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Apparat für den-Einsatz an Hochöfen, vor allem
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im Bereich der Eingusslöcher
Diese Erfindung, die
auf die Zusammenarbeit der Deren Henry VOIDURIEZ, Abteilungsingcnieur im Werk Dünkirchen
der Antragstellerfirma, und Ren6 AYMARD, Betriebsleiter im gleichen Werk, zurückgeht,
betrifft Apparate, die für Arbeiten an Hochöfen, besonders im Bereich der Eingusslöcher
eingesetzt werden, und die aus einem Bohrer zur Freilegung des Eingussloches, einer
Abdichtungsmaschine und einer Abdeckung für die Abdchrinne bestehen können, in der
das Schmelzmetall fliesst.
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Bei den bekannten Ausführungen sind Bohrer und Abdichtungsmaschine
auf gegenüber der Hochofenbühne schwenkbaren Auflagern montiert und im allgemeinen
beiderseits des Eingussloches angeordnet.
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Sie können in rbeitsstellung gebracht und wieder zurückgefahren werden
durch Drehung um ihre senkrechte Schwenkachse. Was die Rlnnenabdeckung anbelangt,
so ist sie im allgemeinen separat und senkrecht zur Achse der L'btichrinne verschiebbar
und wird in Arbeitsstellung über diese Rinne gefahren bzw. in Ruhestellung wieder
zurückgefahren. Der wesentliche nachteil einer derartigen Ausführung liegt im grossen
Platzbedarf auf der Hochofenbühne, wodurch das Begehen und -der Zugang zu den Eingus.löchern
erschwert sowie eine aus sicherheltlichen Gründen sehr wünschenswerte Mechanisierung
der Ausbesserungsarbeiten an den Rinnen verhindert werden.
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Die Erfindung hat daher zum Ziel, einen Apparat zum Einsatz bei Hochofenarbeiten
im Bereich der Eingusslöcher bereitzustellen, der diese Nachteile nicht hat und
gleichzeitig wesentlich kleiner und leichter zu handhaben ist.
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Ein derartiger Apparat zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass zu
ihm ein Grundrahmen gehört, der gegenüber dem Hochofen in einer Hauptrichtung verfahrbar
ist, sowie mehrere Bauelemente, die so auf diesem Grundrahmen montiert sind, dass
sie nacheinander in Arbeitsstellung an die betreffende Stelle des Hochofens gefahren
werden können. Diese Bauelemente umfassen einen Bohrer, eine Abstichrinnenabdeckung
und eine Abdichtungsmaschine für die Eingusslöcher.
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Weitere Merkee:
- Der Grundrahmen ist ungefähr senkrecht
zur Achse des Bingussloches verfahrbar, und mindestens eines der Bauelemente wird
von einem 8schlitten gehalten, der in einer nahezu senkrecht zur Fahrrichtung des
Grundrahmens verlaufenden Richtung beweglich ist.
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- Bs sind drei Bauelemente vorgesehen, d. h. ein Bohrer, eine Abstichrinnenabdeckung
und eine Abdichtungsmaschine für die Eingusslöcher.
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Die Erfindung wird nachstehend detaillierter unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen beschrieben, die lediglich als Beispiel dienen: - Abb.
1 ist der schematische Grundriss bzw. teilschnitt eines Hochofenabschnitts und z-feiCr
apparate nach der Erfindung in verschiedenen Stellungen.
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- Abb. 2 - 5 sind Schnitte entlang der linien 2,2 - 3,3 - 4,4 -5,5
von Abb. 1.
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- Abb. 6 ist gleich Abb. 5, jedoch mit xbstichrinnenabdeckung in Arbeitsstellung.
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- Abb. 7 ist der Schnitt entlang der Linie 7-7 von Abb. 1.
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Auf der Schemazeichnung von Abb. 1 ist die Hälfte eines Hochofens
H zu sehen, mit Schnitt in Höhe der Eingusslöcher T. Jedem der beiden gezeigten
Eingusslöcher ist ein Wartungsapparat nach der Erfindung zugeordnet, wozu grundsätzlich
ein auf Führungseinrichtungen verfahrbarer Grundrahmen (1) mit montierten Bauelementen
A, B und C gehört, die im gewählten Beispiel aus einem Bohrer, einer Abstichrinnenabdeckung
und einer Abdichtungsmaschine bestehen. Dieser Apparat ist in gewisser Weise eine
ransfermaschine, deren einzelne Bauteile vor das Eingussloch oder über die Abstichrinne
gefahren werden können.
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Der Grundrahmen (1) besteht aus Längstragern (2), die durch Querträger
(3
- 1o) miteinander verbunden sind.
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Die Führungseinrichtungen, die das Verfahren des Grundrahmens in einer
gegenüber der Achse X-X des Eingussloches nahezu senkrechten Richtung ermöglichen,
bestehen aus Rollen (11), die drehbar auf Eisenteilen (12) montiert sind, wobei
diese wiederum durch die Windformbühne (13) des Hochofens gehalten werden. Im gezeigten
Beispiel sind zwei der Rollen allerdings seitlich an einem I 14-Träger montiert,
der die Eingusslochbühne mit der Windformbühne verbindet. Diese Anordnung richtet
sich jedoch nach der aeweiligen Bauweise des Hochofens und kann in bestimmten Fällen
vermieden werden, indem die ganze Transfermaschine an die Windformbühne angehängt
wird. Im gezeigten Beispiel greifen die den Fahrweg bildenden Rollen in zwei Schienen
(15) ein, die durch die Längsträger des Grundrahmens gehalten werden. Natürlich
können gleichwertige andere Vorrichtungen anstelle der dargestellten und beschriebenen
verwendet werden.
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Die Arbeitsstellungen des Grundrahmens werden durch Blockierungen
(20) begrenzt, die im gezeigten Beispiel aus Zapfen (czl) bestehen.
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Diese greifen in die Aussparungen (22) der LanOstrager des Grundrahmens
ein, werden durch auf den Trägern der Bühne angelenkte Hebel (23) gehalten und z.
B. -durch Hydraulik- oder Druckluftwinden (24) (Abb. 2) betätigt.
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Die Fahrbewegungen des Grundrahmens werden durch eine Hydraulik-oder
Druckluft-Winde (30) veranlasst, deren Zylinder (31) feststeht und wobei das Ende
ihrer be;eglichen Stange (32) mit dem Querträger (4) des Grundrahmens verbunden
ist (Abb. 3). Da der Windenhub sehr lang ist, wurden Vorrichtungen vorgesehen, die
ein Verbiegen der Stange (32) verhindern sollen. Diese Vorrichtungen bestehen aus
elnem Stangenhalte-'und Führungskopf (33), wobei die Stange ihrerseits an zwei Parallelstangen
(34) entlanggeführt wird, die von Querträger 3 bis 4 des Grundrahmens reichen. Hinten
am Führungskopf (links auf Abb. 3) sitzt ein Hebel (35) der an einem Ende in einem
Haken (36) ausläuft. Der Haken kann hinter einem Randanschlag (37) am Ende des Windenzylinders
eingreifen.
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Ausserdem sitzt am Querträger (3) des Grundrahmens ein Zapfen (38),
der, sobald er mit dem anderen Ausläufer des Hebels (35) in Berührung kommt, den
Haken (36) vom Randanschlag (37) löst und somit den Führungskopf (33) freigibt.
As wird hierdurch verständlich, dass, sobald der Grundrahmen aus seiner auf Abb.
3 und rechts auf Abb. 1 dargestellten Stellung verfahren wird, zunächst der Führungskopf
(33) der Stange mit dem unbeweglichen Jindenkörper verbunden bleibt und dann - etwa
auf halber Hublänge der Winde - der Zapfen (38) den Haken (36) vom Randanschlag
(37) löst und damit den Führungskopf freigibt, der gleichzeitig mit der Stange (32)
mitgenommen wird. Am Schluss des Hubweges wird also die links auf Abb. 1 gezeigte
Stellung eingenommen; man sieht, dass der Führungs- und Haltekopf der Stange sich
dann ungefähr in der £mitte der Stange befindet und damit die vorgesehene Funktion
ausführt.
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Nachstehend werden unter Bezugnahme auf die Abb. 4 - 7 die drei Bauelemente
der Transfermaschine beschrieben.
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Auf Abb. 4 wird der Bohrer A gezeigt, der zur Öffnung des Eingussloches
bestimmt ist. Dieses Bohre hat die klassische Bauweise und wird daher nicht im einzelnen
beschrieben. Es ist lediglich zu bemerken, dass er nach der Erfindung durch einen
Schlitten (40) gehalten wird, der durch Gleitbahnen (41) und Rollen (42) so am Grundrahmen
geführt wird, dass er ungefähr parallel zur Achse X-X des Elngusslochs bewegt werden
kann. Der Schlitten wird durch eine Hydraulikxfinde (43) bewegt. Während der Bohrer
auf Abb. 1 in zurückgefahrener Stellung gezeigt wird, ist er auf Abb. 4 ausgefahren,
wobei auch die Winde (43) ausgefahren ist.
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Es sei bemerkt, dass der Bohrer in herkömmlicher Art zwei Bohrschneiden
trägt, die höhenverstellbar und um zwei entsprechende Senkrechtachsen schwenkbar
sind, d. h. um V-V und W (siehe Zeichnung).
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Abb. 5 und 6 zeigen die Abstichrinnenabdeckung mit Halterung und Verfahrvorrichtung
detaillierter und in zwei verschiedenen Stellungen. Die eigentliche Abstichrinnenabdeckung
ist an einer Halterung (50) aufgehängt, die aus einem Schlitten besteht, der so
montiert
ist, dass er auf den Quergleitbahnen (51) gegenüber dem Grundrahmen verfahrbar ist
und durch eine Hydraulikwinde (52) bewegt wird. Die Abstichrinnenabdeckung ist mit
zwei Ketten (53,54) an die Halterung angehängt. Je ein Ende der Ketten ist auf der
Abstichrinnenabdeckung und das andere Ende auf einer snit der Halterung verbundenen
Platte (55) befestigt. Die Ketten werden jeweile über zwei Umkehrrollen (56, 57)
geführt, von denen eine an der Halterung und die zweite zum Ende einer Windenstange
sitzt.
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Somit sind zwei Winden (58 und 59) vorgesehen. Ausserdem wird die
Abstichrinnenabdeckung zur positiven Führung über die Gleitführungen (60, 61) mit
der Halterung verbunden. Die Gleitführungen sind in 62 und 63 an der Abstichrinnenabdeckung
angelenkt und gleiten im Verhältnis zu den Zapfen oder Achsen (64 und 65), die ebenfalls
an der Halterung sitzen. Die Halterung -w*sird durch einen Schild (66) vervollständigt.
Auf Abb. 5 is-t die Abstichrinnenabdeckung in Hochstellung, und die beiden Windenstangen
(58 und 59) sind zurückgefahren. Auf Abb. 6 ist die Abstichrinnenabdeckung in Betriebsstellung,
wobei sie durch den unterschiedlichen Hub der Winden (58 und 59) aus der Waagrechten
parallel zu einer nicht gezeigten Abstichrinne geneigt ist. Ihre Längspositiwn über
der Abstichrinne lässt sich ausserde durch die Winde (52) regulieren, die die ganze
bewegliche Vorrichtung gegenüber dem Grundrahmen verfährt.
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Schliesslich ist auf Abb. 7 die Abdichtungsmaschine der Elngusslöcher
gezeigt. Auch sie ist von herkömmlicher Bauweise, wogegen ihre Montage neuartig
ist. Diese Maschine ist an einen Schlitten (70) angehängt, der, wie in den vorhergehenden
Fällen, gegenüber dem Grundrahmen verfahrbar ist, und zwar in einer parallel zur
Achse des Eingussloches verlaufenden Richtung. Die Abdichtungsmaschine ist an diesen
Schlitten in 71 um eine waagrechte Achse angelenkt. ttusserdem liegt sie über eine
am Ende eines Hebels (73) sitzende Rolle (72) auf einer waagrechten Führungefläche
(74).auf, die durch einen Querträger des Grundrahmens begrenzt wird. Die Stellung
der Rolle kann durch Änderung der Winkelstellung des Hebels mit Hilfe der Winde
(75) verändert werden. Ausserdem ist auf der 'ihrungsfläche (74) eine Rampe (76)
vorgesehen,
die, sobald die Rolle (72) bis an diese ame gelangt,
die Winkelstellung der um die Achse (71) schwingenden Abdichtungsmaschine ändert
und sie dadurch in die richtige Stellung zum Eingussloch bringt. Natürlich werden
Neigung und Stellung der Rampe so gewühlt, dass die Abdichtungsmaschine in eine
optimale Stellung gebracht erden kann.
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Durch den Apparat oder die Transfermaschine, die hier beschrieben
wurde, sind die gewünschten Vorteile möglich. In Ruhestellung (rechts auf Abb. 1)
nimmt die ganze Einheit nämlich einen verhaltnismässig geringen Platz ein und entlastet
die Hochofenbühne auf der Höhe der Eingusslöcher vollkommen, da die Maschine hier
an der Windformbühne angehängt ist. Selbst wenn die Einheit nicht angehängt sein
sollte, bleibt der ganze Bereich zwischen den beiden Bingusslvchern frei, was schon
einen begrüssenswerten Sortschritt gegenüber den früheren Einrichtungen darstellt.
Ausserdem ist es hierdurch möglich, die für eine arbeit benötigte Vorrichtung unter
den gänstigsten Bedingungen und sehr rasch in arbeitsstellung am Eingussloch oder
an der Abstichrinne zu bringen. Die Anordnung in der genannten Reihenfolge: Bohrer
- abstichrinnenabdeckung - Abdichtungsmaschine, erlaubt das nacheinanderfolgende
Heranfahren der drei Bauelemente in Arbeitsstellung, wobei der Grundrahmen in dieselbe
Richtung verfahren wird.
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Die hierdurch bewirkte Entlastung und Verringerung des Raumbedarfs
ermöglichen eine weitergehende Automatisierung und Mechanisierung der Instandsetzungsarbeiten
an Abstichrinnen sowie bessere Arbeits- und Sicherheitsbedingungen für das ausführende
Personal.
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Schliesslich ist der hier beschriebene Apparat insgesamt robust und
zuverlässig und eignet sich daher ausgezeichnet für besonders schwierige Einsatzbedingungen,
wie sie bei Arbeiten an Hochöfen anzutreffen sind.