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Verfahren zum Hei13drucken unter Verwendung von Farbfolien
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Heißdrucken unter Verwendung
von Farbfolien.
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Das bekannteste Heißdruckverfahren ist das Heißprägedruckverfahren.
Dieses Heißprägedruckverfahren ist ein Hochdruckverfahren, das mit einem aus Metall
geschnittenen oder geätzten Prägeklischee arbeitet Das Heißprägedruckverfahren benutzt
spezielle Prägepressen, in denen das Metall-und in Spezialfällen auch Gummi-Hochdruekklischee
auf einer Heinz platte eingespannt ißt, über die das Klischee auf der Prägetemperatur
gehalten wird. Für blattförmige Drucksachen werden vielfach Tiegelautomaten verwendet,
für die Spezialausrüstungen für das Heii3prägedruckverfahren zur Verfügung stehen.
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Das bekannte Heißprägedruckverfahren ist ein Verfahren, das vom Aufwand
und der erforderlichen Ausrüstung her für Mengendrucke geeignet ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Heißdrucken unter
Verwendung von Farbfolien zu schaffen, das mit geringerem Aufwand arbeitet, eine
leichtere Erstellung des Klischees ermöglicht und auch für geringe Auflagen,unter
Umständen sogar für Einzeldrucke wirtschaftlich einsetzbar iat.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß s Klischee
eine Folie verwendet wird, auf der die Druckelemente mit einem IR-Strahlung absorbierenden
Material wiedergegeben sind, und daß zum Drucken IR-Strahlung durch die Klischeefolie
gerichtet wird, wobei gleichzeitig ein eine dichte Anlage der Schichtung aus zu
bedruckendem Gegenstand, Farbfolie und Klischeefolie bewirkender Druck ausgeübt
wird.
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Weitere Einzelheiten und Anwendungsmöglichkeiten des Verfahrens sind
in den Unteransprüchen herausgestellt und im nachstehenden im einzelnen beschrieben.
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Das bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Klischee kann in
Analogie zu den in der Repro-Technik üblichen Begriffen im Gegensatz zum Hochdruckklischee,
das bei dem bekannten Heißprägedruck verwendet wird, als Flachdruckklischee bezeichnet
werden. Das wesentliche dieses Flachdruckklischees besteht darin, daß an oder in
einer Trägerfolie die Druckelemente aus einem IR-Strahlung absorbierenden Material
enthalten sind und daß zum Drucken durch IR-Strahlung durch Absorption die Druckelemente
soweit aufgeheizt werden, daß die
Prägetemperatur erreicht wird,
die bei einer Heißprägefolie zum Anschmelzen der Jeweils durch die Druckelemente
abgedeckten Bereiche der farbgebenden Schicht an dem zu bedruckenden Gegenstand
führt unter gleichzeitigem Ablösen dieser Schicht von der Trägerfolie.
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Um die IR-Strahlung wirksam werden zu lassen, bedarf es im allgemeinen
eines durchsichtigen Körpers, gegen den die Schichtung aus Klischeefolie, Prägefolie
und zu bedruckendem Gegenstand angepreßt wird. Yielfach wird es sich um eine Walze
mit einem Mantel aus einem für IR-Strahlung durch lässigen Mantel handeln, wobei
dann die IR-Strahlenquelle, im allgemeinen eine IR-Strahlung abgebende Lampe, vorzugsweise
als stabförmige Lampe untergebracht ist. Diese Walze mit strahlendurchlässigem Mantel
kann dann mit wenigstens einer Gegenwalze zusammenwirken, durch die der für die
tbertragung der Prägung erforderliche Druck erzeugt wird. Versuche mit einem handelsüblichen
Thermokopiergerät haben gute Ergebnisse erbracht. Wie beim Thermokopierverfahren
kann das zu bedruckende oder zu beprägende Material jeweils in Einzelblättern mit
aufgelegter Prägefolie und darüber liegender Klischeefolie einzeln durch die Druckvorrichtung
hindurchgeführt werden, und zwar mit oder ohne einer beim Thermokopierverfahren
bekannten Tasche, die durch ein Seidensoreen oder eine Klarsichtfolie abgedeckt
ist. Es lassen sich somit Prägungen kleiner Auflage oder auch Probeprägungen mit
einfachsten apparativen Mitteln herstellen. Für größere Stückzahlen kann der durchsichtige
Zylinder mit Mitteln zum Aufspannen der-iLlischeefolie versehen werden. Die Prägefolie
kann dann im Durchlauf verarbeitet werden, während beispielsweise beim Bedrucken
von Blättern eine übliche Blatt zufuhr vorgesehen werden kann. Sofern nur begrenzte
Bereiche mit Prägedruck versehen werden,können
für den schrittweisen
Vorschub der Prägefolie bekannte Vorschubsteuerungen verwendet werden.
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Bei Verwendung einer Walze mit strahlendurchlässigem Mantel kommt
es physikalisch bedingt zu einer Aufheizung des Walzenmantels. Durch diese Mifheizung
erfolgt eine Vorerwärmung des Materials auf eine Temperatur, die unterhalb der Prägetemperatur
liegt. Diese Erwärmung läßt sich ohne Schwierigkeiten konstant halten, so daß das
Verfahren dann mit einer gesteuerten Vorheizung arbeitet. Dadurch kann die Druckgeschwindigkeit
erhöht werden, da von den strahlungsabsorbierenden Druckelementen nur noch die Wärme
übertragen werden muß, die erforderlich ist, um die Temperaturdifferenz zur Prägetemperatur
aufzubringen. Dadurch können Temperaturschädigungen der Prägefolie vermieden werden
bei gleichzeitiger Erhöhung der Druckgeschwindigkeit.
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Die Druckelemente auf der Klischeefolie sollten zur optimalen Strahlenabsorption
Schwarzkörpereigenschaften haben. Die Druckelemente können beispielsweise Metalle,
Pletalloxyde, Eohlenstoff oder ähnliche IR-Strahlung absorbierende Materialien enthalten
oder aus solchen Naberialien bestehen. Die Druckelemente sollten auf oder in der
der Farbfolie beim Druck zugewandten Oberfläche der Klischeefolie angeordnet sein,
um zu scharf begrenzten Drucken zu kommen. Dabei benötigt diese Anordnung gleichzeitig
den geringsten Strahlungsaufwand.
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Klischeefolien, wie sie fur das erfindungsgemäße Druckverfahren Verwendung
finden, können auf vielerlei Weise hergestellt werden.
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hine sehr einfache Art der Herstellung besteht darin, mit dem in der
Dh-OS 25 20 845 beschriebenen Verfahren von einer Positivvorlage eine Zinkoxydkopie
zu fertigen. Die Zinkoxydkopie wird dann zusammen mit einer auf deren Bildseite
aufgelegten transparenten Folie aus einem thermoplastischen Kunststoff in enger
Berührung im Durchlaufverfahren auf eine Temperatur erwärmt, bei der eine vollflächige
Verschmelzung des Tonerbildes der Zinkoxydkopie mit der FoLie stattfindet. Die Transparentfolie
wird dann von der Zinkoxyd kopie abgezogen und trägt auf ihrer Unterseite dann das
Tonerbild der Zinkoxydkopie. Das beim Ablösen an dem angeschmolZenen Tonerbild anhaftende
Zinkoxyd wird zwecksmäßig abgewaschen.
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Das konturenscharf mit dem Tonerbild aus der Zinkoxydschicitt der
Zinkoxydkopie herausgelöste Zinkoxyd hat im allgemeinen eine rauhe Oberfläche, die
sich beim Drucken oder Prägen aiif dem Druck abprägt und damit das Prägeergebnis
beeinträchtit;en kann. Für den Druck hat das anhaftende Zinkoxyd ansonsten keinen
Linfluß. Zinkoxyd, das beim Trennen an der Klischeefolie außerhalb der Druckelemefte
an der folie haften bleil)t, ist beim Drucken unwirksam, füart also nicht zu einem
Abdruck.
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Die Herstellung einer Klischeefolie über eine Zinkoxydkopi hat den
Vorteil, daß beispielsweise für einen Probeabdruck sehr schnell eine Klischeefolie
mit minimalem Aufwand hergtstellt werden kann. Soweit sich nach eine Probedruck
Nacharbeiten als erforderlich erweisen, kann die Vorlage überaabeitet werden und
über die Zinkoxydkopie eine neue Klischeefolie erstellt werden.
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Klischeefolien mit Mehrfachnutzen können dadurch hergestel1t werden,
daß eine entsprechende Anzahl von Linkoxydkopien n!beneinander auf einem Träger
montiert, beispielsweise einfach aufgeklebt
werden und von diesem
Bogen dann die Klischeefolie erstellt wird. Da jeweils nur das Tonerbild herausgelöst
wird, können zwischen den einzelnen Kopieabschnitten auch Zwischenräume bestehen.
In gleicher Weise kann auch eine Vorlage unmittelbar aus Einzel elementen in Form
von Zinkoxydkopien hergestellt werden.
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Die Klischeefolie kann auch selbst mit einer Prägefolie beprägt werden.
Dies kann dazu benutzt werden, eine mö.glicist hohe Oberflächenglätte auf der Rückseite
der Klischeefolie zu erzielen. Es wird dann eine Prägefolie mit der Heißklebeschicht
gegen die Rückseite der Klischeefolie gelegt und in ter erfindungsgemäßen Weise
unter Einwirkung von IR-Strahlung beprägt. Zur Erzielung einer hohen Oberflächenglätte
kann auch ein Klarlacküberzug auf der die Druckelemente tragenden Folienseite vorgesehen
werden.
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Klischeefolien können weiter auch dadurch hergestellt werden, daß
von der Vorlage eine xerographische Kopie auf einer Transparentfolie hergestellt
wird, wobei dann die die Druckelemente tragende Rückseite der Folie wiederum geglättet
werden sollte.
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Sinne weitere Möglichkeit, Klischeefolien herzustellen, besteht darin,
die Vorlage mit Hilfe voii Anreibesymbolen herzustellen.
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Die Vorlage wirci dann mit einer auf die Bildseite aufgelegten transparenten
Folie aus einem thermoplastischen Kunststoff in enger Berührung ill Durchlaufver'ahren
auf eine i'emperatur erwärmt, bei der eine vollflächige Verschmelzung der Druckvoalage
mit der Folie stattfindet. Das Druckbild kann dann von dem Träger der Vorlage abgezogen
werden. Nach eventuell erfoiderlicher Glättung ist das Folienklischee dann für den
Druck einsetzbar.
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Auch im Kopiergerät oder in der Kamera belichtete Repro-Filme (negativ
oder positiv) lassen sich als Klischeefolie verwenden.
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Ferner können Klischeefolien mit Schreibsätzen hergestel1t werden,
wie sie bei der Herstellung von Transparenten für die Tageslichtprojektion verwendet
werden. Hierbei wird bei Druck auf die Transparentfolie auf deren Rückseite mit
Hilfe eines Graphit abgebenden Ropierblattes das Druckmuster erzeugt. Bei Einzeldrucken
ist es möglich, ohne Schwierigkeiten auch Mehrfarbenprägungen herzustellen. Die
jeweils für eine bestimmte Farbe ausgewählten Diuckelemente werden dann mit Prägefolienabschnitten
der jeweiligen h'arbe abgedeckt.
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Hierbei sind Randüberdeckungen der Prägefolienabschnitte auch im Bereich
von Druckelementen unschädlich, da jeweils nur die auf dem zu bedruckenden Gegenstand
aufliegende Prägefolie tatsächlich druckt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können statt der oben erwähnten
bekannttnPrägefolien, die zu besonders hochwertigen Prägungen oder Drucken führen,
auch bekannte Farbschmelzblätter verwendet werden. Bei diesen bekannten Farbschmelzblättern
handelt es sich um dünne Papierblätter, auf die eine bei Wärmeeinwirkung schmelzende
Farbschicht aufgetragen ist. Mit derartigen Farbschmelzblättern lassen sich insbesondere
in Verbindung mit einer über eine Zinkoxydkopie gewonnenen Klischeefolie relativ
pro werte Farbdrucke herstellen, wobei auch auf relativ rauhen Oberflächen satte
Abdrucke erreichbar sind. Das Auflösungsvermögen ist 1Lierbei selbstverständlich
gerirlger als bei den oben erwälmten 2rägefolien.
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Klischeefolien, w.e sie für das erfindungsgemäße E1eißdruckverfahren
verwendet werden, sind auch in besonderer Weise geeignet zur herstellung von Positiv-Offset-Folien.
Wegen
ihrer an der Unterseite angeordneten Druckelemente kommt
es bei Belichtung der Offsetfolie oder -platte zu einem absolut konturenscharfen
Abdruck. Unter Verwendung der Lehre der £rfindung lassen sich auch in besonders
einfacher Weise Negativ-Offset-Folien oder -Platten herstellen. Hierzu wird ein
Original verwendet, das mit Farben bedruckt ocer beschrieben ist, die wärmeabsorbierende
Substanzen enthalten. Ein solches Schriftstück wird mit einer mit ihrer Heißklebeschicht
gegen die Vorlage gerichteten Heißklebefolie abgedeckt und die Heißklebefolie nlit
der Vorlage dann in der beschriebenen Weise unter gleiczeitiger Anwendung von Druck
einer IR-Strahlung ausgesetzt. Es kommt dann zu einer Prägung der Vorlage entsprechend
den Druckelementen. Zurück bleibt die Prägefolie mit der herausgelösten Druckdarstellung,
die ein Negativbild der Vorlage ist. Bei Verwendung einer lichtundurchlässigen Prägefolie
kann die "Negativkopie" zur Belichtung der Negativ-Offset-Folie oder -Platte verwendet
werden.
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Der für die Durchführung des Verfahrens erforderliche Druck kann in
anderer Weise als durch Walzen aufgebracht werden, beispielsweise mit pneumatischer
Anpressung, wie sie bei pneumatischen Andruckrahmen angewendet wird.
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In Abwandlung des beschriebenen Verfahrens lassen sichauch vollflächige
Farbaufträge auf erhabeiien ebenen Flächen erzielen.
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Hierbei wird auf die einzufärbende Fläche die Farbfolie gelegt und
diese mit einem Blatt, einer Folie oder dergleichen abgedeckt, die mit einer einen
Wärmestau bewirkenden vollflächigen Beschichtung versehen ist. Unter Druck wird
IR-Strahlung aufgebracht und dabei die erhabenen Flächen beprägt oder bedruckt,
Die erhabenen Flächen können beispielsweise in/auf einer
Fläche
erhaben angeordnete Darstellungen, wie Schriften oder dergleichen sein. Es lassen
sich hierbei auch relativ großflächige Farbaufträge mit hoher Oberflächengüte auch
bei Glanzprägungen erzielen. Verwendet werden kann hierbei beispielsweise handelsübliches
Kobledurchschlagpapier, das mit der farbabgebenden Oberfläche auf eine Prägefolie
als Farbträger aufgelegt wird. Bei der Erwärmung auftretende Farbübertragungen auf
die Prägefolie sind unschädlich, da sie nur auf die TrägeErfolie übetragen werden.
Als wärmestauende Denkschicht kann auch eine Seidengaze verwendet werden, die mit
Graphit bestäubt ist. Hierbei kommt es zu einer Abprägung der Struktur der Seidengaze
auf der beprägten Oberfläche, die gezielt als Gestaltungseffekt einsetzbar ist.