DE2820389C3 - Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Polyvinylalkohol-Dispersionen und deren Verwendung als Zementzusätze - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Polyvinylalkohol-Dispersionen und deren Verwendung als ZementzusätzeInfo
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- DE2820389C3 DE2820389C3 DE19782820389 DE2820389A DE2820389C3 DE 2820389 C3 DE2820389 C3 DE 2820389C3 DE 19782820389 DE19782820389 DE 19782820389 DE 2820389 A DE2820389 A DE 2820389A DE 2820389 C3 DE2820389 C3 DE 2820389C3
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Description
20
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Polyvinylalkohol-Dispersionen, bei dem
man zunächst eine wäßrige Polyvinylalkohol-Dispersion dadurch herstellt, daß man eine wäßrige Polyvinylalkohollösung,
die durch Auflösen von Polyvinylalkohol in Wasser hergestellt worden ist, unter Rühren mit einer
wäßrigen öidispersion vermischt, die durch Rühren des Öls mit Wasser in Gegenwart einer grenzflächenaktiven
Verbindung und anschließendes Verdünnen mit frischem Wasser hergestellt worden ist, und hierauf die
erhaltene wäßrige Polyvinylalkohol-Dispersion unter Rühren mit Calciumchlorid versetzt
Polyvinylalkohol (im folgenden: PVA) wird somit zunächst mit frischem Wasser zu einer wäßrigen
PVA-Lösung (A) vermischt. Andererseits vermischt man ein Öl gründlich mit einer grenzflächenaktiven
Verbindung und dispergiert das Gemisch in Wasser, um eine wäßrige Dispersion (B) herzustellen. Durch
Vermischen und Rühren von (A) und (B) erhält man eine gemischte Lösung (C), die unter Rühren mit Calciumchlorid
versetzt wird. Die auf diese Weise erhaltene PVA-Dispersion besitzt ausgezeichnete Eigenschaften
bei der Verwendung als Zementzusatz, wasserabstoßendes Mittel, Kachelkleber und Schrumpfungsverhütungsmittel
für Vergußmassen, Anstrichmittel und Kleber.
Die erfindungsgemäß hergestellte wäßrige PVA-Dispersion kann mit beliebigen Zementen verwendet
werden, die in Gegenwart von Wasser aushärten, z. B. Portlandzement.
Das Verfahren der Erfindung ermöglicht die Herstellung von wäßrigen PVA-Dispersionen durch einfaches
Zusammenrühren der Einzelkomponenten in einfachen Vorrichtungen, so daß es in großem Maßstab mit
niedrigen Betriebskosten durchgeführt werden kann, ohne Umweltprobleme zu verursachen.
Im Verfahren der Erfindung kann handelsüblicher PVA verwendet werden, wenn er einen Polymerisationsgrad
von 300 bis 2500 und einen Verseifungsgrad von 70 bis 100 Molprozent aufweist. Vorzugsweise
verwendet man PVA in Form einer 10- bis 50prozentigen wäßrigen Lösung. Eine große Vielzahl von
PVA-Sorten mit unterschiedlichem, mittlerem Polyrnerisationsgrad
kann mit guten Ergebnissen verwendet werden. Vorzugsweise beträgt der Verseifungsgrad
mehr als 70 Molprozent.
Die Löslichkeit von PVA in Wasser hängt stark vom Verseifungsgrad ab. Die erfindungsgemäß hergestellten
wäßrigen PVA-Dispersionen verleihen dem Zement jedoch ausreichend hohe Wasserbeständigkeit, wenn
der Verseifungsgrad der PVA-Komponente einen bestimmten Wert überschreitet (d.h. 70 Molprozent).
Der Verseifungsgrad von PVA kann daher in einem breiten Bereich variieren.
Beim Verrühren von PVA mit frischem Wasser ist ein Blasenverhütungsmittel erforderlich, da in dem Gemisch
Blasen entstehen können. Hierzu eignen sich bekannte Blasenverhütungsmittel, z. B. Silicone und
Triobutylphosphat, in Mengen von 0,01 bis 2 Gewichtsprozent
Um ein brauchbares Produkt zu erhalten, muß das Gemisch aus PVA und dem Blasenverhütungsmittel
mindestens 24 Stunden stehengelassen werden, bevor es mit der Lösung (B) vermischt wird. Andererseits eignen
sich anionische Polyalkylarylsulfonate vorzugsweise als grenzflächenaktive Mittel für die Lösung (B). Ihre
Menge beträgt vorzugsweise 0,6 bis 3,0 Teile pro 0,1 bis 0,3 Gewichtsteile Öl. Das am meisten bevorzugte Öl
zum Vermischen mit der grenzflächenaktiven Verbindung ist Sojaöl. Pro 0,6 bis 3,0 Gewichtsteile
grenzflächenaktive Verbindung werden 0,1 bis 0,3 Teile, vorzugsweise 0,1 bis 0,15 Teile, Öl verwendet
Andernfalls lassen sich die gewünschten Eigenschaften nicht erzielen.
Eine wäßrige PVA-Dispersion von besonders hoher Qualität bei der Verwendung als Zementzusatz wird auf
folgende Weise erhalten:
Frisches Wasser wird zu einem gleichförmigen Gemisch aus einer grenzflächenaktiven Verbindung und
einem Öl in einer Menge von 0,6 bis 10 Gewichtsteilen pro 0,6 Teile der grenzflächenaktiven Verbindung
gegeben, um durch gründliches Mischen und Rühren eine wäßrige Dispersion (B) herzustellen. Es sollte
vermieden werden, die Dispersion (B) sofort nach ihrer Herstellung mit der wäßrigen PVA-Lösung (A) zu
vermischen. Um eine hohe Produktqualität zu erzielen, sollte die wäßrige Dispersion (B) mindestens 24 Stunden
stehengelassen werden, bevor man sie mit der wäßrigen PVA-Lösung (A) vermischt. Das auf diese Weise
hergestellte Gemisch wird gründlich verrührt und etwa 20 Stunden stehengelassen. Hierauf versetzt man die
erhaltene Lösung (C) mit Calciumchlorid als wäßriger Lösung in einer Menge von 0,01 bis 200 Gewichtsteilen,
bezogen auf PVA, und läßt sie mindestens 24 bis 48 Stunden stehen.
Die erfindungsgemäß hergestellten wäßrigen PVA-Dispersionen beeinträchtigen die Dispergierwirkung
der grenzflächenaktiven Verbindungen nicht, sondern fördern sie sogar. Da sie außer Wasser kein
Lösungsmittel enthalten, sind sie unschädlich, geruchlos und nicht entflammbar und verursachen daher keine
Umweltprobleme.
Die wäßrigen PVA-Dispersionen können mit Wasser weiter verdünnt werden, um als Zementzusätze
Portlandzement zugesetzt oder zugemischt zu werden. Hierbei werden die Viskosität des Zements erhöht und
gleichzeitig die Fluidität verbessert. Man erhält daher eine ausgezeichnete Mörtelpaste, deren Fließfähigkeit
beim Stehenlassen nicht abnimmt. Die dem Zement zugesetzte Wassermenge kann um 10 bis 40 Gewichtsprozent
der Normalmenge verringert werden. Eine geeignete Viskosität läßt sich daher ohne große
Wärmeentwicklung einstellen, während gleichzeitig das Abbinden verzögert und die Wasserrückhaltung verbessert
werden.
Die erhöhte Viskosität der Zementpaste verhindert eine Erhöhung des freien Wassergehalts in dem Zement,
ein Krümeln oder Aufblähen (»breezing«) und ein schnelles Verdampfen des Wassers. Hierdurch wird
ausreichende Zeit gewonnen, damit der Zement vollständig hydratisiert und verbesserte Wasserbeständigkeit
und Hafteigenschaften anstelle von Wasserpermeabilität und sorptiven Eigenschaften erzielt werden.
Außerdem werden eine Schrumpfung und Rißbildung vermieden.
Bei der Verwendung der wäßrigen PVA-Dispersionen als Zementzusätze bewirken diese aufgrund eines
synergistischen Effektes mit dem Zement eine wesentlich verbesserte Wasserbeständigkeit und Alkalibeständigkeit
Insbesondere wird die Bildung von Ausblühungen aufgrund des im Zement enthaltenen Calciumhydroxids
vermieden. Die physikalischen Eigenschaften von Beton und Mörtel, z. B. die Druck-, Biege- und
Zugfestigkeit, werden aufgrund der erhöhten Aggregationskraft
zwischen den Zementteilchen und den Baumaterialien verbessert Wesentlich verbesserte
Eigenschaften werden auch hinsichtlich der Rißbildungsbeständigkeit,
dynamischen Bewegungs-, Wasserdruck- und Rückdruckfestigkeit erzielt Ferner werden
die Chemikalien- und Wetterbeständigkeit verbessert.
Ein Gemisch aus Zement und der erfindungsgemäßen wäßrigen PVA-Dispersion besitzt stark verbesserte
Haftscherfestigkeit gegenüber Verstärkungsmaterialien. Ferner wird ein permanenter Rostschutz erzielt.
Die Verfestigungsgeschwindigkeit des Zements kann beliebig über die Zusatzmenge an Calciumchlorid
gesteuert werden.
Die als Zementzusätze verwendbaren wäßrigen PVA-Dispersionen entfalten ihre volle Wirkung, ohne
die Funktion der oben genannten Materialien zu beeinträchtigen. Die PVA-Dispersionen können beliebigen
Zementen zugesetzt werden, die zur Familie der Portlandzemente gehören, z. B. gewöhnlichem Zement,
schnell abbindendem Zement, Weißzement, sehr schnell abbindendem Zement, Hochofenzement oder Flugaschenzement.
Die erfindungsgemäß hergestellten wäßpgen PVA-Dispersionen
verleihen eine charakteristische Wasserbeständigkeit. Obwohl die genauen Zusammenhänge
noch nicht geklärt sind, beruht dieser Effekt vermutlich darauf, daß die Komponenten keine chemischen
Reaktionen eingehen und den PVA in Wasser unlöslich machen, wenn sie mit der grenzflächenaktiven Verbindung
und dem öl vermischt und mindestens 24 Stunden stehengelassen werden. Vermutlich beruht dieser Effekt
nicht auf der bloßen Gegenwart von PVA, grenzflächenaktiver Verbindung und Wasser, sondern auf einer
komplexen Wechselwirkung zwischen PVA, Wasser und Calciumchlorid und der wäßrigen Dispersion, die
die grenzflächenaktive Verbindung, Öl und Wasser enthält.
Die als Zementzusätze verwendbaren wäßrigen PVA-Dispersionen sind ausreichend stabil, um bis zu 1
Jahr bei Raumtemperatur gelagert zu werden, ohne daß sich die Komponenten voneinander trennen oder in ein
Gel umwandeln.
Eine viskose wäßrige PVA-Lösung (A) kann dadurch hergestellt werden, daß man PVA und Wasser zu einer
10- bis 50prozentigen Lösung mischt und hierauf 24 Stunden stehenläßt.
Die Lösung (B) wird folgendermaßen hergestellt:
Ein Gemisch aus 0,6 bis 3 Gewichtsteilen einer grenzflächenaktiven Verbindung pro 0,1 bis 0,3 Teilen
Ol wird gleichmäßig verrührt und mit 0,6 bis 10 Gewichtsteilen Wasser pro 0,6 Teile der grenzflächenaktiven
Verbindung versetzt Das erhaltene Gemisch wird nach gründlichem Rühren mindestens 24 Stunden
stehengelassen.
Die beiden Lösungen (A) und (B), die jeweils ο mindestens 24 Stunden stehengelassen worden sind,
werden dann unter Rühren vermischt und mehr als 20 Stunden stehengelassen. Die dadurch erhaltene Lösung
(C) wird mit Calciumchlorid in einer Menge von 0,01 bis 200 Gewichtsprozent, bezogen auf PVA, in Form einer
H) wäßrigen Lösung versetzt Nach gründlichem Mischen wird das Gemisch weitere 24 bis 48 Stunden
stehengelassen. Auf diese Weise erhält man eine wäßrige PVA-Dispersion von hoher Qualität, die sich als
Zementzusatz eignet Durch Versetzen von Portlandzement mit der Dispersion werden ausgezeichnete
Eigenschaften erzielt, z. B. ein schnelles Abbinden, das für das Bauen unter Zeitdruck oder bei kaltem Wetter
erforderlich ist. Auch hier werden die Lösungen (A) und (B) mindestens 20 Stunden stehengelassen, bevor man
ίο sie vermischt und mit Calciumchlorid versetzt. Das
Calciumchlorid wird vorzugsweise in Form einer wäßrigen Lösung zugegeben.
Nur wenn die Komponenten auf diese Weise zugegeben werden, erhält man ein Produkt von
ausgezeichneter Qualität. Die als Zementzusatz verwendbare wäßrige PVA-Dispersion der Erfindung
enthält außer Wasser andere Komponenten in einer Menge von 3 bis 60%. Die Viskosität beträgt 300 bis
20 00OcP bei 200C.
Essentielle Komponenten der erfindungsgemäßen wäßrigen PVA-Dispersionen sind PVA, Wasser und ein
Blasenverhütungsmittel sowie eine grenzflächenaktive Verbindung, Öl und Calciumchlorid. Die wäßrige
PVA-Lösung (A) und die wäßrige Dispersion (B) werden in einem Mengenverhältnis von etwa 55 bis 92% (A) und
45 bis 8% (B) eingesetzt.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Alle Teile beziehen sich auf das Gewicht
10,015 Teile einer wäßrigen PVA-Lösung (A) werden dadurch hergestellt, daß man 10 Teile einer 7,5prozentigen
wäßrigen Lösung von PVA 205 (Polymerisationsgrad 550; Verseifungsgrad 88 Molprozent; Produkt der
Kurashiki Rayon Ltd.) und 0,015 Teile eines Silicon-Blasenverhütungsmittels (»Silicone KM 73« der Shinetsu
Chemical Industry Ltd.) 3 Stunden gründlich unter Rühren vermischt und hierauf 24 Stunden stehen läßt.
In einem getrennten Lösungstank werden 3 Teile eines Polyalkylarylsulfonats als grenzflächenaktives
Mittel mit 0,3 Teile Sojaöl 30 Minuten vermischt, worauf man 4,585 Teile frisches Wasser zusetzt. Die erhaltenen
7,885 Teile der wäßrigen Dispersion (B) werden gründlich vermischt und hierauf 24 Stunden stehengelassen.
Die vorstehend erhaltenen 10,015 Teile der wäßrigen PVA-Lösung (A) und 7,885 Teile der wäßrigen
Dispersion (B) werden gründlich vermischt und 20 Stunden stehengelassen, wobei 17,900 Teile einer
viskosen ockerfarbenen Flüssigkeit erhalten werden, die man mit 0,1 Teil einer 50prozentigen wäßrigen
Calciumchloridlösung versetzt. Das Gemisch wird gründlich gerührt und dann 20 Stunden stehengelassen.
Auf diese Weise erhält man 18 Teile einer wäßrigen PVA-Dispersion mit einer Viskosität von 40OcP bei
200C, die sich als Zementzusatz (wasserbeständig machendes Mittel) eignet.
6 Gewichtsprozent des erhaltenen Produkts werden mit Portlandzement zu einem Mörtel vermischt. Der aus
Zement und Sand in einem Mengenverhältnis von 1 :3 hergestellte Mörtel wird nach den Normen JIS R-5201
bzw. JIS A-1404 auf seine Festigkeit una Wasserbeständigkeit
geprüft. Die Ergebnisse sind in den Tabellen I und II wiedergegeben.
Tage nach
der Herstellung
der Herstellung
Druckfestigkeit
(kg/cnrj
(kg/cnrj
Zusatz
Biegefestigkeit
(kg/cm2)
(kg/cm2)
erfindungs-
gemäßc
Dispersion
wäßriger
PVA
allein
erfindungsgemäße
Dispersion
Dispersion
wäßriger
PVA
allein
275
371
488
371
488
175
226
290
226
290
51,8
62,5
88,2
62,5
88,2
30,1
48,0
56,0
48,0
56,0
20 Wasserpermeabilität
erfindungsgemäße
Dispersion
Dispersion
wäßriger PVA
allein
allein
Portlandzement
0,28 0,88
1,00
Die Ergebnisse zeigen, daß mit der erfindungsgemä-Ben
Dispersion bessere Ergebnisse erzielt werden als mit wäßrigem PVA allein.
Vergleichsbeispiel
Zwei wäßrige PVA-Dispersionen werden unter Verwendung des Lösungsgemisches (C) hergestellt das
gemäß Beispiel 1 erhalten worden ist. Die eine Dispersion (Flüssigkeit X) enthält Calciumchlorid, die
andere (Flüssigkeit Y) nicht Beide werden in getrennten Behältern aufbewahrt und in Zeitabständen als Zementzusätze
verwendet, um die Eigenschaftsänderungen zu untersuchen. Wie aus Tabelle III ersichtlich ist, sind bei
der Calciumchlorid enthaltenden Flüssigkeit X keine Änderungen feststellbar.
Monate nach
der Herstellung
der Herstellung
6
9
9
12
Druckfestigkeil
(kg/cm2)
(kg/cm2)
Flüssigkeit Flüssigkeit
(X) (Y)
(X) (Y)
Biegefestigkeit (kg/cm2) Flüssigkeit Flüssiskeit
(X) (Y)
(X) (Y)
Wasserpermeabilität
Flüssigkeit Flüssigkeit
(X) (Y)
(X) (Y)
487
485
484
485
486
485
484
485
486
390
338
330
326
320
338
330
326
320
87,0 88,0 87,8 87,9
67,1 67,0 66,8 66,8 66,0 0,29
0,28
0,30
0,28
0,29
0,28
0,30
0,28
0,29
0,30
0,33
0,37
0,40
0,70
0,33
0,37
0,40
0,70
Anmerkung: Die Werte stellen den Mittelwert von drei Proben dar.
Aus Tabelle III ist die Überlegenheit der erfindungsgemäßen, Calciumchlorid enthaltenden wäßrigen PVA-Dispersion
ersichtlich, da keine Verschlechterung der Eigenschaften zu beobachten ist.
10,020 Teile einer wäßrigen PVA-Lösung (A) werden dadurch hergestellt, daß man 10 Teile einer 15prozentigen
wäßrigen Lösung von PVA 117 (Polymerisationsgrad 1750; Verseifungsgrad 98,5 Molprozent; Produkt
der Kurashiki Rayon Ltd.) mit 0,020 Teile eines Blasenverhütungsmittels versetzt, 3 Stunden rührt und
hierauf 24 Stunden stehen läßt.
Daneben werden 1,8 Teile eines Polyalkylarylsulfonats als grenzflächenaktiver Verbindung und 0.3 Teile
Sojaöl in einem getrennten Lösungstank 30 Minuten unter Rühren vermischt, worauf man 5,7 Teile frisches
Wasser zugibt und rührt. Es werden 7,8 Teile einer wäßrigen Dispersion (B) erhalten, die man 24 Stunden
stehen läßt.
Die 10,020 Teile der wäßrigen PVA-Lösung (A) und die 7,8 Teile der wäßrigen Dispersion (B) werden unter
Rühren vollständig vermischt und 20 Stunden stehengelassen, worauf man das erhaltene Gemisch (C) mit 0,18
Teile einer 60prozentigen wäßrigen Calciumchloridlösung versetzt. Das Gemisch wird bis zur Gleichförmigkeit
gerührt und dann 20 Stunden stehengelassen, wobei 18 Teile einer geeignet viskosen wäßrigen PVA-Disper·
sion erhalten werden, die sich als Zementzusatz (Kachelkleber) eignet.
6 Gewichtsprozent des erhaltenen Produkts werden mit Portlandzement vermischt. Unter Verwendung des
Mörtels, der mit einem Wasser/Zement-Verhältnis von 45% und einem Zement/Sand-Gewichtsverhältnis von
1 :3 hergestellt worden ist, werden Kacheln auf einer Außenwand angebracht. Durch Verwendung der wäßrigen
PVA-Dispersion als Zementzusatz bei der Herstellung des Mörtels wird dessen Verarbeitbarkeit auf
Grund der Geschmeidigkeit der Dispersion verbessert.
Ein erfindungsgemäß hergestellter Fußbodenmörtel besitzt ausgezeichnete Verarbeitbarkeit, genügendes
Wasserrückhaltevermögen, ausreichende Festigkeit und Haftung, um unter Druck verarbeitet zu werden. Der
Fußbodenmörtel verbindet ferner beim Aushärten hohe Festigkeit mit Wasserpermeabilität. Da die Wasserbeständigkeit
mit abnehmender Wasserpermeabilität
verbessert wird, werden Ausblühungen aufgrund des Eindringens von Regenwasser und der damit verbundenen
Extraktion vermieden. Außerdem werden die Schwierigkeiten behoben, die mit Gefrieren von
eingedrungener Feuchtigkeit verbunden sind. Da der Mörtel nicht schrumpft, nimmt d;e Festigkeit bei
Temperaturänderungen nicht ab. Die hohe Festigkeit kann permanent aufrecht erhalten werden, so daß unter
Berücksichtigung der gleichzeitigen Wasserbeständigkeit der Mörtel nicht spontan brechen kann.
Mörtel, von denen der eine die erfindungsgemäße wäßrige Dispersion (zum Kachelkleben) und der andere
eine herkömmliche wäßrige PVA-Lösung enthält, werden hinsichtlich ihrer physikalischen Eigenschaften
miteinander verglichen. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Vcrarbcitbarkeit mit der Kelle bei einem
Fließwert von 160
Fließwert von 160
llaltekraft für Kacheln im Anfangsstadium Biegefestigkeit (28 Tage) UIS-R 5201)
Druckfestigkeit (28 Tage) (JIS-R 5201)
Wasserabsorption (JIS-A 1404)
Schrumpfungsindex
Haftung flacher Kacheln
Druckfestigkeit (28 Tage) (JIS-R 5201)
Wasserabsorption (JIS-A 1404)
Schrumpfungsindex
Haftung flacher Kacheln
Allein mit herkömm licher wiilSriger PVA-Lösung herge stellter Mörtel |
Erfindungsgemäß hergestellter Mörtel |
klebt | glatter Strich, gute Oberflächenbe- schaffenheit |
120 g/cm2 | 185 g/cm2 |
46,0 kg/cm2 | 72 kg/cm2 |
291 kg/cm2 | 450 kg/cm2 |
95 | 30 |
26,4X10 4 | 6,3X10 " |
3,8 kg/cm2 | 8,8 kg/cm2 |
Der Mörtel (Kachelkleber), der die erfindungsgemäße wäßrige PVA-Dispersion als Zementzusatz enthält,
zeigt keine Schrumpfung, verbesserte Wasserpermeabilität und Wasserbeständigkeit sowie erhöhte Festigkeit;
ferner läßt er sich auf Grund seiner verbesserten Geschmeidigkeit leichter mit der Kelle verarbeiten und
ermöglicht somit kürzere Verarbeitungszeiten und geringere Kosten.
Ein Losungstank wird mit 12 Teilen einer 25prozentigen wäßrigen Lösung von PVA 205 (PoSymerisationsgrad
550; Verseifungsgrad 88 Molprozent; Produkt der Kurashiki Rayon Ltd.) und 0,030 Teile eines Blasenverhütungsmittels
beschickt Der Inhalt wird 3 Stunden gerührt und dann 24 Stunden stehengelassen, wobei
12,030 Teile einer wäßrigen PVA-Lösung (A) erhalten werden.
In einem getrennten Tank werden 6 Teile eines grenzflächenaktiven Polyalkylarylsulfonats und 0,6
Teile Sojaöl miteinander vermischt, dann mit 6 Teilen
frischem Wasser versetzt und bis zur Gleichmäßigkeit gerührt, wobei 12,6 Teile einer wäßrigen Dispersion (B)
erhalten werden, die man 24 Stunden stehen läßt.
Die 12,030 Teile der wäßrigen PVA-Lösung (A) und die 12,6 Teile der wäßrigen Dispersion (B) werden
gründlich durch Rühren miteinander vermischt und 20 Stunden stehengelassen, wobei 24,63 Teile eines
Lösungsgemischs (C) erhalten werden. Durch Zugabe von 537 Teilen einer 75prozentigen wäßrigen CaId- eo
umchloridlösung, gründliches Rühren und 4Sstündiges
Stehenlassen erhält man 30 Teile einer hochviskosen wäßrigen PVA-Dispersion nrit einer Viskosität von
200OcP bei 200C die sich als Zementzusatz eignet
(Schrumpfungsverhütungsmittel für Vergußmassen).
Ein Mörtel für Vergußmassen wird dadurch hergestellt, daß man Portlandzement mit 10 Gewichtsprozent
der erhaltenen Dispersion versetzt, wobei das Zement/ Wasser-Verhältnis 30% beträgt Der Mörtel zeigt
ausgezeichnete Ergebnisse bei der Herstellung eines Fundaments für eine Maschinenanlage. Das ausgezeichnete
Wasserhaltevermögen und die gute Fließfähigkeit des Mörtels haben zur Folge, daß weder eine
Grusbildung (»breezing«) noch eine Ausfällung oder Lunkerbildung auftreten. Der gehärtete Mörtel zeigt
sehr schnell hohe Festigkeit und hohe Haftscherfestigkeit Er schrumpft auch nicht sondern füllt Hohlräume
vollständig aus, so daß er dicht an den Grundplatten der Maschine anliegt Die rasche Aushärtung ermöglicht
eine schnellere Installation der Maschinen.
Der Mörtel besitzt auch ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber Öl und Wasser. Er hält permanenter
Belastung und langzehiger Beanspruchung stand, so daß
er sich als Material für Trägerkonstruktionen, z. B. für
Maschinen und Brücken, eignet Ferner weist er ausreichende Stoßfestigkeit auf. Die erfindungsgemäßen
PVA-Dispersionen eignen sich somit insbesondere als Schrumpfungsverhütungsmittel für Vergußmassen.
Gewöhnlicher Portlandzement wird mit 10 Gewichtsprozent
der wäßrigen PVA-Dispersion (Schrumpfungsverhütungsmittel für Vergußmassen) versetzt Bei
der Prüfung der physikalischen Eigenschaften werden die in Tabelle P/ genannten Ergebnisse erzielt Zum
Vergleich enthält die Tabelle auch Ergebnisse, die mit einer wäßrigen PVA-Lösung allein erzielt wurden.
20 389
ίο
Zusatz
Fließwert
(mm)
Grusbildung Druckfestigkeit
(kg/cm2)
(kg/cm2)
1 Tag
Schrumplung
28 Tage
Haflscherfestigkeit
nach 7 Tagen
nach 7 Tagen
(kg/cm2)
Erfindungsgemäß 250 0 280 881 +0,22 33,1
Aäßrige PVA-Lösung allein 180 - - 260 -2,1 6
(Vergleich)
Anmerkung:
1.1-'ließwert (mm) nach JlS R-5201.
2. Grusbildung (%) nach JIS Λ-1123.
3. Druckfestigkeit (kg/cnv) nach. J!S R-520!.
4. Schrumpfung (%): Ein Edelslahl/ylinder von 5 cm Durchmesser und 10 cm Höhe wird mit dem Mörtel gefüllt, den man
sofort nivelicrt. Das obere Ende des Gelaßes wird als Bezugspunkt markiert. Das Absinken der Mörtcloberfläche innerhalb
24 Stunden wird an 5 Meßpunklen mit einem Mikrometer gemessen. Es wird der Mittelwert von fünf Ablösungen
genommen.
5. Haftscherfestigkeit (kg/cm2): Ein Slahlring mit einem Innendurchmesser von 15,6 cm und einem Außendurchmesser von
16,5 cm sowie einer Höhe von 4 cm wird mildem Mörtel gelullt. Nach einer bestimmten Härtungszeit preßt man die Außenfläche
des Mörtels mit einer Stahlscheibe von 15 cm Durchmesser von 4,5 cm Höhe nach unten zu drücken. Aus der notwendigen
Auflast P( kg) und der Kontaktfläche des Mörtels mit dem Stahlring A (cm2) errechnet sich die HaftscherfestigkeitS
nach folgender Gleichung:
S= PIA
Die Ergebnisse zeigen, daß die erfindungsgemäßen PVA-Dispersionen als Schrumpfungsverhütungsmittel
für Vergußmassen Mörtel von ausgezeichneter Verarbeitbarkeit ergeben, die auf Grund ihrer hohen
Fließfähigkeit, verbesserten Haftscherfestigkeit und hohen Anfangsfestigkeit herkömmlichen Produkten
überlegen sind.
22 Teile einer 28prozentigen wäßrigen Lösung von PVA 205 (Polymerisationsgrad 550; Verseifungsgrad
88,0%; Produkt der Kurashiki Rayon Ltd.) werden mit 0,060 Teile eines Blasenverhütungsmittels versetzt,
worauf man das Gemisch 3 Stunden rührt und 24 Stunden stehen läßt Hierdurch werden 22,060 Teile
einer wäßrigen PVA-Lösung (A) erhalten.
In einem getrennten Tank werden 1,2 Teile Polyalkylarylsulfonat und 0,6 Teile Sojaöl durch
30minütiges Rühren miteinander vermischt, worauf man das Gemisch durch Rühren in 16,040 Teilen frischem
Wasser dispergiert und so 17,84 Teile einer wäßrigen Dispersion (B) erhält, die 24 Stunden stehengelassen
wird.
Die 22,06 Teile der wäßrigen PVA-Lösung (A) und die 17,84 Teile der wäßrigen Dispersion (B) werden
vermischt und bis zur Gleichförmigkeit gerührt, worauf man sie 20 Stunden stehen läßt und so 39,90 Teile eines
viskosen Lösungsgemischs (C) erhält, das man mit 0,1
Teüe einer lOprozentigen wäßrigen Calciumchloridlösung versetzt Nach 20stündigem Stehenlassen des
Gemisches erhält man 40 Teile einer wäßrigen PVA-Dispersion (Kleber). Diese wird mit 60 kg
gewöhnlichem Zement vermischt, wobei ein Kleber erhalten wird, dessen Biegehaftung nach der Norm
JIS A-1106 geprüft wird. Die Ergebnisse sind in Tabelle
V wiedergegeben- Zum Vergleich sind auch die Ergebnisse eines herkömmlichen Produkts, das einen
Epoxyharzkleber enthäh, angegeben.
Tabelle V | Haftfestigkeit (kg/cm2) Kleber erfindungs- wäßriger PVA gemäß (Vergleich) |
1,5 2 |
Epoxyharz (Vergleich) |
Alter des Materials (Tage) |
31,0 45,0 |
31,3 45,8 |
|
7 28 |
|||
Testverfahren: Ein genügend gealterter (60 Tage) Betonblock und ein neu hergestellter Block von jeweils
1Ox 10 χ 20 cm Größe werden mit dem erfindungsgemäßen Mörtel verbunden, der auf die 1Ox 10 cm große
Berührungsfläche in einer Dicke von 1 mm aufgetragen wird. Nach 7 und 28 Tagen befestigt man Adaptoren an
den Proben und mißt die Biegefestigkeit und damit die Haftfestigkeit auf die vorstehend beschriebene Weise.
Die angegebenen Werte sind Mittelwerte von 10 Bestimmungen.
Die Ergebßisse zeigen, daß die erfindungsgemäße
PVA-Dispersion als Kleber äquivalente Eigenschaften zeigt, wie der Epoxyharzkleber. Er ist unschädlich, nicht
entflammbar, geruchlos und in Lösungsmitteln unlöslich, so daß er einen idealen Kleber darstellt Weitere
Vorteile sind seine Fließfähigkeit, Verarbeitbarkeit und geringe Kosten. Ein Oberzugsfilm aus dem Kleber
besitzt keinerlei Wasserabsorptionsfähigkeit Verwendet man ihn zum Verbinden von zwei verschiedenen
Arten von Betonblöcken, so werden sie bei perfekter Wasserdichtigkeit vollständig miteinander verbunden.
Die Wasser- und Chemikalienbeständigkeit sind ausgezeichnet und die Alterungsbeständigkeit bleibt permanent
erhalten. Der Kleber kann sogar auf eine nasse Oberfläche eines Betonblocks aufgetragen werden.
Im Vergleich zu herkömmlichen PVA-Klebern weist der erfindungsgemäße Kleber eine wesentlich verbes-
K 12
serte Haftfestigkeit und zahlreiche weitere ausgezeich- Dispersionen bei der Verwendung als Zementzusätze
nete Eigenschaften auf, die eine ideale Verarbeitbarkeit verbesserte Fließfähigkeit, Wasserbeständigkeit, Haftgewährleisten.
Da derart hohe Festigkeiten bei PVA festigkeil, Druck- und Biegefestigkeit, Schrumpfungsbisher
unbekannt waren, stellen die erfindungsgemäßen und Rißbildungsbeständigkeit, Chemikalien-, Abriebwäßrigen PVA-Dispersionen einen bedeutenden techni- ϊ und Stoßbeständigkeit sowie Schutz gegen Ausblühunschen
Fortschritt auf dem Gebiet der Kleber dar. gen. Die erfindungsgemäßen wäßrigen PVA-Dispersio-Wie
aus den vorstehenden Beispielen hervorgeht, nen eignen sich daher hervorragend als Zementzusälze.
ermöglichen die erfindungsgemäßen wäßrigen PVA-
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Polyvinylalkohol-Dispersionen, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine wäßrige Lösung (A), die durch Auflösen von Polyvinylalkohol in Wasser erhalten worden ist, und eine wäßrige
Öldispersion (B), die durch Dispergieren des Öls in Wasser mit einer grenzflächenaktiven Verbindung
hergestellt worden ist, gründlich vermischt und das erhaltene Gemisch (C) mit Calciumchlorid unter
Bildung eines gleichförmigen Gemisches versetzt.
2. Verwendung der im Verfahren nach Anspruch 1 erhaltenen Polyvinylalkohol-Dispersionen als Zementzusätze.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP5334177A JPS53138430A (en) | 1977-05-10 | 1977-05-10 | Method for preparation of aquous dispersant liquid of polyvinyl alcohol resin for ement mexture |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2820389A1 DE2820389A1 (de) | 1978-11-23 |
DE2820389B2 DE2820389B2 (de) | 1981-05-14 |
DE2820389C3 true DE2820389C3 (de) | 1982-04-08 |
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ID=12940052
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19782820389 Expired DE2820389C3 (de) | 1977-05-10 | 1978-05-10 | Verfahren zur Herstellung von wäßrigen Polyvinylalkohol-Dispersionen und deren Verwendung als Zementzusätze |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
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EP0083437B1 (de) * | 1981-12-24 | 1989-04-19 | Sandoz Ag | Stabile Öl-in-Wasser Dispersionen |
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-
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Also Published As
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