoch nur zu etwa 50 % magnetische Eigenschaften besitzt. Dies ist auf die
verwendeten Prozessparameter zurückzuführen. Das so hergestellte Pulver ist nicht zur Herstellung gerichteter Magnete zu verwenden.
Auch durch Nachbehandlungen lassen sich keine Magnete mit hoher Koerzitivfeldstärke und Sättigungsmagnetisierung hersLeIlen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Hartferritpulver
für Hartferrite mit möglichst grosser Koerzitivfeldstärke und hoher Sättigungsmagnetisierung zu schaffen, das darüberhinaus
eine hohe Sinteraktivität aufweist und zur Herstellung gerichteter (anisotroper) Magnete geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss bei einem Hartferritpulver
der Zusammensetzung Ba 0 · 6 Fe3O3 dadurch gelöst, dass das
Pulver aus leicht in Primärkörner (einkristalline Bereiche)
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zerlegbaren Partikeln im Grössenbereich von 1-10 /um besteht,
die sich zumindest zu 85 % aus Primärkörnern mit hartmagnetischer hexagonaler Gitterstruktur zusammensetzen und deren Abmessungen
<^ 0,5 /um sind.
Ein erfindungsgemässes Verfahren zur Herstellung solcher Hartferritpulver
ist dadurch gekennzeichnet, dass eine 0,1 bis O,3
molare Lösung bezogen auf das Endprodukt BaFe12O1Q im stöchiometrischen
Verhältnis der Metallanteile dieser Zusammensetzung in die heisse Zone des Reaktionsgefässes eingesprüht wird, wobei
die Tropfchengrösse < 30 /um ist und zunächst das Wasser
verdampft bei einer Partikeltemperatur, die sich bis auf 900 C
steigert und einer Verweilzeit von 2-10 Sekunden bei einer Partikeltemperatur
von 700° C bis 900° C unter Zurücklassung fester
Partikel, die aus den Metallanteilen und den anionischen Anteilen der gelösten Salze bestehen, dass die Anionen bei weiterer
Erwärmung abgespalten werden unter gleichzeitiger Oxidbildung der enthaltenen Metallanteile, und dass sich aus den
Metalloxiden das Mischoxid BaFe12 0Ig in kristalliner Form als
Partikel im Grössenbereich von 1-10 /um bildet.
Die-Zerlegung in Primärkörner geschieht beispieleweise durch
einen kurzen Mahlvorgang, der nur dazu dient, die einzelnen Primärkörner zu separieren und damit im Magnetfeld ausrichtbar
zu machen. Würde man stärker mahlen, so würde die Koerzitivfeldstärke
aufgrund der zunehmenden Zahl der Gitterfehler in den Primärkörnern verringert werden. Bei den zum Stand der Technik
gehörenden Herstellungsprozessen kann man kleine Primärkörner nur durch intensives Mahlen erzielen, wobei sich, wie erwähnt,
die Koerzitivfeldstärke stark erniedrigt.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind zum Gegenstand von Unteransprüchen gemacht worden.
Das erfindungsgemässe Ferritpulver besteht aus Einzelpartikeln
mit Durchmessern von ca. 1-10 /um, die sich wiederum aus einkristallinen Bereichen (Primärkörner) zusammensetzen. Die hexayonale
Ferritstruktur ist vollständig oder zumindest weitgehend ( >
85 %) ausgebildet, so dass das Pulver die mit dieser Struktur zusammenhängenden hartmagnetischen Eigenschaften
besitzt.
nie Sättigungsmagnetisierung des Pulvers hängt von dem Anteil
an hexagonaler Ferritphase ab (Durchreaktion) und beträgt min-(Ipfitons
6 mTg/cm . Die Koerzitivfeldstärke TH beträgt ca.
400-500 kA/m und liegt damit weit über der konventioneller Pulver (< 200 kA/m).
Das erfindungsgemässe Pulver kann durch einen leichten Mahlprozess
in seine einkristallinen Bereiche zerlegt werden und daraus können durch Pressen im äusseren Magnetfeld mit anschliessendem
Sintern gerichtete Magnete hergestellt werden. Die Ausriehtbarkeit hängt von der Durchreaktion und Ausbildung
der hexagonalen Ferritstruktur ab. Je höher der Anteil an kristalliner Phase ist, umso besser ist die Ausrichtbarkeit des
Pulvers.
Amorphe oder nicht durchreagierte Ferritpulver, wie teilweise in der Literatur beschrieben, sind nicht zur Herstellung anisotroper
Magnete geeignet.
Die hohe Koerzitivfeldstärke des erfindungsgemässen Materials beruht auf den geringen Abmessungen der in den Partikeln enthal-
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tenen einkristallinen Bereiche (Primärkörner) sowie auf der
geringen Zahl der darin enthaltenen Gitterdefekte und Leerstellen,
Die Herstellung von Magneten (isotrop oder anisotrop) aus dom
erfindungsgeniässen Pulver erfolgt durch Verdichten des Pulvers
(pressen) mit anschliessendem Sintern. Zur Erleichterung dos Sinterns können Hilfsstoffe wie z.B. SiO2 im Pulver enthalten
sein. Auf diese Weise gelingt es, die notwendigen Sintertemperaturen zur Erzielung einer ausreichenden Dichte der Magnete
( p> 4,8 g/cm ) zu senken und damit das Entstehen von Sauerstoff
leersteilen im Kristallgitter zu behindern und gleichzeitig
ein starkes Kornwachstum, das zu verringerter Koerzitivfeidstärke
führt, zu verhindern.
Andere Hilfsstoffe behindern das Kornwachstum oder dienen zur Erzielung eines gleichmässigen Gefüges (Verhinderung von Riesenkornwachstum).
Wieder andere Hilfsstoffe werden substitutioneil in das Gitter
eingebaut, wobei beispielsweise ein Teil der Eisenatome durch Aluminiumatome ersetzt wird. Derartige Substitutionen können
eine Erhöhung der Koerzitivfeidstärke bewirken, wenn die Subs.tituenten
sehr homogen im Gitter verteilt sind.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemässen
Pulvers durch Zerstäuben einer gemeinsamen Lösung der beteiligten Substanzen in eine heisse Reaktionskammer erlaubt
die exakte Kontrolle der Herstellungsbedingungen, so dass ausreichend
gut durchreagiertes Pulver mit kristalliner Struktur
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r-nl steht, wobei die Grosse der in den. einzelnen Partikeln enthaltenen
einkristallinen Bereiche durch geeignete Wahl und Kontrolle von Reaktionstemperatur, Verweilzeit in der heissen Zone,
Tropfchengrösse und Konzentration der Lösung sehr klein gehalten
werden kann. Daraus resultiert eine hohe Koerzitivfeidstärke dos hergestellten Pulvers bei gleichzeitig guter Sinteraktivität.
Reaktionstemperatur und Verweilzeit in der Reaktionszone müssen
so gewählt werden, dass eine möglichst vollständige Ferritmischkristallbildung erfolgt, ohne dass gleichzeitig die in den PuI-verpartikeln
vorliegenden Primärkörner durch zu hohe Reaktionstemperatur oder zu lange Verweilzeit auf Durchmesser oberhalb
von 0,5 /um anwachsen.
von 0,5 /um anwachsen.
Das beim erfindungsgemässen Verfahren entstehende Pulver mit
Partikeln von 1-10 /um Durchmesser besteht vorwiegend aus hohlkugelförmigen Agglomeraten aus Primärkörnern, die mechanisch
leicht in ihre Einzelbestandteile zu zerlegen sind.
Partikeln von 1-10 /um Durchmesser besteht vorwiegend aus hohlkugelförmigen Agglomeraten aus Primärkörnern, die mechanisch
leicht in ihre Einzelbestandteile zu zerlegen sind.
Die Zerlegung in einzelne Primärkörner ist dann notwendig, wenn aus dem Pulver anisotrope Magnete durch Pressen im Magnetfeld
mit anschliessendem Sintern hergestellt werden sollen. Die Ausrichtung der einkristallinen Bereiche ist aufgrund der magnetischen Kristallanisotropie der hexagonalen Ferritstruktur mög-Ii ch. -,
mit anschliessendem Sintern hergestellt werden sollen. Die Ausrichtung der einkristallinen Bereiche ist aufgrund der magnetischen Kristallanisotropie der hexagonalen Ferritstruktur mög-Ii ch. -,
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
ergeben sich aus den Figuren, die nachfolgend beschrieben sind.
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Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Skizze eines zum Stand der Technik
gehörenden Verfahrens zur Herstellung von Hartferriten;
Fig. 2 eine Skizze des erfindungsgemassen Verfahrens zur Herstellung
von Hartferriten, und
Fig. 3 eine Gegenüberstellung zum Vergleich der üblichen Herstellungsverfahren mit dem neuen Verfahren zur
Herstellung von Hartferriten.
Fig. 1 zeigt ein übliches Verfahren zur Herstellung von Hartferriten,
wobei aus einer FeCl3-Lösung durch Sprührösten ein Fe^Ov-Pulver hergestellt wird. Dieses wird mit BaCO3 (SrCO3
oder PbO), das ebenfalls in Pulverform vorliegt, gemischt. Darin wird die Mischung gebrannt, grob zerkleinert, feinst gemahlen,
wobei das Barium-Ferrit-Pulver für die Herstellung magnetischer Werkstoffe gewonnen wird. Durch Pressen und Sintern
werden aus dem Ausgangsmaterial Hartferrite hergestellt.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist in Fig. 2 gezeigt. Hier
wird einer Lösung aus FeCl3 BaCO3 zugesetzt und die gemeinsame
Lösung J danach in ein Reaktionssprührohr 2 mittels einer
Düse 4 eingesprüht, wobei im Reaktionsgefäss eine Temperatur von ca. 800 C herrscht. Bei dieser Temperatur erfolgt eine
nahezu vollständige Durchreaktion der Teilchen und es bilden sich Ferritmischkristalle mit homogener Verteilung der Elemente
im atomaren Bereich, hoher Sinteraktivität, kleiner Abmessungen der Primärkörner und daraus resultierender hoher Koerzitivfeidstärke.
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Einzelheiten des erfindungsgemässen Verfahrens werden nachfolgend
aufgezeigt:
Ausgangsmaterial sind feste Salze von Ba und Fe, z.B. Barium-Carbonat
und Eisennitrat oder Barium-Nitrat, Barium-Chlorid
und Eisen-Chlorid, wobei letzteres als Abfallstoff in Walzworksprozessen anfällt. Diese Salze werden, soweit sie wasserlöslich
sind, im Verhältnis der gewünschten Zusammensetzung in Wasser gelöst (bei Laborversuchen wurde entsalztes Wasser verwendet)
. Bei in Wasser schwer löslichen Salzen erfolgt die Lösung in mit Wasser verdünnten Säuren, wie z.B. HNO1., HCl oder
Essigsäure. Falls eine möglichst hohe Konzentration der Lösung erreicht werden soll, wird die Lösung erwärmt und während der
nachfolgenden Verarbeitüngsschritte auf erhöhter Temperatur
(50 - 90 C) gehalten. Gegebenenfalls werden Zuschlagstoffe
obonfalls in Form wasserlöslicher oder in verdünnten Säuren
löslicher Salze zugegeben. Dieses Verfahren der Zusetzung von Hilfsstoffen ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der substitutionelle
Einbau der Hilfsstoffe in das Kristallgitter des Endprodukts gewünscht wird. Sollen die Hilfsstoffe in Form von
Ausscheidungen im Endprodukt vorliegen, so kann die Zugabe zur Lösung als Suspension vorteilhaft sein.
Anschliessend wird die gemeinsame Lösung gut durchgemischt und gegebenenfalls werden während der weiteren Verarbeitungsschritte
suspendierte oder emulgierte Phasen z.B. durch Rühren homogenisiert.
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Versprühen '
Die Lösung wird nun einer Zerstäubervorrichtung zugeführt (z.B. pneumatische Düse, Piezoschwinger) und in Einzeltropfen
<3O /um zerlegt. Bei Verwendung einer pneumatischen Zweistoffdüse
kann als Zerstäubergas Pressluft verwendet werden.
Wie in Fig. 2 gezeigt, kann das Reaktionsgefäss 2 als zylinderförmiges
temperaturbeständiges Rohr ausgebildet sein und aus Quarzgut bestehen. Das Reaktionsgefäss ist an seiner Mantelfläche
mit einer Heizeinrichtung (Widerstandsheizung) versehen. Die' Oberflächentemperatur des Rohres beträgt z.B. 1200 C bei
einer beheizten Länge von ca. 1 m.
Das am Ende des Reaktionsrohres austretende Pulver- und Gasgemisch
wird gegebenenfalls unter Ansaugen von Zusatzluft durch einen Zentrifugalabscheider (nicht gezeigt) geleitet, wobei
sich das Pulver vom Gasstrom trennt. Alternativ oder zusätzlich
können Einrichtungen zur elektrischen, magnetischen oder Nassentstaubung
vorhanden sein.
Mahlen
Zur Zerlegung der Pulverpartikel in einkristalline Primärkörner wird das Pulver in einer Mühle (z.B. Kugelmühle, Scheibenmühle
oder Luftstrahlmühle) zwischen 20 min und 1 Stunde leicht gemahlen.
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Fig. 3 zeigt' einen Vergleich des bekannten Verfahrens mit' dem erfindungsgemässen Verfahren. Dabei wird das zur Herstellung
notwendige Eisenoxid beim konventionellen Verfahren durch; einen
Sprühröstprozess (nicht gezeigt in Fig. 1) aus einer Eisenchloridlösung
gewonnen unter Rückgewinnung der eingesetzten Salzsäure. Dieser Verfahrensschritt wird in Stahlwalzwerken durchgeführt.
Eine 0,1 molare wässrige Lösung (bezogen auf das Endprodukt)
von Fe(NO3J3 und BaCO3 wird mit Hilfe einer pneumatischen:
Zweistoffdüse unter Verwendung von Pressluft bei einem Flüssigkeitsdurchsatz
von 2 l/h und einem Luftdurchsatz von 3 m /h in ein heisses Reaktionsrohr mit einer Wandtemperatur
von 1200 C, einer beheizten Länge von 1 m und einem Innendurchmesser
von 120 mm eingesprüht, das Pulver in einem beheizten Zyklon abgeschieden und die Lösungsmitteldämpfe entfernt.
Das so gewonnene Ferritpulver weist eine Sättigunggmagnetisierung von 6,11 m T cm /g und eine Koerzitivfeldstärke
von 440 kA/m auf.
15. Nov. 1978
PaL/Ht.
PaL/Ht.
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Claims (22)
1. Hartferritpulver der Zusammensetzung Ba0-6Fe„0,, dadurch
gekennzeichnet, dass das Pulver aus leicht in Primärkörner (einkristalline Bereiche) zerlegbaren Partikeln im Grössenbereich
von 1-10 ,um besteht, die sich zumindest zu 85 %
aus Primärkörnern mit hartmagnetischer hexagonaler Gitterstruktur
zusammensetzen und deren Abmessungen ^ 0,5 ,um
sind.
2. Hartferritpulver nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass Barium ganz oder teilweise durch Strontium oder Blei ersetzt ist.
3. Hartferritpulver nach Ansprüchen 1-2, dadurch gekennzeichnet,
dass die Pulverpartikel im Grössenbereich von 1-10 /um im wesentlichen kugelförmig oder auch hohlkugelförmig
sind.
4. Hartferritpulver nach Ansprüchen 1 - 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der Sauerstoffgehalt im Kristallgitter mindestens so gross ist wie der Gleichgewichtssauerstoffdruck
des Ferritpulvers bei Glühung in Luft bei Temperaturen im Bereich von 1000° bis 1100° C.
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5. Hari ferritpulver nach Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeichnet,
dass Hilfsstoffe wie Sinterhilfsmittel oder Mittel zur Gefügeverfeinerung (z.B. SiO», As3O3, Bi2O3, TiO3 oder
A1„O3) im Pulver enthalten sind.
6. Hartferritpulver nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hilfsstoffe in feinverteilter Form als Ausscheidung im Pulver enthalten sind.
7. Hartferritpulver nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsstoffe in Form einer festen Lösung im Pulver
enthalten sind.
8. Hartferritpulver nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hilfsstoffe substitutioneil im Kristallgefüge
enthalten sind.
9. Verfahren zur Herstellung von Hartferritpulver nach Ansprüchen 1-8, wobei eine gemeinsame Lösung von Eisensalzen
und Bariumsalzen in Wasser in einem Reaktionsgefäss bei
hoher Temperatur wärmebehandelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass eine 0,05 bis 0,3 molare Lösung bezogen auf das
Endprodukt BaFe ..-O-i 9 im stöchiometrischen Verhältnis der
Metallanteile dieser Zusammensetzung in die heisse Zone des Reaktionsgefässes eingesprüht wird, wobei die Tropfchengrösse
< 30 /um ist und zunächst das Wasser verdampft bei einer Partikeltemperatur, die sich bis auf 900° C steigert,
und einer Verweilzeit von 2-
10 Sekunden bei einer Partikeltemperatur von 700 C bis 900 C unter Zurücklassung fester
Partikel, die aus den Metallanteilen und den anionischen
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Anteilen der gelösten Salze bestehen, dass die Anionon bei
weiterer Erwärmung abgespalten werden unter gleichzeitiger
Oxidbildung der enthaltenen Metallanteile, und dass sich aus den Metalloxiden das Mischoxid BaFe12O1 q in kristalliner
Form als Partikel im Grössenbereich von 1-10 /um bildet.
TO. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Partikel im Grössenbereich von 1-10 /um, die zu mindestens
85 % aus Primärkörnern mit hexagonaler Ferrit phase bestehen, durch einen leichten Mahlvorgang in separierte
Primärkörner zerlegt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass Eisen
in Form von Eisenchlorid (FeCl„ oder FeCl-. oder eine Mischung
aus FeCl2 und FeCl-.) verwendet wird.
12. Verfahren nach Ansprüchen 9—10, dadurch gekennzeichnet,
dass Barium- oder Strontiumkarbonat zugegeben wird.
13. Verfahren nach Ansprüchen 9, 11 und 12, dadurch gekennzeichnet,
dass Hilfsstoffe wie Sinterhilfsmittel oder Mittel zur Gefügeverfeinerung der Lösung zugegeben werden
(z.B. SiO2, As2O3, Bi3O3, TiO2 oder Al2O3).
14. Verfahren nach Ansprüchen 9 und 11-13, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hilfsmittel in Form einer Suspension zugegeben werden.
15. Verfahren nach Ansprüchen 9-12, dadurch gekennzeichnet,
dass die Hilfsmittel in kolloidaler Form zugegeben werden.
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16. Verfahren nach Ansprüchen 9-14, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zerstäubung der Lösung durch Ein- oder Zweistoffdüsen erfolgt.
17. Verfahren nach Ansprüchen 9-14, dadurch gekennzeichnet,
dass die Zerstäubung der Lösung zur Erzielung eines eng begrenzten Tropfengrössenspektruins und damit einer eng bebronzten
Fraktion der entstehenden Pulverteilchen mittels U3.traschall erfolgt.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Ultraschallzerstäubung mittels eines piezoelektrischen
Schwingers erfolgt.
19. Verfahren nach Ansprüchen 9-17, dadurch gekennzeichnet, dass die Pulverabscheidung ausserhalb des Reaktors in
einem Zyklon erfolgt.
einem Zyklon erfolgt.
20. Verfahren nach Ansprüchen 9-17, dadurch gekennzeichnet,
dass die Pulverabscheidung mittels eines elektrischen
oder magnetischen Abscheiders erfolgt.
oder magnetischen Abscheiders erfolgt.
21. Verfahren nach Ansprüchen 9-17, dadurch gekennzeichnet,
dass die Abscheidung der groben Pulveranteile in einem Zyklon und die Abscheidung der feinen Pulveranteile in
einem nachgeschalteten elektrischen oder magnetischen Abscheider
erfolgt.
22. Verfahren nach Ansprüchen 9-20, dadurch gekennzeichnet, dass das eingesetzte Lösungsmittel nach Abscheidung des
Ferritpulvers durch Kondensation der Lösungsmitteldäropfe oder durch Gaswäsche wiedergewonnen wird.
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