DE2844716C2

DE2844716C2 - Vorentwässerungseinrichtung zum Entwässern von Schlämmen und ähnlichen Substanzen

Info

Publication number: DE2844716C2
Application number: DE2844716A
Authority: DE
Inventors: Albert 6680 Neunkirchen Bähr
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1978-10-13
Filing date: 1978-10-13
Publication date: 1985-01-31
Also published as: DE2844716A1; GB2031295B; GB2031295A

Description

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Die Erfindung betrifft eine Vorentwässerungseinrichtung für Schlämme und ähnliche Substanzen, insbesondere für Abwasserschlämme, mit einer Schlammkammer, deren Boden zum Schlammauslaß ansteigt, und mit einer drehangetriebenen Filtertrommel, die in der Schlammkammer in den Schlamm eingetaucht angeordnet ist und aus der Schlammkammer herausführende Filtratauslässe aufweist.

Eine Vorentwässerungseinrichtung der genannten Art ist aus dem DE-GM 76 21 428 bekannt. Bei dieser bekannten Einrichtung zur Vorentwässerung des Aufgabegutes bei Schlammpressen ist eine Siebtrommel in einem Absetzbehälter vorgesehen, welche drehangetrieben ist und hierbei den Schlamm von dem in das Innere der Siebtrommel eindringenden Wasser trennt. Bei dieser bekannten Einrichtung ist die Siebtrommel teilweise in den Schlamm untergetaucht. Der Schlammcinlaß ist im Bereich des Oberendes des ansteigenden Bodens des Absetzbehälters angeordnet Die bekannte Einrichtung arbeitet intermittierend, indem das Wasser-Schlamm-Gemisch zunächst in den Absetzbehälter eingefüllt wird und bei Erreichen dar Unterseite der Siebtrommel dieselbe in Drehung versetzt wird. Der eingedickte Schlamm, der auf das trichterähnliche Unterende des Absatzbehälters absinkt und sich dort sammelt wird dann über den schräg ansteigenden Boden durch einen Kettenförderer mit Spaltsieb angehoben und dann über ein kaskadenartig gestaltetes Siebband wieder unter ständigem Wenden nach unten gefördert, wo er dann zur Weiterverarbeitung gelangt Diese bekannte Einrichtung weist einen vergleichsweise geringen Wirkungsgrad auf, da die zur Verfügung stehende Filterfläche begrenzt ist und da entlang des größten Teils der Förderstrecke noch Wasser vorhanden ist durch das der Feststoff gezogen wird. Eine Entwässerung erfolgt allenfalls oberhalb des Wasserspiegels bis zum Ablauf. Durch die gewählte Art der Behandlung wird ferner die Wirkung des Flockungsmittels teilweise aufgehoben, indem die durch Flockung zusammengeballten Schlammteile wieder aufgebrochen werden, was für den Preßvorgang einen erheblichen Nachteil darstellt

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der oben genannten Art zu schaffen, bei der ein größerer Teil der Wandungen zur Entwässerung herangezogen wird.

Diese Aufgabe wird bei einer Vorentwässerungseinrichtung der genannten Art dadurch gelöst, daß mindestens eine Bodenwand der Schlammkammer durch ein umlaufendes Filterband gebildet ist und daß das Filterband auf einem mitlaufenden Tragband abgestützt ist.

Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform nach der Erfindung kann dadurch geschaffen werden, daß das Tragband als Kunststoff- oder Gummiband vergleichsweise hoher Seitensteifigkeit ausgebildet ist.

Um die Abführung des Filtrates zu beschleunigen, weist das Tragband vorzugsweise eine Vielzahl paralleler, oben offener, querverlaufender Kanäle auf, wobei das Filterband auf dem zwischen den Kanälen stehenden Materialstreifen aufliegt.

Es ist ferner bevorzugt, daß die Kanäle in einem Winkel kleiner oder größer 90° zur Längsachse des Tragbandes gerichtet sind, wobei ein besonders bevorzugter Winkel bei 45° liegt In Verbindung mit dem Gefälle des Bodens der Filterkammer wird hierdurch die Filtratabführung erheblich verbessert und beschleunigt.

Bei einer vorteilhaften Weiterbildung nach der Erfindung geht die Bodenwand der Schlammkammer in eine Entwässerungsstrecke über. In dieser Entwässerungsstrecke, welche die gleiche Steigung wie die Bodenwand der Schlammkammer aufweist ist ein weiteres umlaufendes Band vorgesehen, welches oben auf den Schlamm in der Vorentwässerungsstrecke aufläuft.

Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung kann dadurch geschaffen werden, daß eine zweite Bodenwandung der Schlammkammer durch eine weitere umlaufende Kombination aus einem Tragband und einem Filterband gebildet ist

Diese Ausführungsform nach der Erfindung kann dadurch weitergebildet werden, daß die erste Kombination aus dem Tragband und Filterband die Bodenwand und eine weitere Bodenwandung der Schlammkammer bildet. Es ist offensichtlich, daß durch diese Ausführungsform größtmögliche Filterflächen zur Verfügung gestellt werden, indem nun lediglich die Seitenwände, welche zur Lagerung der Filtertrommeln dienen, und der Deckel der Schlammkammer nicht aus Filtermateri-

al bestehen.

Im folgenden wird die Erfindung anhand von in den Zeichnungen beispielhaft veranschaulichten Ausführungsformen näher erläutert Es zeigt

F i g. 1 eine seitliche Schnittansicht in skizzenhafter Darstellung einer ersten Ausführungsform nach der Erfindung;

F i g. 2 und 3 Einzelheiten der Filter- und Tragbänder;

F i g. 4 und 5 weitere Ausführungsformen in seitlicher Schnittansicht;

F i g. 6 Einzelheiten der seitlichen Abdichtung.

Die in F i g. 1 gezeigte Ausführungsform nach der Erfindung besteht aus einer Schlammkammer 1, welche einen Schlammt.-inlaß 2 an einem Ende aufweist Wie gezeigt, liegt der Schlammeinlaß 2 unterhalb des durch den Pfeil 3 bezeichneten Schlammspiegels in der Schlammkammer 1, so daß der Schlamm ausgesprochen schonend in diese eingefüllt wird. Eine Boienwand 4 der Schlammkammer 1 ist durch ein vom Einlaß 2 zu einem Auslaß 5 ansteigend umlaufenden Filterband 6 mit einem darunter angeordneten Tragband 7 gebildet, auf die weiter unten noch näher Bezug genommen wird.

In der Schlammkammer 1 sind teilweise oder ganz in den Schlamm untergetaucht angeordnete, trommeiförmige Filterkörper 8 vorgesehen, die mit gemeinsamer Drehrichtung drehangetrieben sind und eine Förderbewegung des Schlammes vom Einlaß 2 zum Auslaß 5 der Schlammkammer 1 erzeugen. Jedem Filterkörper 8 sind ortsfeste Abstreifer 9 zugeordnet, die gegebenenfalls ansetzendes Material von den Filtertrommeln abstreifen, so daß sich das Filtermaterial nicht zusetzen kann.

In der Schlammkammer 1 ist noch eine in Förderrichtung anschließende Vorentwässerungsstrecke 10 vorgesehen, in der ein weiteres Band 11 von oben auf den mit 12 bezeichneten Schlamm aufläuft. Das Band 11 weist flexible Querbänder 13 auf, die einerseits den Schlamm 12 mitnehmen, indem sie zusammen mit dem Band 11 und dem Filterband 6 und gemeinsam mit den Seitenwandungen der Schlammkammer 1 geschlossene Kammern bilden, und die gleichzeitig aufgrund ihrer Flexibilität einen Druck auf den in den Kammern enthaltenen Schlamm ausüben können, indem der zwischen dem Filterband 6 und dem Band 11 vorgesehene Raum geringfügig keilförmig ausgebildet ist.

Das den Boden der Schlammkammer 1 bildende Filterband 6 mit dem Tragband 7 läuft über zwei Endrollen 14,15 um, von denen eine drehangetrieben ist, wobei die Endrolle 15 unter Federvorspannung steht, um die Bänder zu spannen. Auf der die Gesamtstrecke des Bodens bildenden Umlaufstrecke der Bänder 6, 7 sind eine Anzahl von Stützrollen 16 vorgesehen, die ein Durchhängen der Bänder aufgrund des darauf lastenden Gewichtes verhindern. Mit 17 ist ferner eine Wascheinrichtung für das Filterband 6 bezeichnet. Wegen der hohen Seitensteifigkeit der verwendeten Tragbänder 7, deren genaue Ausführung weiter unten noch näher erläutert wird, können gesonderte Führungseinrichtungen für den Gradlauf der Bänder entfallen und durch einfache Spurkränze an beiden Enden der Rollen 14,15 bzw. 16 ersetzt werden.

Im folgenden soll zunächst unter Bezugnahme auf die F i g. 2 und 3 auf Einzelheilen der Kombination aus Filierband 6 mit dem Tragband 7 eingegangen werden. F i g. 2 zeigt eine Schnittansicht dieser Kombination mit dem daraufliegenden Schlamm 12. Das Tragband 7 weist querverlaufende, nach der Filterbandseite hin offene Kanäle 18 auf, wobei das Filterband auf zwischen den Kanälen 18 vorstehenden Materialstreifen 19 auf-

Hegt

Wie in F i g. 3 gezeigt, sind die Kanäle 18 zur Laufrichtung des Tragbandes 7 schräg verlaufend ausgebildet, wobei ein bevorzugter Winkel zur Hauptachse des Tregbandes 7 45° beträgt Das in dem Schlamm 12 enthaltene Wasser kann daher durch das Filterband 6 hindurchtreten und in die Kanäle 18 gelangen, wie dies durch die Pfeile 20 in F i g. 2 angedeutet ist, und wird schnell durch das Gefalle, mit welchem die Kombination

ίο aus Filterband 6 und Tragband 7 geführt ist, zur Seite abgeführt und kann dort aufgefangen werden.

In F i g. 4 ist in schematischer seitlicher Schnittansicht die erfindungsgemäße Entwässerungseinrichtung in einer abgewandelten Ausführungsform mit einer einfa-

chen Bandfilterpresse gezeigt. Wie gezeigt, ist hier die Bodenwand 4 der Schlammkammer 1 mit einem doppelten Gefalle versehen, so daß hierdurch die wirksame Filterfläche des Bodens vergrößert wird. Von den Filterkörpern 8 ist der am tiefsten Punkt der Schlammkam-

mer liegende Filterkörper mit in Abständen zueinander angeordneten Gummiringen 37 versehen, welche hierdurch eine Umlenkrolle für das den Boden der Schlammkammer 1 bildende Filterband 6 mit dem Tragband 7 bildet, das Hindurchströmen und Hindurchfördem des Schlammes 12 durch die Bänder 6, 7 jedoch nicht behindert

Am Auslaß 5 wird der in der Schlammkammer 1 vorentwässerte Schlamm auf ein weiteres Filterband 38 mit einem Tragband 39 übergeben, die von gleichartiger Konstruktion, wie oben beschrieben, sind. Das Filterband 38 mit dem Tragband 39 läuft über Umlenkrollen 40, 41 um und ist auf der dem Filterband 6 mit dem Tragband 7 gegenüberliegenden Strecke durch Stützrollen 42 abgestützt. Die Filterbänder 6 und 38 bilden einen keilförmigen Raum 43, welcher durch federvorgespannte Rollen 44 definiert ist, die das Filterband 6 mit dem Tragband 7 in Richtung des Filterbandes 38 mit dem Tragband 39 vorspannen. Hierdurch wird auf den in der Schlammkammer 1 vorentwässerten Schlamm ein steigender Druck ausgeübt, wobei diese Druckstrecke bis zu dem Abwurf 45 fortgesetzt ist. Anschließend an den Abwurf sind die Filterbänder 6 und 38 über entsprechende Umlenkrollen durch Wascheinrichtungen 46 bzw. 47 hindurchgeführt.

F i g. 5 zeigt in einer ebenfalls stark schematisierten Darstellung die Kombination der erfindungsgemäßen Vorentwässerungseinrichtung mit einer eine Mitte!- druckstufe 48 und eine Hochdruckstufe 49 aufweisenden Bandfilterpresse, wobei das Beispiel gemäß Fig.4 und das Beispiel gemäß Fig.5 lediglich dazu dienen sollen, zu zeigen, daß im Falle derartiger Kombinationen das den Boden bildende Filterband mit dem dazugehörigen Tragband gleichzeitig eines der Filterbänder der dazugehörigen Bandfilterpresse bilden soll. Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 5 wird noch dadurch eine zusätzliche Filterfläche erreicht, daß das Filterband 6 mit dem Tragband 7 gleichzeitig die eine Endwandung der Schlammkammer 1 bildet, so daß hier zusätzlich entwässert werden kann. Ein Filterkörper 50 in der Schlammkammer 1 dient, wie unter Bezugnahme auf die F i g. 4 beschrieben, hier ebenfalls als Umlenkrolle.

'·■' i g. 6 zeigt Einzelheiten der beiden seitlichen mitumlaufenden Abdichtungen 60, wobei lediglich eine Seilen-

b5 kante veranschaulicht ist. Wie gezeigt, besteht die seitliche Abdichtung 60 aus einem schlauchförmigen Hohlkörper aus Gummi oder einem ähnlich geeigneten Material, welcher einen Hohlraum einschließt, so daß sich

die Abdichtung 60 unter Druck verformen kann und eine Änderung des Abstandes zwischen dem Filterband 6 und dem Filterband 52 nicht behindert.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

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Claims

Patentansprüche:

1. Vorentwässerungseinrichtung für Schlämme und ähnliche Substanzen, insbesondere für Abwasserschlämme, mit einer Schlammkammer, deren Boden zum Schlammauslaß ansteigt, und mit einer drehangetriebenen Filtertrommel, die in der Schlammkammer in den Schlamm eingetaucht angeordnet ist und aus der Schlammkammer herausfüh- rende Filtratauslässe aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Bodenwand (4) der Schlammkammer (1) durch ein umlaufendes Filterband (6) gebildet ist, und daß das Filterband (6) auf einem mitlaufenden Tragband (7) abge- is stützt ist

?. Vorentwässerungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragband (7) als Kunststoff- oder Gummiband vergleichsweise hoher Seitensteifigkeit ausgebildet ist

3- Vorentwässerungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragband (7) eine Vielzahl oben offener, querverlaufender Kanäle (18) aufweist, wobei das Filterband auf den zwischen den Kanälen (18) stehenden Materialstreifen (19) aufliegt.

4. Vorentwässerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet daß die Kanäle (18) in einem Winkel größer oder kleiner 90°, insbesondere 45° zur Längsachse des Tragbandes (7) gerichtet sind.

5. Vorentwässerungseinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenwand (4) der Schlammkammer (1) in eine weitere Entwässerungsstrecke übergeht

6. Vorentwässerungseinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Bodenwandung (54, 55) der Schlammkammer (1) durch eine weitere umlaufende Kombination auf einem Tragband (53) und einem Filterband (52) gebildet ist

7. Vorentwässerungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Kombination aus dem Tragband (7) und dem Filterband (6) die Bodenwand (4) und eine weitere Bodenwandung (55) der Schlammkammer (1) bildet.