DE2812005B2 - Verfahren zur Herstellung von abriebfesten Koksformlingen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von abriebfesten KoksformlingenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von abriebfesten Koksformlingen ;uis Mrnunkohlenbriketts,
wobei die Braunkohlenbriketts in je einer besonderen Stufe durch im wesentlichen aus verbrannten
Gasen ihrer Verkokung bestehende, in geschlossenen Kreisläufen geführte Gase vorgewärmt, entwässert
bzw. vorgetrocknet, verkokt und gekühlt werden und die Gaskreisläufe der Vorwärmung, Trocknung und
Verkokung jeder für sich aufgeheizt und den aus den Brikettschüttungen der Vorwärm- und der Trockenstufe
austretenden Kreislaufgasen heiße inerte *'erbrennungsgase
zugemischt werden.
Ein solches Verfahren ist durch die DE-PS 25 07 735 bekannt geworden. Dabei kann nach einer Verfahrensvariante gemäß der DE-PS 25 37 191 in den Heißgaskreisläufen
der Vorwärmung und Trocknung Wasserdampf zugegeben werden.
Diese Verfahren haben sich in der Praxis bewährt und es werden danach abriebfeste, an Schwefel und Asche
arme Koksformlinge erhalten. Ein Problem hat sich dabei daraus ergeben, daß die aus den Brikettschüttungen
der Vorwärm- und Trockenstufe austretenden Kreislaufvorwärm- und Trockengase so weit mit
Wasserdampf aufgesättigt sind, daß sie sich temperaturmäßig nahe an ihrem Wasserdampftaupunkt befinden
und bei geringfügiger Abkühlung wäßrige Kondensate, vor allem an den Apparatewänden abscheiden, die dann
in Verbindung mit dem ebenfalls in den Gasen enthaltenen Kohlestaub schmierige bis feste Ansätze
bilden und die Querschnitte von Apparaten und Rohrleitungen verengen. Dadurch werden Betriebsstörungen
hervorgerufen und zu ihrer Behebung ist es dann notwendig, die Anicge abzustellen und zu reinigen.
Die Aufgabe, die der Erfindung zugrundeliegt, ist es deshalb ein neues Verfahren der eingangs definierten
Art aufzufinden, bei dem diese Störungen nicht eintreten können.
Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, daß die heißen inerten Verbrennungsga.se den aus den Brikettschüttungen
der Vorwärm- und Trockenstufe austretenden Kreislaufgasen in einer solchen Menge zugemischt
werden, daß die Gesamtheit der aus den Stufen abziehenden Gase Temperaturen, die mindestens 20° C
über der Wasserdampfsättigungstemperatur des Gases liegen, erhält, die Gase abgesaugt, von Staub befreit und
als Heißgase wieder in die Brikettschüttung derselben Stufe eingeführt werden.
Erfindungsgemäß erfolgt eine saugseitige Aufheizung der Kreislaufgase, damit sie temperaturmäßig von ihren
Wasserdampftaupunkten entfernt werden und keine Kondensattonen ir. Apparaten und Rohrleitungen
μ stattfinden und auch keine festen Ansätze gebildet
werden, die die vorstehend geschilderten Störungen verursachen können.
Um auch auszuschließen, daß sich Kohlenstaub auf den Brikettschüttungen der Vorwärm- und der Trakts
kenstufe absetzt und den freien Durchgang der Gase behindert, werden erfindungsgemäß die Gase aus der
Brikettschüttung heraus mit einer Geschwindigkeit von 1,5 bis b.O m pro Sekunde abgezogen und in den freien
Raum unmittelbar über der Brikettschüttung überführt,
fß in dem ihre Geschwindigkeit auf 0,5 bis 2,0 m pro
Sekunde vermindert wird, worauf der größere Teil der Gase mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 15 m pro
Sekunde durch die Öffnungen von über dem freien Kiiuni liegenden l.ochböden oder ähnlichen Einrichtun-
M gen :n zum seitlichen Abführen der Gase bestimmte
waagerechte Abs;iug;irme abgezogen wird und der
restliche geringere Teil der Gase unterhalb der Lochböden aus dem freien Raum zwischen der
Brikettschüttung und dem Lochboden mit einer Geschwindigkeit von ebenfalls 10 bis 15 m pro Sekunde
durch eine Ausschleus-Öffnung seitlich abgezogen und
ausgeschleust wird,
Durch diese Aufteilung des Gasstromes wird den aufgewirbelten gröberen Staubteilchen, die sich oberhalb
der Brikettschüttung in einer Wirbelschicht befinden, eine Bewegungskomponente in Richtung der
Ausschleusöffnung unterhalb des Lochbodens aufgegeben. Ein wesentlicher Staubanteil kann so unmittelbar in
eine Hauptleitung abgezogen werden. Auf diese Weise wird auch verhindert, daß sch die gröberen Staubanteile
unterhalb des Lochbodens ansammeln und Verstopfungen und damit Betriebsstörungen verursachen.
Dabei hat sich als vorteilhaft herausgestellt, daß 70 bis
90% der Gase durch die Absauganne und 30 bis 10% unterhalb der Lochböden abgezogen werden.
Bei dem Verfahren gemäß der DE-OS 25 37 191 wird der Vorwärm- und der Trockenstufe auch ein heißes
inertes Gas, nämlich Wasserdampf, zugesetzt Das geschieht jedoch zu einem anderen Zweck, nämlich zur
Aufrechterhaltung von bestimmten Wasserdampfpartialdrucken in bezug auf die vorzuwärmenden und zu
trocknenden Briketts und auch an einer anderen Stelle, nämlich vor Eintritt in die Stufe.
Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, werden an sich bekannte Schachtofen verwendet,
die zur Einführung und zum Abziehen der Vorwärm- und Trocknungsgase in den dazu vorgesehenen
Stufen mit Absaugarmen mit besonderen Absaug-Stichleitungen mit Öffnungen und Seitenwänden ausgerüstet
sind.
Ohne besondere Vorkehrungen war jedoch mit den bekannten Einrichtungen (DE-PS 7 62 217) kein regelmäßiger
Betrieb der Anlage möglich. Es kam zu Gasstauungen wegen der Verlegung der Brikettschüttungen
mit Staub.
Der freie Gasdurchgang ohne Stauungen wurde erst durch die Aufteilung der abziehenden Gasströme
erreicht, nachdem erfindungsgemäß die Absaugarme mit einem Lochboden ausgerüstet und ihre Seiten wände
in der Weise ausgebildet wurden, daß sie den Lochboden um etwa 20 cm unterragen und die
Absaug-Stichleitung mit ihren Offnungen unterhalb der Lochböden zwischen den Seitenwänden angeordnet
wurden.
Dabei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, daß die Summe aller Querschnitte der öffnungen des Lochbodens
etwa das 1 Ofache von dem Querschnitt der öffnung für den Abzug der G&«=e unterhalb des Lochbodens
beträgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird beispielsweise durch die F i g. 1 bis 5 erläutert
F i g. 1 ist ein Längsschnitt durch einen Schachtofen, in dem die Einrichtung für die einzelnen Verfahrensschritte schematisch dargestellt sind.
F i g. 2 ist ein detaillierter und vergrößerter Längsschnitt, der die Ausgestaltung sowohl der Vorwärm- und
auch der Trockenstufe zeigt.
Fig.3 ist ein Querschnitt nach der Linie A-A von
Fig. 2.
F i g. 4 ist ein Schnitt nach der Linie C-Cvon F i g. 2.
Fig. 5 ist ein Querschnitt nach der Linie B-B von
Fig.2.
In F i g. 1 ist 1 der Körper des Schachtofens. 2 ist der
Aufgabeteil für die zu verkokenden Briketts und er wird mittels bekannter automatischer Fördermittel auf einem
konstanten Höhenstand der Beschickung gehalten, λ ist
die Vortrocknungszone und 4 die Gassperrzone zwischen der Vortrocknungszone 3 und der Trockenzone
5.6 ist die Gassperrzone zwischen der Trockenzone 5 und der Verkokungszone 7 und 8 die Gassperrzone
zwischen der Verkokungszone 7 und der Kühlzone 9.10 ist der Austrag für die fertigen und gekühlten
Koksbriketts mit Austragtaschen und den zugehörigen Fördermitteln. Das etwa 100 bis 1300C heiße Vortrocknungs-SpüIgas
wird durch die Leitung 12 in den Eintrittskanal 11 eingeführt. Es tritt durch die Durchtritte
13 in dem Bodenblech 14 in die Brikettschüttung der Vortrocknungszone 3 über.
Um den Gasübergang in die Brikettschüttung zu erleichtern, ist das Seitenblech 16 (Fig.5) des
Eintrittskanals 11 mit einem sägezahnartig ausgebildeten
unteren Rand 15 ausgestattet Nachdem das Vortrocknungsgas die Bnkettschüttung der Vorwärmzone
durchzogen hat beträgt seine Temperatur noch etwa 80 bis 1000C und es zieht durch die Öffnungen 18 in
dem Bodenblech 19 in den Gasabsaugarm 17 ab. Die Innenwände des Absaugarmes I, sind mit einer
Wärmeisolierung 37 (F i g. 5) versehen. Zjr Vermeidung von Kondensationen wird in den Absaugarm 17
Heißgas von 5000C über die Rohrleitung 20 und die Stichleitung 21 (Fig.4) und die gleichmäßig über die
Rohrlär.ge verteilten Öffnungen 22 (F i g. 2 und 5) in den freien kanalartigen Raum, der aus dem etwa 20 cm weit
unter dem Lochboden 19 der Absaugarme 17 heruntergezogenen Seiten wänden 17a der Absaugarme, dem
Lochboden 19 und den Brikettböschungen 176 gebildet wird, eingeblasen. Durch Gasabzug 23 wird das
Gemisch von Heißgasen und abgekühlten Vorwärmgasen abgesaugt. Für die gleichmäßige Beaufschlagung
aller Zuführungen und aller Abzüge sind Kalibrierungen
24, 25 und 26 vorgesehen. Durch die Öffnung 27 wird dafür Sorge getragen, daß sich erfindungsgemäß
unterhalb des Bodenbleches 19 die Gasströmung in Richtung des Gasabzuges 23 ausbildet Dabei steht die
Querschnittfläche der Öffnung 27 mit der Summe der Querschnitte aller Bodenöffnungen 18 in dem Bodenblech
19 etwa in dem Verhältnis 1 zu 10, d. h. etwa 10% des Gases werden unterhalb des Lochbodens 19 seitlich
abgezogen. Diese Strömungskomponente bewirkt daß der Staub zu dem Gasabzug 21 mitgenommen wird und
■t5 sich nicht auf der Brikettschüttung absetzt und es wird
sichergestellt, daß der Raum unterhalb des Gasabsaugarmes 17 gleichmäßig mit Heißgas beaufschlagt wird.
Die Einrichtungen in der Trockenstufe 5 sind identisch mit denen der Vorwärmzone 3. Deshalb erhalten sie die
gleichen Bezugszeichen wie die der Vorwärmzone 3, jedoch zum Unterschied der Vorwärmzone 3 mit dem
Index a. Indes betragen die Trocknungsgasmengen. d:e
in der Trockenzone verwendet werden etwa das 2'.'2fache der Gasmenge der Vorwärmung.
Die sich an die Sperrzone 6 anschließende Verkokungszone 7 kann beliebig ausgeführt werden. Sie kann
zum Beispiel zur indirekten Beheizung mit Heizwänden und Heißzügen ausgestattet sein.
In der Fig. I is' sie mit direkter Beheizung durch
Heißgase dargestellt. 28 ist die Zuführleitung für das heiße Verkokungsga?;. das durch öffnungen 2§ in die zu
verkokende Brikettschüttung eintritt. Am oberen Ende der VerkokungsiOnc wird es durch Öffnungen 30 und
die Leitungen 31 abgesaugt. Zusammen mit dem
'■"> Entgasungsgas der l'.ohlebrikeits bildet es ein Gasgemisch
mit einem unteren Heizwert von ungefähr 1200 kacl/Nm5. Die Kühlung des Kokses erfolgt mittels
eines Kühlgaskreislaufes, wobei heißes Entgasungsgas
durch die Öffnungen 32 und die Leitung 33 abgeführt
wird und in einem nicht gezeichneten Kühler auf etwa 20 bis 400C gekühlt und mittels eines Gebläses wieder
durch die Rohrleitung 34 und 35 und die öffnungen 36 in die Koksschüttung eingedrückt wird. Über Austrags-
und Absperrvorrichtungen 10 in der Kühlzone wird der Koks nun aus der Anlage ausgeschleust.
Aus der Vorwärmzone tritt das Gut mit einer Temperatur von ca. 85 bis 95°C, aus der Trocknungsstufe
etwa mit 150"C bis 2000C1 aus der Verkokungsstufc
mit 9000C bis 110O0C und aus der Kiihlstufc mit 250C bis
40° C aus.
Aus dem Gasabsaiigarm 17 der Vorwärmzone 3
werden die Gase mit einer Geschwindigkeit von mehr als 2 m/sek. abgezogen und ihre Temperatur beträgt
10Ci0C bis I3O°C bei einer Wasserdampfsättigungstemperatur
von 700C bis 80°C.
Aus dem Gasabsaugarm 17a der Trockenzone ί
werden die Gase mit einer Geschwindigkeit von mehl als 2 m/sek. abgezogen und ihre Temperatur betrag]
I5O°C bis 2200C bei einer Wasserdampfsättigungstem
■> peratur von 80°C bis 95°C.
Wesentlich für die Durchführung des Verfahrens isi die Anordnung der Absaugarme 17 in dem Schachtofer
1 mit dem Lochboden 19 und seinen öffnungen 18 sowie den Seitenwänden 17a, die den Lochboden 19 etwa urr
ίο 20 cm unterragen sowie der Stichleitung 21 mit der
Öffnungen 22 für die Zufuhr von Meißgas in den Raun unterhalb des Lochboder.s 19 zwischen den Seitenwän
den 17a.
erfindungswesentlich ist auch, daß die Summe allei
ir> Querschnitte der öffnungen 18 des Lochbodens 19etw£
das I Ofache von dem Querschnitt der öffnung 27 für der
Abzug der Gase unterhalb des Lochbodens 19 beträgt.
merzu / mait z^icnnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von abriebfesten Koksformlingen aus Braunkohlenbriketts, wobei die
Braunkohlenbriketts in je einer besonderen Stufe durch im wesentlichen aus verbrannten Gasen ihrer
Verkokung bestehende und in geschlossenen Kreisläufen geführte Gase vorgewärmt, entwässert bzw.
vorgetrocknet, verkokt und gekühlt werden und die Gaskreisläufe der Vorwärmung, Trocknung und
Verkokung jeder für sich aufgeheizt werden und den aus den Brikettschüttungen der Vorwärm- und der
Trocknungsstufe austretenden Kreislaufgasen heiße inerte Verbrennungsgase zugemischt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die heißen
inerten Verbrennungsgase in einer solchen Menge zugemischt werden, daß die Gesamtheit der aus den
Stufen abziehenden Gase Temperaturen, die mindestens 200C über der Wasserdampfsättigungstemperatur
des Gases liegen, erhält, die Gase absaugt, von Staub aefreit und als Heißgase wieder in die
Briketlschüliung derselben Stufe eingeführt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gase aus der Brikettschüttung heraus mit einer Geschwindigkeit von 1,5 bis 6,0 m
pro Sekunde abgezogen und in den freien Raum unmittelbar über der Brikettschüttung überführt
werden, in dem ihre Geschwindigkeit auf 03 bis
2,0 m pro Sekunde vermindert wird, worauf der größere Teil von ihnen mit einer Geschwindigkeit
von 10 bis 15 m pro Sekunde durch die öffnungen von über de:-· freien Raum liegenden Lochböden
oder ähnlichen Einrichtungen hin zum seitlichen Abführen der Gase bestimmte waagerechte Absaugarme
abgezogen und von dort ausgeschleust wird und der verbleibende geringere Teil der Gase
unterhalb der Lochböden aus dem freien Raum zwischen Brikettschüttung und Lochboden ebenfalls
mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 15 m pro Sekunde durch eine Ausschleusöffnungen seitlich
abgezogen und ausgeschleust wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß 70 bis 90% der Gase durch db
Absaugarme und 30 bis 10% unterhalb der Lochböden abgezogen werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, die im wesentlichen aus
einem Schachtofen besteht, in dem Absaugarnie mit besonderen Absaug-Stichleitungen angeordnet sind
mit öffnungen und Seitenwänden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Absaugarme einen Lochboden (19) besitzen und die Seitenwände (17a^den Lochboden
(19) etwa um 20 cm unterragen und unterhalb des Lochbodens (19) zwischen den Seitenwänden (\7a)
die Absaug-Stichleilung (21) mit Öffnungen (22) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Summe ailer Querschnitte der
öffnungen (18) des Lochbodens (19) etwa das lOfache von dem Querschnitt der öffnung (27) für
den Abzug der Gase unterhalb des Lochbodens (19) beträgt.
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