DE2834311A1 - Vinyldispersionsueberzugsmasse und ihre verwendung - Google Patents
Vinyldispersionsueberzugsmasse und ihre verwendungInfo
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Description
Case: US-9o9
Ψ tM/cb - 2834 31
KE - SPOTT
299
eOQO MÜNCHEN 40
eOQO MÜNCHEN 40
FORD-WERKE AKTIENGESELLSCHAFT
Köln
Köln
Vinyldispersionsüberzugsmasse und ihre Verwendung.
909807/0991
Ford-Werke AG
Die Erfindung betrifft eine Vinyldispersionsüberzugsmasse und deren Verwendung bzw. ein Verfahren zum Aufbringen eines
haftenden Vinyldispersionsüberzugs auf einem hydrophilen Substrat,
wobei mindestens ein Teil des Überzugs eine Schichtdicke von bis zu o,51 ram (2o mil) aufweist.
Nichtwäßrige Vinyldispersionsüberzugsmassen besitzen besondere Vorteile bei der Bildung von Schutzüberzügen dadurch, daß
diese formbar, witterungsbeständig und gegen chemische und mechanische Angriffe resistent sind. Im allgemeinen enthalten
diese Überzugsmassen teilchenförmige Polymere von Vinylchlorid mit hohem Molekulargewicht und werden häufig als Organosole
und als Piastisole bezeichnet.
Einige solcher Überzugsmassen werden als "Piastisole" bezeichnet, wenn sie frei sind von flüchtigen Lösungsmitteln
und Verdünnungsmitteln, während jene Materialien, die flüchtige Lösungsmittel und Verdünnungsmittel enthalten, als "Organosole"
angesprochen werden. Der hierin verwendete Ausdruck "Plastisol" wird im praktischen" Sinne angewandt, insbesondere
auf Vinyldispersionsmassen, die bis zu etwa Io Gew.-% flüchtiger
Materialien enthalten. Der hierin verwendete Ausdruck "Organosol" steht für Massen mit einem Gehalt an flüchtigen
Materialien, d. h. niedrigmolekularen Ketonen, Estern und aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen, von
mehr als Io Gew.-%, so daß diese Materialien als mit flüchtigen
Bestandteilen verdünnte Piastisole angesehen werden können. Die Vinyldispersionsüberzugsmassen schließen sowohl Organosole
als auch Piastisole ein.
Im Prinzip enthalten Vinyldispersionsüberzugsmassen ein teil—
chenförmiges Vinylharz (normalerweise homopolymeres Polyvinylchlorid
oder häufig auch Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymere)
das in einer flüssigen Phase dispergiert ist, die einen dafür geeigneten Weichmacher enthält, wobei diese Über-
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zugsmasse gegebenenfalls ein Lösungsmittel und ein Verdünnungsmittel
sowie andere Bestandteile, wie Pigmente, Füllstoffe, gelöste Harze, oberflächenaktive Mittel und andere
Hilfsstoffe enthalten kann. Wenn hydrophile Oberflächen beschichtet
werden sollen, ist es bekannt, daß man mit Vorteil phenolische Haftungsverbesserer verwenden kann.
Diese phenolischen Haftungsverbesserer, die ein Phenol- Formaldehyd-Kondensat
umfassen, das mit einem molaren Überschuß des Phenols und einer Formaldehyd liefernden Verbindung hergestellt
worden sind, haben sich jedoch nicht als vollständig zufriedenstellend gezeigt, insbesondere wenn dünne Überzüge
oder Anstrichfilme, beispielsweise mit einer Dicke von bis zu 2 mm, hergestellt werden sollen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, die Haftung der Vinylüberzugsmassen drastisch und bis zu
das Fünffache oder mehr im Vergleich zu Vinyldispersionsüberzugsmassen, die herkömmliche Haftungsverbessserer enthalten,
zu verbessern und dabei auch die Fehler zu beseitigen, die bei dicken Überzugsschichten an den dünnen Rändern auftreten
können.
Diese Aufgabe wird nun durch die erfindungsgemäße Vinyldispersionsüberzugsmasse
gelöst, die
A) etwa Io bis 4o Gew.-Teile eines teilchenförmigen Vinylharzes,
das überwiegend Teilchen mit einem Durchmesser zwischen etwa o,o5 bis Io ,um (vorzugsweise zwischen etwa
o,l bis 4 -um) umfaßt;
B) etwa 5 bis 80 Gew.-Teile eines flüssigen, nicht flüchtigen Weichmachers und
C) etwa 1 bis 2o Gew.-Teile eines Haftungsverbesserers, der
im wesentlichen aus
I. einem thermoplastischen Phenol-Formaldehyd-Kondensat, das mit einem molaren Überschuß des Phenols pro Mol
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des Formaldehyds hergestellt worden ist und ein zahlenmittleres Molekulargewicht von etwa 5oo bis 5ooo aufweist,
und
II. einer Verbindung, die bei Temperaturen zwischen etwa 80 und 2oo C difunktionelle Bindungskomponenten für
den Bestandteil I liefert,
besteht, wobei das Molverhältnis der von dem Bestandteil II freisetzbaren Bindungskomponenten zu der Gesamtzahl von Wasserstoff-substituierten
Ortho- und Para-Stellungen in bezug auf die Hydroxygruppe des Bestandteils I mindestens etwa
3 : 4 und noch bevorzugter mindestens etwa 1 : 1 bis 10 : 1 oder mehr beträgt, und das Gewichtsverhältnis von A) zu C)
zwischen etwa 4o s 1 und 1 : 1 liegt, enthält.
Bei der Anwendung wird die Vinylharzüberzugsmasse erhitzt, um das teilchenförmige Vinylharz zu schmelzen und bei erhöhten
Temperaturen (beginnend bei etwa loo°C bis etwa 2oö°C) einen ununterbrochenen, zusammenhängenden haftenden Überzug
zu bilden.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen bevorzugten Plastisolüberzugsmassen
oder -dichtungsmassen kann eine erhebliche Verbesserung
der Haftung an hydrophilen Oberflächen, wie Glasoberflächen, erreicht werden, die um das bis zu 5-fache oder
mehr stärker ist als die mit herkömmlichen Haftungsverbesserern erreichte Haftung.
Die erfindungsgemäßen Vinyldispersionsüberzugsmassen werden
in Form von Flüssigkeiten, die bei der Einwirkung von Wärme zu Vinylüberzügen zusammenschmelzen, auf die zu behandelnden
Oberflächen aufgetragen. Die Überzugsmassen ergeben nach
dem Verschmelzen gut anhaftende, jedoch elastische Überzugsschichten.
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~ζ~ 2Β34311
In der flüssigen Phase der Überzugsmasse wird ein Vinylpolymeres
(das eine innere Viskosität von etwa o, 7 bis 1,6 und noch bevorzugter von etwa l,o bis 1,5 aufweist) mit Hilfe
eines flüssigen Weichmachers und gegebenenfalls einer ausgewogenen Mischung aus dispergierenden Lösungsmitteln und Verdünnungsmitteln
dispergiert. Bevorzugt verwendet man eine Mischung aus Vinylharzen, die homopolymeres Polyvinylchlorid
und ein Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymeres (das normalerweise bis zu etwa 15 Gew.-% Vinylacetat enthält) umfaßt, wenngleich
man auch lediglich das Homopolymere oder das Copolymere alleine verwenden kann. Die Vinylharzmischungen besitzen
vorzugsweise ein Gewichtsverhältnis von Homopolymerem zu Copolymer em von 1 : 5 bis 5 ; 1.
Mit Vorteil verwendet man in den erfindungsgemäßen Vinyldispersionsüberzugsmassen
Vinylharze mit Dispersionsqualität, wie Dispersionsharze oder dispergierbare Harze, die vorzugsweise
überwiegend Teilchen mit einem Durchmesser im Bereich von etwa o,o5 bis 4 ,um und noch bevprzugter etwa o,l bis
2 ,um enthalten. Im allgemeinen sind drei Arten von Dispersionsharzen
erhältlich, nämlich
1) jene mit einem hohen Molekulargewicht und einem geringen Emulgatorgehalt, die überwiegend für Organosole bestimmt
sind,
2) jene Harze, die einen höheren Seifengehalt besitzen, um ein schnelleres Gelieren in Piastisolen zu ermöglichen
und
3) jene Spezialharze für das Einstellen der rheologischen Eigenschaften der Überzugsmasse.
Man kann in die erfindungsgemäßen Vinyldispersionsüberzugsmassen
auch Mischharze einarbeiten, wobei diese Mischharze Teilchen mit Durchmessern von bis zu etwa 15o ,um, beispielsweise
etwa Io bis 75 ,um enthalten. Diese Mischharze führen
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zu einer vorteilhaften Verringerung der Kosten der Überzugsmassen und können bis zu etwa 60 Gew.-% oder mehr der Dispersionsharze
ersetzen. Weiterhin kann man zu Unterstützung der Filmbildung oder der Überzugsbildung und zur Einstellung der
Viskosität, insbesondere in Organosolen, Lösungsvinylharze oder lösliche Vinylharze verwenden. In ähnlicher Weise kann
man auch Suspensionsharze oder suspendierbare Harze mit Vor- · teil dazu verwenden, die Viskosität von Piastisolen zu verringern,
wobei diese Suspensionsharze im allgemeinen dadurch gekennzeichnet sind, daß sie 1) Teilchen mit einem Durchmesser
von etwa 4o bis 60 ,um enthalten, 2) eine innere Viskosität von etwa 0,8 bis 1,1 aufweisen und 3) Teilchen enthalten, die
relativ wenig adsorbierend wirken und glatt sind.
Der in der erfindungsgemäßen Vinyldispersxonsuberzugsmasse
enthaltene flüssige Weichmacher dient dazu, die Verarbeitbarkeit der Masse zu verbessern und dem letztendlich gebildeten
Überzug die gewünschte Biegsamkeit oder Flexibilität zu verleihen. Es ist eine große Vielzahl von Weichmachern ohne weiteres
verfügbar, einschließlich aliphatischer Phthalate, wie Dialky!phthalate (beispielsweise Dialky!phthalate mit jeweils
8 Kohlenstoffatomen pro Alkylgruppe), Dialkyladipate (beispielsweise Diisodecyladipate) und Dialkylsebacat (beispielsweise
Di-(2-äthylhexyl)-sebacat). Der Weichmacher sollte 1)
mit dem Vinylharz gut verträglich sein, 2) ein gutes Lösungsvermögen für das Vinylharz besitzen, jedoch das Harz bei niedrigen
Temperaturen nicht in einen Gelzustand überführen, 3) gegen die Verflüchtigung beständig sein und 4) gegen Wärme und
Oxidation beständig sein. Alkylphthalate sind erfindungsgemäß
im allgemeinen bevorzugt, insbesondere jene, deren Alkylketten jeweils etwa 6 bis Io Kohlenstoffatome enthalten. Man kann
mit Vorteil zusätzliche Weichmacher in einer Menge von etwa 1 bis 2o Gew.-% des Hauptweichmachers verwenden, wobei man
als solche zusätzlichen Weichmacher Kohlenwasserstoffe und
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chlorierte Kohlenwasserstoffe, sowie Phosphatweichmacher, die auch als Flammschutzmittel wirken, einsetzen kann.
Gegebenenfalls kann man Lösungsmittel und Verdünnungsmittel als Bestandteil der flüssigen Phase und dazu verwenden, die
Vinylüberzugsmassen zu modifizieren. Beispielsweise kann man Keton- und Ester-dispergiermittel ebenso wie Glykoläther zusetzen,
um die gewünschte Viskosität der Überzugsmasse zu erreichen und die Lagerungsbeständigkeit zu verbessern. Diese
Lösungsmittel, die auch das Dispergieren der Harzteilchen unterstützen, können zusammen mit den flüchtigen aromatischen
und aliphatischen Kohlenwasserstoffen in Mengen von bis zu 60 Gew.-% der erfindungsgemäßen Überzugsmassen eingesetzt
werden, insbesondere um einen optimalen Gleichgewichtspunkt zu erreichen.
Der Haftungsverbesserer C) der erfindungsgemäßen Vinyldispersionsüberzugsmasse
wird in einer Menge von etwa 1 bis 2o Gew.-Teilen eingesetzt, wobei das Gewichtsverhältnis von Vinyl harz
A) zu dem Haftungsverbesserer C) vorzugsweise etwa 5 : bis 3 : 2 beträgt. Der Haftungsverbesserer enthält I. ein
Phenol-Formaldehyd-Kondensat, das mit mehr als 1 Mol des Phenols pro Mol des Formaldehyde hergestellt worden ist, und
II eine Verbindung, vorzugsweise Hexamethylentetramin, die niedrigmolekulare, difunktionelle Bindungskomponenten oder
verbindenden Reste, wie Methylengruppen, liefert.
Die Phenol-Formaldehyd-Kondensate I sind im Handel erhältlich und schließen jene ein, die als "Novolake" bezeichnet werden.
Das als Ausgangsmaterial eingesetzte Phenol ist normalerweise in den Ortho- und Para-Stellungen zu der Hydroxygruppe
unsubstituiert, mit der Ausnahme von Wasserstoffatomen, kann
jedoch in den Meta -Stellungen Substituenten aufweisen. Für die Herstellung dieser Kondensate kann man Phenole einsetzen,
die aus Mischungen aus hydroxyaromatischen Verbindungen be-
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stehen, von denen einige aliphatische (beispielsweise Alkylgruppen
mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen) oder aromatische (beispielsweise Phenylgruppen) Substituenten in den Ortho- oder
Para-Stellungen zu der Hydroxygruppe aufweisen. Ein Beispiel eines solchen Phenol-Formaldehyd-Kondensats ist ein Kondensat,
das man aus o-Kresol, Phenol (Monohydroxybenzol) und Formaldehyd in Gegenwart einer Säure, wie Chlorwasserstoffsäure,
erhält.
Die Phenol-Formaldehyd-Kondensate I sind wünschenswerterweise
als Folge mangelnder wesentlicher Vernetzung thermoplastisch und sind vorzugsweise vernetzbar. Es sind jene Kondensate bevorzugt,
die ein zahlenmittleres Molekulargewicht von etwa 5oo bis 5ooo (und noch bevorzugter von 8oo bis 2ooo) aufweisen,
insbesondere jene, die durchschnittliche Ketten aufweisen, bei denen etwa 6 bis 15 Hydroxybenzolkerne mit etwa 4
bis 13 Methylengruppen verbrückt sind.
Bei diesen Phenol-Formaldehyd-Kondensaten sind normalerweise
und vorzugsweise insgesamt mindestens zwei Ortho- und ParaStellungen in bezug auf die Hydroxygruppen pro Kette mit Wasserstoffatomen
substituiert, wobei häufiger und noch bevorzugter mehr Gruppen dieser Art, beispielsweise 8 bis 16 Gruppen
oder mehr solche Gruppen vorliegen. Somit umfaßt ein geradkettiges Kondensat, das Io Hydroxybenzolkerne, die mit 8
Methylengruppen verbrückt sind, 12 Ortho- und Para-Stellungen, die mit Wasserstoffatomen substituiert sind, wenn das
für die Herstellung verwendete Phenol Monohydroxybenzol ist.
Die Verbindung II, die niedrigmolekulare, difunktionelle Bindungskomponenten
oder Bindungsreste liefert, ist vorzugsweise Hexamethylentetramin. Hexamethylentetramin ist gut bekannt
und es wird angenommen, daß diese Verbindung 6 Mol Bindungsreste oder Bindungskomponenten pro Mol liefert. Andere geeignete
Verbindungen dieser Art sind Addukte aus Hexamethylen-
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AX
tetramin und Alky!halogeniden, sowie 1,3,5-Trioxan, Paraformaldehyd,
Paraldehyd, sowie Bisulfitaddukte von Formaldehyd.
Erfindungswesentlich ist die Anwendung eines Molverhältnisses von aus dem Bestandteil II freisetzbaren niedrigmolekularen
Bindungskomponenten oder Bindungsresten bzw. Brückenresten zu der Gesamtmolzahl von Ortho- und Para-Stellungen in bezug
auf die Hydroxygruppe, die mit Wasserstoffatomen substituiert
sind und in dem Bestandteil I vorliegen, von mindestens etwa
3 : 4 und noch bevorzugter von mindestens etwa 1 : 1 oder mehr bis zu 5:1 oder mehr.
Handelsübliche Materialien, wie Novolake, werden häufig mit Formaldehyd liefernden Verbindungen, wie teilchenförmigen!
Hexamethylentetramin, in solchen Mengen vermischt, daß pro Mol des aus dem Hexamethylentetramin freisetzbaren Formaldehyds
zwei Mol mit Wasserstoff substituierte Ortho- und ParaStellungen in bezug auf die Hydroxygruppen vorliegen. In solchen
Fällen kann man zusätzliches Hexamethylentetramin oder eine difunktionelle Bindungskomponenten oder Bindungsrest
liefernde Verbindung in die Mischung einmischen, um den erfindungsgemäß
eingesetzten Haftungsverbesserer zu bilden.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Vinyldispersionsüberzugsmassen
wird mit Vorteil zunächst das teilchenförmige Vinylharz mit dem flüssigen Weichmacher vermischt. Dieses
Vermischen erfolgt vorzugsweise in der Weise, daß man kleinere Portionen des Harzes zu einer größeren Menge des Weichmachers
zusetzt. Nachdem man ein Verhältnis von 2 Gew.-Teilen Harz pro Gew.-Teil Weichmacher erreicht hat, erhält man eine
pastenartige Masse, wobei das Harz durch den Weichmacher anquillt. Man kann weiteren Weichmacher zusetzen oder kann alternativ
ein Lösungsmittel oder ein Verdünnungsmittel zugeben, um die Mischung zu verdünnen. Wenn es angestrebt wird, Organo-
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sole herzustellen, kann man eine geringere Menge des Weichmachers,
beispielsweise Io bis 25 Gew.-Teile Weichmacher pro loo Gew.-Teile des Harzes, verwenden, wenngleich die bevorzugten
Plastisole ein Weichmacher/Harz-Gew.-Verhältnis von etwa
2 : 3 bis 4:1 aufweisen.
Bei der Herstellung von Organosolen ist ein übliches Vermählen
unter Bildung von Teilchen mit einem Wert von 6 bis 7 auf dem Hegman-Maßstab bevorzugt. Weiterhin ist es bei der Herstellung
solcher Organosole erwünscht, zunächst sämtliche flüssigen Bestandteile zu vermischen und anschließend sämtliche teilchenförmigen
Bestandteile in die Mischung aus dem dispergierenden Lösungsmittel und Verdünnungsmittel einzumischen, wobei man
die teilchenförmigen Bestandteile in einer beliebigen Reihenfolge oder mit ansteigender Teilchengröße zusetzt. Alternativ
kann man zunächst ein Plastisol herstellen und dieses später mit einem dispergierenden Lösungsmittel, auch beispielsweise
einem Keton, oder einem Verdünnungsmittel (beispielsweise einem flüchtigen aliphatischen oder aromatischen
Kohlenwasserstoff) oder sowohl einem Lösungsmittel als auch einem Verdünnungsmittel versetzen, um ein in der gewünschten
Weise ausgewogenes Organosol zu bilden.
Der erfindungsgemäß eingesetzte Haftungsverbesserer liegt
vorzugsweise in Teilchenform vor und wird erforderlichenfalls zu einer Teilchengröße vermählen, die für ein Vermischen mit
dem bereiteten Plastisol geeignet ist. Mit Vorteil dienen die mit dem Phenol-Formaldehyd-Kondensat I vermischten Verbindungen
II, die die difunktionellen Bindungskomponenten oder Bindungsreste bzw. Brückenbindungen liefern, dazu, das
Zusammenbacken des Haftungsverbesserers zu verhindern und ihn in Form eines freifließenden Pulvers zu halten. Es gibt
Hinweise dafür, daß die Bestandteile I und II in Form eines Komplexes in den Piastisolen enthalten sind.
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Die erfindungsgemäßen Überzugsmassen können zusätzliche Bestandteile
enthalten, wie sie üblicherweise in Vinylbeschichtungsmassen verwendet werden. So kann man Flammschutzmittel,
Wärmestabilisatoren, Lichtstabilisatoren, oberflächenaktive
Mittel, Füllstoffe, Pigmente und dergleichen in den üblicherweise angewandten Mengen verwenden.
.Die erfindungsgemäßen Vinylüberzugsmassen können für eine
große Vielzahl von Anwendungszwecken verwendet werden, einschließlich
als Dichtungsmaterialien für hydrophile Oberflächen, als Grundierungen, als Deckschichten, die als Spritzüberzüge
aufgebracht werden, sowie als Überzugsmassen, die mit Hilfe einer Rakel oder eines Spachtels oder dergleichen
aufgebracht werden.
Durch Schmelzen oder Einbrennen der auf die Substrate aufgebrachten
Vinylharzüberzugsmassen erhält man die gewünschten zusammenhängenden und ununterbrochenen Vinylüberzüge. Das
Schmelzen oder Einbrennen erfolgt normalerweise bei Tempera-
oberhalb η
türen xm Bereich von /etwa 80 C, vorzugsweise bei einer Temperatur
von etwa loo bis 2oo°C. Man kann Überzüge mit Dicken
von bis zu 1,27 mm (5o mil) oder mehr, die Bereiche mit einer Dicke von bis zu o,51 mm (2o mil) aufweisen (beispielsweise
überspritzte Überzüge und die Randen von dicken Überzügen) mit besonderem Vorteil mit den erfindungsgemäßen Massen bilden.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Durch Vermischen von 5o Gew.-Teilen eines Vinylharzes (Geon
135 der Firma BF Goodrich) in kleinen aliquoten Anteilen mit 5o Gew.-Teilen eines Cg-C^ -Dialkylphthalat-weichmachers bil-
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det man ein Plastisol. Anschließend teilt man die erhaltene Dispersion in zwei gleich große Teile (A und B) und vermischt
den Teil A mit 5 Gew.-Teilen eines Novolaks (aus einem Phenol-Formaldehyd-Kondensat,
das 15 Gew.-% Hexamethylentetramin enthält) ( BKPA-5864 Novolak der Firma Union Carbide) und vermischt
den Teil B mit 5 Gew,-Teilen des gleichen Novolaks, den man mit weiteren 1,8 Gew.-Teilen Hexamethylentetramin versetzt
hat.
Man bringt die in dieser Weise hergestellten Überzugsmassen in unterschiedlichen Dicken auf Glassubstrate auf, brennt
die Materialien während 8 Minuten bei 14o°C ein und bestimmt die 9o°~Abziehfestigkeit von dem Glas bei einer Abziehgeschwindigkeit
von 12,7 cm (5 inches) pro Minute. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle I
zusammengestellt·
Überzugsdicke Überzugsmasse A Überzugsmasse B
o, 1 mm
o, 2 mm
o, 3 mm
o, 4 mm
o, 5 mm
o, 2 mm
o, 3 mm
o, 4 mm
o, 5 mm
Wie ohne weiteres zu ersehen ist, führt eine erhöhte Menge von Hexamethylentetramin zu einer erheblich gesteigerten
Haftung.
Man wiederholt die Verfahrensweise von Beispiel 1 mit dem Unterschied, daß man als Novolak ein Cashew-Novolak verwendet,
der unter Anwendung eines in Meta-Stellung aliphatisch
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7 N/m | 50 N/m |
3o N/m | 12o N/m |
6 ο N/m | 18o N/m |
85 N/m | 22o N/m |
Ho N/m | 25o N/m |
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substituierten Phenols hergestellt worden ist (Durez 12686 der Firma Durez Division of Hooker Chemical). Man verwendet
Hexamethylentetramin in den Überzugsmassen C und D in solchen Mengen, daß die Überzugsmasse C o,95 Gew.-Teile Hexamethylentetramin
pro Io Gew.-Teile des Novolaks und die Überzugsmasse
D 1,84 Gew.-Teile Hexamethylentetramin pro Io Gew.-Teile des Novolaks enthalten. Die unter Anwendung der in Beispiel 1 beschriebenen
Untersuchungsmethode erzielten Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle II zusammengestellt.
0,1 mm 25 N/m
0,2 mm 45 N/m 75 N/m
0,3 mm 8o N/m 18o N/m
0,4 mm 12o N/m 23o N/m
Aus der nachstehend angegebenen Plastisolzubereitung bildet man eine Automobilkarosseriefüllzubereitung, die durch
Spritzen aufgetragen und geschweißt werden kann:
Vinylharz (Geon 121 der Firma BF Goodrich) loo Gew.-Teile
Cg-C., -Dialkylphthalat-Weichmacher 2oo Gew.-Teile
Haftungsverbesserer 2o Gew.-Teile
Antimontrioxid 3 Gew.-Teile
Bleiweiß 2o Gew.-Teile
Aerosil (Siliciumdioxid) 3 Gew.-Teile
Calciumcarbonat 175 Gew.-Teile
+) Novolakharz (BKPA-5864 der Firma Union Carbide), das zusätzlich
4 Gew.-Teile Hexamethylentetramin enthält.
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Man spritzt den Füller auf die Metalloberfläche auf und erzielt
die angestrebte Haftung, insbesondere in jenen Bereichen dünner Überzugsdicke, die durch Überspritzen gebildet
worden sind.
Man modifiziert die Füllerzubereitung von Beispiel 3 durch Zugabe von 25 Gew.-Teilen eines Verdünnungsmittels, das VM +
P Naphtha enthält.
Man wiederholt die Maßnahmen.des Beispiels 1 mit dem Unterschied, daß man als Weichmacher Dxisodecylphthalat verwendet.
Die erfindungsgemäße Überzugsmasse zeigt eine verbesserte
Haftung in den Bereichen geringer Überzugsdicke.
Man wiederholt die Maßnahmen des Beispiels 2 mit dem Unterschied, daß man als Weichmacher Dioctylphthalat verwendet.
Diese erfindungsgemäße Überzugsmasse zeigt eine Verbesserung der Überzugshaftung in den Bereichen dünner Überzugsstärke.
Man wiederholt die Maßnahmen des Beispiels 2 mit dem Unterschied, daß man das Einbrennen während 5 Minuten bei einer
Temperatur von 16o°C durchführt. Die erfindungsgemäße Überzugsmasse
läßt eine verbesserte Haftung des dünnen Überzugs erkennen.
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Claims (9)
1. Vinyldispersionsüberzugsmasse, dadurch gekennzeichnet, daß sie
A) etwa Io bis 40 Gewichtsteile eines teilchenförmigen Vinyldispersionsharzes,
das überwiegend Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als etwa Io/um Umfaßt;
B) etwa 5 bis 8o Gewichtsteile eines flüssigen Weichmachers;
und
C) etwa 1 bis 2o Gewichtsteile eines Haftungsverbesserers, der
I. ein thermoplastisches Phenol-Formaldehyd-Kondensat,
das mit einer überschüssigen Molzahl Phenol pro Mol Formaldehyd hergestellt worden ist und ein zahlenmittleres
Molekulargewicht von etwa 5oo bis 5ooo aufweist, und
II. eine Verbindung umfaßt, die unter Hitzeeinwirkung niedrigmolekulare,
difunktioneile Bindungskomponenten liefert,
wobei das Molverhältnis von aus dem Bestandteil II freisetzbaren Bindungskomponenten zu der Gesamtmolzahl
der Ortho- und ParaStellungen zu der Hydroxygruppe in dem Bestandteil I im Bereich von etwa 3 zu 4 bis
Io zu 1 liegt und das Gewichtsverhältnis von A) zu C)
etwa 4o zu 1 bis 1 zu 1 beträgt,
enthält.
2. Überzugsmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 6o Gewichtsprozent des teilchenförmigen Vinylharzes durch
ein Mischharz ersetzt sind.
3. Überzugsmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Bestandteil I ein vernetzbares thermoplastisches Kondensat
mit einem zahlenmittleren Molekulargewicht im Bereich von etwa 8oo bis 2ooo enthält.
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4. Überzugsmasse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein teilchenförmiges Vinylharz mit einer inneren
Viskosität im Bereich von etwa l,o bis 1,6 enthält.
5. Überzugsmasse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als flüssigen Weichmacher Dialkylphthalät enthält.
6. Überzugsmasse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Bestandteil II Hexamethylentetramin enthält.
7. Überzugsmasse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Phenol-Formaldehyd-Kondensator ein Novolakharz enthält.
8. Überzugsmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie bis zu Io Gewichtsprozent eines flüchtigen Lösungsmittels und eines Verdünnungsmittels enthält.
9. Verfahren zum Aufbringen eines haftenden Vinyldispersionsüberzugs
auf ein hydrophiles Substrat, wobei mindestens ein Teil des Überzugs eine Schichtdicke von bis zu o,51 mm
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß man auf das Substrat eine Überzugsmasse aufträgt, die
A) etwa Io bis 4o Gewichtsteile eines teilchenförmigen Vinyldispersionsharzes,
das überwiegend Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als etwa Io ,um umfaßt;
B) etwa 5 bis 8o Gewichtsteile eines flüssigen Weichmachers und
C) etwa 1 bis 2o Gewichtsteile eines Haftungsverbesserers,
der im wesentlichen aus
I. einem thermoplastischen Phenol-Formaldehyd-Kondensat,
das mit einer überschüssigen Molzahl Phenol pro Mol Formaldehyd hergestellt worden ist und ein zahlenmittleres
Molekulargewicht von etwa 5oo bis 5ooo aufweist, und
9098Ö7/099Ö
Ford-Werke AG
II. einer Verbindung, die unter Hitzeeinwirkung einen niedrigmolekularen Aldehyd liefert,
besteht, wobei das Molverhältnis von dem aus dem Bestandteil II gebildeten Aldehyd zu der Molzahl der Ortho- und Parastellungen
zu der Hydroxygruppe in dem Bestandteil I im Bereich von etwa 3 zu 4 bis Io zu 1 liegt und das Gewichtsverhältnis von A) zu C) etwa 4o zu 1 bis 1 zu 1 beträgt,
enthät.
Io. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Überzugsmasse verwendet, die als Bestandteil I ein vernetzbares thermoplastisches Kondensat mit einem
zahlenmittleren Molekulargewicht im Bereich von etwa 6oo bis 15oo und als Bestandteil II Hexamethylentetramin enthält.
909807/0996
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