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3-Oxo-4-pregnen-20«-carbonsäure-
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Derivate, ihre Herstellung und Verwendung
Die Erfindung
betrifft neue 3-0xo-4-pregnen-20«-carbonsäure Derivate der allgemeinen Formel I
gemäß Anspruch 1, ein Verfahren zu ihrer Herstellung gemäß Anspruch 2 und pharmazeutische
Präparate, die als Wirkstoff 3-Oxo-4-pregnen-20«-carbonsäure-Derivate der allgemeinen
Formel IV gemäß Anspruch 3 enthalten.
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Unter einem Halogenatom X der 3-Oxo-4-pregnen-20a-carbonsäure-Derivate
der allgemeinen Formel I soll vorzugsweise ein Fluor-, Chlor- oder Bromatom verstanden
werden. Als Alkoxgcarbonylgruppen Z der 3-Oxo -4-pre gnen-20a-c arbonsäure-Derivate
der allgemeinen Formel I und IV soll beispielsweise eine Methoxycarbonylgruppe,
eine Xthoxyearbonytgruppe, eine Propyloxycarbonylgruppe, eine Isopropyloxyearbonylgruppe,
eine Butyloxycarbonylgruppe, eine Isobutyloxycarbonylgruppe, eine tert . -Butyloxycarbonylgruppe,
eine Pentyloxycarbonylgruppe, eine Hexylcarbonylgruppe, eine Heptyloxycarbonylgruppe
oder eine Octyloxycarbonylgruppe verstanden werden.
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Aus der US-Patentschrift 3,539,687 sind einige 3-Oxo-4-pregnen-20α-carbonsäure-Derivate
der allgemeinen Formel IV bekannt, und zwar die llß-Hydroxy-3-oxo-4-pregnen-20«-carbonsäUre
und deren Methylester sowie die 3,ll-Dioxo-4-pregnen-20a-carbonsäure und deren Methylester.
Aus der Lehre dieser Patentschrift kann man entnehmen, daß die bekannten 3-Oxo-4-pregnen-20«-carbonsäure-Derivate
Zwischenprodukte zur Synthese pharmakologisch wirksamer Steroide sind. Es wurde
nun gefunden, daß diese bekannten 3-Oxo-4-pregnen-20«-carbonsäure-Derivate und die
unbekannten 3-Oxo-4-pregnen-20-carbonsäure-Derivate der allgemeinen Formel I mit
X in der Bedeutung eines Wasserstoffatoms, eines Fluoratoms und eines Chloratoms
und Y1 und Y2 in der Bedeutung einer Oxogruppe oder einer ß-ständigen Hydroxygruppe
und eines Wasserstoffatoms bei topischer Anwendung eine ausgeprägte antiinflammatorische
WirksamXeit besitzen, daß sie aber bei
systemischer Applikation
pharmakologisch unwirksam sind.
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Dieser Befund ist für den Fachmann überraschend, da der Seitenkette
dieser Verbindungen alle Strukturmerkmale fehlen, die nach der bisherigen Erfahrung
für die Entfaltung einer antiinflammatorischen Hortikoidwirkung erforderlich sind.
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Die 3-Oxo-4-pregnen-20-carbonsäure-Derivate der allgemeinen Formel
I sind darüberhinaus oft auch wertvolle Zwischenprodukte zur Herstellung der pharmakologisch
wirksamen 3-Oxo-4-pregnen-20a-carbonsäure-Derivate, wie aus dem erfindungsgemäßen
Verfahren gemäß Anspruch 2 ersichtlich ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß Verfahrensvariante a des Anspruchs
2 wird in an sich bekannter Weise durchgeführt, indem man die Verbindungen der allgemeinen
Formel II mittels einer zur ll-Hydroxylierung befähigten Mikroorganismenkultur in
der ll-Position hydroxyliert. Geeignete Nikroorganismenkulturen sind beispielsweise
die zur llß-Eydroxylierung befähigten Pilzkulturen der Gattungen Curvularia, Cunninghamella
und die zur ll«-Hydroxylierung befähigten Pilzkulturen der Gattungen Aspergillus,
Sclerotium, Glomerella, Trichothecium, Absidia oder Rhizopus wie zum Beispiel: Curvularia
lunata (NRRL 2380), Cunninghamella blakesleana (ATCC 8688b), Cunninghamella bertholletiae
(NRRL 1378), Cunninghamella verticillata CATCC 8983), Cunninghamella elegans (ATCC
9245), Aspergillus ochraceus (NRRL 405), Aspergillus niger (NRRL 3228), Sclerotium
hydrophilum (IFO 5293), Glomerella cingulata (ATCC 10 534), Trichothecium roseum
(ATCC 8685), Absidia orchidis (ATCC 6811) und Rhizopus stolonifer CATCC 6227b).
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Unter den für diese Mikroorganismen üblicherweise verwendeten Kulturbedingungen
werden in einem geeigneten Nahrmedium unter Belüften, Submerskulturen angezüchtet.
Dann setzt man den Kulturen das Substrat in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst
zu und fermentiert, bis eine maximale Substratumwandlung erreicht ist.
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Geeignete Substratlösungsmittel sind beispielsweise Methanol, Methanol,
Glykolmonomethyläther, Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxyd.
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Die optimale Substratkonzentration, Substratzugabezeit und Fermentationsdauer
ist von der Struktur des verwendeten Sub-.
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strates und der Art des verwendeten Mikroorganismus ab-.
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hängig. Diese Größen müssen, wie dies bei mikrobiologischen Steroidumwandlungen
allgemein erforderlich ist, im Einzelfall durch Vorversuche, wie sie dem Fachmann
geläufig sind, ermittelt werden.
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Die Dehydratisierung der Verbindungen der allgemeinen Formel III gemäß
Verfahrensvariante b des Patentanspruchs 2 kann ebenfalls in an sich bekannter Weise
durchgeführt werden, beispielsweise indem man diese Verbindungen durch Umsetzung
mit Nethansulfonsäurechlorid oder p-2oluolsulfonsäurechlorid in die entsprechenden
Sulfonsäureester überführt und durch Behandeln mit schwachen Basen wie Natriumacetat
in die entsprechenden 9, 11-Steroide überführt.
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Uberraschenderweise kann man diese Dehydratisierung auch in der Weise
durchführen, daß man die Verbindungen der allgemeinen Formel III in einem inerten
Lösungsmittel (wie Benzol, Toluol oder Xylol) mit Mineralsäuren (Schwefelsäure,
Phosphorsäure oder Salzsäure) erhitzt.
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An die so hergestellten 9(1l)-Steroide kann man in an sich bekannter
Weise HOC1 oder HOBr anlagern, beispielsweise indem man auf diese in Gegenwart von
Wasser und Mineralsäuren, wie zum Beispiel Schwefelsäure oder Perchlorsäure ein
N-Chloracylamid, N-Chloracylimid, N-Bromacylamid oder N-Bromacylimid (zum Beispiel
N-Chloracetamid, N-Bromacetamid, N-Chlorsuccinimid oder N-Bromsuccinimid) einwirken
läßt.
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Die erhaltenen 9«-Chlor- und 9«-Bromverbindungen können in an sich
bekannter Weise in die entsprechenden 9,11R-Epoxyverbindungen überführt werden (beispielsweise
durch Behandeln mit Basen, wie Natriumhydroxyd? Kaliumcarbonat, Natriumacetat oder
Kaliumacetat' welche anschließend durch Umsetzung mit
Fluorwasserstoff
oder Chlorwasserstoff in die letztlich gewünschten 9«-Fluor- oder 9a-Chlor-steroide
umgewandelt werden.
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Enthalten die gemäß Verfahrensvariante a oder b gemäß Anspruch 2 hergestellten
Verbindungen eine 20a-Hydroxymethylen gruppe, so wird diese beispielsweise mit Chrom(VI)-oxyd-Schwefelsäure
unter gleichzeitiger Oxydation einer gegebenenfalls vorhandenen ll-Hydroxygruppe
in die entsprechende 3-Oxo-4-pregnen-20«-carbonsäure überführt.
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Die erhaltenen 10-Oxosteroide können dann gewünschtenfall zu den entsprechenden
llß-Hydroxyverbindungen reduziert werden, so zum Beispiel durch Reduktion mit Natriumborhydrid.
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Die sich als Gegebenenfallsmaßnahme anschließende Dehydrierung der
in der l-Position gesättigten 4~steroide der allgemeinen Formel kann sowohl mittels
mikrobiologischer Arbeitsmethoden als auch mittels rein chemischer Methoden durchgeführt
werden. So kann man beispielsweise die 4-Steroide unter den üblichen Bedingungen
mit Bakterienkulturen der Gattungen Bacillus (zum Beispiel Bacillus lentus oder
Bacillus sphaericus) oder Arthrobacter (zum Beispiel Arthrobacter simplex) in der
l-Position dehydrieren. Andererseits ist es aber auch möglich, die Al-Dehydrierung
in der Weise durchzuführen, daß man die A4-Steroide mit den für diese Reaktion üblichen
Oxydationsmitteln, wie zum Beispiel Selendioxyd oder 2,3-Dichlor-5,6-dicyanobenzochinon
in inerten Lösungsmitteln erhitzt.
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Die Arbeitsmethoden, mit deren Hilfe man die freien Säuren gegebenenfalls
in ihre Salze oder Ester überführt oder vorhandene Ester gegebenenfalls verseift,
sind dem Fachmann bekannt (so z.B. aus der US-Patentschrift 3,824,260).
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Aufgrund ihrer antiinflammatorischen Wirksamkeit eigenen sich die
3-Oxo-4-pregnen-20«-carbonsäure-Derivate der allgemeinen Formel IV in Kombination
mit den in der galenischen
Pharmazie üblichen Trägermitteln zur
lokalen Behandlung von Kontaktdermatitis, Ekzemen der verschiedensten Art, Neurodermatosen,
Erythrodermie, Verbrennungen, Pruritis vulvae et ani, Rosacea, Erythematodes cutaneus,
Psoriasis, Lichen ruber.planus et verrucosus und ähnlichen Hauterkrankungen.
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Die Herstellung der Arznèimittelspezialitäten erfolgt in üblicher
Weise, indem man die Wirkstoffe mit geeigneten Zusätzen in die gewünschte Applikationsform,
wie zum Beispiel: Lösungen, Lotionen, Salben, Cremen oder Pflaster, überführt. In
den so formulierten Arzneimitteln ist die Wirkstoffkonzentration von der Applikationsform
abhängig.
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Bei Lotionen und Salben wird vorzugsweise eine Wirkstoffkonzentration
von 0,001 % bis 1 % verwendet.
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Darüberhinaus sind die neuen Verbindungen gegebenenfalls in Kombination
mit den üblichen Trägermitteln und Hilfsstoffe auch gut zur Herstellung von Inhalationsmitteln
geeignet, welche zur Therapie allergischer Erkrankungen der Atemwege, wie zum Beispiel
des Bronchialasthmas oder der Rhinitis verwendet werden können.
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Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Beispiel 1 a) 200 g 20a-Hydroxymethyl-4-pregnen-3-on werden in 1,5
Liter Aceton suspendiert und hierzu bei 15-20° C unter Rühren 300 ml Jones-Reagenz
(133,5 g CrO3 in 100 ml konz.
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H2S04 suspendiert und mit H20 auf 500 ml aufgefüllt) getropft. Anschließend
wird 6 Stunden bei Raumtemperatur nachgerührt und das Reaktionsgemisch in 5 Liter
Eiswasser eingegossen. Das ausgefallene Kristallisat saugt man ab, schlemmt noch
einmal in Wasser auf, saugt wieder ab wäscht mit Wasser neutral und trocknet im
Vakuumtrockenschrank.
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Ausbeute: 197 g, Fp.: 260-262° C. Nach Kristallisation aus Aceton
schmilzt die reine 3-Oxo-4-pregnen-20a-carbonsäure bei 283-285°C.
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b) Ein 2 l-Erlenmeyerkolben, der 500 ml einer 30 Minuten bei 1200
C im Autoklaven sterilisierten Nährlösung aus 1 O/o Cornsteep liquor und 1,25 C,
Sojapuder, eingestellt auf pH 6,2, enthält wird mit einer Lyophilkultur von Curvularia
lunata (NRRL 2380) beimpft und 72 Stunden bei 30°C auf einem Rotationsschüttler
geschüttelt. Diese Vorkultur dient zur Beimpfung eines 20 l-Fermenters, der 14 Liter
eines bei 1210 C und 1,1 atü sterilisierten Mediums der gleichen Zusammensetzung
wie die Vorkultur enthält. Unter Zugabe von Silicon SH als Antischaummittel wird
bei 290 C unter Belüftung (10 1/Min.), 0,7 atü Druck und Rühren (220 U/Min.) 24
Stunden germiniert.
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Danach werden 1,8 Liter der Kulturbrühe unter sterilen Bedingungen
in einen mit 28 Liter sterilen Nährmedium.
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gleicher Zusammensetzung gefüllten 50 l-Fermenter überführt und unter
gleichen Bedingungen angezüchtet. Nach 12 Stunden werden 15 g 3-Oxo-4-pregnen-20a-carbonsäure
gelöst in 250 ml Dimethylformamid, hinzugegeben und weiter gerührt und belüftet.
Nach einer Kontakt zeit von 48 Stunden wird der Fermenterinhalt nach Ansäuern mit
halbkonz.
HCL auf pH 5 zweimal mit je 20 1 Methylisobutylketon ausgerührt, die Extrakte vereinigt
und bei 500 a Badtemperatur im Vakuum eingedampft. Der Rückstand wird durch zweistündiges
Rühren mit Hexan silicon- und lipoidfrei gewaschen und schließlich mit A-Kohle aus
Essigester umkristallisiert.
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Man erhält 7,6 g llß-Hydroxy-3-oxo-4-pregnen-20«-carbonsäure vom
Schmelzpunkt 258-240° C.
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Beispiel 2 a 1) Ein 2 l-Erlenmeyerkolben, der 1 Liter einer 30 Minuten
bei 1200 C im Autoklaven sterilisierten Nährlösung aus 3,0 % Glucose, 1,0 % Cornsteep,
0,2 % NaN03, 0,1 % EH2HP04, 0,05 % MgS04, 0,002 % FeSO4 und O,Oj EC1 enthält, wird
mit einer Lyophiikultur von Aspergillus o.chraceus (NRRL 405) beimpft und 72 Stunden
bei 300 C auf einem Rotationsschüttler geschüttelt. Mit dieser Vorkultur wird dann
ein 50 l-Fermenter beimpft, der 30 1 eines bei 121O C und 1,1 atü sterilisierten
Nährmediums, bestehend aus 1 % Stärkezucker und 1 % Sojabohnenmehl, enthält. Unter
Zugabe von Silicon SH als Antischaummittel wird bei 290 C unter Belüftung (10 1/Min.7
0,? atü Druck und Rühren (220 U/Min.) 12 Stunden germiniert. Danach wird eine Lösung
von 6 g 20-Hydroxymethyl-4-pregnen-3-on 200 ml Äthanol zugegeben und weiter gerührt
und belüftet. Nach 18 Stunden Kontaktzeit wird der Bermenterinhalt zweimal mit je
10 1 Methylisobutylketon ausgerührt und die vereinigten Extrakte bei 500 C Badtemperatur
im Vakuum eingedampft. Der Rückstand wird in Methanol aufgenommen, das nicht gelöste
Siliconöl abgetrennt, die Lösung zur Trockne eingeengt und über eine Gradientensäule
an Kieselgel chromatographiert (Gradient: 5 1 Hexan - 2,5 1 Hexan/2,5 1 Aceton).
Die Hauptfraktion wird aus Essigester/Isopropyläther
kristallisiert.
Man erhält 4,2 g 11-Hydroxy-20a-hydroxymethyl-4-pregnen-3-on vom Schmelzpunkt 159-160°
å.
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a 2) Ein 2 l-Erlenmeyerkolben, der 500 ml einer 30 Minuten bei 1200
C im Autoklaven sterilisierten Nährlösung aus 1 % Cornsteep liqour, 1 % Sojapuder
und 0,005 r Sojaöl, eingestellt auf pH 6,2, enthält, wird mit einer Lyophilkultur
von Curvularia lunata (NRRL 2380) beimpft und 72 Stunden bei 300 C auf einem Rotationsschüttler
geschüttelt. Diese Vorkultur dient zur Beimpfung eines 20 1-Fermenters, der 14 1
eines bei 1210 C und 1,1 atü sterilisierten Mediums aus 1 % Cornsteep liqour, 0,5
% Stärkezucker und 0,005 O/o Sojaöl, eingestellt auf pH 6,2, enthält. Unter Zugabe
von Silicon &I als Anti schaummittel wird bei 290 C unter Belüftung (10 1/Min.)
o,7 atü Druck und Rühren (220 U/Min.) 24 Stunden germiniert.
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1 Liter der Kulturbrühe wird unter sterilen Bedingungen in 14 1 eines
wie oben sterilisierten Mediums aus 1 % Cornsteep liqour, 1,25 % Sojapuder und 0,005
°% Sojaöl überführt und unter gleichen Bedingungen angezüchtet.
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Nach 12 Stunden wird eine Lösung von 3g 20a-Xydroxymethyl-4-pregnen-3-on
in 50 ml Dimethylformamid zugegeben und weiter gerührt und belüftet. Nach einer
Kontaktzeit von 42 Stunden wird der Fermenterinhalt zweimal mit je 10 1 Methylisobutylketon
ausgerührt und der Extrakt bei 50° C Badtemperatur im Vakuum eingedampft. Der Rückstand
wird in Methanol aufgenommen, das nicht gelöste Siliconöl abgeschieden und die Lösung
erneut im Vakuum zur Trockne eingeengt. Zur Abtrennung von Nebenprodukten wird der
ölige Rückstand mittels des linearen Elutionsmittelgradi ent en Methylenchlorid-Aceton
über eine Kieselgelsäule chromatographiert und anschließend aus Aceton/Hexan umkristallisiert.
Man erhält so 1,3 g 11ß-Hydroxy-20α-hydroxymethyl-4-pregnen-3-on vom Schmelzpunkt
135-1370 0.
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b) 10 g ll«-Hydroxy-20«-hydromethyl-4-pregnen-3-on werden in 200 ml
Aceton gelöst und bei 150 C unter Rühren 30 ml Jones-Reagenz (133,5 g CrO3 in 100
ml konz. H2S04 suspendiert und mit H20 auf 500 ml aufgefüllt) zugetropft. Man rührt
noch 5 Stunden weiter und gießt danach in 1 1 Eiswasser ein. Das ausgefallene Produkt
wird abgesaugt, mit Wasser neutralgewaschen und im Vakuumtrockenschrank getrocknet.
Man erhält so 9g 3,11-»ioxo-4-pregnen-20a-carbonsäure vom Schmelzpunkt 236-239°
a.
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Die gleiche Verbindung erhält man unter den gleichen Oxydationsbedingungen
bei Einsatz von llß-Hydrox;sr-20«-hydrox;ymethyl-4-pregnen-3-on.
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c) 20 g 3,11-Dioxo-4-pregnen-20α-carbonsäure werden in 600 ml
Methanol, das 1 % Wasser enthält, gelöst und unter Rühren bei Raumtemperatur im
Verlauf einer Stunde 20 g pulverisiertes Natriumborhydrid in kleinen Portionen zugegeben.
Anschließend wird die Reaktionslösung auf 200 ml konzentriert und in 1 Liter Wasser
eingerührt.
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Man säuert nun mit verdünnter HC1 auf pH 5 an und saugt den ausgefallenen
feinkristallinen Niederschlag ab.
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Nach dem Waschen und Trocknen erhält man 18 g llß-Hydro}7-3-oxo-4-pregnen-20«-carbonsäure
vom Schmelzpunkt 235-239°C.
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Beispiel 3 a) 100 g 20-Hydroxymethyl-1,4-pregnadien-3-on werden in
1 Liter Aceton suspendiert und 200 ml Jones-Reagenz (133,5 g CrO3 in 100 ml konz.
H2S04 suspendiert und mit H20 auf 500 ml aufgefüllt) unter Rühren zugetropft, wobei
die Temperatur durch äußere Kühlung unter 200 C gehalten wird. Nach 2-stündigem
Nachrühren wird das Reaktionsgemisch in 4 1 Eiswasser eingerührt, das aus gefällte
Rohprodukt abgesaugt, neutralgewaschen und aus
Aceton in Gegenwart
von A-Eohle umkristallisiert. Man erhält 92,9 g 3-Oxo-1,4-pregnadien-20α-carbonsäure
vom Schmelzpunkt 23623?O C.
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b) Unter den Bedingungen des Beispiels lb werden 7,5 g 3-Oxo-1,4-pregnadien-20a-carbonsäure
in einem 50 l-Permenter, der mit 30 1 einer Curvularia lunata Kultur gefüllt ist,
70 Stunden fermentiert. Danach stellt man den pH-Wert auf pH 6, extrahiert mit Methylisobutylketon,
dampft den Extrakt im Vakuum zur Trockne ein und reinigt den Rückstand durch Chromatographie
an einer Kieselgelsäule mittels des Lösungsmittelgradienten Hexan/Aceton. Nach Kristallisation
aus Essigester erhält man 2,1 g 11ß-Hydroxy-3-oxo-1,4-pregnadien-20α-carbonsäure
vom Schmelzpunkt 241-242° C.
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Beispiel 4 Eine Lösung von 3,6 g llß-Hydroxy-3-oxo-4-pregnen-20acarbonsäure
in 75 ml Dimethylformamid wird nach Zugabe von 2,5 g Silberoxid und 3,6 ml Butylbromid
30 Minuten zum Sieden erhitzt. Danach wird das Reaktionsgemisch-auf Raumtemperatur
abgekühlt, filtriert und in Eiswasser eingerührt. Der ausgefallene Niederschlag
wird abgesaugt, in Chloroform gelöst, die Chloroformlösung neutralgewaschen, über
Na2SO4 getrocknet, im Vakuum zur Trockne eingeengt und der Rückstand aus Isopropyläther
umkristallisiert.
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Man erhält 3,1 g 11ß-Hydroxy-3-oxo-4-pregnen-20α-carbonsäurebutylester
vom Schmelzpunkt l55l56O C.
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Beispiel 5 900 mg 11ß-Hydroxy oxo-1,4-pregnadien-20α-carbonsäure
werden in 10 ml Aceton gelöst und bei 15-20° C 3 ml Jones-Reagenz (133,5 g Cr0 in
100 ml konz. H2S04 suspendiert und mit H20 auf 500 ml aufgefüllt) zugetropft. Es
wird noch eine Stunde gerührt und dann in Eiswasser eingegossen. Das ausgefallene
Produkt wird abgesaugt, neutralgewaschen, getrocknet und aus Hexan/Aceton
umkristallisiert.
Man erhält 800 mg 3,11-Dioxo-1,4-pregnadien-20a-carbonsäure vom Schmelzpunkt 225-227°
C.
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Beispiel 6 Ein 2 l-Erlenmeyerkolben, der 500 ml einer 30 Minuten bei
1200 C im Autoklaven sterilisierten Nährlösung aus 1,5 7o Pepton, 1,2 O/o Cornsteep
und 0,2 % MgS04, eingestellt auf pH 6,5, enthält, wird mit einer Lyophilkultur von
Bacillus lentus (AUCH 13805) beimpft und 24 Stunden bei 300 G auf einem Rotationsschüttler
geschüttelt. Mit dieser Vorkultur wird ein 20 l-Fermenter beimpft, der mit 14 1
eines bei 1210 C und 1,1 atü sterilisierten flüssigen Nährmediums aus 0,1 % Hefeextrakt,
0,5 O/o Cornsteep und 0,05 % Stärkezucker, eingestellt auf pH 7, gefüllt ist. Nach
Zugabe von Silicon SH als Antischaummittel wird nun bei 290 C unter Belüftung und
Rühren germiniert. Nach einer Anwachsphase von 6 Stunden erfolgt die Substratzugabe
in Form einer Lösung von 3 g llß-Hydroyy- 3-oxo-4-pre gnen-20crcarbonsäure-methylester
in 100 ml Dimethylformamid. Nach 34 Stunden Kontaktzeit wird der Fermenterinhalt
zweimal mit je 10 1 Methylisobutylketon extrahiert und der Extrakt im Vakuum eingedampft.
Der Rückstand wird zur Entfernung des Siliconöls mit Hexan gewaschen und anschließend
aus Methylenchlorid/Aceton umkristallisiert. Man erhält 2,4 g llß-Hydroxy-3-oxo-l
, 4-pregnadien-20«-carbonsäure-methylester vom Schmelzpunkt 226-227°C.
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Beispiel 7 15 g llß-Hydroxy-3-oxo-4-pregnen-20a-carbonsäure werden
in 500 ml Benzol suspendiert, 40 ml konz. HC1 zugegeben und 4 Stunden am Rückfluß
zum Sieden erhitzt. Danach trennt man im Scheidetrichter die wässrige Phase ab,
gibt nochmals 40 ml konz. EC1 hinzu und erhitzt weitere 4 Stunden am Rückfluß. Anschließend
wird die Lösung in 3 1 Eiswasser eingerührt, mit Essigester extrahiert und die Essigesterlösung
im
Vakuum bis zur beginnenden Kristallisation konzentriert. Das ausgefallene Kristallisat
wird abgesaugt und getrocknet. Man erhält 13 g 3-Oxo-4,9(ll)-pregnadien 20«-carbonsäure
vom Schmelzpunkt 233-235° C.
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Beispiel 8 1,5 g 3-Oxo-4,9(11)-pregnadien-20a-carbonsäure werden in
30 ml Tetrahydrofuran gelöst und unter Stickstoff bei Raumtemperatur 12 ml l-N-Perchlorsäure
zugetropft. Anschließend gibt man portionsweise 2,3 g N-Bromsuccinimid hinzu, rührt
30 Minuten nach und versetzt mit einer Lösung von 2,2 g Natriumsulfit in 300 ml
Eiswasser. Das ausgefallene ölige Produkt wird mit Chloroform extrahiert, die Chloroformphase
mit Wasser gewaschen, getrocknet und zur Trockne eingeengt.
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Nach Kristallisation aus Aceton/Isopropyläther erhält man 1,2 g 9-Brom-llß-hydroxy-3-oxo-4-pregnen-20a-carbonsäure
vom Schmelzpunkt 137-138° C.
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Beispiel 9 200 mg 9«-Brom-1lß-hydro-3-oxo-4-pregnen-20«-carbonsäure
werden mit 370 mg wasserfreiem Kaliumacetat und 2,3 ml Äthanol versetzt und unter
Stickstoff 2 Stunden zum Sieden erhitzt. Danach kühlt man auf Raumtemperatur ab,
rührt in Eiswasser ein und extrahiert mit Essigester. Die Essigesterphase wird neutralgewaschen,
über Na2S04 getrocknet und zur Trockne eingeengt. Den öligen Rückstand kristallisiert
man aus Äther und erhält 120 mg 9,11ß-Epoxy-3-oxo-4-pregnen-20a-carbonsäure vom
Schmelzpunkt 194-197° C.
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Beispiel 10 1,4 g 9,11ß-Epoxy-3-oxo-9ß-pregn-4-en-20a-carbonsäure
werden in 5 ml Dimethylformamid gelöst, auf -20° C abgekühlt und unter Rühren bei
dieser Temperatur 5 ml Flußsäure zugegeben. Danach läßt man langsam auf Raumtemperatur
erwärmen und rührt noch 18 Stunden nach. Das Reaktionsgemisch
wird
in Eiswasser eingerührt, mit verdünnter Natronlauge auf pH 6 eingestellt und das
ausgefallene Rohprodukt abgesaugt. Zur Reinigung chromatographiert man über eine
Kieselgelsäule (Gradient Hexan-Aceton) und kristallisiert die Hauptfraktion aus
Isopropyläther. Man erhält 900 mg 9a-Fluor-llß-hydroxy- 3-oxo-4-pregnen-20«-carbonsäure
vom Schmelzpunkt 257259O C.
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Beispiel 11 In eine eisgekühlte Lösung von 1,3 g 9,11ß-Epoxy-3-oxo-9ßpregn-4-en-20«-carbonsäure
in 6,5 ml Methylenchlorid wird 15 Minuten ein langsamer Strom von Chlorwasserstoff
eingeleitet. Die Reaktionslösung wird eine Stunde bei 250 a stehen gelassen. Anschließend
wird zur Entfernung überschüssigen Chlorwasserstoffs 30 Minuten Argon durch die
Lösung geleitet. Man verdünnt mit 20 ml Methylenchlorid, wäscht mit Wasser, trocknet
über Natriumsulfat und engt im Vakuum zur Trockne ein. Der Rückstand wird an Kieselgel
ohromatographiert. Mit 21-28 % Aceton-Hexan wird das Produkt eluiert und aus einem
Aceton-Hexan-Gemisch umkristallisiert.
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Ausbeute: 651 mg 9α-Chlor-11ß-hydroxy-3-oxo-4-pregnen-20α-carbonsäure
vom Schmelzpunkt 228-230°C.
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Beispiel 12 320 mg 9«-Chlor-llß-hydroxy-3-o-xo-4-pregnen-20«-carbonsäure
werden in einem Gemisch aus 15 ml Methanol und 15 ml Methylenchlorid gelöst. Man
versetzt mit ätherischer Diazomethanlösung, hergestellt aus 1,5 g Nitrosomethylharnstoff,
und verdampft Lösungsmittel sowie überschüssiges Reagenz im Vakuum. Der Rückstand
wird an Kieselgel chromatographiert.
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Mit 5-10 % Aceton-Hexan, nach dem Umkristallisieren aus Aceton-Hexan,
erhält man 195 mg 9«-Chlor-llß-hydroxy-3-oxo-4-pregnen-20«-carbonsäure-methylester
vom Schmelzpunkt 2010 C.