DE2817546C3 - Lagerungsanordnung für eine über ein Gleichlaufdrehgelenk antreibbare Radnabe - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Lagerungsanordnung für eine über ein Gleichlaufdrehgelenk antreibbare Radnabe am zugehörigen Radträger eines Motorfahrzeuges, wobei der äußere Gelenkkörper am Radträger befesiigbar ist und der innere Lagerring mit der Radnabe verbunden ist und wobei der innere Lagerring eine durchgehende Bohrung aufweist, in der der äußere Gelenkkörper des Gleichlaufdrehgelenkes angeordnet ist und deren Durchmesser größer ist als der Außendurchmesser des äußeren Gelenkkörpcrs. und wobei ferner der äußere Gelenkkörper auf seiner Außenseite kugelig ausgebildet ist und der innere Lagerring eine auf dieser kugeligen Fläche anliegende Berühriingsdichiung trägt.

Eine derartige Lagerungsanordnunß gehört durch die vorveröffenilichte PE-OS 25 56 244 zum Siancl der Technik. Bei dieser bekannten Lagerungsanordnung weist die ßerührungsdichlung eine einzige Dichtlippe auf. Damit ist jedoch der mögliehe Beugewinkcl des äußeren Gelenkkörpers auf den Überdeckungsbereich dieser einzigen Dichtlippe beschränkt. Bei größeren Beugewinkeln kommt die Dichtlippe außer Anlage vom Gelenkkörper und kann dann ihre Abdichifunktion • nicht mehr erfüllen.

Es ist ferner eine Dichtung bekannt (z. B. DE-OS 23 08 820), die zur Abdichtung einer Verschiebekupplung zwischen zwei Gelenken einer Kardanwelle dient und die neben einem Abstreifring zwei hintereinanderliegende, schräg gegen die Anlagefläche angestellte Dichtlippen aufweist. Es handelt sich jedoch lediglich um die Abdichtung von zwei teleskopnrtig axial ineinander verschiebbaren, rohrförmigen Wellenteilen, die keine Winkelbewegung gegeneinander ausführen.

Aufgabe der Zusatzerfindung ist es, eine Lagerungsanordnung der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß auch bei größeren Beugewinkeln des äußeren Gelenkkörpers eine exakte Abdichtung zwischen dem äußeren Gelenkkörper des Gleichlaufdrehgelenkes und dem inneren Lagerring ohne konstruktiven Mehraufwand gewährleiste» ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die sich axial über einen größeren Bereich der kugeligen Außenfläche des Gelenkkörpers erstreckende Berührungscrichtung auf der der Gelenkkörper-Außenfläche zugewandten Seite mindestens zwei mit Abstand voneinander angeordnete, senkrecht zur Innenbohrung des inneren Lagerringes stehende, ringförmige Dichtungslippen aufweist, mit denen die ' Dichtung an der Gelenkkörper-Außenfläche anliegt.

Von Vorteil bei dieser Lösung ist, daß durch die Dichtungslippen, die auf dem Außenumfang des äußeren Gelenkkörpers anliegen, ständig und bei jedem beliebigen Beugewinkel eine exakte Abdichtung ge-■ währleistet ist. Es wird dadurch das Prinzip einer Labyrinthdichtung erreicht. Der Abstand zueinander bei Verwendung von lediglich zwei Dichtliptpen wird durch die Größe des auszuführenden Beugewinkels bestimmt, damit ständig wenigstens eine Dichtlippc auf der kugeligen Außenfläche des Gclenkkörpers aufliegt. Der Abstand der Dich (lippen kann in der Weise ermittelt werden, daß der Winkel, den die Dichtlippen mit dem Gelenkmitielpunkl bilden, mindestens so groß ist, wie der maximale Beugewinkel.

Durch die Anordnung der Dichtungslippen senkrecht zur Außenfläche des äußeren Gelenkkörpers wird eine beidseitige Funktion erreicht. Die der Atmosphäre näherliegenden Dichtungslippen dienen als Schmulz- und Staubahweiser, während die dem Hohlraum des Gelenkes zugewandten verhindern, daß Schmiermittel nach außen entweicht.

Um eine einfache geometrische Formgebung der Dichtung zu erreichen, welche sich darüber hinaus günstig in der Bohrung des inneren Lagerringes anordnen IaOi. ist vorteilhaft, wenn die Berühriingsdiehtung eine zylindrische Außcnmantclflächc aufweist, deren Durchmesser kleiner oder gleich ist, wie der Innendurchmesser der Bohrung des inneren l.agcrringes. Durch diese, für die Herstellung einer einfachen Dichtung, besonders ι' mstigc Form ist gewährleistet, daß durch die /ylind K'he Außenfläche eine exakte Abdichtung /wischen der Dichtung und dem inneren Lagerring gewährleiste! ist, ohne daß dies in der

Herstellung zn Schwierigkeiten führen würde. Für die eigentliche Abdichtung gegenüber dem inneren Lager ring ist die — in axialer Richtung gesehen - grolie Anlagcfläche von Bedeutung.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Berührungsdichtung einen ringförmigen Ansatz aufweist, der zur axialen Fixierung in einer entsprechenden Nut der Bohrung des inneren Lagerringes dient.

Durch eine derartige Befestigung der Berührungsdichtung in der Bohrung des inneren Lagerringes werden Schlauchschellen oder dergleichen überflüssig, denn es genügt ein derartiger Ansatz, der bei der Herstellung der Dichtung direkt mit vorgesehen wird und bei einer entsprechenden Vorspannung ohne weiteres eine ausreichende Fixierung gewährleistet.

Bei Anwendungsbeispielen, bei denen die Dichtung teilweise außerhalb des inneren Lagerringes der Radlagerung angeordnet werden muß, ist es vorteilhaft, wenn die Außenmantelfläche der Berührungsdichtung von einem Verstärkungsring koaxial umgeben ist Bei einer derartigen Anwendung wird der Verstärkungsring einerseits als Abstützung für die Dichtung benutzt und andererseits ist dadurch gleichzeitig der Schutz gegen äußere Einflüsse gewährleistet Es ist dabei konstruktiv ohne weiteres möglich, den Verstärkungsring mit einer dem ringförmigen Ansatz entsprechenden Bördclkante zu versehen, so daß die Befestigung des Verstärkungsririges mit der eigentlichen Dichtung in der gleichen Art erfolgt.

Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn die Berührungsrüchtung ausgehend von einem Ende in einen Faltenbalg übergeht, der des weiteren an der Antriebswelle befestigt ist und den äußeren Gelenkkörper überspannt

Bei einem derartigen Ausführungsbeispiel ist von Vorteil, daß durch den Faltenbalg, der die Außenfläche des äußeren Gelenkkörpers überdeckt, eine Oberflächenbehandlung der Außenfläche des äußeren Gelenkkörper¹; gegen Korrosion oder dergleichen überflüssig wird. Der an die Dichtung sich anschließende Faltenbalg schützt daher den äußeren Gelenkkörper in seinem Außenbereich gegen Korrosion und anderen äußeren Einflüssen, die aus dem Fahrbetrieb herrühren.

Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt Es zeigt

Fig.! eine Radlagerung mit Traglagern und Glcichlaufdrehgelcnk im Schnitt, mit einer Berührungsdichlung

Fig.2 ein Ausftihrungsbeispiel im Prinzip wie in Fig. I dargestellt,jedoch mit einer Berührungsdichiung. die in einem Fallenbalg übergeht.

Die in Fig. I dargestellte Radlagerung eines Motorfahrzeuges mit einem Gleichlaufdrehgelenk besteht im wesentlichen nus der Radnabe bzw. Flansch I₁ an deren Enden die Befestigung des Rades oder der Bremsscheibe vorgesehen ist. Die Radnabe I ist mit einem Zapfen 2 versehen, der den inneren Gelenkkörpcr 3 trägt, des weiteren ist die Radnabe I mit dem inneren Lagerring 4 verschweißt. Der innere Lagerring 4 ist mit Rillen 6 zur Aufnahme von Wälzkörpern versehen, die des weiteren im /MiDenring 8 gehalten sind. Das Radlager ist über den Außenring 8 am zugehörigen Radträger (nicht dargestellt), befestigt.

In der Bohrung 9 des inneren Lagerringes 4 ist der iiiiüere Gelenkkörper IO aufgenommen, der in seinem Hohlraum Rillen 11 zur Aufnahme der das Drehmoment übertragende Kugeln 12 aufweist. Jeweils eine Kugel 12 isi in einem zusammenarbeitenden paar Rillen 11,13 des äußeren und inneren Gelenkkörpers 3, 11 gehalten und im Fenster des Käfigs 14 geführt. Die Abdichtung des Innenraumes 15 erfolgt durch die Berührungsdichtung 5.

Die Berührungsdichtiing 5 ist in=der Bohrung 9 des inneren Lagerringes 4 in einer Nut 16 fixiert und stützt sich mit ihrer zylindrischen Außenmantelfläche 17 direkt in der Bohrung 9 des inneren Lagerringes 4 oder an einem als zusätzliches Bauteil angebrachten Verstärkungsring 18 ab. Auf der Innenseite der Berührungsdichtung 5 sind im Abstand zueinander Dichtungslippen 7 so angeordnet, daß sie mil <ier Außenfläche 19 des äußeren Gelenkkörpers 10 in Berührung sind. Bei einer Anordnung der Dichtungslippen 7 senkrecht zur Außenfläche 19 des äußeren Gelenkkörpers 10 wirken diese Dichtungslippen in beiden Richtungen. Sie weisen datier einerseits Schmutz und Staub nach außen ab und andererseits ist es für das im Innenraum 15 befindliche Schmiermittel nicht möglich, an den Dichtungslippen 7 vorbei in die freie Atmosphäre zu gelangen. Um eine ausreichende Fixierung der Dichtung 5 zu gewährleisten, ist mindestens an einem Ende ein ringförmiger Ansatz 20 zur Befestigung in der Nut 16 vorgesehen. Dieser Ansatz 20 kann mit Vorspannung in die Nut eingebracht werden, so daß gewährleistet ist, daß die Befestigung sowie die Vorspannung gegenüber der Außenseite 19 des äußeren Gelenkkörpers 10 ohne weiteres ausreichend ist.

Darüber hinaus kann bei Verwendung eines Verstärkungsringes 13 am entgegengesetzten Ende ein weiterer Ansatz 21 zur Befestigung am Verstärkungsring 18 vorgesehen werden, so daß auch an dieser Seite die Fixierung gewährleistet ist Die Befestigung des Verstärkungsringes 18 ist bei diesem Ausführungsbeispiel durch eine Umbördelung 22 gelöst

In Fig.2 ist eine weitere Radlagerung dargestellt, deren Aufbau im Prinzip dem der Fig. I entspricht Es besteht lediglich ein Unterschied darin, daß die Berührungsdichtung 5 art dem der Antriebswelle 23 zugewandten Ende direkt in einen Faltenbalg 24 übergeht Der Faltenbalg 24 überdeckt den äußeren Gelcnkkörper 10 des Gleichlaufdrehgelenkes und schützt somit dessen Außenfläche 19 vor den Einflüssen des Fahrbetriebes. Der Faltenbalg ist an seinem einen Ende mit einer Schelle 25 an der Antriebswelle 23 befestigt und verläuft an seinem anderen Ende direkt in die Berührungsdichtung 5, die im Prinzip der in Fig. I dargestellten entspricht. · Die Berührungsdichtung 5 besitzt zur Befestigung an der Radlagerung wiederum einen ringförmigen Ansatz 20 mit der diese in einer Nu'. 16 befestigt ist

lliemi 2 IMiitl Zciclimmücn

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Lagerungsanordnung für eine über ein Glejchlaufdrehgelenk antreibbare Radnabe am zugehörigen Radiräger eines Motorfahrzeuges, wobei der äußere Lagerring am Radträger befestigbar ist und der innere Lagerring mit der Radnabe verbunden ist und wobei der innere Lagerring eine durchgehende Bohrung aufweist, in der der äußere Gelenkkörper des Gleichlaufdrehgelenkes angeordnet ist und deren Durchmesser größer ist als der Außendurchmesser des äußeren Gelenkkörpers, und wobei ferner der-äußere Gelenkkörper auf seiner Außenseite kugelig ausgebildet -ist und der innere Lagerring eine auf dieser kugeligen Fläche anliegende Berührungsdichtung trägt, dadurch gekennzeichnet, daß die sich axial über einen größeren Bereich ä°r kugeligen Außenfläche (19) des Gelenkkörpers \ίθ) erstreckende Berührungsdichtung (5) auf der der Gelenkkörper-Außenfläche (19) zugewandten Seite mindestens zwei mit Abstand voneinander angeordnete, senkrecht zur Innenbohrung des inneren Lagerringes (4) stehende, ringförmige Dichtungslippen (7) aufweist, mit denen die Dichtung an der Gelenkkörper-Außenfläche anliegt.

2. Lagerungsanordnung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die Berührungsdichtung (5) eine zylindrische Außenmantelfläche (17) aufweist, deren Durchmesser kleiner oder gleich ist, wie der Innendurchmesser der Bohrung (9) des inneren Lagerringes (4).

3. Lagerungsanordni.ng.nach Anspruch !.dadurch gekennzeichnet, daß die Bc ührungsdichtung (S) einen ringförmigen Ansatz (20) aufweist, der zur axialen Fixierung in einer entsprechenden Nut (16) der Bohrung (9) des inneren Lagerringes (4) aufgenommen ist.

4. Lagerungsanordnung nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet, daß die Außenmantelfläche (4) der Berührungsdichtung (S) von einem Verstärkungsring (18) koaxial umgeben ist.

5. Lagerungsanordnung nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet, daß die Berührungsdichtung (5) ausgehend von dem der Radnabe (1) abgewandten Ende in einen Faltenbalg (24) übergehl, der mit seinem anderen Ende an der mit dem äußeren Gelenkkörper (10) verbundenen Antriebswelle (23) befestigt ist und den äußeren Gelenkkörper (10) überspannt.