DE2823090C2

DE2823090C2 - In den Endlagen arretierendes Viergelenkscharnier insbesondere für um eine horizontale Achse verschwenkbare Klappen an Möbeln

Info

Publication number: DE2823090C2
Application number: DE19782823090
Authority: DE
Inventors: Kurt 7297 Alpirsbach Krautter
Original assignee: Hetal Werke Franz Hettich GmbH and Co KG
Current assignee: Hetal Werke Franz Hettich GmbH and Co KG
Priority date: 1978-05-26
Filing date: 1978-05-26
Publication date: 1986-09-11
Also published as: DE2823090A1

Description

Die Erfindung betrifft ein in den Endlagen arretierendes Viergelenkscharnier insbesondere für um eine horizontale Achse verschwenkbare Klappen an Möbeln, mit einem an einem feststehenden Möbelteil befestigbaren feststehenden Scharnierteil, mit einem an dem bewegbaren Möbelteil befestigbaren bewegbaren Scharnierteil, das am feststehenden Scharnierteil über zwei Traghebel schwenkbar gelagert ist, die jeweils einerseits am feststehenden Schamierteil und andererseits am bewegbaren Scharnierteil angelenkt sind, und mit einer eine Vorspannfeder aufweisenden Arretiereinrichtung, welche an den Scharnierteilen angreift
Bei einem aus der DE-OS 27 46 410 bekannten Möbelscharnier dieser Art ist eine Blattfeder vorhanden, die sowohl einen der Traghebel als auch die Vorspannfeder bildet

Hierzu ist die Blattfeder mit ihrem einen Ende am zugeordneten Gelenkstift des bewegbaren Scharnierteils angelenkt und anschließend mit ihrem mittleren Bereich um den zugeordneten Gelenkstift des feststehenden Scharnierteils geführt, wonach sie sich dem armartigen feststehenden Scharnierteil entlang erstreckt und mit ihrem anderen Ende an diesem befestigt ist. Es ergibt sich eine im wesentlichen V-förmige Blattfeder mit einem gegenüber ihrer gespannten Gestalt größeren Spreizwinkel, der bei der Scharnierbewegung eine Totpunktlage durchläuft. Hierbei gleitet die Blattfeder über den Gelenkstift des feststehenden Scharnierteils.

Nachteilig ist hier zunächst, daß die Blattfeder einer verhältnismäßig großen Zusatzbelastung unterliegt Diese besteht neben der zwischen ihr und dem Gelenkstift des feststehenden Scharnierteils auftretenden Reibung darin, daß sich die Blattfeder, die die beiden zugeordneten Anlenkstifte nicht in festem Abstand hält, beim öffnen des Scharniers dem feststehenden Scharnierteil entlang ausbaucht.

Vor allem aber liegt eine sehr instabile Anordnung vor, was auf die genannte Doppelfunktion der Blattfeder zurückzuführen ist. Der von ihr gebildete Traghebel ist nicht verwindungssteif und hält außerdem die beiden zugeordneten Anlenkstifte nicht in festem Abstand zueinander.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Scharnier der eingangs genannten Art zu schaffen, das eine von den Traghebeln unabhängige Arretiereinrichtung aufweist, die bei einfachem Aufbau und möglichst verschleißfreiem Betrieb das bewegbare Schamierteil in den Endlagen sicher fixiert, auch wenn bei einer horizontal schwenkbaren Klappe in der Offenstellung das Klappengewicht abgestützt werden muß.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein zusätzlicher Arretierhebel mit seinem einen En-

de Ober ein Schwenklager mit zur Scharnierachse paralleler Lagerachse an einem der Scharnierteile angelenkt und mit seinem anderen Ende am anderen Scharnierteil in dessen Längsrichtung verschiebbar und zugleich verdrehbar gelagert ist und daß özs eine Scharnierteil eine Arretiernocke trägt, mit welcher die vom Arretierhebel getragene Vorspannfeder zusammenarbeitet

Es ist also ein zusätzlicher Arretierhebel vorhanden, der von ScharnierteU zu Scharnierteil verläuft, so daß die Traghebel ihrer eigentlichen Funktion entsprechend in bei Viergelenkscharnisren üblicher Weise starr ausgebildet und entsprechend geformt werden können. Das erfindungsgemäße Scharnier wackelt deshalb nicht mehr und nichit weniger als ein Viergelenkscharnier ohne Arretiereinrichtung. In ds:n Endlagen kann die Vorspannfeder an der Arretiernocke einrasten, so daß der Arretierhebel und somit das bewegbare ScharnierteU in der jeweils eingenommenen Position festgehalten wird. Des weiteren wird die Vorspannfeder verhältnismäßig wenig beansprucht, da der Überlauf über die Arretiernocke mit einer verhältnismäßig kleine Fectrauslenkung verbunden ist Wegen des Angriffs des Arretierhebels bzw. der Vorspannfeder an den Scharnierteilen bleiben außerdem die Gelenkachsen unbelastet Ferner enthält die Arretiereinrichtumg nur wenige Einzelteile, so daß ein einfacher Schalteraufbau vorliegt

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Bei den Weiterbildungen der Erfindung gemäß den Ansprüchen 2 und 3 entfällt eine gesonderte Vorspannfeder. Der gesamte Arretierhebel kann aus Federmaterial, z. B. Federstahl hergestellt werden, wobei von den federnden Eigenschaften nur in einem elastischen Hebelabschnitt Giebrauch gemacht wird. Hierdurch wird die Montage des Scharnier!? erheblich vereinfacht, da gerade der Einbau starker Federn mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist und die Verwendung besonderer Werkzeuge erfordert

Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 4 erhält man einen besonders stabilen Arretierhebel mit einer einstöckigen Vorspannfeder, die verhältnismäßig breit ist was den Verschleiß der Arretiernocke klein hält. Außerdem erhält der Arretierhebel ein glattflächiges Äuße:res.

Bei dem Scharnier gemäß Anspruch 5 muß beim Bewegen des Scharniers zwischen den Endlagen nur die Reibungskraft überwunden werden, die durch das Gleiten der Vorspannfeder auf der Arretiernocke bedingt ist

Ist das Scharnier gemäß Anspruch 6 ausgebildet, wird dagegen die Blattfeder beim Bewegen zwischen den Endlagen bewußt zusätzlich verformt, um so einen zumindest teilweisen Gewichtsausgleich für eine entgegen der Schwerkraft angehobene Klappe zu erhalten. Damit kann eine über ein erfindungsgemäßes Scharnier an einem Möbel befestigte Klappe zumindest vorübergehend auch in Zwischenstellungen offen gehalten werden. Die zum Bewegen der Klappe erforderliche Kraft wird beim Hochheben zum Teil durch Entspannen der Vorspannfedeir bereitgestellt, während umgekehrt die Schließbewegung der Klappe durch zusätzliches Spannen der Vorspannfeder abgebremst wird.

Mit der Maßnahme gemäß Anspruch 7 ergibt sich eine einfach zu monierende, sowohl die Arretiernocke als auch den Arretierhebel enthaltende Baueinheit.

Vor allem aus Platzgrfcnden kann gemäß Anspruch 8 vorgesehen sein, daß das Sehwenklager und die Arretiernocke am bewegbaren Scharnierteil und die Verschiebe-Drehlagerung des Arretierhebels am feststehenden Scharnierteil angeordnet ist

Einen besonders einfachen Aufbau des Scharniers erreicht man, wenn man gemäß Anspruch 9 die Arretiernocke auf der ohnehin vorhandenen Befestigungsplatte des bewegbaren Scharnierteils vorsieht

Der Anspruch 10 beinhaltet eine sowohl baulich einfache als auch stabile Führung für den Arretierhebel.
Bei einem Scharnier gemäß Anspruch 11 kann die vollständige Montage in der Fabrik vorgenommen werden. Schrauben oder andere Befestigungsmittel zum Anbringen des feststehenden Scharnierteils am Möbel sind über die Durchbrechungen des Arretierhebels, der das feststehende Scharnierteil übergreift zugänglich.

Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert In dieser zeigt

F i g. 1 einen vertikalen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Scharnier, das in der Stellung gezeigt ist die es bei geschlossener Klappe eines Möberatückes einnimmt, an deren oberem Ende es eingebaut ist, und

Fig.2 einen Schnitt längs der Linie H-II von Fig. 1, gesehen in F i g. 1 von rechts.
Das in der Zeichnung wiedergegebene Scharnier zum Verschwenken einer gestrichelt angedeuteten Klappe 2 um eine horizontale Achse bezüglich eines feststehenden, ebenfalls gestrichelten Möbelteiles 4 hat ein bewegbares Scharnierteil 6 und ein fest mit dem Möbel verbundenes, feststehendes Scharnierteil 8.

Das bewegbare Scharnierteil 6 hat einen in die Klappe 2 eingelassenen Topfkörper 10 und eine hieran angeformte Befestigungsplattel2, letztere mit einer angesenkten Bohrung 14 zur Aufnahme einer nicht gezeigten Befestigungsschraube. Der Topfkörper 10 ist mit einer Ausnehmung 16 ausgebildet in welcher zwei abgewinkelte Traghebel 18 und 20 Aufnahme finden. Letztere sind über Stifte 22 und 24 am Topfkörper 10 gelenkig gelagert und über Stifte 26 und 28 gelenkig mit dem feststehenden Scharnierteil 8 verbunden. Hierzu sind die -Inden der Traghebel hülsenförmig gebogen.

Mittels einer Schraube 34 ist auf der Befestigungsplatte 12 eine Arretiernocke 36 festgeschraubt Auf ihr ist über einen Stift 38 ein kastenförmiger Hebel 40 gelagert Die Arretiernocke 36 hat zwei um etwa 6C° winkelversetzte Arretiernuten 42 und 44, in die ein hülsenförmiges Ende 46 eines als Blattfeder 48 ausgebildeten Hebelabschnittes wahlweise einrastbar ist Dieser Hebelabschnitt ist dadurch erhalten, daß im hinteren Abschnitt der Längskanten des U-förmiges Profil aufweisenden Hebels 40 Srfiütze 50 vorgesehen sind.

In das freie Ende des Hebels 40 sind Führungsstifte 52 eingenietet, welche in axialen Eindrückungen 54 des feststehenden Scharnierteils 8 laufen. Dies ist sowohl aus F i g. 2 als auch beim in F i g. 1 rechts gelegenen Ende der Eindrückung 54 ersichtlich. Bei diesem Ende der Eindrückung 54 ist ein Teil des Materiales weggebrochen, um den einen Führungsstift 52 zeigen zu können.

Dadurch, daß die Achse des Stiftes 38 von der Gelenkachse des Scharnieres entfernt ist, wird erreicht, daß sich der Hebel 40 nur um einen geringeren Winkel zu drehen braucht als das bewegbare Scharnierteil. Bei dem hier betrachteten Ausführungsbeispiel ist das bewegbare Scharnierttil bezüglich des feststehenden

i,5 Scharnierteiles um 90° verschwenkbar, und bei dieser Schwenkbewegung wird der Hebel 40 nur um einen erheblich kleineren Winkel, nämlich etwa 50° verschwenkt. Somit ist die vom Hebel 40 überstrichene

Nockenfläche 56 entsprechend klein.

Beim öffnen des Scharnieres gleitet das Ende 46 der Blattfeder 48 aus der Arretiernut 42 heraus und über eine zwischen den Arretiernuten liegende kreisbogenförmige Nockenfläche 56, deren Mittelpunkt bei der s Achse des Stiftes 38 liegt, in die Arretiernut 44. Dabei wird der U-förmige Hebel 40 zunehmend über das ebenfalls U-förmige Querschnittsgestalt aufweisende feststehende Scharnierteil 8 bewegt, bis er sich im wesentlichen parallel zu letzterem erstreckt und das Ende io 46 der Blattfeder 48 in die Arretiernut 44 einrastet. Der FQhrungsstift 52 befindet sich nun beim in Fig. 1 links gelegenen Ende der Eindrückung.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 15

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Claims

Patentansprüche:

1. In den Endlagen arretierendes Viergelenkscharnier insbesondere für um eine horizontale Achse verschwenkbare Klappen an Möbeln, mit einem an einem feststehenden Möbelteil befestigbaren feststehenden Scharnierteil, mit einem an dem bewegbaren Möbelteil befestigbaren bewegbaren Scharnierteil, das am feststehenden Scharnierteil über zwei Traghebel schwenkbar gelagert ist, die jeweils einerseits am feststehenden Scharnierteil und andererseits am bewegbaren Scharnierteil angelenkt sind, und mit einer eine Vorspannfeder aufweisenden Arretiereinrichtung, weiche an den Scharnierteilen angreift, dadurch gekennzeichnet, daß ein zusätzlicher Arretierhebel (40) mit seinem einen Ende über ein Schwenklager (38) mit zur Scharnierachse parallels: Lagerachse an einem der Scharnierteile (Schamieiteil 6) angelenkt und mit seinem anderen Ende am anderen Scharnierteil (Scharnierteil 8) in dessen Längsrichtung verschiebbar und zugleich verdrehbar gelagert ist und daß das eine Scharnierteil (6) eine Arretiemocke (36) trägt, mit welcher die vom Arretierhebel (40) getragene Vorspannfeder (48) zusammenarbeitet.

2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannfeder (48) durch einen elastischen Abschnitt des Arretierhebels (40) gebildet ist

3. Scharnier nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Abschnitt des Arretierhebels (40) als Blattfeder (48; ausgebildet ist.

4. Scharnier nach Anspruch 3, ^adurch gekennzeichnet, daß der Arretierhebel (40) U-förmiges Querschnittsprofi! hat und die Blattfeder (48) durch einen über Schlitze (50) vom Rest des Profiles getrennten Bodenabschnitt des Arretierhebels gebildet ist.

5. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiernocke (36) eine zur Achse des Schwenklagers (38) im wesentlichen koaxiale, kreiszylindrische Oberfläche (56) und in dieser vorgesehene Arretiernuten (42, 44) aufweist.

6. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiemocke eine spiralig um die Achse des Schwenklagers angeordnete Oberfläche hat, in welcher Arretiernuten vorgesehen sind.

7. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Arretierhebel (40) an der Arretiernocke (36) gelagert ist

8. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenklager (38) und die Arretiernocke (36) am bewegbaren Scharnierteil (6) und die Verschiebe-Drehlagerung des Arretierhebeis (40) am feststehenden Scharnierteil (8) angeordnet ist.

9. Scharnier nach Anspruch 8, bei dem das bewegbare Scharnierteil einen die türseitigen Anlenkstifte der Traghebel enthaltenden Topfkörper und hieran angeformt eine Befestigungsplatte aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiernocke (36) von der Befestigungsplatte (12) getragen ist.

10. Scharnier nach Anspruch 8 oder 9 mit einem U-förmige Querschnittsgestalt aufweisenden feststehenden Scharnierteil, dadurch gekennzeichnet.

daß das feststehende Scharnierteil (8) in den im Querschnitt ebenfalls U-förmigen Arretierhebel (40) eingreift und daß am Ende des Arretierhebels (40) Führungsstifte (52) angeordnet sind, die in Längseindrückuiigen (54) des feststehenden Scharnierteils (8) laufen.

11. Scharnier nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Arretierhebti (40) mit Durchbrechungen versehen ist, durch welche hindurch Befestigungsmittel zum Anbringen des feststehenden Scharnierteils (8) am feststehenden Möbelteil (4) betätigbar sind.