DE2813970C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung kariostatischer
Zusätze in Eßwaren gemäß Angabe im Hauptanspruch.
In diesem Zusammenhang geht es um die Erzeugung von anti
kariogenen Eßwaren, d. h. Nahrungsmittelerzeugnissen, die Auf
treten und Schwere von Zahnkaries herabsetzen; in die Eßwaren
wird der kariostatische Zusatz eingearbeitet. Zu solchen
Eßwaren, die antikariogen gemacht werden, gehören auch Süß
warenprodukte.
Aus der älteren DE-OS 27 03 396 sind nichtkariogene
Lebensmittel bekannt, die als kariostatischen Zusatz Adipin
säure und/oder Ascorbinsäure in einer Menge bis zu etwa 6 Gew.-%
enthalten. Auf diesem hier angesprochenen Fachgebiet wird
schon lange nach Maßnahmen zum Kompensieren der potentiell
vorhandenen kariogenen Wirkung von Eßwaren gesucht, insbeson
dere bei Nahrungsmitteln, die überwiegend Süßungsmittel
enthalten, wie Saccharose und andere Zuckerarten. Ausgangs
punkt war dabei die Annahme, daß Zuckerarten, sobald in
den Mund gelangt, zur Bildung von Säuren und damit zur
Förderung von Zahnkaries Anlaß geben.
Zahnkariesbildung bei Kindern wird außerdem dadurch
gefördert, daß stark raffinierte Zuckerarten bzw. ihre
Zersetzungsprodukte nach dem Verzehr am Zahnbelag haften.
Reste davon gehen nur langsam durch den Mund; es werden
leicht größere Säuremengen gebildet; alle diese Faktoren
wirken dann zusammen.
Man hat schon eine Reihe kariostatischer Mittel in
Systemen geprüft, wo das Mittel örtlich (direkt am Zahn)
in Form eines Zahnputzmittels (z. B. Zahnpasta oder Zahn
pulver) eingesetzt oder verbraucht wird. Die über die Wirk
samkeit von solchen örtlich angewendeten kariostatischen
Mitteln erhaltene Kenntnis erlaubt jedoch keine Voraussagen
über die Wirksamkeit dieser kariostatischen Mittel bei an
deren Anwendungsformen, z. B. in Nahrungsmitteln; dies gilt
insbesondere bei solchen mit erheblichen Zuckeranteilen.
Bekannte kariostatische Mittel zeigen im allgemeinen
keine wesentliche Schutzwirkung bei Verwendung in Nahrungs
mitteln. So haben bekannte kariostatische Mittel, wie Fluo
ride, Phosphate, Vitamin K, Nitrofurane, Ammoniumverbin
dungen, Jodessigsäure etc. bei gesondertem Zusatz zu
Nahrungsmitteln mit hohem Zuckeranteil nur äußerst ge
ringe direkte lokale Wirkung auf dem Weg über ein Nah
rungsmittel.
Deshalb sind schon lange weitere Bemühungen auf die
Entwicklung von neuen antikariogenen Mitteln gerichtet
worden, die starke antikariogene Wirksamkeit zeigen und
außerdem nicht-toxisch, stabil und technisch leicht zu
gänglich sind. Vermutet wurde, daß Aluminiumsalze günstige
Einflüsse auf die Herabsetzung von Zahnkaries oder auf
die erleichterte Aufnahme von Fluorid durch den
Zahnschmelz haben könnten; vgl. z. B. Manly
et al., "Substances Capable of Decreasing the Acid Solubility
of Tooth Enamel", J. Dent Res. 28, 160 (1948); Regolati et
al., "Effects of Aluminum and Fluoride on Caries, Fluorine
Content and Dissolution of Rat Molars", Hel. Odon. Acta. 13,
50 (1969); und Kelada, "Electrochemical Characteristics of
Free and Complexed Fluorides in Drinking Water and the Effects
of Aluminum and Iron on Fluoride Incorporation into Tooth
Enamel", Univ. Michigan Thesis (1972).
In vitro-Untersuchungen haben gezeigt, daß Vorbehandlung
von Schmelz mit Aluminiumlösungen zu verstärkter Fluoridauf
nahme führt, wenn sich eine Behandlung mit einer Fluorid
lösung anschließt; eine Behandlung mit Kombinationen von Alu
minium und Fluorid jedoch liefert keinen zusätzlichen Vor
teil gegenüber der mit Fluorid allein; vgl. McCann; "The Effect
of Fluoride Complex Formation on Fluoride Uptake and Re
tention in Human Enamel", Archs. Oral Biol. 14, 521 (1969);
und Gerhardt et al., "Fluroide Uptake in Natural Tooth
Surfaces Pretreated with Aluminum Nitrate", J. Dent. Res. 51,
870 (1972). Ohnehin sind diese Arbeiten hauptsächlich nur
auf die Verwendung von Aluminium in Kombination mit Fluoriden,
nicht aber auf den Einfluß von Aluminium in Abwesenheit von Fluorid
gerichtet.
Bisher wurde vermutet, daß der Zusatz einer Quelle für
Aluminium zur Diät deren kariogenes Vermögen herab
setzt. Untersuchungen haben jedoch bislang die Vermutung
nahegelegt, daß Aluminium als diätetisches antikariogenes
Mittel unwirksam ist. So zogen Van Reen et al., "Trace
Elements and Dental Caries: Molybdenum, Aluminum and Ti
tanium", Helv. Odont. Acta. 11, 53-59 (1967) die Schlußfol
gerung (Seite 57), daß "Aluminium-Kalium-Sulfat nach dem Zu
satz zum Trinkwasser von Ratten zu 10, 50 oder 100 ppm Alu
minium keinerlei Schutz gegen Zahnkaries bot . . .". Zu dem
gleichen Schluß kam man mit einem Aluminiumzusatz zur Diät
futterration von Ratten, wie von Wynn et al., "Dental Caries
in the Albino Rat on High Sucrose Diets Containing Different
Amonunts of Aluminum", J. Nutrition, 54, 285-290 (1954) be
richtet, und mit parenteral injiziertem Aluminium, wie von
Kruger, "The Effects of "Trace Elements" on Experimental
Dental Caries in the Albino Rat", Univ. of Queensland Papers
1, 1-28 (1959) berichtet.
Auch die Verwendung von Aluminiumsalzen in Zahnreini
gungsmitteln zeigt kein erwünschtes Ergebnis. So beschreibt
zwar die FR-PS 3610 M eine spezielle Kombination von Alu
miniumlactat, Aluminiumfluorid und Calciumpyrophosphat;
das Schleifmittel tritt mit dem Aluminium durch Reak
tion zu unlöslichem Aluminiumphosphat in Wechselwirkung.
Ebenso verwendet die US-PS 30 95 356 Aluminiumsalze, wie
Aluminiumfluorid, im Zusammenwirken mit unlöslichen Natrium
metaphosphat-Schleifmitteln zur Herabsetzung der Löslichkeit
solcher Schleifmittel und zur Erhöhung der Fluoridauf
nahme, jedoch ohne unabhängigen therapeutischen Vorteil sei
tens des Aluminiums.
Die US-PS 32 82 792 beschreibt Zinn(II)fluorid-Zahnrei
nigungsmittel mit niedrigem pH, stabilisiert gegen Ausfäl
lung und Oxydation von Zinn(II)-Ionen durch die Verwendung
von hydroxylsubstituierten Di- und Tricarbonsäuren. Diese
Druckschrift erwähnt jedoch nichts zur Verwendung von Alu
minium im Zusammenhang mit Systemen, die kein Fluorid ent
halten. Ähnlich erkennt die US-PS 39 37 806, die orale Mittel
beschreibt, die Indium und Fluorid aufweisen, denen Äpfelsäure
zugesetzt ist, um das Indium zu stabilisieren, nicht die Tatsache,
daß vorteilhafte Ergebnisse mit Aluminium und Carbonsäuren
ohne Fluoridzusatz erzielt werden können.
Die CA-PS 9 28 272 beschreibt saure Zahnputzmittel, die
eine Kombination grenzflächenaktiver Substanzen und albumin
koagulierender Substanzen, wie bestimmte Carbonsäuresalze
von Aluminium und anderer Metalle aufweisen.
Whärend einige Elemente als Hemmstoffe für Zahnkaries
bekannt sind (z. B. F, Mo, Sr und V) und andere als Karies
fördernde (z. B. Se, Mg und Cd), sagen die Angaben zum Alu
minium in ihrer überwiegenden Mehrzahl, daß es bei Zahnkaries
inert ist; vgl. Navia, "Effect of Minerals on Dental
Caries", Dietary Chemicals v. Dental Caries, A. C. S.,
Washington, D. C. (1970).
Die US-PS 37 72 431 betrifft eine Mundspültablette mit
einer sprudelnden Paarkombination (z. B. einem festen basi
schen Material und einer festen organischen Säure, wie
Fumarsäure, Zitronensäure, Weinsäure), die beim Auflösen in
Wasser CO₂ erzeugt, in Kombination mit einem adstringierend
desensibilisierenden Mittel, das (nicht notwendigerweise)
eine Aluminiumverbindung sein kann. Außerdem beschreibt die
Patentschrift gegebenenfalls die Verwendung von Vitamin C
(Ascorbinsäure) als Mucin-Fällungsmittel in Kombination mit
einem antimikrobiellen Mittel und einem Chelatbildner.
Von antikariogenen therapeutischen Effekten in Verbindung
mit der Aluminiumverbindung ist jedoch keine Rede.
Tatsächlich sind andere wesentliche Bestandteile in den
Tabletten mit Aluminiumionen inkompatibel, so daß diese the
rapeutisch nicht zur Verfügung stehen.
Demnach gibt es bis dato kein therapeutisch wirksames
System, das biologisch verfügbares Aluminium in einem
Nahrungsmittel in Abwesenheit von Fluorid zur Verfügung
stellt. Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, die
Nachteile der bislang bekannt gewordenen Lösungen zur
Herabsetzung des Zahnkariesvermögens zuckerhaltiger Nahrungs
mittel zu überwinden und einen wirksamen kariostatischen Zu
satz zur Verwendung in gesüßten Eßwaren, Süßigkeiten od. dgl.
zu liefern.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Angaben
gemäß Hauptanspruch gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen er
geben sich aus den Untersuchungen.
Man erhält so antikariogene Eßwaren, die aluminiumhaltige
kariostatische Zusätze der beschriebenen Art enthalten, und
auch solche, die ein nicht-kariogenes nahrhaftes Süßstoff
system enthalten. Weiterhin erhält man so auch antikariogene
Süßwaren.
In der Praxis geht man so vor, daß in Eßwaren anti
kariogene wirksame und nicht-toxische Mengen eines kariostati
schen Zusatzes mit wenigstens einem löslichen aluminiumionen
haltigen Salz und einem Vertreter aus der Gruppe Adipinsäure
und/oder Ascorbinsäure eingearbeitet werden. Ist ein solcher
Zusatz in einer Süßware vorgesehen, sind sogar sehr
geringe Gehalte an Zusatz (z. B. Mengen an Aluminium
bis herab zu etwa 100 ppm) wirksam, da wiederholte Auf
nahme geringer Mengen des antikariogenen Mittels sich
als kumulativ wirksam erwiesen hat.
Wunschgemäß enthalten solche zusatzhaltigen Eßwaren auch
ein nicht-kariogenes nährendes Süßmittel, das ein Gemisch
aus wenigstens einem ersten Süßmittel aus der Gruppe Sorbit
und/oder Xylit und wenigstens einem zweiten Süßmittel aus der
Gruppe Dextrose und/oder Fructose aufweist. Das Gemisch ent
hält wenigstens etwa 75% des ersten Süßmittels, bezogen auf
das Gewicht, wenn Dextrose das zweite Süßmittel ist, und we
nigstens etwa 60% des ersten Mittels, wenn Fructose das
zweite Mittel ist. Das Süßmittel ist in der Eßware in einer
zum Süßen wirksamen Menge enthalten.
Die Verwendung des kariostatischen Zu
satzes setzt die Säurelöslichkeit des Zahnschmelzes herab,
und wo auch das Süßungssystem eingesetzt
wird, werden Produkte erhalten, die im Mund geringe oder kei
ne schädliche Senkung des pH des Zahnbelags (was anzeigt,
daß die Bildung von Säuren im Mund verursachendem Zerfall
auf ein Minimum gebracht wurde), geringe oder keine schädliche
Entkalkung des Zahnschmelzes (wobei die Entkalkung eine
Vorstufe der Bildung von Zahnkaries darstellt) und rasches
Verschwinden im Mund aufweisen.
Der hier verwendete Begriff "Eßware" ist so zu
verstehen, daß er praktisch alle zum Verzehr durch den
Menschen geeigneten Nahrungsmittelprodukte, incl.
uneingeschränkt Süßwaren, Bäckereierzeugnisse, Kaugummi,
zubereitete Getränke, Obst- bzw. Fruchtzubereitungen,
Süßigkeiten etc. einschließt.
Der hier gebrauchte Ausdruck "Ascorbinsäure" umfaßt auch
das isomere Epimere, Isoascorbinsäure, auch als Erythorbin
säure und D-Erythro-hex-2-enosäure-γ-lacton bekannt, die
für die erfindungsgemäßen Zwecke an ihre Stelle treten kön
nen.
Adipin- und/oder Ascorbinsäure können in jeder angemes
senen Menge über 0 bis zu etwa 6 Gewichtsprozent der Eßwaren
enthalten sein. Vorzugsweise liegt die Säure zu etwa 3 Ge
wichtsprozent vor.
Das speziell verwendete lösliche Aluminiumsalz ist unkri
tisch; jedes ungiftige wasserlösliche aluminiumionen
enthaltende Salz kann praktisch verwendet werden. Geeignete
Aluminiumsalze sind z. B. Aluminiumkaliumsulfat, AlK(SO₄)₂ ·
12 H₂O, Aluminiumchlorid, AlCl₃ · 6 H₂O, Aluminiumnatriumsulfat,
AlNa(SO₄)₂ · 12 H₂O, Aluminiumammoniumsulfat, AlNH₄(SO₄)₂ ·
12 H₂O, Aluminiumnatriumphosphat, NaAl₃H₁₄(PO₄)₈ · 4 H₂O, Alu
miniumsulfat, Al₂(SO₄)₃ · 18 H₂O, Aluminiumnitrat, Al(NO₃)₃
und Natriumaluminat, NaAlO₂. Aluminiumkaliumsulfat und Alumi
niumnatriumsulfat sind aufgrund ihrer breiten Verfügbarkeit
und der festgestellten Sicherheit bevorzugt.
Die antikariogen wirksame und nicht-toxische Menge an
löslichem Aluminiumsalz sollte in dem Bereich liegen, der
etwa 100 bis etwa 1000 ppm Aluminiumionen zu liefern ver
mag (0,01 bis 0,10 Gewichtsprozent, berechnet auf Aluminium
ionen). So liegen, wenn Aluminiumkaliumsulfat-Dodecahydrat
und Aluminiumchlorid-Hexahydrat eingesetzt werden, die je
weiligen Salze im Bereich von etwa 0,2 bis zu etwa 2% und
etwa 0,1 bis zu etwa 1,0 Gewichtsprozent vor.
Der kariostatische Zusatz kann in al
len Arten gesüßter Eßwaren verwendet werden, wie z. B. Bon
bons, Sahnekaramelbonbons und Karamel, Schokoladen, Schoko
ladeüberzügen und in anderen Süßwaren. Vorzugsweise jedoch
wird der Zusatz in gepreßten und gekochten Bonbons vorgese
hen. Werden Süßwarenerzeugnisse aus einer Vielzahl von Ein
zelbestandteilen hergestellt (wie bei Bonbons, bei denen
ein Kern auf der Grundlage gekochten Zuckers mit Schokolade
überzogen sein kann), kann der Zusatz in
einem oder mehreren der Bestandteile oder in allen verwendet
werden.
Wichtig ist bei der Erfindung,
daß im Vergleich mit anderen herkömmlicherweise verwendeten
Carbonsäuren, wie Zitronensäure und Äpfelsäure, Ascorbin
säure und Adipinsäure verhältnismäßig sicher sind und die
Zähne nicht entkalken, wenn sie während der raschen Phase
des Verschwindens aus dem Mund, die mit den angesprochenen
Süßwaren erzielt wird, vorhanden sind. Außerdem treten
diese Säuren (1) nicht in Wechselwirkung mit Aluminium
ionen, wie viele andere Carbonsäuren; sie tragen (2) dazu
bei, vorübergehend einen pH von 3,5 bis 4,5 im Mund zu er
reichen, bei dem Aluminiumionen äußerst wirksam in den Zahn
schmelz eingebaut werden, und Öffnen (3) das Apatitkristall
gitter des Schmelzes etwas, so daß Aluminiumionen mit dem
Schmelz besser reagieren können.
In dieser Weise hergestellte Süßwarenerzeugnisse sind im
wesentlichen die gleichen wie die bekannten Erzeugnisse, dabei aber mit
dem Vorteil, daß dank der Zugabe des kariostatischen
Zusatzes diese Süßwarenerzeugnisse sicher verzehrt werden
können, ohne Zahnkaries auszulösen oder zu fördern.
So können diese antikariogenen Süß
warenerzeugnisse gewöhnliche und übliche ergänzende Bestand
teile enthalten, wie sie herkömmlicherweise in Süßwarener
zeugnissen zu finden sind, z. B. Farb- und Aromastoffe, Milch-
und Pflanzenfette, Schäummittel, Strukturierungsmittel, wie
Knusperreis, Nüsse etc. Bestimmte herkömmliche
Süßwarenbestandteile sind jedoch unter dentalem Gesichts
punkt unerwünscht. Beispielsweise können erhebliche Mengen
an Fetten und Strukturierungsmitteln, wie Knusperreis, das
Freiwerden des Mundes von der Süßware nachteilig beeinflus
sen. Durch Verwendung des Zusatzes können
nichtsdestoweniger die Süßwaren für die Zähne weniger schäd
lich gemacht werden.
Auf diese Weise hergestellte Süßwaren können unter
Einsatz der bislang angewandten Herstellungs- und Fertigungs
techniken erzeugt werden. Der Zusatz kann an jeder ge
eigneten Stelle zugegeben werden, so lange er im Endprodukt
in gewünschter Menge vorhanden ist.
Die Zusammensetzungen beispielhafter antikariogener
Süßwaren sind in den folgenden Beispielen wiedergegeben.
Beispiel 1 | |
Stückbonbons | |
Bestandteil | |
Gewichtsteile | |
Saccharose | |
95,0 | |
Adipinsäure | 3,0 |
Aluminiumkaliumsulfat | 0,2 |
Magnesiumstearat | 1,0 |
Aroma-, Farbstoffe usw. | 0,8 |
Beispiel 2 | |
Kochbonbons | |
Bestandteil | |
Gewichtsteil | |
Saccharose | |
98,0 | |
Adipinsäure | 1,0 |
Aluminiumchlorid | 0,5 |
Aroma-, Farbstoffe usw. | 0,5 |
Wunschgemäß wird der angesprochene kariostatische Zu
satz in gesüßten Eßwaren verwendet, der anstelle der Saccha
rose oder eines anderen kariogenen Süßmittels ein nicht-
kariogenes, nahrhaftes Süßsystem enthält, das ein Gemisch
wenigstens eines ersten Süßstoffs aus der Gruppe Sorbit und/
oder Xylit und wenigstens eines zweiten Süßstoffs aus der
Gruppe Dextrose und/oder Fructose aufweist, wobei das Ge
misch wenigstens etwa 75% des ersten Süßstoffs, bezogen auf
das Gewicht des Gemischs, enthält, wenn Dextrose der zweite
Süßstoff ist, und wenigstens etwa 60% des ersten Süßstoffs
enthält, wenn Fructose der zweite Süßstoff ist.
Sorbit ist der bevorzugte erste Süßstoff, während Dextro
se der bevorzugte zweite Süßstoff ist, und zwar auf der
Grundlage der Kosten und der Verfügbarkeit. Erwünschtermaßen
werden homogene Gemische des ersten und des zweiten Süßstoffs
eingesetzt.
Werden Sorbit/Dextrose- oder Xylit/Dextrose-Gemische ein
gesetzt, wird ein 75%-Sorbit- und/oder Xylit-25%-Dextrose-
Gemisch bevorzugt. Wird Fructose verwendet, können etwas grö
ßere Mengen des zweiten Süßstoffs eingesetzt werden. So wer
den etwa 40% Fructose im Falle von Sorbit/Fructose- und
Xylit/Fructose-Gemischen bevorzugt.
Im allgemeinen werden die Süßstoffge
mische in den gleichen Mengen verwendet wie die Zucker- oder
anderen kariogenen Süßstoffsysteme. So werden bei Verwendung
nicht-kariogener nahrhafter Süßstoffsysteme
in einem Süßwarenerzeugnis diese vorzugsweise in
einer Menge von etwa 40 bis 100 Gewichtsprozent des Süßwaren
erzeugnisses eingesetzt.
Auf diese Weise hergestellte Süßwarenerzeugnisse sind
im wesentlichen die gleichen wie solche herkömmlicher Art, dabei
mit dem Vorteil, daß dank der Zugabe des kariostatischen
Zusatzes und des Ersatzes des nicht-kariogenen nahrhaften
Süßstoffsystems bei erheblich verminderter Kariesanfällig
keit ein sicherer Verbrauch möglich ist.
Die Süßwaren können unter Ver
wendung des vorstehenden nicht-kariogenen nahrhaften Süß
stoffsystems, das bisher verwendet wurde, hergestellt werden.
Die Herstellungstechniken sind im allgemeinen die gleichen,
wenn auch wegen der Verwendung von Sorbit oder Xylit
als Hauptbestandteil des Süßstoffsystems gewisse Abwand
lungen erfolgen müssen.
So werden im Fall von Süßwaren oder Bonbons in Tafel-
oder Stückform die gleichen Techniken zum Mischen der Be
standteile und zum Ausformen zu Stücken oder Tafeln ange
wandt; doch muß etwas größere Feuchtigkeitssteuerung ausge
übt werden, das Sorbit und Xylit trocknende Mittel sind. Ein
Mittel wie Magnesiumstearat kann auch in geringen Mengen
hinzugesetzt werden, um die Entfernung der Stücke aus der
Form zu erleichtern.
Mit der Kenntnis dieser Eigenschaften der Sorbit und/
oder Xylit enthaltenden Süßmittel kann der Fachmann ohne wei
teres bestehende Süßwarenbearbeitungstechniken an die Her
stellung anderer Süßwarenerzeugnisse anpassen.
Die Zusammensetzungen beispielhafter antikarogener Süß
waren sind in den folgenden Beispielen angegeben.
Beispiel 3 | |
Süßware in Stück- oder Tafelform | |
Bestandteil | |
Gewichtsteile | |
Sorbit | |
71,3 | |
Dextrose | 23,8 |
Aroma-, Farbstoff usw. | 0,7 |
Adipinsäure | 3,0 |
Aluminiumkaliumsulfat | 0,2 |
Beispiel 4 | |
Süßware in Stück- oder Tafelform | |
Bestandteil | |
Gewichtsteil | |
Sorbit | |
81,0 | |
Dextrose | 14,0 |
Ascorbinsäure | 3,0 |
Aroma-, Farbstoffe usw. | 0,5 |
Aluminiumchlorid | 0,5 |
Magnesiumstearat | 1,0 |
Beispiel 5 | |
Süßware in Stück- oder Tafelform | |
Bestandteil | |
Gewichtsteile | |
Sorbit | |
57,2 | |
Fructose | 38,1 |
Adipinsäure | 1,5 |
Ascorbinsäure | 1,5 |
Aroma-, Farbstoffe usw. | 0,5 |
Magnesiumstearat | 1,0 |
Aluminiumkaliumsulfat | 0,2 |
Beispiel 6 | |
Süßware in Stück- oder Tafelform | |
Bestandteil | |
Gewichtsteile | |
Xylit | |
72,0 | |
Dextrose | 24,0 |
Adipinsäure | 3,0 |
Aroma-, Farbstoffe usw. | 0,2 |
Magnesiumstearat | 1,0 |
Aluminiumchlorid | 0,5 |
Beispiel 7 | |
Süßware in Stück- oder Tafelform | |
Bestandteil | |
Gewichtsteile | |
Sorbit | |
64,1 | |
Dextrose | 15,5 |
Fructose | 15,5 |
Adipinsäure | 1,5 |
Ascorbinsäure | 1,5 |
Aroma-, Farbstoffe usw. | 0,5 |
Magnesiumstearat | 1,0 |
Aluminiumchlorid | 0,5 |
Beispiel 8 | |
Süßware in Stück- oder Tafelform | |
Bestandteil | |
Gewichtsteile | |
Sorbit | |
35,7 | |
Xylit | 35,7 |
Dextrose | 23,8 |
Adipinsäure | 3,0 |
Aroma-, Farbstoffe usw. | 0,2 |
Magnesiumstearat | 1,0 |
Aluminiumchlorid | 0,5 |
Beispiel 9 | |
Bonbon | |
Bestandteil | |
Gewichtsteile | |
Sorbit (70% Lösung) | |
81,8 | |
Dextrose | 17,3 |
Adipinsäure | 0,8 |
Aroma-, Farbstoffe usw. | 0,2 |
Aluminiumkaliumsulfat | 0,2 |
Beispiel 10 | |
Sahnekaramel | |
Bestandteil | |
Gewichtsteile | |
Sorbit (70% Lösung) | |
70,1 | |
Dextrose | 16,3 |
Eialbumin (45,27% Lösung) | 2,4 |
92° Kokosnußöl | 8,9 |
Adipinsäure | 1,7 |
Natriumalginat | 0,3 |
Calciumacetat | 0,1 |
Emulgator | 0,1 |
Aroma-, Farbstoffe usw. | 0,2 |
Aluminiumchlorid | 0,5 |
Beispiel 11 | |
Süßwaren mit Schokoladenüberzug | |
Bestandteil | |
Gewichtsteile | |
Sorbit | |
42,0 | |
Dextrose | 14,0 |
Kaomel (harte Butter) | 30,9 |
Kakaopulver | 7,8 |
nicht-fette Trockenmilch | 4,2 |
Lecithin | 0,3 |
Salz | 0,1 |
Vanillepulver | 0,9 |
Aluminiumkaliumsulfat | 0,2 |
Der antikariogene Beitrag der hier herge
stellten Erzeugnisse zeigte sich in den folgenden experimen
tellen Untersuchungen.
Ein Hauptkriterium bei der Auswertung eines antikariogenen
Mittels ist seine Fähigkeit zur Herabsetzung der Löslich
keit von Zahnschmelz, nämlich die Schmelzlöslichkeitsenkung
("SLS"). In vitro erfolgen die "SLS"-Untersuchungen folgen
dermaßen. Gesunde Rinderschneidezähne werden in selbsthärten
dem Acrylharz eingebettet, wobei die labile Oberfläche frei
bleibt, und sie erhält eine gründliche Prophylaxe mit Bims
steinmehl. Dann wird auf der labilen Oberfläche ein "Fen
ster" gebildet, indem Wachs über eine Scheibe aus Aluminium
folie von 1 cm Durchmesser getropft wird. Dann wird ein
scharfer Nadelschreiber verwendet, um das Folienfenster zu
umschreiben, das dann abgezogen wird, wodurch eine runde
Fläche Schmelz reproduzierbarer Größe freigelegt wird.
Die mit Fenstern versehenen Zähne werden viermal nach
einander für 20 Minuten-Intervalle mit 25 ml-Mengen einer
0,2 n Essigsäurelösung (auf einen pH von 4,0 gepuffert) mit
einer Rührgeschwindigkeit von 60 U/min unter Verwendung einer
SLS-Rührapparatur entkalkt. Mit der vierten Entkalkung hat
die Menge an aus den Zähnen ausgebautem Calcium und Phosphor
einen konstanten Wert erreicht. Die Zähne werden dann mit
25 ml über Süßware überstehender Flüssigkeit (1 Teil Süßware,
verdünnt mit 3 Teilen redestillierten Wassers, zur Nach
ahmung der Verdünnung, die im Mund bei der Aufnahme ent
steht) bei einer Rührgeschwindigkeit von etwa 60 U/min behan
delt.
Nach der Behandlung werden die Zähne mit 25 ml-
Anteilen des Essigsäurepuffers für 4 weitere 20 Minuten-In
tervalle entkalkt. Die fünfte bzw. achte Entkalkungslösung
wird als erste Nachbehandlungsentkalkung (1. NBE) bzw. vier
te Nachbehandlungsentkalkung (4. NBE) bezeichnet.
Die Differenz der Menge an Calcium und Phosphor in der
vierten Entkalkungslösung vor der Behandlung und in der
fünften und achten Entkalkungslösung nach der Behandlung,
dividiert durch die Menge der vierten Entkalkung, multipli
ziert mit 100, wird zur Bestimmung der ersten und vierten
NBE-SLS-Wert verwendet. Calcium wird durch Atomabsorptions
spektroskopie und Phosphor nach der Fiske-Subbarow-Methode
bestimmt.
Um zu zeigen, daß wiederholte Aufnahme von Süßwaren
mit dem angesprochenen kariostatischen Zusatz über kurze
Zeitspannen kumulative Wirksamkeit bei der Herabsetzung der
Löslichkeit von Zahnschmelz hat, werden die Zähne mehrmals
relativ kurzzeitig behandelt (z. B. 5 min, das ist die typi
sche Zeit für Süßwaren dieses Typs, im Mund zu verschwinden).
Mit dieser Technik wurde ein Süßwarenstück mit Traubenge
schmack der im Beispiel 3 angegebenen Zusammensetzung ausge
wertet. Zu Vergleichszwecken wurde eine Süßware gleicher Zu
sammensetzung, aber ohne das Aluminiumsalz, als Kontrolle ge
testet. Die SLS-Daten für die Süßware des Beispiels 3 wur
den nach 10 fünf-Minuten-Behandlungen und auch nach 20 fünf-
Minuten-Behandlungen gemessen. Die SLS-Daten, die in Tabelle I
wiedergegeben sind, zeigen, daß die wiederholten fünf-Minuten-
Behandlungen mit dieser gelösten Süßware einen beträchtlichen
SLS-Sammeleffekt verursachen. Nach 20 solchen Behandlungen
wird eine SLS von 70% erreicht.
Während die SLS-Auswertungen die Wirksamkeit eines anti
kariogenen Mittels anzeigen, ist es auch äußerst wünschens
wert, die Menge des von Zahnschmelz tatsächlich aufgenomme
nen Mittels zu bestimmen, um seine Effektivität weiter zu
sichern. Sechs mit Fenstern versehene gesunde Rinderschneide
zähne wurden mit der Süßware des Beispiels 3, mit redestillier
tem Wasser 1 : 3 verdünnt, behandelt. Die Zähne wurden 20 mal
nacheinander über jeweils fünf-Minuten-Intervalle mit 25 ml
der Süßwarenlösung behandelt. Nach der Behandlung wurden die
Zähne 30 sec in 15,0 ml 2,0 HClO₄ entkalkt, und die Menge an
Calcium und Aluminium wurde bestimmt. Calcium wurde durch
Atomabsorption und Aluminium nach der Aluminonmethode be
stimmt.
Die in Tabelle II zusammengestellten Daten belegen
übereinstimmend, daß eine beträchtliche Menge an Aluminium
ionen mit dem Zahnschmelz reagiert und in diesen aufgenommen
wird. Eine ähnliche Behandlung von Zähnen mit redestilliertem
Wasser führte zu einem Nullwert für die Aluminiumaufnahme.
Diese kumulativen Aluminiumaufnahmewerte entsprechen den
in Tabelle I angegebenen kumulativen SLS-Werten und sollten
mit diesen verbunden werden. Zusammengenommen belegen sie
die kariostatische Wirksamkeit der angesprochenen Zusätze.
Die antikariogene Wirksamkeit der Zusätze wurde auch in
einer folgendermaßen durchgeführten Studie an lebenden Ratten
belegt. 10 Ratten des Wistar-Stamms im Alter von 35 Tagen
wurden wahllos nach Geschlecht, Körpergewicht und Wurf
zugehörigkeit in zwei gleiche Gruppen eingeteilt. Die Ratten
der Gruppe 2 dienten als Kontrolle und wurden mit einer
fluoridarmen Maismehldiät und fluoridfreim Wasser nach Be
lieben ernährt. Die Ratten der Gruppe 1 wurden ebenso gehal
ten, mit der Ausnahme, daß ihre Maisdiät mit 3% Adipinsäure
und 1% AlCl₃ · 6 H₂O ergänzt war. Nach einem Monat wurden
die Ratten geopfert, und die Säurelöslichkeit ihrer Unterkie
fer-Backenzähne wurde gemessen. Die Daten zeigt Tabelle III.
Diese Daten zeigen Phosphor- und Calcium-SLS-Werte von
40 bzw. 35% für Ratten bei einer Diät mit dem angesproch
enen kariostatischen Zusatz.
Die antikariogene Wirksamkeit der genannten anti
kariogenen Süßwaren wurde auch an Ratten unter Anwendung der
von Francis, "The Effectiveness of Anticaries Agents in Rats
Using an Incipient Carrious Lesion Method", Arch. Oral Biol.
11, 141-148 (1966) nachgewiesen.
Insgesamt 100 frische entwöhnte (21 Tage alte) Ratten des
Wistar-Stamms wurden wahllos nach Geschlecht, Körpergewicht
und Wurfzugehörigkeit in 5 gleiche Gruppen aufgeteilt. Die
Elterntiere der frisch entwöhnten Tiere wurden 1 Woche vor
der Paarung auf eine nicht-kariogene fluoridarme Maisdiät
und fluoridfreies redestilliertes Trinkwasser gesetzt. Die
weiblichen Tiere wurden während der 21tägigen Tragezeit, dem
Werfen und der 21tägigen Entwöhnungszeit dabei gehalten, um
zu verhindern, daß die Jungen irgendwelchen äußeren Fluorid
quellen während ihrer Entwicklung ausgesetzt wurden. Nach
der Entwöhung wurden die 21 Tage alten Ratten auf eine
saccharosereiche, kariesinduzierende Diät und fluoridfreies
redestilliertes Wasser nach Belieben gesetzt. Einmal täglich,
5 Tage pro Woche über 4 Wochen wurden sowohl die rechten als
auch die linken Molaren des Unterkiefers jeweils 60 s mit
der jeweiligen topischen antikariogenen Süßwarenlösung ge
rieben. Ein Stück Baumwoll-Lappen wurde verwendet, um die
Lösung durch frisches Eintauchen in die Süßwarenlösung in
15 s-Abständen auf die Backenzähne aufzubringen. Die zur
Behandlung verwendeten topischen Süßwarenlösungen wurden
durch Auflösen der verschiedenen Versuchssüßigkeiten, und
zwar ein Gewichtsteil pro drei Teile redestillierten Wassers,
hergestellt. Die Süßwaren-Grundzusammensetzung des Beispiels 3
wurde mit folgenden Abwandlungen verwendet:
Gruppe 1 - Kontrollgruppe - Beispiel 3 ohne AlK(SO₄)₂ ·
12 H₂O
Gruppe 2 - Beispiel 3
Gruppe 3 - Beispiel 3 mit 6% AlK(SO₄)₂ · 12 H₂O
Gruppe 4 -Beispiel 3 mit Dextrose als Ersatz für das gesamte Sorbit
Gruppe 5 - wie Gruppe 3, mit Dextrose als Ersatz für das gesamte Sorbit
Gruppe 2 - Beispiel 3
Gruppe 3 - Beispiel 3 mit 6% AlK(SO₄)₂ · 12 H₂O
Gruppe 4 -Beispiel 3 mit Dextrose als Ersatz für das gesamte Sorbit
Gruppe 5 - wie Gruppe 3, mit Dextrose als Ersatz für das gesamte Sorbit
Die Ratten wurden in einem klimatisierten Raum in Käfi
gen mit angehobenen Siebböden gehalten, und die üblichen ge
sundheitlichen Maßnahmen für Labortiere wurden strikt befolgt.
Das Licht wurde zeitlich reguliert, um 12 h Helligkeit und
12 h Dunkelheit sicherzustellen.
Das Gewicht der Ratten wurde anfangs und dann am Ende der
einmonatigen Untersuchung bestimmt. Es gab keine statisti
schen Unterschiede in der Gewichtszunahme zwischen den ex
perimentellen Gruppen und der Kontrollgruppe. Außerdem ging
nicht ein einziges Tier im Verlauf der Untersuchung ein.
Am Ende des Versuchs wurden die Tier durch Chloroform
inhalation geopfert, und die Zähne wurden mit 1%igem Silber
nitrat eingefärbt, halbiert und auf Anfangsschäden klassifi
ziert. Die Daten finden sich in der Tabelle IV.
Eine statistische Analyse der Daten zeigte, daß die für
die Gruppe 2 (3 : 1 Sorbit/Dextrose-Süßware mit 0,2% AlK(SO₄)₂ ·
12 H₂O) festgestellte 11%ige Senkung des Auftretens von
Karies mit 98%iger Zuverlässigkeit signifikant waren, während
die mit der Gruppe 3 (3 : 1 Sorbit/Dextrose-Süßware mit 6%
AlK(SO₄)₂ · 12 H₂O) erreichte 18%ige Senkung mit einem Wert von
99% signifikant war. Die 10%igen und 7%igen Senkungen für die
Gruppen 4 bzw. 5 waren statistisch nicht signifikant. Diese beiden
letzteren Gruppen waren mit den Gruppen 2 bzw. 3 identisch,
ausgenommen, daß das gesamte Sorbit in den Süßwaren durch
Dextrose ersetzt war. Während die Gruppe 4 durchschnittlich
etwa die gleiche Zahl von Schäden wie Gruppe 2 hatte, waren
die Schäden der Gruppe 4 viel schwerer. Die Daten zeigen, daß
3 : 1 Sorbit/Dextrose-Süßwaren mit AlK(SO₄)₂ · 12 H₂O einen er
heblichen Einfluß auf die Senkung von Zahnkaries in vivo ha
ben. Sie zeigen auch, daß alle Süßwaren bis zu einem gewis
sen Grad von dem genannten kariostatischen Zusatz
system profitieren.
Die kritische Bedeutung der Verwendung von Adipinsäure
und/oder Ascorbinsäure in Kombination mit dem Aluminiumsalz
wurde experimentell nachgewiesen. Mit Fenstern verse
hene Rinderzähne wurden unter Anwendung der beschriebenen
SLS-Methode behandelt, ausgenommen, daß die Zähne eine einzi
ge 20-Minuten-Behandlung mit Lösungen mit 37 ppm Aluminium
ionen (zugeführt als AlK(SO₄)₂ · 12 H₂O) mit 1 Gewichtsprozent
verschiedener Carbonsäuren und einem auf 4,0 eingestellten
pH erhielten. Calcium- und Phosphor-SLS-Daten sind in der Ta
belle V angegeben, und zeigen, daß im Gegensatz zu anderen
Säuren, die Aluminium desaktivieren oder seine Wirksamkeit
als ein die Schmelzlöslichkeit senkendes Mittel unter diesen
Bedingungen beträchtlich herabsetzen, Adipinsäure und Ascorbin
säure einen Minimaleffekt haben, insbesondere bei der Ent
kalkung der vierten Nachbehandlung, und mit Aluminium kom
patibel sind.
Claims (5)
1. Verwendung von wenigstens einem löslichen, Aluminiumionen
enthaltenden Salz in 0,01 bis 0,10 Gewichtsanteilen (Alu
miniumsalz berechnet als Aluminiumion) und von bis zu 6
Gewichtsanteilen Adipinsäure und/oder Ascorbinsäure in
einer Eßware.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei das Aluminiumsalz Alu
miniumkaliumsulfat-Dodecahydrat AlK(SO₄)₂ · 12 H₂O ist.
3. Verwendung nach Anspruch 1, wobei das Aluminiumsalz Alu
miniumchlorid-Hexahydrat AlCl₃ · 6 H₂O ist.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Eß
ware ein Gemisch wenigstens eines ersten Süßungsmittels,
nämlich Sorbit und/oder Xylit, und wenigstens eines zwei
ten Süßungsmittels, nämlich Dextrose und/oder Fructose,
aufweist, und wobei das Süßungsmittelgemisch wenigstens
75% des ersten Süßungsmittels, bezogen auf das Gewicht des
Gemisches, enthält, wenn Dextrose das zweite Süßungsmittel
ist, und wenigstens 60% des ersten Süßungsmittels, bezogen
auf das Gewicht des Gemisches, enthält, wenn Fructose das
zweite Süßungsmittel ist, und wobei das Gemisch in einer
zum Süßen der Eßware wirksamen Menge vorliegt.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die
Eßware ein Süßwarenerzeugnis ist, das wenigstens 40%
eines Süßungsmittelgemisches aus Sorbit und Dextrose
mit wenigstens 75% Sorbit, bezogen auf das Gewicht des
Gemisches, aufweist.
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