DE29621820U1 - Müllsammelfahrzeug mit seitlich angeordneter Hub-/Kippvorrichtung - Google Patents
Müllsammelfahrzeug mit seitlich angeordneter Hub-/KippvorrichtungInfo
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Description
16. Dezember 1996 96-4122 La-mf
Faun Umwelttechnik GmbH & Co. 86316 Friedberg
Müllsammelfahrzeug mit seitlich angeordneter Hub-/Kippvorrichtung
Die Erfindung betrifft ein Müllsammelfahrzeug mit seitlich angeordneter Hub-/Kippvorrichtung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Müllsammelfahrzeuge mit seitlich angeordneter Hub-/Kippvorrichtung zur Aufnahme,
zum Verschwenken und zum Entleeren von Müllbehältern sind bereits seit längerer Zeit bekannt. Ursprünglich handelte es sich um einfache Hublifte, in deren Aufnahmeeeinrichtungen
von den seitlich am Müllsammelfahrzeug mitlaufenden Müllwerkern die Müllbehälter zum Entleeren eingehängt und nach Entleeren wieder abgenommen
wurden. Im Zuge der Automatisierung des Müllsammelns wurden die seitlich
angeordneten Hub-/Kippvorrichtungen derart weiterentwickelt, daß sie grundsätzlich
zur automatischen Aufnahme eines am Straßenrand stehenden Müllsammelbehälters geeignet sind. Sie können über einen Joystick vom Fahrer des Müllsammelwagens
aus bedient werden. Grundsätzlich besteht eine derartige weiterentwickelte Hub-/Kippvorrichtung aus mindestens einem seitlich zwangsweise verschwenkbaren
Träger bzw. Rahmen, der galgenförmig ausschwenkbar ist und an
dessen freien Ende eine Trageinrichtung verschwenkbar angeordnet ist, an der wiederum
eine Aufnahmevorrichtung für den aufzunehmenden und zu entleerenden Müllbehälter angeordnet ist. Die gesamte Hub-/Kippvorrichtung kann dabei gegenüber
der seitlichen Fahrzeugwand des Müilsammelfahrzeugs in horizontaler und vertikaler
Richtung verschwenkt werden. Bei Heranschwenken der Aufnahmevorrichtung über die seitlich zwangsweise verschwenkbaren Träger bzw. Rahmen und an
dessen freien Ende verschwenkbar angeordneten Trageinrichtung wird zwangsweise eine Kreisbewegung beschrieben, die bei der Aufnahme des Müllsammelbehälters
zu Problemen führen kann. Die Aufnahmeeinrichtung muß nämlich in der Regel von unten in eine entsprechende Schürze am Rand des Müllsammelbehälters eingefahren
werden. Falls nun mittels der Hub-/Kippvorrichtung eine Kreisvorrichtung während
des Verschwenkens beschrieben wird, besteht die Gefahr, daß der Müllsammelbehälter
beim Einfahren der Aufnahmevorrichtung verschoben oder sogar umgestoßen wird. Um diese Fehlbedienung zu vermeiden muß im praktischen Betrieb
des bereits vorbekannten Müilsammelfahrzeugs zu dem Fahrer noch zusätzlich ein Müllwerker das Müllsammelfahrzeug begleiten, um bei derartigen Fehlbedienungen
schnell eingreifen zu können.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Müllsammelfahrzeug derart
weiterzubilden, daß eine vollautomatische Aufnahme von Müllsammelfahrzeugen störungsfrei gewährleistet ist.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe ausgehend von einem Müllsammelfahrzeug
mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die Kombination dieser mit den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
Demnach ist die Aufnahmeeinrichtung wiederum an der Trageinrichtung über zwei zueinander im wesentlichen parallel angeordnete Lenkersysteme angelenkt und über
eine Antriebseinrichtung verschwenkbar. Diese Antriebseinrichtung kann vorteilhaft
eine Kolben-Zylinder-Einrichtung, aber auch jede andere Zwangsverschiebeeinrich-
tung sein. Aufgrund dieser erfindungsgemäßen Ausbildung kann mit dem neugeschaffenen
Müllsammeifahrzeug die Aufnahmevorrichtung zunächst durch Verschwenken des Trägers bzw. Rahmens und der an dessen freien Ende angeordneten
Trageinrichtung nahe dem Müllsammelbehälter positioniert werden. Nach dieser Grobpositionierung wird dann durch entsprechendes Betätigen der Antriebseinrichtung
die Aufnahmeeinrichtung gegenüber der Trageinrichtung über die zwei zueinander im wesentlichen parallel angeordneten Lenkersysteme in das Aufnahmeprofil
am Müllsammelbehälter eingeschwenkt. Dieses in der zweiten Stufe erfolgende Einschwenken
der Aufnahmevorrichtung erfolgt nun nicht mehr in einer kinematischen Bewegung, die den Kreisbogen beschreibt, der mit der früher bekannten Hub-/Kippvorrichtung
beschrieben werden mußte. Vielmehr erfolgt das Einschränken von unten nunmehr derart, daß der Müllsammelbehälter nicht mehr weggestoßen wird
und somit sicher aufgenommen werden kann.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Trageinrichtung
aus zwei parallel zueinander angeordneten und starr miteinander verbundenen Platten, an denen seitlich zwei das erste Lenkersystem bildende Lenker parallel zueinander
verlaufend angelenkt sind. Das weitere Lenkersystem besteht aus zwei V-förmig aufeinander zu laufenden Lenkern, die an einem freien Ende miteinander verbunden
sind. Die freien Enden der Lenkersysteme sind mit einer Verbindungseinheit wiederum untereinander verbunden, so daß sie ein Viergelenksystem verbinden, an
dessen nach außen stehenden oberen Kanten die Aufnahmevorrichtung gelagert ist.
Besonders vorteilhaft ist an den freien Enden des ersten Lenkersystems ein Lagerkäfig
angeordnet, in welchem die Aufnahmevorrichtung in Querrichtung zu der Hub-/Kippvorrichtung
beweglich ist. Durch diese Querbeweglichkeit kann sich die Aufnahmevorrichtung beim Annähern an den Müllsammelbehälter an diesen anlegen,
so daß eine Aufnahme auch dann sicher möglich ist, wenn der Müllsammelbehälter nicht genau parallel zur Aufnahmevorrichtung aufgestellt ist.
Als Aufnahmevorrichtung dient vorzugsweise eine Kammaufnahme. Es ist aber auch
jede andere Ausgestaltung der Aufnahmevorrichtung entsprechend der Erfindung einsetzbar.
An der Verbindungseinheit zwischen den freien Enden der Lenkersysteme kann eine
Leiste mit einem Anlageprofil zur Anlage an der Wandung des Müllbehälters angeordnet
sein, wobei die Anlageleiste vorzugsweise aus einem nachgiebigen Material besteht. Hierdurch wird eine Beschädigung der Frontwand des Müllsammelbehälters
während des Überkopfverschwenkens verhindert.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1-3: eine seitliche Darstellung der Hub-/Kippvorrichtung nach einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung während der Aufnahme eines Müllsammelbehälters,
Fig. 4: eine seitliche Darstellung eines Teils der erfindungsgemäßen Hub-/Kippvorrichtung
nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 5: einen Schnitt gemäß der Schnittlinie A-A in Fig. 4,
Fig. 6: eine teilweise weggeschnittene Schnittdarstellung entsprechend der
Schnittlinie B-B in Fig. 4,
Fig. 7: eine Darstellung gemäß Fig. 4, wobei die Vorrichtung hier in einem
anderen Schwenkzustand gezeigt ist,
Fig. 8: eine Frontansicht eines Teils der erfindungsgemäßen Hub-/Kippvorrichtung
nach einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung und
Fig. 9: eine Rückansicht der erfindungsgemäße Hub-/Kippvorrichtung nach
einem auch beispielhaft dargestellten Ausführungsbeispiel.
In den Fig. 1-3 ist eine Hub-/Kippvorrichtung nach einem Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung gezeigt. Diese weist einen Tragrahmen 12 auf, der parallel
zur Seitenwandung des hier nicht dargestellten Müllsammeifahrzeugs verläuft. Über
eine Montageplatte 14 ist sie mit einer am Müllsammeifahrzeug angelenkten und hier
nicht näher dargestellten Verschiebeeinrichtung verbunden, die eine Verschiebung in
horizontaler und vertikaler Richtung bezogen auf die Seitenwandung des hier nicht
dargestellten Müllsammelfahrzeugs erlaubt. Am oberen freien Ende des Tragrahmens
ist ein aus zwei parallel zueinander angeordneten Trägern bestehender zwangsweise verschwenkbarer Rahmen 16 angeordnet, der galgenförmig seitlich
abstehend vom Tragrahmen 12 verschwenkbar ist. An dessen auskragendem freien Ende ist wiederum eine Trageinrichtung 18 angelenkt, die aus zwei starr miteinander
verbundenen Platten 20 besteht. An den Tragrahmen 12 ist weiterhin ein vergleichsweise
kurzer Lenker 24, 22 angelenkt. Am Rahmen 16 ist in entsprechender
Position ebenfalls ein kurzer Lenker 24 und an der Trageinrichtung 18 ist schließlich
ebenfalls ein Lenker 26 angelenkt. Mit ihren freien Enden sind die Lenker 22, 24 und
26 in einem Anlenkpunkt 28 vereinigt, an dem das eine freie Ende einer Kolben-Zylinder-Anordnung
30 angreift, dessen anderes freie Ende wiederum am Tragrahmen 12 angelenkt ist.
Der genauere Aufbau der Trageinrichtung 18 wird anhand der Fig. 4-9 erläutert. Die
Trageinrichtung 18 besteht aus zwei parallelen, starr miteinander verbundenen Platten 20. Ungefähr in der Mitte der Höhen der Platten 20 sind außen jeweils Lenker
32 angelenkt. Am freien Ende der Platten 20 sind innen Lenker 34 derart angelenkt,
daß sie im wesentlichen parallel zu den Lenkern 32 verlaufen. Die beiden Lenker 34 selbst verlaufen untereinander aber, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist, V-förmig
aufeinander zu. Die freien Enden des Lenkerpaars 32 und des Lenkerpaars 34 sind über eine Verbindungsplatte 36 miteinander verbunden, wobei diese einerseits an
dem freien Ende der Lenker 34 angelenkt ist und andererseits über einen Lagerkäfig
38 mit den freien Ende der Lenker 32 angelenkt sind. Somit bilden die Lenkerpaare
32 und 34 zusammen mit der Trageinrichtung 18 und der Verbindungseinheit 36 ein
Viergelenksystem, das gegenüber der Trageinrichtung mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit
40 verschiebbar ist.
In dem Lagerkäfig 38 ist quej^beweglich eine Aufnahmeeinrichtung 42, die aus einer
Kammaufnahme besteht (vgl. Fig. 8) gelagert. In der Fig. 4 ist das aus den Lenkerpaaren
32 und 34 bestehende Viergelenksystem in seiner oberen geschlossenen Stellung gezeigt, während es in der Fig. 7 in seiner geöffneten und unteren Stellung
gezeigt ist.
Einer Verbindungseinheit 36 zwischen den freien Enden der Lenkersysteme ist eine
Leiste 44 mit einem Anlageprofil 46, das aus einem nachgiebigen Material besteht,
zur Anlage an die Wandung des Müllsammelbehälters angeordnet.
Der Bewegungsablauf der erfindungsgemäßen Hub-/Kippvorrichtung während der
Aufnahme eines Müllsammelbehälters ist anhand der Folge der Fig. 1-3 dargestellt.
In Fig. 1 ist die Aufnahmevorrichtung 42 soweit an einen Müllsammelbehälter 50
über Betätigung der Kolben-Zylinder-Einheit 30 herangefahren, daß die Aufnahmeeinrichtung
42 unterhalb eines Aufnahmeprofils 48 am Rand des Müllsammelbehäl-
ters 50 nahezu anliegt. Das aus den Lenkern 32 und 34 bestehende Viergelenksystem
befindet sich hier in seiner untersten Stellung, die derjenigen gemäß Fig. 7 entspricht.
Durch Ausfahren der Kolben-Zylinder-Vorrichtung 40 wird die Aufnahmevorrichtung 42 gegenüber der Trageinrichtung 18 verschoben und gelangt so in das
Aufnahmeprofil 48 des Müllsammelbehälters 50, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.
Schließlich wird der Müllsammelbehälter 50 bei weiterem Ausfahren des Kolben 40
vom Boden abgehoben und an eine an der Trageinrichtung 18 vorgesehene Anlageleiste
52 angedrückt, wobei diese Anlageleiste 52 zur Sicherung und Stabilisierung während der Hub-/Kippbewegung des Müllsammelbehälters 50 dient. Mit 54 ist ein
verschwenkbarer Stab gezeigt, der während des Überkopfbewegens des Müllsammelbehälters
50 zusteuerbar ist und damit den Deckel des Müllsammelbehälters so lange verschließt, bis er über der Entleeröffnung des hier nicht näher dargestellten
Müllsammelfahrzeuges positioniert ist. In der in Fig. 3 dargestellten Position liegt der
Müllsammelbehälter 50 mit seiner Frontwand an dem Anlageprofil 46 an.
Die weitere Hubbewegung des Müllsammelbehälters erfolgt in bekannter Weise.
Claims (5)
1. Müllsammelfahrzeug mit seitlich angeordneter Hub-/Kippvorrichtung zur Aufnahme,
zum Verschwenken und zum Überkopfentleeren von Müllbehältern mit mindestens einem seitlich zwangsweise verschwenkbaren Träger bzw. Rahmen,
an dessen freien Ende eine Trageinrichtung verschwenkbar angeordnet ist, an der eine Aufnahmevorrichtung für einen Müllbehälter angelenkt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmeeinrichtung an der Trageinrichtung über zwei zueinander im
wesentlichen parallel angeordnete Lenkersysteme angelenkt und über eine Antriebseinrichtung, insbesondere eine Kolben-Zylinder-Einrichtung, verschwenkbar
ist.
2. Müllsammelfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trageinrichtung aus zwei parallel zueinander angeordneten und starr miteinander verbundenen Platten besteht, an denen seitlich zwei das erste Lenkersystem
bildende Lenker parallel zueinander verlaufend angelenkt sind und daß das weitere Lenkersystem aus zwei V-förmig aufeinander zu laufenden Lenkern
besteht, die an ihren freien Enden miteinander verbunden sind, und daß die freien Enden der Lenkersysteme mit einer Verbindungseinheit untereinander
verbunden sind.
3. Müllsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß an den freien Enden des ersten Lenkersystems ein Lagerkäfig angeordnet ist, in welchem die Aufnahmevorrichtung verschwenkbar gelagert
ist.
4. Müllsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmevorrichtung eine Kammaufnahme ist.
5. Müllsammelfahrzeug nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Verbindungseinheit zwischen den freien Enden der Lenkersysteme eine Leiste mit einem Anlageprofil zur Anlage an die Wandung des Müllsammelbehälters
angeordnet ist, wobei die Anlageleiste vorzugsweise aus einem nachgiebigen Material besteht.
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