DE2837765C2

DE2837765C2 -

Info

Publication number: DE2837765C2
Application number: DE19782837765
Authority: DE
Inventors: Paul Dipl.-Ing. 8047 Karlsfeld De Schindele
Original assignee: MAN Nutzfahrzeuge AG
Current assignee: MAN Truck and Bus SE
Priority date: 1978-08-30
Filing date: 1978-08-30
Publication date: 1988-04-21
Also published as: DE2837765A1

Description

An einem Gelenkzug, z. B. einem Gelenkbus, vorwiegend mit Heckantrieb am Nachläufer tritt beim Einleiten einer Kurven fahrt die unangenehme Erscheinung auf, daß der sich zwischen Vorderwagen und Nachläufer sich einstellende Knickwinkel durch den von den Rädern des Nachläufers ausgehenden Schub noch weiter vergrößert wird. Dieses Fehlverhalten kann ins besondere dann eintreten, wenn zwischen den Reifen der Mittelachse und der Straße eine geringere Reibung vorhanden ist als zwischen den Reifen des Nachläufers und der Straße.

Dies kann mit einer bekannten Ausbrechsicherung für den Nachläufer eines Gelenkzuges (DE-OS 24 20 203) verhindert werden. Zwischen Vorderwagen und Nachläufer ist hier beid seitig der Fahrzeug-Längsmittelebene je eine Kolben/Zylinder einheit angeordnet, deren Druckräume, solange das Fahrzeug geradeaus fährt oder sich auf dem idealen Kreis bewegt, mit einander kommunizieren, die aber gegeneinander gesperrt werden, wenn ein Vergleich Lenk-/Knickwinkel eine Abweichung von der Geradeausfahrt oder dem idealen Kreis ergibt. Es ist also eine aufwendige elektronische Einrichtung mit Meßwert aufnehmer, Rechner und Vergleicher und entsprechenden Schaltern erforderlich, um die Wirkimpulse auf die Kolben/ Zylindereinheiten zu geben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemä ße Einrichtung mit unkompliziertem, preiswertem Ansteuerme chanismus zu schaffen.

Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs gelöst.

Die Erfindung wird nun an Hand der Zeichnung mit einem Ausführungsbeispiel erläutert, die einen Gelenkzug sche matisch in Draufsicht bei Geradeausfahrt darstellt.

Der Vorderwagen 1 des Gelenkzugs weist an seinem hinteren Ende an jeder Seite einen Hydraulikzylinder 3 ₁ bzw. 3 _r auf; in diesem ist ein Kolben 4 ₁ bzw. 4 _r mit einer Kolben stange 5 ₁ bzw. 5 _r gleitbar angeordnet; diese trägt an ihrem freien Ende eine metallische Druckplatte 6 ₁ bzw. 6 _r mit einem Kontaktstück 7₁ bzw. 7 _r. Ferner ist jeder Kolben durch eine sich am Zylinder abstützende vorgespannte Feder 8 in einer derartigen Ausfahrstellung gehalten, daß bei Ge radeausfahrt ein kleiner Spalt a zum Nachläufer hin ver bleibt. Anstelle jeweils eines Hydraulikzylinders 3 ₁ bzw. 3 _r können auch zwei oder mehr Zylinder hintereinander ange ordnet sein um einen größeren Hub zu erzielen.

Am Vorderwagen ist außerdem parallel zu jedem Kolben eine Führungsstange 11 ₁ bzw. 11 _r angebracht; diese trägt an ihrem freien Ende ein Kontaktstück 12 ₁ bzw. 12 _r, das bei Geradeausfahrt zum erstgenannten Kontaktstück 7 ₁ bzw. 7 _r hin einen Spalt b aufweist. Dieses Kontaktstück ist gegen die Kraft je einer Feder 13 durch einen Seil zug 14 ₁ bzw. 14 _r entsprechend dem Lenkeinschlag des Vorder wagens zurückziehbar; ferner ist es über eine elektrische Leitung 15 ₁ bzw. 15 _r mit einem Elektroventil 10 ₁ bzw. 10 _r verbunden, das sich in einer die beiden durch Kolben ge bildeten Zylinderinnenräume verbindenden Leitung 9 ₁ bzw. 9 _r befindet und beim Stromfluß schließt.

Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Einrichtung ist folgende: Bei Geradeausfahrt fließt in den Leitungen 15 ₁ bzw. 15 _r kein Strom, und zwar wegen der bestehenden Spalte b; die Elektroventile 10 ₁ bzw. 10 _r sind deshalb offen, so daß auch die Verbindungsleitungen 9 ₁ bzw. 9 _r der durch die Kol ben gebildeten Zylinderinnenräume offen sind.

Bei Kurvenfahrt wird wegen des eintretenden Knickwinkels zwischen dem Vorderwagen und seinem Nachläufer die kurven innere Kolbenstange 5 ₁ oder 5 _r über ihre Druckplatte 6 ₁ bzw. 6 _r durch den auslaufenden Nachläufer zurückgedrückt. Dieses ist möglich, weil das offene Elektroventil 10 ₁ bzw. 10 _r einen Ausgleich zwischen den beiden jeweiligen Zylinder innenräumen gestattet.

Entsprechend dem Lenkeinschlag zieht der zutreffende Seil zug 14 ₁ oder 14 _r seine Führungsstange 11 ₁ bzw. 11 _r mit den Kontaktstücken 12 ₁ bzw. 12 _r so weit zurück, wie es sich aus dem durch die Lenkung entstehenden Knickwinkel als richtig ergibt. Auf diese Weise bleibt der Spalt b er halten, wodurch das jeweilige Elektroventil 10 ₁ bzw. 10 _r offenbleibt.

Falls der Nachläufer noch weiter auszuschwenken versucht als vom Lenkeinschlag vorgegeben, so wird die entsprechende Kolbenstange noch weiter zurückgeschoben, wodurch der Spalt b verschwindet, das entsprechende Kontaktstück 7 _c bzw. 7 _r also mit dem Kontaktstück 12 ₁ bzw. 12 _r in Berührung kommt. Durch den auftretenden Stromfluß wird das ent sprechende Elektroventil 10 ₁ bzw. 10 _r geschlossen, so daß zwischen den beiden Innenräumen des Zylinders 3 ₁ bzw. 3 _r kein Ausgleich mehr stattfinden kann und der jeweilige Kolben feststeht. Der Nachläufer steht damit an der Druck platte der kurveninneren Kolbenstange an und kann seitlich nicht weiter ausbrechen.

Claims

Ausbrechsicherung für den Nachläufer eines Gelenkzuges, z. B. eines Gelenkbusses, mittels einer durch Hydraulik zylinder betätigbaren Gelenksperre, die aufgrund des Signals einer von dem jeweiligen Lenk- und Knickwinkel beeinflußten Winkelvergleichseinrichtung ansteuerbar ist, wobei der Vorderwagen des Gelenkzuges an seinem hinteren Ende an jeder Seite wenigstens einen Hydraulikzylinder auf weist, in dem ein Kolben mit einer Kolbenstange gleitbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß jede Kolben stange (5 ₁ bzw. 5 _r) an ihrem freien Ende eine Druck platte ( 6 ₁ bzw. 6 _r) und ein Kontaktstück (7 ₁ bzw. 7 _r) trägt und durch eine sich am Zylinder abstützende vorgespannte Feder (8) in einer derartigen Ausfahrstellung gehalten wird, daß zum Nachläufer (2) hin ein kleiner Spalt (a) verbleibt und daß parallel zu jedem Kolben eine Führungsstange (11 ₁ bzw. 11 _r) angeordnet ist, die am freien Ende ein Kontakt stück (12₁ bzw. 12 _r) trägt, das zum erstgenannten Kontakt stück einen Spalt (b) aufweist und gegen die Kraft in einer Feder (13) durch je einen Seilzug (14 ₁ bzw. 14 _r) ent sprechend dem Lenkeinschlag des Vorderwagens zurückziehbar und über eine elektrische Leitung (15 ₁ bzw. 15 _r) mit einem Elektroventil (10 ₁ bzw. 10 _r) verbunden ist, das sich in einer die beiden durch den Kolben gebildeten Zylinderinnen räume verbindenden Leitung (9 ₁ bzw. 9 _r) befindet und bei Stromfluß schließt.