DE2848788C2 - Verfahren zur Behandlung eines Stickstoff- und Schwefeloxide enthaltenden Abgases - Google Patents

Verfahren zur Behandlung eines Stickstoff- und Schwefeloxide enthaltenden Abgases

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Description

Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Abgasen, die Stickstoffoxide (im folgenden mit NOx bezeichnet) und Schwefeloxide (im folgenden mit SOx bezeichnet) enthalten, bei dem man das Abgas mit einer absorbierenden Lösung in Berührung bringt, die wenigstens ein Etsenchelatsalz und Kaliumsulfit enthält, die durch die Stickstoffoxide und Schwefeloxide in ein Gemisch aus Kalium-imidodisulfonat, Kaliumdithionat und Kaliumsulfat überführt werden, wobei man das gebildete Salzgemisch aus der wäßrigen Lösung auskristallisiert, abtrennt und dann in Stickstoff und Schwefelwasserstoff oder Schwefel umwandelt
Als Mittel zu gleichzeitigen Entfernung von NOx und SOx aus Abgasen sind bereits Verfahren vorgeschlagen worden, in denen NOx und SOx in einer wäßrigen Lösung aus Eisenchelatsalz und einem Alkalisulfit absorbiert und als Mischung aus tmidodisulfonat, Dithionat und Sulfat fixiert werden, siehe offengelegte japanische Patentanmeldungen 1 08 682/76 und 25 670/76, Diese Verfahren werden jedoch offensichtlich nicht im industriellen Maßstab ausgeführt, und zwar vermutlich aus folgenden Gründen:
Erstens wurde festgestellt, daß ein unerwartet hoher Verlust an chelatbildenden Mitteln, wie z. B. Ethylendiamintetraacetat (EDTA), dadurch eintritt, daß sich diese Mittel zersetzen, wenn die bekannten Verfahren auf die Behandlung von industriellen Abgasen angewandt werden. Bekanntlich sind die chelatbildenden Mittel sehr teuer und man kann davon ausgehen, daß die Ausgaben zur Kompensation der Verluste an diesen Mitteln beinahe die Hälfte der gesamten laufenden Kosten für diese bekannten Verfahren ausmachen können.
Zweitens ist es sehr schwierig, die aus der absorbierenden Lösung anfallenden Salzgemische wirksam abzutrennen und vollständig zu entfernen. Bei- spielswtise bildet sich im Falle des Einsatzes von Natriumsulfit in der absorbierenden Lösung das Natrium-imidodisulfonat, das so leicht löslich ist, daß es selbst aus der gekühlten absorbierenden Lösung nicht ausfällt, sondern daß stattdessen das weniger lösliche Natrium-EisenilllJ-chelatsalz auskristalKsiert. Auch wenn man Ammoniumsulfit als Alkalisulfitkomponente in der absorbierenden Lösung einsetzt, kristallisiert das gebildete Ammoniumdithionat nicht aus. Im Falle der Verwendung von Magnesiumsulfit kann man hingegen die Konzentration des Sulfits nicht erhöhen. In allen diesen Fällen läßt sich daher der unerwünschte Verlust an chelatbildenden Mitteln kaum vermeiden. Eine zufriedenstellende, wirksame Durchführung solcher Verfahren zur Behandlung von Abgasen im industriellen Maßstab ist aber nur möglich, wenn ein wesentliches Erfordernis erfüllt wird, nämlich das sämtliche in der absorbierenden Lösung enthaltenden Produkte wirksam zurückgewonnene und dann in eine Form umgewandelt werden können, die zur Zurückführung in das System geeignet isL
Drittens schließlich sind die Probleme einer wirksamen Kreislaufführung der aus der absorbierenden Lösung erhaltenen Produkte im Stand der Technik ungelöst geblieben.
Aus DE-OS 25 57 560 ist ein Verfahren zur Behandlung von Rauch- und Abgasen bekannt, bei dem die Schwefel- und Stickstoffoxide gleichzeitig mit absorbierenden Lösungen entfernt werden können. Hierbei werden Absorptionslösungen verwendet, die eine Sulfitkonzentration von 0,05 bis 1,0 Mol/l aufweisen. Bei diesem bekannten Verfahren können jedoch Schwierigkeiten auftreten, beispielsweise dadurch, daß ein unerwartet hoher Verlust an chelatbildenden Mitteln, wie z. B. Ethylendiamintetraacetat, auftritt, wenn die zu behandelnden industriellen Abgase eine zu hohe Temperatur besitzen, da hierbei ein nicht unerheblicher Teil des chelatbildenden Mittels bei Durchmischung mit den Abgasen zersetzt wird. Vorkehrungen für die Vermeidung solcher Zersetzung können der zitierten Offenlegungsschrift jedoch nicht entnommen werden. Ferner können Schwierigkeiten bei der Abtrennung und Entfernung der aus der absorbierenden Lösung anfallenden Salzgemische auftreten, da die meisten der nach dem bekannten Verfahren vorgesehenen Sulfite in Wasser leicht lösliche Imidodisulfonate bilden, die selbst aus der gekühlten absorbierenden Lösung nicht oder nur sehr zögernd ausfallen, so daß stattdessen das weniger lösliche Natrium-Eisen(III)-Chelatsalz auskristal'isiert, was ebenfalls zu einem unerwünschten Verlust von chelatbildenden Mitteln während des Verfahrens führt. Auf diese Weise wird eine ökonomische Durchführung des bekannten Absorptionsverfahrens in Frage gestellt. Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Behandlung von Abgasen zu schaffen, bei dem der Verlust an chelatbildenden Mitteln, wie z. B. EDTA, infolge von Zersetzung und Kristallisation in der absorbierenden Lösung auf ein
Minimum beschränkt -A-ird,
Ferner soll das Verfahren gemäß der Erfindung eine wirksame Abtrennung und Rückgewinnung der oben erwähnten Salzgemische aus der absorbierenden Lösung gewährleisten.
Schließlich soll mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein an die Behandlung der Abgase angepaßtes wirksames Kreislaufsystem geschaffen werden, bei dem die oben erwähnten, zurückgewonnenen Salzmischungen in geeignete Formen umgewandelt und wieder eingesetzt werden können.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Behandlung eines Stickstoff- und Schwefeldioxide enthaltenden Abgases hoher Temperatur bereitzustellen, bei dem man das Abgas mit einer absorbierenden Lösung in Berührung bringt, die wenigstens ein Eisenchelatsalz und Kaliumsulfat enthält, wobei die absorbierende Lösung auf einer Temperatur von 40 bi5 600C gehalten wird und eine Konzentration an Kaliumsulfit von mindestens 0,8 Mol/kg aufweist und die durch Absorption der Stickstoff- und Schwefeloxide in der absorbierenden Lösung gebildete Salzmischung aus Kalium-imido-disulfonat, Kaüumdithionai und Kaliumsulfat durch Kühlen auskristallisiert und durch Filtration von der absorbierenden Lösung abgetrennt und das Filtrat in die Absorptionsstufe zurückgeführt wird und das durch thermische Zersetzung aus der auskristallisierten Salzmischung gewonnene Schwefeldioxid wenigstens teilweise in die absorbierende Lösung eingeführt wird. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Abgas von hoher Temperatur erst auf eine Temperatur unter 800C abgekühlt wird, bevor es mit der absorbierenden Lösung mit einer Konzentration an Kaliumsulfit von 0,8 bis 1,6 Mot/kg in Berührung gebracht wird und das durch thermische Zersetzung und Reduktion aus der auskristallisierten Salzmischung gewonnene Kaliumbicarbonat in die absorbierende Lösung teilweise zurückgeführt wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das durch thermische Zersetzung und Reduzierung aus der auskristallisierten Salzmischung erhaltene Kaliumsulfid durch Einleiten von gasförmigem Kohlendioxid in die wäßrige Kaliumsulfid-Lösung zu Schwefelwasserstoff und Kaiiumbicarbonat umgesetzt. Ein Teil des bei der thermischen Zersetzung aus der auskristallisierten Salzmischung gewonnenen Schwefeldioxids und mindestens ein Teil des erhaltenen Kaliumbicarbonats können in die absorbierende Lösung zurückgeführt werden, wodurch die Konzentration des Kaliumsulfits in der absorbierenden Lösung auf der vorbestimmten konstanten Höhe gehalten wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Fig. 1 und 2 weiter erläutert.
F i g. I zeigt das Fließschema einer bevorzugten Ausführungsform aas erfindungsgemäßen Verfahrens. F i g. 2 zeigt in einer graphischen Darstellung die Beziehung zwischen der Konzentration des Kaliumsulfits und der Zersetzungsgeschwindigkeit von EDTA als chelatbildendem Mittel. In diesem Falle wandelt sich ein Teil des zugefügten Kaliumsulfits in der absorbierenden Lösung in Kaliumhydrogensulfit um. Die dargestellte Konzentration des kaliumsulfits wurde als Summe der Konzentrationen des Kaliumsulfits und Kaliumhydrogensulfits berechnet. Desgleichen ist nachfolgend mit der Angabe »Konzentration des Kaliumsulfits in der absorbierenden Lösung« stets die Konzentration von Kaliurnsulfit plus Kaliumhydrogensulfit gemeint.
Gemäß F i g. 1 wird ein Abgas 1 von hoher Temperatur, das NO* und SO.V enthält, zunächst in einen Kühlturm 2 geführt, in dem es auf eine Temperatur unter 800C gekühlt wird. Man führt das Abgas anschließend in einen Absorptionsturm 3, Bevor das Abgas in das System eintritt, wird es normalerweise bei einer höheren Temperatur, mindestens bei 12O°C, gehalten, um Korrosionen am Wärmeaustauscher zu vermeiden, so daß es für das vorliegende erfindungsgemäße Verfahren eine entscheidend wichtige Bedingung ist, das Abgas auf eine Temperatur von weniger als 80° C abzukühlen, bevor es in den Absorptionsraum 3 eingeführt wird. Der erfindungsgemäß vorgesehene Verfahrensschritt der Abkühlung des Abgases beruht auf der Feststellung, daß eine rasche Zersetzung des chelatbildenden Mittels stattfindet, wenn die Temperatur des Abgases, das mit der absorbierenden Lösung in Berührung gebracht wird, über 800C liegt Des gekühlte Abgas wird in dem Absorptionsturm 3 mit der absorbierenden Lösung in Berührung gebracht, die durch Leitung 4 in den Absorptionsturm 3 eingebracht wird, wo die Absorption von NO* j:A SO* aus dem Abgas in die absorbierende Lösung herbeigeführt wird. Als chelatbildendes Mittel wird in der absorbierenden Lösung eine Aminopolycarbonsäure, wie z. B. Ethylendiamintetraessigsäure, und Nitrilotriessigsäure in einer Menge von 0,1 bis 0,5 Mol/kg, vorzugsweise 0,2 bis 0,4 Mol/kg, eingesetzt
Gemäß einer anderen Ausführungsform der vorlie- zo genden Erfindung beträgt die Konzentration des Kaliumsulfits in der absorbierenden Lösung mindestens 0,8 bis 1,6 Mol/kg, vorzugsweise 0,8 bis 1.2 Mol/kg. Wie die in Fig.2 aufgrund experimenteller Daten erhaltenen Kurven zeigen, hängt die Zersetzungsrate des chelatbildenden Mittels, wie z. B. EDTA, stark von der Konzentration des Kaliumsulfits ab, und es wurde gefunden, daß die Zersetzung des chelatbildenden Mittels sehr wirksam durch ansteigende Konzentrationen des Kaliumsulfits verhindert werden kann. Die Zersetzung des chelatbildenden Mitteis, z. Ei. von EDTA, wird auch durch die Temperatur der absorbierenden Lösung beeinflußt, weshalb die Temperatur der absorbierenden Lösung, wenn beispielsweise EDTA als chelatbildendes Mittel eingesetzt wird, unter 600C gehalten wird. Normalerweise hält man die Lösung jedoch bei einer Temperatur von mehr als etwa 400C, um unerwünschte Niederschläge der gebildeten Salze zu verhindern.
Die Lösung, die NOx und SO, im Absorptionsturm 3 absorbiert hat, wird über den Umlaufbehälter 5 zum Absorptionsturm 3 zurückgeführt, wobei aber ein Teil der Lösung in den Kristallisator 6 geleitet wird und auf 30° bis 35°C gekühlt wird. Kaliumimidodisulfonat, Kaliumsulfat und Kaliuindithionat kristallisieren im Krstal'.isutor 6 aus der Lösung aus und werden in einer Filtertrennanlage 7 abgetrennt. Das Filtrat kehrt in den Umlaufbehälter 5 zui lick.
Aufgrund des ,erfindungsgemäßen Einsatzes der Kaliumsalze ansteile der bisher üblicherweise verwendeten Natriumsalze in der absorbierenden Lösung erhält man als vorteilhaftes Ergebnis, daß sämtliche entstandenen Salze, einschließlich der Imidodisulfonate, sehr leicht kristallisieren, während die Eisencbelatsalze keiner Kristallisation unterliegen.
Die abgetrennten Kaliumsalze werden im Ofen 8 einer thermischen Zersetzung und Reduktion unterworfen. Die dabei stattfindenden Reaktionen werden durch die folgenden Formeln dargestellt.
Thermische Zersetzung:
NH(SO3K)i KjSO4 + SO2 + V3 N2 + '73 NH3 K2S2O6 KjSO4 + SO2
Rückgewinnung des CO2 aus dem desulfurierten und denitrierten Abgas.
IO
15
Reduktion:
KjSO« + 4 C K2S + 4 CO
K2SO4 + 2 C K2S + 2 CO2
K2SO4 + 2 C K2CO3 + CO + S
Die thermische Zersetzung wird für NH(SO3K)2 bei 450° bis 550°C und für K2S2O6 bei 200° bis 300°C durchgeführt. Wenigstens ein Teil des gasförmigen Schwefeldioxids, daß bei der thermischen Zersetzung entsteht, wird mit dem Abgas als SO3 J- Quelle zur Konstanthaltung der K2SO3-Konzentration in der absorbierenden Lösung, die zum Absorptionsturm zurückkehrt, gemischt. Das bei der thermischen Zersetzung erhaltene Kaliumsulfat wird in Kaüumsuifid durch Reduktion umgewandelt. Die Reduktion erfolgt durch Mischen mit einem kohlenstoffhaltigen Material wie Kohle, Koks, Petrolpech, Petrolkoks u.dgl. als reduzierendem Mittel. Für den Fall, daß man Kohlenstoff als reduzierendes Mittel einsetzt, wird Kaliumsulfat hauptsächlich in Kaliumsulfid und etwa lOMol-% Kaliumcarbonat umgewandelt, wenn die Reaktionstemperatur oberhalb 900°C liegt, wogegen die Umwandlungsrate des Sulfats zum Carbonat bis auf etwa 40 Mol-% steigt, wenn die Reaktionstemperatur zwischen 800° und 900° C liegt. Die Bildungsgeschwindigkeit des Kaliumscarbonats kann außerdem durch Verwendung gasförmiger Reduktionsmittel gesteigert werden.
Thermische Zersetzung und Reduktion können nacheinander durchgeführt werden, es ist aber praktischer, beide Reaktionen gleichzeitig im gleichen Ofen durchzuführen. Das bei der thermischen Zersetzung entstehende Gas enthält Ammoniak. Kohlenmonoxid und andere Substanzen und wird verbrannt, wobei das Ammoniak in Stickstoff und das Kohlenmonoxid in Kohlendioxid umgewandelt werden. Letztere werden im Gemisch mit dem Abgas 1 in den Absorptionsturm geleitet.
Das durch die thermische Zersetzung und Reduktion erhaltene Kaliumsulfid und Kaliumcarbonat wird in Wasser gelöst, die wäßrige Lösung im Behälter 9 gesammelt und in den Separator 10 geleitet, wo daß aus dem reduzierenden Mittel stammende Unlösliche abgegrennt wird. Die Lösung wird in einen Schwefelwa-.serstoff-Dissipationsturm 11 eingebracht, wo gasförmiges Kohlendioxid in die Lösung eingeblasen wird, um Schwefelwasserstoff und Kaliumbicarbonat zu bilden. Falls erforderlich, wird der Schwefelwasserstoff im Claus-Ofen 12 zu Schwefel oxydiert. Obwohl bei Jieser Oxydation Luft als Oxydationsmittel günstig eingesetzt werden kann, ist es auch möglich, einen Teil des bei der thermischen Zersetzung entstandenen Schwefeldioxids einzusetzen. Das in diesem Verfahren eingesetzte CO2 kann auf verschiedenen Wegen erhalten werden:
1. durch Rückgewinnung des Kohlendioxidgases, daß beim Lösen von KHCO3 in der absorbierenden Lösung erzeugt wird;
2. Wiederverwendung des Abgases aus dem Claus-Ofen, indem man es vorher raffiniert, und
Nach der Umsetzung im Dissipationsturm U wird das restliche Kaliumbicarbonat in die Absortionsstufe zurückgeführt. Da aber eine geringe Menge Kaliumthiosulfat als Nebenprodukt unvermeidlich bei der Reduktion des K2SO4 entsteht, sammelt sich dieses Kaliumthiosulfat in der absorbierenden Lösung, wenn diese direkt zur Absorptionsstufe zurückgeführt wird. Um dies zu vermeiden, wird die wäßrige Lösung zunächst in den Kristallisationsbehälter 13 geführt und dort auf 30° bis 35°C abgekühlt, um Kaliumbicarbonat auszukristallisieren und die Kristalle anschließend in der Filtertrennanlage 14 abzutrennen. Anschließend werden die Kristalle zur Absorptionsstufe zurückgeführt, damit sie die Konzentration an K2SOs in der absorbierenden Lösung konstant halten. Andererseits wird das Fittrat zum Behälter 9 geführt und dort zur Auflösung von
ία Kaliumsulfid und Kaliumcarbonat verwendet, wobei allerdings ein Teil des Fihrais in den Ofen S /.ui Zersetzung von Kaliumthiosulfat eingeführt wird, um dessen Akkumulierung zu verhindern.
Mit Hilfe dieser Maßnahmen können NO, und SO, im
Abgas wirksam in Stickstoff und Schwefelwasserstoff oder Schwefel umgewandelt werden, und ebenso kann die Konzentration an Kaliumsulfit, das im Absorptionsturm 3 verbraucht wird, allein aus den Quellen innerhalb des Systems auf einem konstanten Niveau gehalten werden, ohne daß es notwendig ist. Chemikalien von außen zuzuführen. Ferner wird der Verlust an chelatbildenden Mitteln in der absorbierenden Lösung auf ein Minimum begrenzt. Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Bcispie- Ie weiter erläutert, ohne auf diese Beispiele beschränkt zusein.
Beis piel I 0,225 Mol/kg
Es wurde ein Abgas der folgenden Zusammensetzung 0,95 Mol/kg
40 eingesetzt: Rest
SO2 2,600 ppm 6,5 (einreguliert durch
NO 180 ppm Zusatz von K2CO3)
O2 4% 553C
45 N2 Rest
Temperatur 70° C. 250 kg
Die eingesetzte absorbierende Lösung hatte folgende
Zusammensetzung:
50
Fe-EDTA
K2SO,
Wasser
pH
55
Temperatur
Menge der Lösung im
Absorptionsbehälter
Das Abgas wurde mit einer Geschwindigkeit von 150Nm3/h und die absorbierende Lösung in einer Menge von 1,7 t/h in einen Absorptionsturm mit einer Fläche von 150 mm2 und einer Höhe von 8 Metern eingeführt. In dem Zeitraum von der fünften bis zur hundertsten Stunde nach Einsetzen der Operation erhielt man eine Absorptionsrate von 98% SO2 und 81 % NO.
Während des Verlaufs der Gasabsorption wurde ein
Teil der absorbierenden Lösung mit einer Geschwindigkeit von 75 kg/h abgezogen und auf 35'C gekühlt. Das ausgefallene Kaliumsalz wurde abgetrennt und mit kaltem Wasser gut gewaschen. Der Mischung aus Filtrat und Waschwasser wurde eine Menge Kaliumcarbonat zugefügt und die kombinierte Lösung anschließend zum Behälter für die absorbierende Lösung im Kreislauf zurückgeführt. Die nach einer Reaktionsdauer von 100 Stunden abgetrennte Kristallmenge betrug 198 kg. Ei jetzte sich zusammen aus 146 kg K2S2Oe, 23 kg to NH(SO3K)2 und 29 kg K2SO4. Eine Analyse des EDTA in der absorbierenden Lösung mit Hilfe der Rücktitration von Calcium nach einer Reaktionsdauc-r von 100 Stunden ergab eine Konzentration an EDTA von 0,224 Mol/kg.
Vergleichsbeispiele
Es wurde die Absorption von SO2 und NO in ! 00 Stunden unter Benutzung des gleichen Absorptionsturms und unter den gleichen Verfahrensbedingungen wie ifi ucispici ϊ uüi'Crigciüm i, ii'iii uciVi LjnieisdMtru. daß die Gastemperatur I3O°C und die Temperaturen der absorbierenden Lösung 55°C und 65° C betrugen. Es wurde gefunden, daß aufgrund der Analyse die Konzentration an EDTA in der absorbierenden Lösung nach einer Versuchsdauer von 100 Stunden von 0,225 auf 0.198 Mol/kg bzw. auf 0.211 Mol/kg gefallen war.
Beispiel 2
Eine Mischung von 50 Molen K2SA. 7 Molen NH(SO)K): und 15 Molen K2SO4 wurde nach dem Trocknen in einem hitzebeständigen Behälter auf eine interne Temperatur von 3000C erhitzt. Als Ergebnis erhielt man 50 Mole gasförmiges Schwefeldioxid. Nachdem die Mischung weiter auf 500°C erhitzt wurde, erhielt man 2.2 Mole Stickstoff. 2,3 Mole Ammoniakgas und 6.5 Mole Schwefeldioxidgas sowie 72 Mole K2SO4 als Rückstand in dem Behälter. Anschließend wurden 4,6 kg pulverisierte Kohle mit einer Teilchengröße von 50 bis 100 μηι und mit einem Kohlenstoffgehalt von 75% sorgfältig mit dem K2SO4 gemischt und unter Atmosphärendruck 20 Minuten lang von außen auf 950°C erhitzt. Man erhielt eine Schmelze der folgenden Zusammensetzung:
K2S 80,8 Mol-% (bezogen auf K2SO4)
K2COj 9,6 Mol-%
K2S2O3 1,9 Mol-%
K2SOj 2,6 Mol-%
K2SO4 3.1 Mol-%
Wasserun-
ösliches Spuren
Beispiel 3 '
Die in Beispiel 2 erhaltene Schmelze wurde in so viel Wasser gelöst, daß man 20 kg einer wäßrigen Lösung ciiiieii. man ließ die Lösung stehen und goß die gebildete überstehende grüne Flüssigkeit in eine Füllkörpersäule von 100 mm Durchmesser und 2 m Höhe und ließ dann CO2 mit einer Geschwindigkeit von I NmVh 4.5 Stunden lang hindurchströmen, wobei während dieser Zeit die Temperatur auf 80°C einreguliert war. Es wurden 30 Vol.-% H2S erhalten. Die den Turm verlassende Lösung hatte die folgende Zusammensetzung:
42 Gew.-% KHCOj(teilweise aufgeschlämmt)
6,9 Gew.-% KHS
2,0Gew.-% K2S2O3
6 kg KHCOj konnten durch Kühlen der Lösung auf 200C abgetrennt werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

  1. Patentansprüche;
    1, Verfahren zur Behandlung eines Stickstoff- und Schwefeldioxid^ enthaltenden Abgases hoher Temperatur, bei dem man das Abgas mit einer absorbierenden Lösung in Berührung bringt, die wenigstens ein Eisenchelatsalz und Kaliumsulfit enthält, wobei die absorbierende Lösung auf einer Temperatur von 40 bis 60" C gehalten wird und eine Konzentration an Kaliumsulfit von mindestens 0,8 Mol/kg aufweist und die durch Absorption der Stickstoff- und Schwefeloxide in der absorbierenden Lösung gebildete Salzmischung aus Kaliumimidodisulfonat, Kaliumdi-thionat und Kaliumsulfat durch Kühlen auskristallisiert und durch Filtration von der absorbierenden Lösung abgetrennt und das Filtrat in die Absorptionsstufe zurückgeführt wird und das durch thermische Zersetzung aus der auskristallisierten Salzmischung gewonnene Schwefeldioxid wenigstens teilweise in die absorbierende Lösung eingeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Abgas von hoher Temperatur erst auf eine Temperatur unter 80° C abgekühlt wird, bevor es mit der absorbierenden Lösung mit einer Konzentration an Kaliumsulfit von 0,8 bis 1.6 Mol/kg in Berührung gebracht wird und das durch thermische Zersetzung und Reduktion aus det auskristallisierten Salzmischung gewonnene Kaliumbicarbonat in die absorbierende Lösung teilweise zurückgeführt wird
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das durch thermische Zersetzung und Reduktion aus der auskristallisierten Salzmischung erhaltene Kaiiumsulfid durch Einleiten von gasförmigem Kohlendioxid in die wäßrige Kaliumsulfid-Lösung zu Schwefelwasserstoff und Kaliumbicarbonat umgesetzt wird.
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