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Vorrichtung zur zwängungsfreien Befestigung von Fassadenbekleidungen
an der Fassaden-Rohbauwand Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur zwänungsfreien
Befestigung von Fassadenbekleidungen an der Fassaden-Rohbauwand und zum Ausgleich
von Unebenheiten dieser Rohbauwand, mit einer an dieser befestigbaren Lagerplatte
und zumindest e i n e m mit der Fassadenbekleidung verbindbaren Halteelement. 2
Bekannt sind Vorrichtungen zur Befestigung von Fassadenbekleidungen an Fassaden-Rohbauwänden
in Form von starren Unterkonstruktionen, die einen Ausgleich der Dehnungen der Fassadenbekleidungen
und der Rohbauwand als Folge von thermischen Belastungen sowie etwaigen Unebenheiten
der Rohbauwand nicht zulassen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine baulich und in der Montage
außerordentlich einfache, betriebssichere Vorrichtung dieser Art zu schaffen, mit
welcher
die auftretenden Dehnungen als Folge der thermischen Belastung
zwängungsfrei aufgenommen und etwaige Unebenheiten der Rohbauwand ohne Auftreten
irgendwelcher Spannungen aufgenommen werden können.
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Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch
gelöst, daß in der Lagerplatte zumindest e in Scharniergelenklager in Form eines
im Querschnitt etwa dreiviertelkreisförmigen, senkrecht zur Längsrichtung der Lagerplatte
sich erstreckenden Nut vorgesehen ist, in welcher der in Längsrichtung derselben
verschiebbare Gelenkteil des Scharniergelenkes formschlüssig eingreift, daß dieser
Gelenkteil mit einem aus zwei parallel und mit Abstand zueinander liegenden Platten
bestehenden Plattenpaar eine Einheit bildet, daß in dieses Platte paar eine Halteplatte
eingreift, welche mit dem Halteelement über ein Gelenk verbunden ist, wobei sich
der Gelenkteil auf die Lagerplatte über zumindest e i n eine Rückstellkraft erzeugendes
Element abstützt.
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ach einer zweckmäßigen Ausführungsform ist als eine Rückstellkraft
erzeugendes Element eine Feder, insbesondere eine Tellerfedersäule vorgesehen.
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Dieses Federelement kann ggf. auch unter Verspannung eingebaut werden.
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Zweckmäßig weist der Gelenkteil des Scharniergelenkes etwa die Form
einer Hülse auf, durch welche ein Schraubenbolzen hindurchgeführt ist. Dabei sind
in der Lagerplatte und im Gelenkteil des Scharniergelenkes zumindest eine Aussparung
vorgesehen, durch welche das eine Rückstellkraft erzeugende Element hindurchgeführt
ist.
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Nach einer weiteren, sehr zweckmäßigen Ausführungsform mit zumindest
einem eine Rückstellkraft erzeugenden Element in Form von Tellerfedern und mit auf
dem Schraubenbolzen aufschrau -barer Gegenmutter, wobei die in Längsrichtung der
Nut gemessene Höhe der Lagerplatte gleich großistiuilieHöhedesiarinv
schiebbaren
Gelenkteiles ist die eine Tellerfedersäule zwischen dem Kopf des Schraubenbolzens
und der unteren Kante und die andere Tellerfedersäule zwischen der Gegenmutter und
der Oberkant; der Lagerplatte angeordnet.
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Vorteilhaft ist das Halteelement mit einer Profilleiste verbunden,
mit welcher die Fassadenbekleidung in Verbindung steht.
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Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung werden die aus der thermischen
Belastung sich ergebenden Dehnungen wegen der Scharniergelenke und der elastischen
Beweglichkeit des verschie;-baren Gelenkteiles zwängungslos aufgenommen, da in den
Gelenkpunkten keinerlei Momente auftreten können. Die Folge davon ist daß die Lagerplatte
nur noch auf Zug beansprucht wird, wobei diese Zugkräfte durch entsprechende Dimensionierung
der Lagerplatte problemlos aufgenommen werden können.
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Einige Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
nachstehend anhand der Zeichnung noch etwas näher veranschaulicht. In dieser zeigen
in rein schematischer Weise: Fig. 1 einen waagerechten Schnitt durch die Lagerplatte
der Vorrichtung gemäß der Erfindung, Fig. 2 einen waagerechten Schnitt durch den
Gelenkteil des Scharniergelenkes der Vorrichtung gemäß der Erfindung, Fig. 3 einen
waagerechten Schnitt durch die Halteplatte der Vorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 4 eine Teilansicht einer ersten Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig.
5 einen waagerechten Schnitt durch eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in der Montagestellung, Fig. 6 eine Teilansicht einer zweiten Ausführungsform
der Vorrichtung gemäß der Erfindung, Fig. 7 und 8 einen waagerechten Schnitt durch
zwei Ausführungsformen der Vorrichtung gemäß der Erfindung in der Montagestellung,
Fig. 9 einen waagerechten Schnitt in vergrößertem Maßstab durch das die Halteplatte
einerseits und das Halteelement andererseits verbindende Scharniergelenk der Vorrichtung
gemäß der Erfindung.
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Die Fig. 1 der Zeichnung zeigt einen waagerechten Schnitt durch eine
Lagerplatte 1, welche im Umriß etwa Rechteckform aufweist. In dieser Lagerplatte
1 ist eine vorzugsweise waagerecht verlaufende Aussparung in Form eines Schlitzes
2 eingearbeitet, durch welche ein in der Zeichnung nicht weiter dargestelltes Befestigungselement
hindurchführbar ist, mit welchem die Lagerplatte 1 mit der Fassaden-Rohbauwand 3
verbindbar ist.
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Die beiden Enden dieser Lagerplatte 1 sind wulstförmig verstärkt.
In einer jeden dieser beiden Wülste 4, 5 ist ein Scharniergelenklager 6, 7 eines
Scharniergelenkes in Form einer im Querschnitt etwa dreiviertelkreisförmigen Nut
vorgesehen, welche sich senkrecht zur Längsrichtung der Lagerplatte 1 erstreckt.
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In ein jedes Scharniergelenklager 6, 7 greift ein in Längsrichtung
desselben verschiebbarer Gelenkteil 8 (Fig. 2) des! Scharniergelenkes formschlüssig
ein. Dieser Scharniergelenkteil 8 bildet mit einem aus zwei parallel und mit Abstand
zueinanderliegenden Platten 9 bestehenden Plattenpaar eine Einheit, wobei
an
der Übergangsstelle 10 in den Scharniergelenkteil 8 die beiden Platten 9 vorzugsweise
gekröpft sind. Man kann dieses Plattenpaar wahlweise parallel oder rechtwinklig
zur Lagerplatte ein bauen.
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In den durch diese beiden Platten 9 gebildeten Spalt greift eine
Halteplatte 11 ein, welche in Fig. 3 der Zeichnung dargestellt ist. An dem einen
Ende dieser Halteplatte 11 ist ein Scharniergelenklager 12 vorgesehen, welches die
Form einer mit einem Längsschlitz 13 versehenen Hülse hat.
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Wie insbesondere die Fig. 5 der Zeichnung zeigt, ist die Halteplatte
11 mit einem Halteelement 14 über ein Scharniergele verbunden. Dabei wird das Scharniergelenklager
von dem Teil 12 gebildet, während der Gelenkteil dieses Scharniergelenkes die Form
einer Büchse 15 aufweist, welche mit dem Halteelement 14 eine Einheit bildet (Fig.
9). Durch die Büchse 15 ist ein Schrau benbolzen 16 hindurchgeführt, auf welchen
eine Gegenmutter 17 aufgeschraubt ist (Fig. 4). Durch diese besondere Ausbildung
wir zwischen dem Halteelement 14 einerseits und der Halteplatte 11 andererseits
eine gelenkige Verbindung geschaffen. Wie beispiels weise die Fig. 5 der Zeichnung
zeigt, ist die Fassadenbekleidung 18 mit dem Halteelement 14 in geeigneter Weise
verbunden. Dies kann unmittelbar dadurch geschehen, daß das Halteelement 14 auf
die Fassadenbekleidung 18 aufgeschraubt wird, wie dies beispiels veise der linke
untere Teil der Fig, 5 zeigt. Man kann aber auch der Halteelement 14 mit einer Profilleiste
Man geeigneter Weise verbinden, die wiederum an der Fassadenbekleidung 18 angebracht
wird. Auf diese Weise ist eine mittelbare Verbindung zwirechen dem Halteelement
14 einerseits und der Fassadenbekleidung 18 andererseits geschaffen.
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l Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 sind sowohl in der Lagerplatte
1 als auch in dem Gelenkteil 8 zwei Aussparungen 20, 21 vorgesehen, durch welch
eine jede ein eine Rückstellkraft erzeugendes Element 22 hindurchgeführt ist. Zweckmäßigerweise
wird als eine Rückstellkraft erzeugendes Element eine Tellerfedersäule
vorgesehen,
welche vorgespannt oder aber auch ungespannt eingebaut werden kann. Die Tellerfeder
stützt sich dabei jeweils gegen die obere und untere Kante der beiden Aussparungen
20, 21 ab, wie dies die Fig. 4 der Zeichnung zeigt. Durch den Gelenkteil 8 ist ein
Schraubenbolzen 23 hindurchgeführt, auf welchen eine Gegenmutter 24 aufgeschraubt
wird. Der Schraubenkopf des Schrau benbolzens 23 stützt sich gegen die untere Kante
und die Gegenmutter 24 gegen die obere Kante der Lagerplatte 1 ab (Fig. 4).
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Hierdurch ist eine federnd elastische Abstützung zwischen dem Gelenkteil
8 und den mit diesem verbundenen beiden Platten 9 einerseits und der Lagerplatte
1 andererseits gegeben.
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Bei der Verwirklichungsform nach Fig. 6 ist die federnd elastische
Abstützung zwischen dem Gelenkteil 8 und den mit die sem verbundenen beiden Platten
9 einerseits und der Lagerplatte 1 andererseits in anderer Weise durchgeführt. Dort
ist zunächst die in Längsrichtung der Nut des Scharniergelenklagers 6, 7 ge-l messene
Höhe der Lagerplatte 1 gleich der entsprechend gemessen Höhe des darin verschwenkbaren
Gelenkteiles 8. Das eine RUckstellkraft erzeugende Element 22 besteht dort aus zwei
Tellerfedersäulen 25, 26 wobei die eine Tellerfedersäule 26 zwischen dem Kopf des
Schraubenbolzens 23 und der unteren Kante der Lagerplatte 1 liegt, während die andere
Tellerfedersäule 25 zwischen der Gegenmutter 24 und der oberen Kante der Lagerplatte
1 zu liegen kommt.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung zur zwängungsfreien Befestigung
einer Fassadenbekleidung an der Fassaden-Rohbauwand und zum Ausgleich von Unebenheiten
dieser Rohbauwand soll im folgenden anhand der Figuren 7 und 8 erläutert werden:
Diese beiden Figuren 7 und 8 zeigen in stark dbertriebener Form einen unebenen Teil
der Fassaden-Rohbauwand 3. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ist aber gleichwohl
eine Verlegung der die Fassadenbekleidung bildenden Fassadenplatten in der Weise
möglich, daß eine einheitliche, ebene Sichtfläche entsteht. Diese Möglichkeit ist
durch die scharniergelenkartige Ver
bindung zwischen der Lagerplatte
1 bzw. dem Halteelement 14 einerseits und den die Halteplatte 11 aufnehmenden beiden
Platten 9 andererseits gegeben. Außerdem ist die Anwendung mit entgegengesetztem
Effekt möglich, nämlich gegenüber einer relativ ebenen Rohbauwand die Fassadenbekleidung
betont plastisch durch Versetzen der Ebenen zueinander zu gestalten.
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Durch die federnd elastische Abstützung des Gelenkteiles 8 mit den
daran angeformten beiden Platten 9 gegen die Lagerplatte 1 können etwaige Dehnungen
als Folge thermischer Belastungen so aufgenommen werden, daß eine zwängungsfreie
Befestigung der Fassadenbekleidung 18 an der Fassaden-Rohbauwand 3 ohne weiteres
möglich ist.
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- Patentansprüche -